Tierschutz und Tierrecht

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Hinweis: Dieser Beitrag ist ein Entwurf und dient dem Sammeln von Notizen und Informationen zum Thema. Er ist zum jetzigen Zeitpunkt weder ausgewogen, gründlich recherchiert, noch zwingend in allen Punkten korrekt.


Tierschutz ist ein weit gefasster Begriff für ideologisch sehr unterschiedlich motivierte Strömungen, Organisationen und Einzelpersonen, die sich in diesem Themengebiet engagieren. Er ist zudem oft mit Tierrecht und Tierehtik gemischt und wird daher in diesem Kontext hier behandelt. Im Vordergrund wird stets der Schutz des einzelnen Individuums bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Abgrenzung

Die Notwendigkeit eines Tierschutzes basiert auf der Erkenntnis, dass der Mensch in der Pflicht steht Tiere zu schützen. Die Gründe und Motivationen, die zu dieser Erkenntnis führten und immer noch führen können sehr unterschiedlich sein, sind oft aber kulturell geprägt. In der Vergangenheit spielten religiöse Vorstellungen eine wichtige Rolle, in welcher Naturereignisse und Katastrophen die Antwort einer Gottheit auf ihr Handeln war, meist in Form von Berge, Meer, Sonne, Mond, Blitz und Donner, Tiere (z.B. Jaguar in Südamerika) bei Naturreligionen oder in Form eines Gottes oder mehrere Götter bei Völker, welche unter dem Einfluss der klassischen Weltreligionen standen. Das Opfer zur Besänftigung der Götter und das Leisten von Busse in Form von Einschränkungen zum Beispiel von der Nutzung heiliger Tiere oder Wälder waren bedeutende Formen welche eine gewisse Form von Tier- und Naturschutz darstellen.

Mit der Aufklärung und dem Aufkommen der Industrialisierung kam es in der westlichen Welt zu einem tiefgreifenden Wertewandel, bei dem die bisher klassischen religiösen Vorstellungen und Werte nach und nach durch alternative Wertesysteme ersetzt wurden. Dadurch wurden Grenzen und Tabus überschritten, die früher durch die vorherrschenden Vorstellungen und die Werte der Gesellschaft gehütet wurden und setzten eine rasante Entwicklung in Gang die letztlich nicht zuletzt auch auf der starken Ausbeutung von Menschen, Tieren und Natur ihren Erfolg verbuchen konnte. Mit dem einsetzenden Reichtum, konnte sich eine Gesellschaft heranbilden, in der wohlhabende Gesellschaftsschichten sich vermehrt der Philosophie und der Suche nach dem Sinn ihrer Tätigkeit auseinandersetzen konnten. Der Zerfall des Einflusses religiöser Vorstellungen und Werte führte zu einem Vakuum, das letztlich dazu führte, dass die moderne Lebensweise in Form von sozialer und ethischer Kritik nach sich zog. Der Tierschutz war dabei einer von einer Reihe neuer Felder, welche Kritik übten an der Entwicklung, welche seit der Aufklärung ihren Lauf genommen hat und welche durch einen Wandel in den gesellschaftlich verankerten Werten und Vorstellungen ermöglichte.

Obwohl radikale Strömungen schon alt sind, hat seit einigen Jahrzehnten eine Popularisierung dieser Strömungen stattgefunden. Vor allem der amerikanischen Tierrechtsorganisation PETA ist in den vergangenen Jahrzehnten gelungen sich in verschiedenen Gesellschaftsschichten Unterstützer zuzusichern, gerade auch bei Prominenten (Musiker usw.). Zudem finden ihre Ansichten vermehrt auch Unterstützung und Nachahmung bei politischen Parteien in verschiedenen europäischen Ländern und dürften damit mit eine Ursache für sich verschärfende Regelungen zur Tierhaltung sein (vgl. Tierhaltungsverbot).

