Echter Lorbeer

aus Degupedia, der freien Wissensdatenbank

(Unterschied zwischen Versionen)
Version vom 18:00, 13. Sep 2005
Murx Pickwick (Diskussion | Beiträge)

← Go to previous diff
Aktuelle Version
DavX (Diskussion | Beiträge)
+Kat:Gewürzpflanzen
Zeile 1: Zeile 1:
-''Lorbeer'' ('''Laurus nobilis''' L.) gehört zu den Lorbeergewächsen ('''Lauraceae''') und ist ein Gewürzkraut mit noch nicht getesteter Wirkung auf den Degu. Aufgrund der Inhaltsstoffe vom Lorbeer sind ähnliche Unverträglichkeiten, wie man beim Lauch beobachten kann, möglich. Wenn überhaupt, sollte Lorbeer vorsichtshalber nur in sehr geringen Mengen und getrocknet angeboten werden. Der Kot ist dabei gut zu beobachten, sollte er weich werden, den Lorbeer besser ganz weglassen.+Der '''Lorbeer''' (''Laurus nobilis'' L.) ist eine ''[[Laurus]]''-Art und gehört zur Familie der [[Lauraceae|Lorbeergewächse]] (''Lauraceae'').
-==weitere Namen==+ 
-==Geschichte==+==Allgemeines==
-==Beschreibung==+ 
 +===weitere Namen===
 +Deutsch: Echter Lorbeer, Edler Lorbeer, Gewürzlorbeer <br />
 +Englisch:Bay Laurel, True Laurel, Sweet Bay, Grecian Laurel, Laurel<br />
 +Französisch: Laurier sauce, laurier-sauce, laurier <br />
 +Dänisch: Ægte Laurbær, Laurbærblade<br />
 +Niederländisch: Laurier<br />
 +Polnisch: Liście bobkowe<br />
 +Esperanto: Lauxro<br />
 +Japanisch: ローリエ
 + 
 +===Eignung als Futterpflanze===
 + 
 +Zur Zeit gibt es wenige Fütterungs-Erfahrungen mit dieser Pflanze. Da es sich um eine Gewürzpflanze handelt, kann sie ähnlich wie andere Gewürzpflanzen vorsichtig angefüttert werden.
 + 
 +'''Die Blätter.''' Frische Blätter führen bei mehreren Säugetieren zu Durchfall und in großen Mengen zu Halluzinationen. In getrockneter Form sind die Blätter daher vermutlich besser verträglich.
 + 
 +'''Das Öl.''' Gänzlich unbekannte Wirkung. Da das Lorbeeröl die stärkste Wirkung auf das dopaminerge System haben dürfte, ist es sehr wahrscheinlich, daß Lorbeeröl leicht giftig auf Kleinsäuger wirkt. Es ist aber bisher noch nicht nachgewiesen, daß Lorbeeren tatsächlich dopaminfördernd sind.
 + 
==Inhaltsstoffe== ==Inhaltsstoffe==
-1,8 [[Cineol]], +===Frucht (''Fructus lauri'')===
-==Anbau==+30% fettes Öl <br />
-==Futtereignung==+1% ätherisches Öl: [[Terpene]], [[Sesquiterpene]], [[Ketone]], [[Alkohole]] <br />
-==Heilwirkung==+ 
-Lorbeer wirkt antibakteriell, schleimlösend und antiviral. Lorbeeröl fördert wahrscheinlich die Produktion von Dopamin.+===Blatt===
-==Giftwirkung==+{| border="1" cellspacing="0" style="float:right"
-==Weblinks==+! align="center" bgcolor="#c0fff" | Grundanalysewerte Lorbeerblatt getr.
 +{| border="1" width="100%"
 +|-
 +| [[Brennwert]] || 303kcal/100g
 +|-
 +| [[Fett]]gehalt || 13%
 +|-
 +| [[Kohlenhydrate]] || 75,2%
 +|-
 +| [[Proteine]] || 11,8%
 +|-
 +| [[Wasser]]gehalt || 5,4%
 +|}
 +|-
 +! align="center" bgcolor="#c0c0c0" |Vitamine auf 100g
 +{| border="1" width="100%"
 +|-
 +| [[Vitamin A]]-Äquiv. || 618 µg
 +|-
 +| [[Vitamin B1]] || 10 µg
 +|-
 +| [[Vitamin B2]] || 420 µg
 +|-
 +| [[Vitamin B3]] || 3267 µg
 +|}
 +|-
 +! align="center" bgcolor="#c0c0c0" | Aminosäuren pro 100g
 +{| border="1" width="100%"
 +|-
 +| [[Lysin]] || mg
 +|-
 +| [[Methionin]] || mg
 +|-
 +| [[Tryptophan]] || mg
 +|-
 +| [[Tyrosin]] || mg
 +|-
 +| [[Serin]] || mg
 +|}
 +|-
 +! align="center" bgcolor="#c09790" |Mineralstoffe pro 100g
 +{| border="1" width="100%"
 +|-
 +| [[Natrium]] || 23 mg
 +|-
 +| [[Kalium]] || 529 mg
 +|-
 +| [[Calcium]] || 830 mg
 +|-
 +| [[Magnesium]] || 120 mg
 +|-
 +| [[Phosphor]] || 110 mg
 +|-
 +| [[Schwefel]] || 100 mg
 +|-
 +| [[Chlor]] || 200 mg
 +|-
 +| [[Eisen]] || 43000 µg
 +|-
 +| [[Kupfer]] || 420 µg
 +|-
 +| [[Zink]] || 3700 µg
 +|-
 +| [[Mangan]] || 8200 µg
 +|-
 +| [[Fluor]] || 400 µg
 +|-
