Trinkwasser

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Das Thema Trinkwasser ist in der Tierhaltung sowohl ein essenzielles wie auch triviales Thema. Mit einem kurzen Hinweis auf einen regelmässigen Wasserwechsel und die Wahl des richtigen Wassergefässes (Trinknapf oder Wasserflasche) ist das Thema meist schnell abgehandelt.

Inhaltsverzeichnis

Saftfutter statt Wasser

Insbesondere in der Chinchillaliteratur gibt es eine Reihe von Diskussionen, ob man statt frischem Wasser besser Saftfutter (Gemüse, Obst) anbietet, damit die Tiere damit ihren Wasserbedarf decken können. Ein grosser Verfechter dieser Idee war insbesondere Edmund Bickel. Er argumentierte, dass Chinchillas in der Wildnis ihren Wasserbedarf über Wüstenpflanzen und den nächtlichen Tau deckten und dass ihnen Quellen und Bachläufe fremd seien, da diese in ihrem Lebensraum nicht vorkämen (Bickel 1970: 73). Michael Mettler (1995: 65-66) wiederum erwähnt, dass er seinen Chinchillas versuchsweise einmal nur Wasser, einmal Grünfutter und Wasser und einmal nur Grünfutter anbot und sich schliesslich für letzteres entschied.

Wasserzusätze

Bei den Wasserzusätzen muss unterschieden werden zwischen Beigaben, welche vom Wasserwerk beigegeben werden, um das Wasser trinkbar zu machen (z.B. Chlor) und Beigaben, welchen gesundheitsförderliche Eigenschaften nachgesagt werden. Zu letzteren gibt es in der Ratgeber- und Züchterliteratur, aber auch in Zeitschriftbeiträgen (z.B. Chinchilla Post, Schreiber 1979) häufiger Hinweise, dass die Zugabe von Essig für die Gesundheit der Tiere förderlich sei. Dass solche Tipps insbesondere bei Haltungen mit nicht optimalen Bedinungen bei der Fütterung und der Tierhaltung auftauchen, mag den Umstand unterstreichen, dass ein allfälliger positiver Effekt gerade durch Unzulänglichkeiten bei der Haltung zu erwarten sei. Wer auf eine naturnahe Fütterung mit frischem Grünzeug von den Wiesen, Hecken und Wäldern setzt und seinen Tieren genug Platz und artgerechte Strukturen bietet, damit sich die Tiere gesund halten können, kommt gut ohne solche Zusätze im Trinkwasser aus.

Bei Trinkwasser, das mit Chlor oder anderen Zusätzen versetzt ist, um es trinkbar zu machen, empfielt es sich, dieses nicht zu verwenden und stattdessen gutes Quellwasser zu nutzen. Gechlortes Wasser ist zwar nicht direkt schädlich für Tiere, ebenso wie für Menschen, aber wer die Möglichkeit hat für Alternativen, der sollte sie nutzen. Pflanzen können beispielsweise mit Stress reagieren, wenn sie mit gechlortem Wasser gegossen werden.[1] (http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?t=3796)

Wasseraufnahme

Degus: Hommel (2012, S. 77) gibt für Degus eine zusätzliche Wasseraufnahme von 4,82 bis 9,54 ml pro 100g Körpergewicht bei Fütterung nur mit Trockenfutter und 0,76 bis 3,83 ml pro 100g Körpergewicht bei der Fütterung mit Saftfutter (Weisskohl, Birne) an.

Präferenzen

Einige Tiere bevorzugen abgestandenes Trinkwasser, weshalb es bei einem solchen Falle sinnvoller sein kann, das Wasser nicht täglich, sondern alle 2-3 Tage zu wechseln.

Literatur

  • Bickel, E. (1970): Südamerikanische Chinchillas. Wie man sie hält und züchtet. 4. Auflage. Albrecht Philler Verlag, Minden.
  • Hommel, D. (2012): Untersuchungen an Degus (Octodon degus) zur Futter- und Wasseraufnahme sowie zur Verdaulichkeit von Nährstoffen bei Angebot unterschiedlicher Futtermittel. Inaugurial-Dissertation, Tierärztliche Hochschule Hannover. 171 S. (PDF (http://elib.tiho-hannover.de/dissertations/hommeld_ws12.pdf))
  • Mettler, M. (1995): Alles über Chinchillas und Degus. Falken, Niedernhausen.
  • Schreiber, G. (1979): Gesunde Tiere und mehr Nachwuchs durch Obstessig. Chinchilla Post 24(4): XIV-XV.
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