Tierschutz, Tierrecht und Tierhaltung

  • Tierhalter als Tierschützer: Vorbildfunktion, Engagement für bessere Haltung, bessere Haltungsbedingungen, bessere Ernährung und besseres Wissen und Verständnis zu den gehaltenen Tieren von Seiten der Halter
  • Halter von populären Arten (Hund, Katze und Co.): Ablehnung von exotischeren Arten, von Tieren, die als gefährlich gelten, Ablehnung von "Ekeltiere" wie Ratten, Reptilien, Frösche, Insekten & Co. aufgrund persönlicher Abneigung unter dem Vorwand des Tierschutzes, des Schutzes von Wildtieren oder der heimischen Fauna (Exotenverbot als Schutz gegen Faunenverfälschung).
  • Halter von Tieren, die wenig gesellschaftlichen Sympathiebonus geniessen: oft sehr engagierte Leute, teilweise alternativ denkend und nicht mit dem gesellscahftlichen Mainstream gehend, teilweise auch aus dem Bereich des Artenschutzes oder auch wissenschaftlich motiviert, Interesse an Pionierarbeit und der Gewinnung neuer Erkenntnis und letztlich Verbesserung des Wissens und der Haltungsformen und -parameter.
  • Halter von "Statustieren": Abgrenzung von normalen Halter durch Tierarten, die Abneigung oder Furcht auslösen, Tierarten die als schwierig gelten. Problematisch ist diese Motivation der Haltung, wenn sie gepaart ist mit einem Mangel an Wissen zur korrekten und artgerechten Haltung. Problematisch ist die Präsentation von Tieren als Zeichen von gesellschaftlicher Abgrenzung, was Ängste und Vorurteile in der breiten Bevölkerung weitere Nahrung gibt, statt mit vorbildlicher Haltung und Aufklärung für ein besseres Verständnis dieser Arten zu sorgen. Ein paar wenige schwarze Schafe können so durch ihr schlechtes Verhalten viele seriöse Halter in Verruf bringen.
  • Tierhaltungsverweigerer: oft ideologisch motiviert, teilweise mit extremen Ideolgien wie strikter Veganismus und Ablehnung von Tiernutzung verbunden. Neben der Ablehnung von Tiernutzung (Milch, Eier, Fleisch, Ökosystem-Dienstleistungen wie Weidebewirtschaftung usw.) wird auch die Haltung an sich abgelehnt. Eine abgeschwächte Form sieht die Haltung von Tieren, die aus schlechten Haltungsbedingungen befreit wurden, als legitim an. Diese Ansicht hat jedoch den Haken, dass sie inkonsequent ist, da durch die Haltung von Tieren, selbst wenn sie zur Verbesserung derer Situation dient, das Anliegen eines gänzlichen Tierhaltungsverbot untergräbt und unter dem Vorwand der Rettung schlecht gehaltener Tiere man durch die stillschweigende Akzeptanz von (öffentlich illegal betrachteten) Tiervermehrern man letztlich ein Tierhaltungsverbot nachhaltig und wirksam unterlaufen kann (und selbst ohne die heimliche Akzeptanz von illegaler Tiervermehrung gibt es wahrscheinlich noch genug Freiräume für illegale Vermehrung, die sich nie ganz verbieten lassen wird, solange man nicht konsequent die Tierhaltung verbietet). So gesehen ist übrigens die Euthanasie von zahlreichen Tierheimtiere, wie sie der Peta in den USA vorgeworfen wird, durchaus legitim, denn die Tierhaltung in Menschenobhut kann nur durch konsequentes Handeln letztlich unterbunden werden, welches die in Menschenobhut gehaltenen Tiere auf ein Minimum beschränkt.