 +| [[Jod]] || 5,0 µg
 +|}
 +|}
 +1% - 3% ätherisches Öl, davon 45% 1,8 [[Cineol]], 12 % [[Terpene]], 3-4 % [[Sesquiterpene]], unter anderem [[b-Caryophyllen]], 3 % [[Methyleugenol]], [[Aceteugenol]], [[Linalool]], [[Geraniol]], alpha-[[Terpineol]], alpha-[[Pinen]], alpha-[[Phellandren]], beta-Pinen, beta-Phellandren<br />
 +Säuren: [[Essigsäure]], [[Isobuttersäure]], [[Valeriansäure]], [[Capronsäure]]<br />
 +Bitterstoffe<br />
 +Flavonoide: [[Quercetin]], [[Kämpferol]], [[Rutin]], [[Leucocyanidin]]<br />
 + 
 +===Öl (''Oleum lauri folii'')===
 +Lorbeeröl wird durch pressen und auskochen aus den Früchten gewonnen.
 + 
 +Das Lorbeeröl ist grün aufgrund seines hohen Chlorophyllgehaltes. Unter 36°C verfestigt sich das Öl zu einer weichen Masse.
 + 
 +==Die Pflanze==
 + 
 +Der Lorbeer ist ein immergrüner, bis zu 10 m hoher Strauch oder Baum und ist in Vorderasien und im Mittelmeerraum verbreitet. Seine Blätter sind oberseits glänzend und ledrig. Die Blütendolden sind klein und grüngelb. Die Früchte klein und glänzend schwarz.
 + 
 +Er wird als Kübelpflanze nach bis Südirland als Zierpflanze gehalten.
 + 
 +===Geschichte===
 +Die ersten bekannten schriftliche Nachweise sind 7000 Jahre alte Keilschrifttexte.
 + 
 +Schon von den Sumerern wurde offenbar der Lorbeerkränze als Siegeszeichen bei Faustkämpfen eingesetzt. Die Römer übernahmen den Brauch und schmückten ihre erfolgreichen Feldherren mit einem Siegerkranz aus Lorbeeren.
 + 
 +Bei den Griechen war der Lorbeer Apollon geweiht und dessen Tempel wurde mit Lorbeer geschmückt. Im Orakel von Delphi benutzten die Priesterinnen unter anderem Lorbeer, um in Trance zu fallen und die Zukunft vorherzusagen. Dazu wurde der Lorbeer gleichermaßen mit andern Kräutern verbrannt, um den Duft zu verbreiten, wie auch im Mund zerkaut, um den Saft zu nutzen.
 + 
 +Im Mittelalter versuchte man mit Lorbeer die Pest zu bekämpfen.
 + 
 +===Nutzung===
 +'''In der Küche:''' Getrocknete Lorbeerblätter werden als Gewürzmittel im europäischem und vorderasiatischen Raum benutzt, wobei es auch immer eine konservierende Wirkung hat.
 + 
 +Weiterhin wird das Öl als Duftkomponente in der Parfümindustrie eingesetzt.
 + 
 +'''Als Heilpflanze:''' Als Heilpflanze werden die Früchte und das Öl gebraucht. Lorbeer wirkt antibakteriell, schleimlösend und antiviral. Lorbeeröl fördert wahrscheinlich die Produktion von Dopamin.
 + 
 +Lorbeeröl wird als Salbe bei Prellungen, Stauchungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Die Wirkung ist nicht nachgewiesen.
 + 
 +Die Früchte wurden ehemals gegen Parasiten eingesetzt, jedoch verursachen sie beim Menschen oft Kontaktdermatitis, so daß inzwischen davon abgeraten wird. Auch für Tiere gibt es bessere Präparate zur Bekämpfung von Parasiten. Beim Milchvieh wird ein Brei oder ein Auszug aus den Früchten erfolgreich gegen Mastitis eingesetzt.
 + 
 +==Links==
*[http://www.gewuerzlexikon.de/lorbeer.html das Gewürzlexikon] *[http://www.gewuerzlexikon.de/lorbeer.html das Gewürzlexikon]
*[http://www.feuerbach.de/news_188_20050509427f2717ee8cc_.html Feuerbach] *[http://www.feuerbach.de/news_188_20050509427f2717ee8cc_.html Feuerbach]
Zeile 16: Zeile 140:
*[http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Lorbeerblatt.html Krause und Pachernegg GmbH] *[http://www.kup.at/db/phytokodex/datenblatt/Lorbeerblatt.html Krause und Pachernegg GmbH]
*[http://www.satureja.de/Atherische_Ole/einzelne_Ole/Lorbeer/lorbeer.html Satureja] *[http://www.satureja.de/Atherische_Ole/einzelne_Ole/Lorbeer/lorbeer.html Satureja]
 +*[http://www.wuerzkraut.de/inhalt/lorbeer.htm www.wuerzkraut.de]
 +
 +[[Kategorie:Bäume und Sträucher]]
 +[[Kategorie:Gewürzpflanzen]]
 +[[Kategorie:Nutzpflanzen]]
-[[Kategorie:Kräuter]]+[[Kategorie:Fotos fehlen]]

