Laufrad
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- | In Chile laufen Degus sehr viel, um an genügend Nahrung zu kommen. Diese langen Wege sind in den meisten Käfigen nicht möglich, da die empfohlene Mindestgröße für Degus dafür viel zu gering bemessen ist. Deshalb ist es notwendig, Degus trotz des eingeschränkten Platzes zum Laufen zu animieren, um ein Verfetten zu Verhindern und für einen guten Muskelaufbau zu sorgen. | + | Die Haltung von Kleinsäuger in Gefangenschaft bedeutet für die meisten Tiere, dass sie auf eingeschränktem Raum leben. Ihre Artgenossen in der Wildnis leben aber oftmals in viel grösseren Territorien und legen öfters auch grössere Strecken zurück. Eine solche Bewegungsfreiheit kann ein Käfig nicht bieten. Dennoch kann ein Laufrad hier zumindest teilweise hilfreich sein, wenn es die Tiere animiert sich zu viel bewegen und sich richtig auszutoben. Neben dem Beschäftigungsfaktor kommt ein Laufrad der Fitness und der Gesundheit der Tiere zugute. |
- | Eine Möglichkeit, Degus zum Laufen zu animieren und ihnen die Chance zu geben, ihren Bewegungsbedarf zu befriedigen, sind Laufräder. | + | ===Wahl des geeigneten Laufrads=== |
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+ | Grundsätzlich gibt es vier wesentliche Dinge die bei der Anschaffung eines Laufrades beachtet werden sollten: | ||
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+ | * Der Durchmesser: das Laufrad sollte gross sein | ||
+ | * Die Konstruktion: das Laufrad darf die Tiere nicht verletzen | ||
+ | * Das Material: das Laufrad sollte aus robustem, nagefestem Material bestehen | ||
+ | * Die Lauffläche: sie sollte bei häufigem Gebrauch keine Verletzungen verursachen | ||
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+ | Wichtig beim '''Durchmesser''' ist, dass er genügend gross gewählt wird. Ein zu kleiner Durchmesser führt bei den Tieren dazu, dass sie beim Laufen eine unnatürlich krumme Rückenhaltung annehmen, welche zu Rückenprobleme führen kann. Daher sind zu kleine Laufräder nicht geeignet. Für Degus sollte das Laufrad mindestens 30 cm Durchmesser aufweisen, für kleinere Tiere sollte es ebenfalls nicht viel kleiner sein. So werden auch für Goldhamster eine Mindestgrösse von 25 bis 30 cm gefordert. | ||
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+ | Bei der '''Konstruktion''' ist darauf zu achten, dass das Laufrad über keinen Schereneffekt verfügt. Als Schereneffekt bezeichnet man, wenn das Laufrad Querstreben aufweist, welche mit der Halterung eine quetschende Wirkung ausüben können. Daher sollten die Laufräder vorne offen sein und keine Querstrebe aufweisen und auf der Rückseite geschlossen sein. Solche Laufräder gelten als sicher. Es gibt seit einiger Zeit auch Laufräder mit einer neuartigen Aufhängung. Diese führt das Laufrad auf Rollen und macht so Querstreben unnötig und erlaubt zugleich, dass das Laufrad auf beiden Seiten offen ist. Allerdings gibt es auch mit dieser Art von Laufrad negative Erfahrungen, da beim Loopingdrehen die Tiere verletzt wurden. | ||
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+ | Bei den '''Materialien''' sollte man darauf achten, dass es nagefest ist. Laufräder aus Metall sind diesbezüglich gut geeignet. Bei Holzlaufräder besteht dagegen das Problem, dass sie angenagt werden können und dass das Holz sich mit Urin vollsaugen kann. Holzlaufräder sollten daher mit Metall geschützte Kanten aufweisen und die Laufflächen sollten z.B. mit Lack geschützt werden. Stoffbänder haben ebenfalls eine kurze Lebensdauer, da sie meist zernagt werden. Plastiklaufräder sind grundsätzlich nicht geeignet, da der Kunststoff splittern kann und gefährliche Verletzungen verursachen kann. Weichere Kunststoffe werden gerne angenagt, was den Tieren unter Umständen schaden kann, wenn sie den Kunststoff verschlucken. Es gibt allerdings auch Laufräder aus nagefreundlichem Kunststoff, der unschädlich sein soll, das ändert aber nichts daran, dass sie bei starkem Nagetrieb keine lange Lebensdauer haben. | ||
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+ | Die '''Laufradfläche''' sollte angenehm beschaffen und dennoch robust sein. Sie sollte den Füsschen der Tiere auch bei häufigem Benutzen nicht schaden. Gerade Laufflächen aus Gitterstäbe sind diesbezüglich nicht so gut geeignet, da sie wunde Füsse verursachen können. Besser geeignet sind Laufräder mit solider Lauffläche aus Metall oder Holz oder Laufräder mit Laufradband oder mit einem geeigneten feinen Gittergeflecht (dieses darf aber keineswegs scharfe Kanten oder Ecken aufweisen). | ||
- | Das Laufrad sollte mindestens 30cm Durchmesser aufweisen, da sich das Rückgrat des Degu dadurch nicht all zu sehr verbiegen muss. Kleinere Laufräder führen zu Rückenproblemen. Das Laufrad darf keine Kunststoffteile beinhalten, an die ein Degu ran kommt. Weiterhin muß es standfest und stabil sein. Es ist darauf zu achten, dass beim Laufen im Rad kein Schereneffekt auftreten kann. Die Lauffläche sollte keine Möglichkeit bieten um die Pfoten einzuklemmen, oder daran hängen zu bleiben. Stoff und Holz haben eine kurze Lebensdauer, da sie von den Degus normalerweise angeknabbert werden. | ||
Es wurde mehrheitlich festgestellt, dass Laufräder die ständig zur Verfügung stehen auch im Dauerbetrieb sind. Allgemein wird daher abgeraten ein Laufrad fix zu installieren, sondern gelegentlich (zum Beispiel im Freilauf) ein Rad anzubieten. Dies kann aber je nach Tier und Gruppe anders gehandhabt werden. | Es wurde mehrheitlich festgestellt, dass Laufräder die ständig zur Verfügung stehen auch im Dauerbetrieb sind. Allgemein wird daher abgeraten ein Laufrad fix zu installieren, sondern gelegentlich (zum Beispiel im Freilauf) ein Rad anzubieten. Dies kann aber je nach Tier und Gruppe anders gehandhabt werden. |
Version vom 13:37, 31. Jan 2007
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Die Haltung von Kleinsäuger in Gefangenschaft bedeutet für die meisten Tiere, dass sie auf eingeschränktem Raum leben. Ihre Artgenossen in der Wildnis leben aber oftmals in viel grösseren Territorien und legen öfters auch grössere Strecken zurück. Eine solche Bewegungsfreiheit kann ein Käfig nicht bieten. Dennoch kann ein Laufrad hier zumindest teilweise hilfreich sein, wenn es die Tiere animiert sich zu viel bewegen und sich richtig auszutoben. Neben dem Beschäftigungsfaktor kommt ein Laufrad der Fitness und der Gesundheit der Tiere zugute.