  • Klassische Haustiere als Gefahr für bedrohte Arten: Wenig populär, aber hier auch erwähnenswert ist die Ansicht, dass klassische Haustiere wie Hund und Katze, aber auch Nutztiere wie Ziege, Schafe und Co. für viele Schäden verantwortlich sind, die letztlich auch bedrohte Arten betreffen. Besonders gravierend ist die Auswirkung durch Einschleppung in fremde Länder, Inseln sind dabei besonders bedroht. Aber auch in Europa darf der Einfluss von diesen Arten auf die heimische Fauna und Flora nicht unterschätzt werden. Die Haltung von exotischen Arten dagegen hat andererseits wiederum viel Wissen zum Verständnis und zum Schutz der Arten vor Ort, aber auch für Schutzmassnahmen der Lebensräume vor Ort geleistet.
  • Industrie entdeckt Tierschutz als Claim: Massentierhaltung und Tierschutz schliesst sich scheinbar nicht aus, so zumindest, wenn es nach der Meinung der Industrie geht. Im Gegenteil, wer davon abweichen will, droht die Gefahr, dass seine Tiere gequält werden, denn durch lange Zuchtauslese sind die Tiere an die Bedingungen der Massentierhaltung angepasst. Den einen oder anderen wissenschaftlichen Beweis ist da schnell gefunden, doch letztlich hilft auch hier die Binsenweisheit, dass man keiner Statistik glauben soll, die man nicht selbst gefälscht hat. Auch wissenschaftliche Quellen lassen sich durch weglassen von wichtigen/unliebsamen Fakten schnell umdeuten und eine Meinung verkehrt sich schnell ins Gegenteil. Populäres Beispiel dafür sind unter anderem die angeblich so schädliche Selektion, welche bei der Ernährung stattfinde und nur mit einem guten pelletierten Fertigfutter sich verhindern lasse.
  • Tierfutterindustrie im Einsatz für Tiere: Es ist eine unheilige Allianz, aber in gewissen Situationen darf man wohl nicht kritisch sein. Die Tierfutterindustrie hat ein grosses Budget und erlaubt es sich daher der Veterinärmedizin grosszügig unter die Arme zu greifen, Sponsoring von Fachtagungsreisen, Symposien, Lehrstühle, Studenten und Projekte etc. sind natürlich nicht ganz uneigennützig. Auch Tierärzte sind mehr und mehr in den Fängen von der Industrie, verkaufen ihre "Wunderpillen", sprich teuren Spezialfuttermittel und werden durch ein umfangreiches von der Industrie organisiertes Fortbildungsangebot geschult. Auch Tierheime dürfen dankbar sein, dass die Industrie ein grosses Herz für Tiere hat, denn die gratis Futterspenden sind sicher auch hier nicht ohne Hintergedanken. Wenn Mietzi und Fiffi an die Futtermittel der grossen Hersteller schon im Tierheim gewöhnt werden, stehen die Chancen gut, dass die zukünftigen Halter dieser Tiere beim Hersteller bleiben und viel Geld dafür ausgeben. Dazu wird dadurch wirksam die Beschäftigung mit einer artgerechteren Ernährung dieser Tierarten unterbunden. Auch die Tiermedizin erkauft sich diesen Schulterschluss teuer, denn die fütternde Hand beisst man nicht - doch wie soll da kritische und objektive Wissenschaft noch möglich sein? Der Spielraum wird enger und für kritische Stimmen wird es schwieriger sich Gehör zu verschaffen. Die Industrie, die sich so sehr um das Wohl der Tiere kümmert und daher so selbstlos sich einsetzt für die Forschung und für zahlreiche Tierheimtiere, damit sie nicht hungern müssen, hat also noch ganz andere Motive. Gerade die Kontrolle der Kritiker und potenzieller Feinde ist ein nicht zu unterschätzender Faktor, der auf dem Markt viel wert ist.


