Terrarium

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Ein Standard-Aquarium eignet sich besonders bei tiefer
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Ein Standard-Aquarium eignet sich besonders bei tiefer Einstreu
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Ein Terrarium ist ein Behälter zur Pflege und Zucht von Landorganismen. Dazu wird oft durch die Gestaltung der Einrichtung versucht die natürlichen Lebensbedingungen der jeweiligen Tiere abzubilden oder aber zumindest optimale Haltungsparameter zu schaffen, welche eine erfolgreiche Haltung und Zucht der Tiere ermöglichen (vgl. Ahlheim 1986; Kabisch 1990). Zur Beeinflussung des Kleinklimas und der verfügbaren Nischen dient die Terrarientechnik, welche insbesondere durch Regulierung von Lichtmenge, UV-Strahlung, Luftfeuchtigkeit und Wärme Einfluss auf die Umwelt der gehaltenen Tiere nimmt. Terrarien sind insbesondere bei der Pflege von Reptilien und Amphibien, aber auch bei Landwirbellosen und teilweise bei Kleinsäugern verbreitet. Insbesondere exotische Kleinsäuger werden gerne in Terrarien gepflegt, während geläufigere Arten oft in Gitterkäfigen gehalten werden.

Definition und Abgrenzung

Bedingt durch den Umstand, dass zur Haltung und Zurschaustellung (insbesondere in Zoos) von Landsäugetieren häufig Glasbehälter zum Einsatz kommen, wird der Begriff Terrarium im engeren Sinne oft für einen Glasbehälter-Typ verwendet, der sich auszeichnet durch einen seitlichen Zugang, meist umgesetzt durch Glasschiebetüren, einer seitlichen oder frontalen Belüftung und den weitgehenden Verzicht auf Gitter, abgesehen von den Belüftungsflächen.

Die Terrarien werden zusammen mit Aquarien und Aqua-Terrarien (Paludarien oder Sumpfaquarien) zu den Vivarien zusammengefasst. Die Unterscheidung erfolgt dabei nach der Lebensweise der Tierart, die darin gehalten wird, beziehungsweise nach dem Lebensraum (Land-, Sumpf-, Wasser-Habitat), der von dem Behälter abgebildet werden soll. Umgangssprachlich werden gerade in der Kleinsäugerhaltung auch zur Haltung von Landtieren umfunktionierte Aquarien oft als Terrarien bezeichnet (vgl. Bild).

Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • einfache Reinigung
  • seitlicher Zugriff
  • Kein lärmendes Gitternagen möglich

Nachteile:

  • Gewicht
  • Preis (ist teuer)
  • Es ist schwierig was an den Wänden zu befestigen wie z.B. Etagen
  • Belüftung kann unter anderem ein Problem sein
  • Wegen Mangel an Gitter fällt dies als zusätzliche Klettermöglichkeit weg

Eigenbau und Umbau

Eigenbau eines Terrariums

Terrarien können mit den entsprechenden Werkzeugen selber hergestellt werden. Bei rahmenlosen Terrarien ist es wichtig genug dicke Glaswände zu verwenden, damit der Behälter seine nötige Stabilität bekommt. Bei Rahmenterrarien trägt der Rahmen zur Stabilität bei und die Gläser müssen weniger dick gewählt werden. Als Rahmen eignet sich sowohl Holz als auch Metallprofile. Moderne Aluminiumstecksysteme ermöglichen beispielsweise eine einfache und robuste Rahmenbauweise. Zum Bau und zur Innengestaltung von Terrarien gibt es umfassende Literatur aus dem Bereich der Terraristik wie zum Beispiel Henkel und Schmidt (2003) oder Wilms (2006).

Aufbau für ein Terrarium

Gerade zur Haltung von Kleinsäugern ist es eine verhältnismässig einfache Variante durch einen Aufbau ein bestehendes Aquarium zu erweitern. Dazu reicht ein ausgedientes Becken, Holzleisten für den Rahmen des Aufsatzes und ein ausbruchsicheres Gitter, welches auf den Rahmen gespannt wird. Mit zusätzlichen Etagen lässt sich die dazugewonnene Höhe gut nutzen.

Terrarienbauer

Im Internet gibt es verschiedene Webseiten von Terrarienbauer, die sich darauf spezialisiert haben, induviduelle Terrarien zu bauen. Dank ihnen kommt man auch ohne das nötige handwerkliche Geschick zu einer induviduellen und an den Standort angepassten Deguunterkunft.

Aquarium

Hauptartikel siehe Aquarium

Das Aquarium eignet sich insbesondere für grabende Arten, da sich hier die Einstreu sehr tief einstreuen lässt. Für nicht grabende Arten, die bei wenig tiefer Einstreu gehalten werden, kann das Aquarium unter Umständen schlecht belüftet werden, wenn von Oben nicht genügend die Luft sich austauschen kann. Dies ist insbesondere ein Problem, wenn der Deckel zu wenig Lüftungsfläche aufweist. Im Normalfall bereitet der Luftaustausch jedoch wenig Probleme. Das Aquarium kann für nicht kletternde Arten nur mit einem mit Drahtgitter bespannten Deckel oder auch mit einem selbst gebauten und mit Gitter bespannten Aufsatz genutzt werden. Auch ist es denkbar, das Aquarium mit anderen Käfigen zu verbinden.

Vivarium

Eine Sonderform unter den Terrarien stellen die Vivarien dar. Sie sind grosse Terrarien, welche oftmals mehrere Quadratmeter Grundfläche und meist um die 1,5 und 2 Meter hoch sind. In diesen grossen Lebensräumen ist natürlich genug Platz für Degus. Sie sehen oftmals schön aus und können Wohnzimmer zieren. Ihr Preis ist allerdings dementsprechend hoch, muss man doch bedenken, dass so viel Glas wie hier nötig ist dementsprechend teuer ist.

Literatur

  • Ahlheim, K-H. (1986): Meyers kleines Lexikon. Biologie. Bibliographisches Institut, Mannheim.
  • Henkel, F.W. Schmidt, W. (2003): Terrarien. Bau und Einrichtung. Eugen Ulmer, Stuttgart.
  • Kabisch, K. (1990): Wörterbuch der Herpetologie. VEB Gustav Fischer Verlag, Jena.
  • Stettler, P.H. (1981): Handbuch der Terrarienkunde. 2. Auflage. Franckh'sche Verlagshandlung W. Keller & Co., Stuttgart.
  • Wilms, T.M. (2006): Terrarieneinrichtung. Grundlagen, Material, Methoden. 3. Auflage. Natur und Tier - Verlag, Münster.

Internet:

Bilder


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