Aktuelle Version

Der Lorbeer (Laurus nobilis L.) ist eine Laurus-Art und gehört zur Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

weitere Namen

Deutsch: Echter Lorbeer, Edler Lorbeer, Gewürzlorbeer
Englisch:Bay Laurel, True Laurel, Sweet Bay, Grecian Laurel, Laurel
Französisch: Laurier sauce, laurier-sauce, laurier
Dänisch: Ægte Laurbær, Laurbærblade
Niederländisch: Laurier
Polnisch: Liście bobkowe
Esperanto: Lauxro
Japanisch: ローリエ

Eignung als Futterpflanze

Zur Zeit gibt es wenige Fütterungs-Erfahrungen mit dieser Pflanze. Da es sich um eine Gewürzpflanze handelt, kann sie ähnlich wie andere Gewürzpflanzen vorsichtig angefüttert werden.

Die Blätter. Frische Blätter führen bei mehreren Säugetieren zu Durchfall und in großen Mengen zu Halluzinationen. In getrockneter Form sind die Blätter daher vermutlich besser verträglich.

Das Öl. Gänzlich unbekannte Wirkung. Da das Lorbeeröl die stärkste Wirkung auf das dopaminerge System haben dürfte, ist es sehr wahrscheinlich, daß Lorbeeröl leicht giftig auf Kleinsäuger wirkt. Es ist aber bisher noch nicht nachgewiesen, daß Lorbeeren tatsächlich dopaminfördernd sind.