Tierhaltungsverbot als Tierschutz?

Siehe auch Hauptartikel Tierhaltungsverbot

Überlegungen zur strengeren Tierhaltungsgesetzen

  • Unausgewogene Richtlinien, Nutztiere und klassische Haustiere werden oft von strengeren Regelungen "verschont", während man insbesondere bei den weniger populären Arten die Richtlinien strenger macht und auch teilweise mit Verboten und strengen Auflagen versucht die Haltung unattraktiv zu machen.
  • Klassische Haustiere sind oftmals nicht einfacher zu halten als "Exoten" und weniger populäre Arten. Auch um das Fachwissen besteht es bei den klassischen Tierarten oft nicht besser, paradoxerweise ist es beispielsweise dank guter Feldforschung und qualitativ hochwertigen Quellen bei so manchem Wildtier deutlich einfacher an gute Informationen heranzukommen, die auch bei der Haltung helfen, während gerade bei domestizierten Arten in den Halter- und Fachkreisen grosse Widersprüche herrschen über die richtige Haltung, Ernährung und Pflege. Durch starke Interessen von Seiten der Industrie, welche lieber artwidrige Fertigfutter verkaufen und vor naturnaher Ernährung warnen (z.B. Barf), wurde letztlich viel zur Verschlechterung bei der Haltung dieser Tiere beigetragen. Auch das fehlende Verständnis und Interesse gerade bei der Haltung von Hunden und die Unterschätzung des Anspruchs dieser Tiere, führt zur schlechten Haltung, zur Überforderung des Halters und letztlich zu Missständen, die sich vermeiden liessen. Die Missstände sind nicht kleiner, als beispielsweise in der Exotenhaltung, noch einfacher zu beseitigen, sie sind aber gesellschaftlich breiter akzeptiert und daher ist es einfacher, diese Missstände zu ignorieren und andere Themen anzuprangern. Grosse Tierrechtsorganisationen wie PETA und Co. laufen zudem die Gefahr, dass sie ihre eigenen Spender verärgern könnten, wenn sie sich objektiver ihren erklärten Zielen widmen würden.
  • Forderungen von extremen Tierrechtsorganisationen, die mittlerweile auch Eingang gefunden haben bei einigen klassischen Tierschutzorganisationen, enden oft bei der Einführung von gesetzlichen Beschränkungen und Verboten. Dass aber gerade Probleme beim Vollzug in vielen Fällen das grössere Problem sind, wird gerne ausgeblendet, auch dass Forderungen gesellschaftlich tragfähig sein müssen, damit sie sich durchsetzen lassen. Ferner haben gesetzliche Reglementierungen oft auch schwer abschätzbare Nebenfolgen, die bei der Beurteilung auch mit einbezogen werden sollten.
  • Die Haltung extremer Tierrechtsorganisationen und vermehrt auch Organisationen aus dem klassischen Tierschutz, sind oft kompromisslos, was bei der politischen Arbeit schwierig ist. Das führte zwar früher zum Ausschluss dieser Organisationen aus dem politischen Prozess, durch die zunehmende Akzeptanz aus Vertretern verschiedener gesellschaftlicher Schichten finden in neuerer Zeit diese Organisationen vermehrt in der Politik wieder Gehör. Durch ihre kompromisslose Haltung erschweren sie aber den Prozess der Meinungsfindung und der Umsetzung sinnvoller und nachhaltiger Massnahmen. In einer Reihe von Fällen führten sie zu rechtlichen Unsicherheiten, fragwürdigen Reglementierungen und durch Verbote auch zur Förderung von illegaler Tierhaltung, welche sich einerseits einer Kontrolle und der Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit entziehen und andererseits auf längere Sicht den Kampf für artgerechte Haltung der Tiere wirksam unterbinden, da diese Tiere auch für Tieraktivisten, die für gute Haltungsbedingungen kämpfen, aus dem Blickfeld verschwinden. Die Angst, dass man angezeigt werden könnte, fördert zudem das Misstrauen, den Kontakt zu externen Leuten zu suchen, selbst Tierarztbesuche könnten so bis auf wenige Notfälle vermieden werden, was der Gesundhaltung illegal gehaltenen Tieren sicher abträglich sein dürfte. Wenn jemand von einer solchen Situation profitieren dürfte, dann wären es Leute, die für Tierquälerei und schlechte Tierhaltung kämpfen, also genau das Gegenteil, was die Befürworter der Verbote behaupten, wofür sie mit ihren Werten und Ideologien einstehen würden. Man könnte dies als "Kollateralschaden" bezeichnen, welcher die eigene Ideologie als Opfer erfordert, doch eine solche Haltung wäre zynisch.
  • Die Tierschutzarbeit ist oft nicht sehr ausgewogen, gerade bei extremen Organisationen. Unter dem Vorwand der Verbesserung der Situation der Tiere, werden oft nur Symptome bekämpft, ohne dass die Bekämpfung der Ursachen auch nur in Erwägung gezogen werden. Beispiel Stierkampf, das Problem ist nicht, dass man die Stiere verbieten sollte, sondern dass es vielleicht besser wäre, wenn die Stiere besser behandelt würden. Statt einem Kampf in der Arena, gibt es in anderen Regionen Feste, bei denen die Stiere durch die Strassen der Stadt getrieben werden. Der Unterhaltungswert für die Leute ist offenbar ähnlich, doch für den Stier ist es vermutlich besser. Weiteres Beispiel ist ein Verbot von Wildtieren in Menschenobhut und oft die damit verbundene Forderung Zoos zu schliessen und die Tiere in die Wildnis zu entlassen. Das Problem ist, dass die Tiere es in der Wildnis oft nicht besser haben, ihre Lebensräume sind oft stark bedroht, gestört durch den Menschen usw. Die Organisationen, welche am lautesten für die Freilassung der Wildtiere schreien, sind oft die gleichen, welche am wenigsten für den Schutz der Wildnis tun oder aber sogar diese Arbeit stören (z.B. auch gegen Artenschutzprojekte kämpfen, bei denen beispielsweise invasive Arten bekämpft werden). Selbst einfache Massnahmen, die im eigenen Land durch einfache Aktionen durchgesetzt werden können, sind oft keiner Rede wert. So liegt es einer Peta beispielsweise fern den Bau von Strassen anzuprangern, welche Lebensräume von Tieren zerschneiden, auch kümmert es sie nicht, dass man mit Verzicht auf Auto und Nutzung von Langsamverkehr und einer regionaler Lebensweise viel Gutes tun könnte, zumindest für die Natur. Natürlich würde man damit den konservativ-bürgerlichen Bevölkerungsschichten genauso an den Nerven reiben, aber solche Ansätze würden sicher mindestens so viel Tierleid vermeiden und es wäre nachhaltiger für die Natur und somit besser für die freilebenden Tiere.

