Futterwertzahl (Klapp)
aus Degupedia, der freien Wissensdatenbank
1953 hatten Klapp, Boeker, König und Stählin eine Auflistung der Weidepflanzen herausgebracht, wo erstmalig der Versuch unternommen wurde, die Weidepflanzen nach ihrer Brauchbarkeit als Futterfplanzen einzuteilen. Sie führten eine zehnstufige Bewertungsskala von -1 bis 8 ein. -1 enthält giftige Pflanzen, 0 enthält Pflanzen, die vom Weidevieh normalerweise nicht gefressen werden, 1 die Pflanzen, die nur wenig gefressen werden und 8 enthält Pflanzen, welche als besonders hochwertig gelten.
Dabei wurde nicht nur das Freßverhalten des Weideviehs beobachtet, sondern es gingen noch weitere Werte in den Futterwert mit ein. Alle Werte wurden an frischen Pflanzen ermittelt:
- Futterwert nach Analye, Erfahrung, Gattungszugehörigkeit
- Schmackhaftigkeit bzw Beliebtheit beim Vieh
- Anteil wertvoller Organe
- Zeitdauer der Vollwertigkeit
- Zulässiger Bestandsanteil
- Nutzbarkeit
- Schädlichkeit, Giftigkeit, Schmarotzertum
Leider läßt sich dieser Futterwert nicht direkt auf unsere Heimtiere übertragen. Die meisten Heimtiere bevorzugen eine andere Pflanzenzusammensetzung, wie Rinder. Dazu kommt, daß die Futterwertzahl keine Kräuter berücksichtigt, welche zur Gesunderhaltung des Viehs notwendig sind, jedoch nur wenig gefressen werden. Ein weiterer Nachteil für die Heimtierhaltung ist, daß alle Kräuter und Gräser mit Klappscher Futterwertzahl auf eine hohe Nutzung des Weideviehs abgestimmt eingeteilt wurden. In der Heimtierhaltung jedoch will man die Produkte der Tiere nicht nutzen, sondern sich vielmehr möglichst lange an gesunden Tieren erfreuen.
Literatur
- Klapp, E. Boeker, P. König, F. Stählin, A. (1953): Wertzahlen der Grünlandpflanzen. Das Grünland 2/53: 38-40.