Tierschutz

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Tierschutz ist ein weit gefasster Begriff, der teilweise sehr unterschiedliche Motivationen und ideologische Vorstellungen mumfasst (siehe Tierschutz und Tierrecht). In diesem Beitrag hier, soll das Thema auf Tierschutz in Zusammenhang mit Tierhaltung und Artenschutz gelenkt werden, sprich eine pragmatische Form des Tierschutzes, welche die Bedürfnisse der Tiere und ein besseres Verständnis von ihrem Verhalten und Wesen ins Zentrum setzt.

Inhaltsverzeichnis

Tierschutzrelevante Aspekte

  • Ernährung: wie sieht die Ernährung in der Wildnis aus? Was sind die physiologischen und gesundheitsrelevanten Ansprüche an die Nahrung (Nährstoffgehalt usw.)? Was sind die verhaltungsrelevanten Ansprüche (Nahrungssuche, Beschäftigung, Sinnesreize durch Struktur, Beschaffenheit usw. der Nahrung)?
  • Verhalten: welcher Umfang zeigt das natürliche Verhaltensmuster und welche Bedingungen sind dazu nötig, dass es nicht eingeschränkt wird?
  • Platz- und Bewegungsbedarf: Flächenbedarf, Bedarf an Grabe-, Kletter- und Schwimmmöglichkeiten.
  • Aktivitätsmuster: tagaktiv, nachtaktiv, dämmerungsaktiv, Zwischenformen davon.
  • Soziale Lebensweise: in Gruppen oder einzeln?
  • Körperliche Unversehrtheit: Kastration, Coupieren von Schwänzen/Ohren/Extremitäten, Abschneiden von Hörnern etc.

Aktiver Tierschutz

Der aktive Tierschutz umfasst Massnahmen, die der konkreten Hilfe dienen, oft lokal, direkt an die Tierhalter gerichtet.

Tiervermittlung und -hilfe

Sogenannte Notfalltiere, Tierheimtiere und auch die private Vermittlung von Tieren stehen im Zentrum. Die Organisation kann in einem klassischen Tierschutzverein stattfinden, aber auch in Tierhilfen oder privat über Internetplattformen (Foren und andere Communities). Im Zentrum steht in der Regel der Grundsatz, dass die Abgabe und Vermittlung der Tiere keine kommerzielle Ziele verfolgt und ggf. eine Schutzgebühr verlangt wird. Dafür wird der neue Ort, an den die Tiere vermittelt wird, zuerst geprüft, oft müssen gewisse Mindestbedingungen z.B. bei Käfiggrösse, Gruppenhaltung bei sozialen Tieren, teilweise auch Ernährung und anderen Haltungsthemen erfüllt sein. Neben der Vermittlung der Tiere ist oft auch die Unterstützung von Neuhalter oder Halter mit Problemen wichtig. Bei regional organisierten Organisationen besteht oftmals die Möglichkeit dass ein Mitglied den Hilfe suchenden Halter besucht und ihn unterstützt, z.B. bei einer Vergesellschaftung oder bei der Pflege kranker Tiere, der Bekämpfung von Parasiten, beim Bestimmen des Geschelchts der Tiere usw.

Aufklärung und Sachkunde

Neben praktischer Hilfe, die oft auch im persönlichen Kontakt zwischen Tierhaltern besteht, ist auch die Verbesserung des Wissens zur Lebensweise und artgerechten Haltung der gehaltenen Tiere wichtig. Dazu ist es wichtig, dass es Leute gibt, die sich mit den wichtigen Themen auseinandersetzen, ihnen theoretisch und praktisch auf den Grund gehen. Das umfasst Literatursuche, das Aneignen von Grundlagenwissen, der Austausch mit Halter und erfahrenen Leuten auf den für die Wissenserweiterung relevanten Themengebieten. Zudem sind auch praktische Erfahrungen wichtig, die durch langjährige Tierhaltung und viel ausprobieren, unterschiedliche Haltungsformen und genaue Beobachtungen der Tiere gemacht werden können. Diese Arbeit ist oft sehr aufwändig, ebenso wie die praktische Arbeit in der Tiervermittlung. Da es oft nicht möglich ist für einen Tierhalter in allen Bereichen gleichzeitig und gleich engagiert aktiv zu sein, ist ein Erfahrungs- und Wissensaustausch zwischen Tiervermittlung und Wissensvermittlung wichtig, sodass bei der Recherche und beim Ausprobieren neuer Haltungsformen letztlich auch Bedürfnisse, Schwierigkeiten und Anliegen der Tiervermittlung und Neuhalter entsprechend berücksichtigt werden.

Praktisches Vorleben

Eine Form von Tierschutzarbeit wird oft unterschätzt, da sie meist auch nicht so sichtbar ist. Das ist die vorbildliche Haltung bei den zahlreichen engagierten Tierhalter selbst. Nur durch positive Beispiele ist es möglich den Neuhalter gute Anschauungsbeispiele zu geben, an denen sie sich orientieren können. Wenn eine gute Haltungsform bei vielen Tierhalter möglich ist, dann ist es einfacher, dass sie von Neuhalter auch akzeptiert werden kann. Dazu ist diese Arbeit wichtig für die Öffentlichkeit, über die es zudem wert ist, dass darüber berichtet wird.

Rechtliche Lage

Siehe auch: Tierschutzrecht

Im deutschsprachigen Raum gibt es neben einem Tierschutzgesetz zudem eine Reihe weiterer Gesetze und Verordnungen, welche Vorgaben zur Haltung und den Umgang mit Tieren machen. In Österreich und in der Schweiz existieren umfangreiche Verordnungen, welche konkrete Angaben zur Kleinsäugerhaltung machen, während in Deutschland eine neue Verordnung in Arbeit ist und viele Bundesländer Einschränkungen in anderen Gesetzestexten (z.B. Polizeigesetz) schon vorgenommen haben.

In den Benelux-Staaten Belgien und Niederlanden gibt es seit einiger Zeit Positivlisten, welche die Arten aufzählen, welche noch gehalten werden dürfen. Es handelt sich damit um ein Tierhaltungsverbot mit ein paar festgelegten Ausnahmen (welche auf den Positivlisten festgehalten sind).

In Norwegen ist die Haltung von Reptilien seit mehreren Jahrzehnten verboten. Das Verbot wird zwar umgangen und es gibt etliche illegale Haltungen, der Zustand der Tiere ist durch die Verheimlichung und das Verbot sehr schlecht. Auch der Austausch über Erfahrungen und Informationen zu den gehaltenen Arten wird durch die Angst, dass die eigene Haltung entdeckt werden könnte, stark behindert, was letztlich wiederum den Tieren schadet, die trotz Verbot gehalten werden.

In den USA soll es in einigen Bundesstaaten Verbote bei der Haltung gewisser exotischer Tiere geben (Quellen??).

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