Wahl des geeigneten Laufrads
Grundsätzlich gibt es vier wesentliche Dinge die bei der Anschaffung eines Laufrades beachtet werden sollten:
- Der Durchmesser: das Laufrad sollte gross sein
- Die Konstruktion: das Laufrad darf die Tiere nicht verletzen
- Das Material: das Laufrad sollte aus robustem, nagefestem Material bestehen
- Die Lauffläche: sie sollte bei häufigem Gebrauch keine Verletzungen verursachen
Wichtig beim Durchmesser ist, dass er genügend gross gewählt wird. Ein zu kleiner Durchmesser führt bei den Tieren dazu, dass sie beim Laufen eine unnatürlich krumme Rückenhaltung annehmen, welche zu Rückenprobleme führen kann. Daher sind zu kleine Laufräder nicht geeignet. Für Degus sollte das Laufrad mindestens 30 cm Durchmesser aufweisen, für kleinere Tiere sollte es ebenfalls nicht viel kleiner sein. So werden auch für Goldhamster eine Mindestgrösse von 25 bis 30 cm gefordert.
Bei der Konstruktion ist darauf zu achten, dass das Laufrad über keinen Schereneffekt verfügt. Als Schereneffekt bezeichnet man, wenn das Laufrad Querstreben aufweist, welche mit der Halterung eine quetschende Wirkung ausüben können. Daher sollten die Laufräder vorne offen sein und keine Querstrebe aufweisen und auf der Rückseite geschlossen sein. Solche Laufräder gelten als sicher. Es gibt seit einiger Zeit auch Laufräder mit einer neuartigen Aufhängung. Diese führt das Laufrad auf Rollen und macht so Querstreben unnötig und erlaubt zugleich, dass das Laufrad auf beiden Seiten offen ist. Allerdings gibt es auch mit dieser Art von Laufrad negative Erfahrungen, da beim Loopingdrehen die Tiere verletzt wurden.
Bei den Materialien sollte man darauf achten, dass es nagefest ist. Laufräder aus Metall sind diesbezüglich gut geeignet. Bei Holzlaufräder besteht dagegen das Problem, dass sie angenagt werden können und dass das Holz sich mit Urin vollsaugen kann. Holzlaufräder sollten daher mit Metall geschützte Kanten aufweisen und die Laufflächen sollten z.B. mit Lack geschützt werden. Stoffbänder haben ebenfalls eine kurze Lebensdauer, da sie meist zernagt werden. Plastiklaufräder sind grundsätzlich nicht geeignet, da der Kunststoff splittern kann und gefährliche Verletzungen verursachen kann. Weichere Kunststoffe werden gerne angenagt, was den Tieren unter Umständen schaden kann, wenn sie den Kunststoff verschlucken. Es gibt allerdings auch Laufräder aus nagefreundlichem Kunststoff, der unschädlich sein soll, das ändert aber nichts daran, dass sie bei starkem Nagetrieb keine lange Lebensdauer haben.
Die Laufradfläche sollte angenehm beschaffen und dennoch robust sein. Sie sollte den Füsschen der Tiere auch bei häufigem Benutzen nicht schaden. Gerade Laufflächen aus Gitterstäbe sind diesbezüglich nicht so gut geeignet, da sie wunde Füsse verursachen können. Besser geeignet sind Laufräder mit solider Lauffläche aus Metall oder Holz oder Laufräder mit Laufradband oder mit einem geeigneten feinen Gittergeflecht (dieses darf aber keineswegs scharfe Kanten oder Ecken aufweisen).
Es wurde mehrheitlich festgestellt, dass Laufräder die ständig zur Verfügung stehen auch im Dauerbetrieb sind. Allgemein wird daher abgeraten ein Laufrad fix zu installieren, sondern gelegentlich (zum Beispiel im Freilauf) ein Rad anzubieten. Dies kann aber je nach Tier und Gruppe anders gehandhabt werden.
Räder die für Degu empfohlen werden: Easy Run Laufrad, Eigenbau
Tipp; das Rad kann nach einigen Laufstunden Lärm verursachen, dann mit etwas Vaseline oder Olivenöl nachschmieren. Querstreben mit alten Stoffresten umwickeln. Muss mehrfach erneuert werden, ist aber eine günstige Lösung.
ACHTUNG: Keine handelsüblichen Schmiermittel verwenden, Vergiftungsgefahr.