Kaninchenernährung

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Inhaltsverzeichnis

Ernährung in der Wildnis

Wildkaninchen ernähren sich hauptsächlich von frischen Kräutern. Daneben fressen sie Gräser, Blätter, Knospen, Rinde und Beeren. Sie bedienen sich auch einmal aus einem Feld oder einem Garten und ergänzen so ihre Kost mit Salat, Wurzelgemüse und anderen Kulturpflanzen.
Unter den Pflanzenfressern (Herbivoren) gehören sie zu den Blattfressern (Folivoren), das heißt sie fressen überwiegend Blätter und Triebspitzen. Trockene oder abgestorbene Pflanzen fressen Wildkaninchen nur bei Nahrungsknappheit, wie großer Dürre oder im Winter.


Futtermittelkunde

Frischfutter

Unter dem Begriff Frischfutter werden alle frischen, unverarbeiteten pflanzlichen Futtermittel zusammengefasst. Man unterscheidet zwischen Grün- und Saftfutter. Frischfutter sollte immer den Hauptteil der Fütterung ausmachen.

  • Grünfutter: frisch geschnittenes Futter wie Gras und Kräuter
  • Saftfutter: Futtermittel mit einem hohen Wasseranteil (Gemüse und Obst)

Rauhfutter

Hauptartikel Rauhfutter

Heu und Stroh wird als Rauhfutter bezeichnet. Es hat einen hohen Rohfasergehalt.

  • Heu
  • Stroh: findet meistens als Einstreu Verwendung, wird aber auch gefressen.


Laub und Zweige

Als Kaninchenfutter eignen sich Zweige und Blätter verschiedener Laub- und Nadelbäume. Das Laub der Bäume kann sowohl frisch, als auch getrocknet verfüttert werden. Zweige werden je nach Dicke entweder ganz gefressen oder nur entrindet. Nadelbäume sind ein wertvolles Winterfutter.

Siehe auch: Äste

Saatenmischung
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Saatenmischung

Sämereien

Sämereien werden unterteilt in Mehlsaaten und Ölsaaten. Ölsaaten haben einen sehr hohen Fettgehalt (30 - 45%)und sollten nur sehr sparsam verfüttert werden. Eine Saatenmischung kann im Winter als Ergänzung zu Frischfutter gefüttert werden.


Pellets, Mischfutter & Co

Pellets werden seit den fünfziger Jahren in Deutschland hergestellt. Sie gehören zu den Kraftfuttermitteln und werden in großen Mengen an Mast- und Zuchtkaninchen verfüttert.
Pellets werden von Kaninchen viel zu schnell gefressen. Die Bestandteile sind so fein zermahlen, dass sich die Zähne beim Fressen nicht abnutzen. Das zermahlene Futter kann nicht richtig verdaut werden. Es bleibt viel zu lange im Magen, wodurch sich Coli-Bakterien und Kokzidien entwickeln können. Durch die Verpressung können die Kaninchen nicht selektieren. Das heißt, sie sind gezwungen ausnahmslos alle Futterbestandteile zu fressen, was auf Dauer zu schweren gesundheitlichen Problemen führen kann.

Fütterungspraxis

"ad libitum"-Fütterung

Hauptartikel ad libitum

Der Begriff "ad libitum" stammt aus dem Lateinischen und bedeutet "nach Belieben". In der Tierfütterung bedeutet es, dass Futter unbegrenzt zur Verfügung steht. Kaninchen sollten bei dieser Fütterung möglichst viele verschiedene Futtermittel angeboten bekommen. So sind sie in der Lage zu selektieren und somit ihren Nährstoffbedarf gezielt selbst zu decken. Sie wählen ihr Futter nach Bedarf und Geschmack, wobei auch individuelle Vorlieben eine Rolle spielen.

portionierte Fütterung

Bei dieser Fütterung wird Frischfutter in zwei oder drei Portionen verfüttert, wobei der Halter die Menge und die Zusammensetzung der Portion festlegt. Nur Heu wird ad libitum verfüttert.


Literatur

  • Mangold, E.; Fangauf, R.: Handbuch der Kaninchenfütterung. Neumann Verlag GmbH : Radebeul, 1950
  • Schlolaut, W.,in Zusammenarbeit mit Lange, K.: Das große Buch vom Kaninchen. 2. Aufl. DLG-Verlag : Frankfurt, 1998. ISBN 3-7690-0554-6
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