Kritik am Tierschutz?

Gerade bei populären Forderungen im Tierschutz haben die Forderungen oft auch Schattenseiten, die jedoch meistens kaum beachtet werden und so zu einer einseitigen Darstellung führen können.

  • Artenschutz und Tierschutz stehen oft nicht im Einklang miteinander. Gerade im Artenschutz ist es oft unausweichlich negative Einflüsse konsequent zu bekämpfen, was nicht selten auch das Töten von "niedlichen" Kleinsäuger und Vögel zur Folge hat. Auch wissenschaftliche Arbeiten, welche das Fangen, Sammeln von Daten (wiegen, messen, sexen usw.) etc. umfasst, um bedrohte Arten besser zu schützen und durch Monitoring rechtzeitig negative Trends zu erkennen und geeignete Massnahmen zu entwickeln und durchzuführen, wird gerade von extremeren Tierschützern oft abgelehnt. Was dabei gerne vergessen geht, dass die Biodiversität letztlich auf die Lebensqualität vieler weiterer Tierarten auswirkt. Beispiele sind Artenschutzprojekte in Mauritius aber auch beispielsweise die Schweizerische Vogelwarte Sempach.
  • Der spanischen Stierkampf (Corrida de Toros = "Lauf der Stiere"), der als grausam wahrgenommen wird und als ein klares Zeichen von fehlendem Tierschutz, hat auch eine zweite Seite: für den Kampf werden sehr ursprüngliche erhalten, welche in unserer modernen, industrialisierten Wirtschaft sonst keine Daseinsberechtigung hätten und schnell verschwinden würden. Dazu weiden die Rinder bis zu ihrem Tod mehrere Jahre in ausgedehnten Dehesas und auf Weiden, die Lebensraum für seltene Tiere und Pflanzen bieten (vgl. Schröder 2011).
  • Die Rettung von Hunden und Katzen im Ausland und der Handel mit diesen Tieren zur Weitervermittlung in deutschsprachigen Ländern, Grossbritannien usw. ist umstritten, da Probleme nicht lokal gelöst werden und mit dem Import dieser Tiere neue tierschutzrelevante Probleme geschaffen werden. Es wird sogar vermutet, dass in einigen Fällen gezielt die Produktion von solchen Tieren unter widrigen Bedingungen gefördert wird, da in den westlichen Ländern ein Bedarf besteht, besonders gequälte Tiere aus diesen Staaten zu retten. Durch fehlende Ressourcen aber auch für lokale tierschutzrelevante Probleme, wird damit zudem auch der Tierschutz in Westeuropa geschwächt.

Literatur

  • Schröder, T. (2011): Costa de la Luz. 4. Auflage. Michael Müller Verlag, Erlangen. (Reiseführer zur südlichen Atlantikküste Spaniens)

Siehe auch:

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