Inhaltsstoffe

Frucht (Fructus lauri)

30% fettes Öl
1% ätherisches Öl: Terpene, Sesquiterpene, Ketone, Alkohole

Blatt

Grundanalysewerte Lorbeerblatt getr.
Brennwert 303kcal/100g
Fettgehalt 13%
Kohlenhydrate 75,2%
Proteine 11,8%
Wassergehalt 5,4%
Vitamine auf 100g
Vitamin A-Äquiv. 618 µg
Vitamin B1 10 µg
Vitamin B2 420 µg
Vitamin B3 3267 µg
Aminosäuren pro 100g
Lysin mg
Methionin mg
Tryptophan mg
Tyrosin mg
Serin mg
Mineralstoffe pro 100g
Natrium 23 mg
Kalium 529 mg
Calcium 830 mg
Magnesium 120 mg
Phosphor 110 mg
Schwefel 100 mg
Chlor 200 mg
Eisen 43000 µg
Kupfer 420 µg
Zink 3700 µg
Mangan 8200 µg
Fluor 400 µg
Jod 5,0 µg

1% - 3% ätherisches Öl, davon 45% 1,8 Cineol, 12 % Terpene, 3-4 % Sesquiterpene, unter anderem b-Caryophyllen, 3 % Methyleugenol, Aceteugenol, Linalool, Geraniol, alpha-Terpineol, alpha-Pinen, alpha-Phellandren, beta-Pinen, beta-Phellandren
Säuren: Essigsäure, Isobuttersäure, Valeriansäure, Capronsäure
Bitterstoffe
Flavonoide: Quercetin, Kämpferol, Rutin, Leucocyanidin

Öl (Oleum lauri folii)

Lorbeeröl wird durch pressen und auskochen aus den Früchten gewonnen.

Das Lorbeeröl ist grün aufgrund seines hohen Chlorophyllgehaltes. Unter 36°C verfestigt sich das Öl zu einer weichen Masse.

Die Pflanze

Der Lorbeer ist ein immergrüner, bis zu 10 m hoher Strauch oder Baum und ist in Vorderasien und im Mittelmeerraum verbreitet. Seine Blätter sind oberseits glänzend und ledrig. Die Blütendolden sind klein und grüngelb. Die Früchte klein und glänzend schwarz.

Er wird als Kübelpflanze nach bis Südirland als Zierpflanze gehalten.

Geschichte

Die ersten bekannten schriftliche Nachweise sind 7000 Jahre alte Keilschrifttexte.

Schon von den Sumerern wurde offenbar der Lorbeerkränze als Siegeszeichen bei Faustkämpfen eingesetzt. Die Römer übernahmen den Brauch und schmückten ihre erfolgreichen Feldherren mit einem Siegerkranz aus Lorbeeren.

Bei den Griechen war der Lorbeer Apollon geweiht und dessen Tempel wurde mit Lorbeer geschmückt. Im Orakel von Delphi benutzten die Priesterinnen unter anderem Lorbeer, um in Trance zu fallen und die Zukunft vorherzusagen. Dazu wurde der Lorbeer gleichermaßen mit andern Kräutern verbrannt, um den Duft zu verbreiten, wie auch im Mund zerkaut, um den Saft zu nutzen.

Im Mittelalter versuchte man mit Lorbeer die Pest zu bekämpfen.

Nutzung

In der Küche: Getrocknete Lorbeerblätter werden als Gewürzmittel im europäischem und vorderasiatischen Raum benutzt, wobei es auch immer eine konservierende Wirkung hat.

Weiterhin wird das Öl als Duftkomponente in der Parfümindustrie eingesetzt.

Als Heilpflanze: Als Heilpflanze werden die Früchte und das Öl gebraucht. Lorbeer wirkt antibakteriell, schleimlösend und antiviral. Lorbeeröl fördert wahrscheinlich die Produktion von Dopamin.

Lorbeeröl wird als Salbe bei Prellungen, Stauchungen und rheumatischen Beschwerden eingesetzt. Die Wirkung ist nicht nachgewiesen.

Die Früchte wurden ehemals gegen Parasiten eingesetzt, jedoch verursachen sie beim Menschen oft Kontaktdermatitis, so daß inzwischen davon abgeraten wird. Auch für Tiere gibt es bessere Präparate zur Bekämpfung von Parasiten. Beim Milchvieh wird ein Brei oder ein Auszug aus den Früchten erfolgreich gegen Mastitis eingesetzt.

Links

Degupedia.de Logo
'Persönliche Werkzeuge
Länge: cm
Breite: cm
Höhe:  cm
 
Mediawiki Creative Commons Opera Firefox