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Goofy 8-er VG läuft....
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   Degupedia-Forum » Hasentiere (Lagomorpha) » Goofy 8-er VG läuft.... Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.12.2012 15:15    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

DaLo hat Folgendes geschrieben:
Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Lecken ist ein Zeichen von fehlender Gruppenharmonie und Spannung, je mehr Spannung in der Gruppe, desto mehr wird geleckt ... es ist eine Beschwichtigungsgeste.

Hallo,

kann man diese Aussage wirklich so pauschal treffen?

Ich denke nicht, dass man bei Kaninchen so pauschalisieren kann.

Denn Kaninchen sind eindeutig höhere Tiere mit sehr komplexem Sozialverhalten. Da kann man nicht alles nach Schema F interpretieren.

Bei mir bildeten sich in jeder Gruppe Verhaltensgewohnheiten und Rituale, jede meiner Gruppen verhielt sich merklich anders als die Kaninchengruppen zuvor.
Und ich kann mir gut vorstellen einander Ablecken auch so ein Tätigkeit ist, die den Kaninchen einer Gruppe möglicherwiese so gefällt, dass daraus ein Ritual entsteht.

Liebe Grüsse
Lina
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.12.2012 18:40    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

Danke für die tollen Bilder... die sprechen wirklich für sich... Smile

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Vergesellschaftung gelungen!

Ganz ohne Transportbox, Schütteltrauma und Waschmaschine - ganz erstaunlich Laughing

Laughing Murx du bist Chinchilla geschädigt... Very Happy
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Manche Menschen sind Steine und manche sind Otter.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 08.12.2012 22:58    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

DaLo hat Folgendes geschrieben:
Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Lecken ist ein Zeichen von fehlender Gruppenharmonie und Spannung, je mehr Spannung in der Gruppe, desto mehr wird geleckt ... es ist eine Beschwichtigungsgeste.

Hallo,

kann man diese Aussage wirklich so pauschal treffen?
Ich wundere mich, ...

Zu Recht Wink
Eine gute, interessante und berechtigte Frage.

Es gibt bei Kaninchen kein Demuts-, Beschwichtigungs- oder Unterwerfungserhalten, wie man es bei z. B. bei Hunden kennt. Das Ducken vor einem Artgenossen bei Kaninchen ist in den meisten Fällen eine Putzaufforderung und stellt keine Unterwerfungsgeste dar. Wer mal Zeit hat und seine Gruppe beobachtet, wird feststellen, dass dieses Verhalten sowohl von Jungtieren, Weibchen als auch Männchen vor einem Artgenossen stattfindet, und zwar unabhängig von Geschlecht und Alter. Bei Wildkaninchen ist das Verhalten ausgeprägter, wahrscheinlich deshalb, weil dort in der Regel familiäre Strukturen existieren und kein bunt zusammengewürfelter Haufen einander fremder Tiere.

Zwischen Weibchen und Männchen gibt es normalerweise keine "Konkurrenz", weil sie innerhalb des Geschlechts eine Hierarchie bilden. Also gibt es auch kein "Unterwerfen" zwischen Männchen und Weibchen.

Zwischen Rammlern ist das Verhalten sowieso nur sehr selten zu sehen. Nähert sich ein ranghoher einem rangniederem Rammler, wird dieser in der Regel "weg gehen". In einer stabilen Gruppe ist das oft nur nur ein "Beiseite rücken".

Die Putzaufforderung ist auch bei älteren gegenüber jüngeren Tieren zu beobachten. In diesem Fall duckt sich also das ranghöhere Tier vor dem rangniederen. Wie soll das mit "Beschwichtigung" erklärt werden? Wink

Noraja hat Folgendes geschrieben:
Denn Kaninchen sind eindeutig höhere Tiere mit sehr komplexem Sozialverhalten. Da kann man nicht alles nach Schema F interpretieren.

Bei mir bildeten sich in jeder Gruppe Verhaltensgewohnheiten und Rituale, jede meiner Gruppen verhielt sich merklich anders als die Kaninchengruppen zuvor.

"Gruppenverhalten" ist nichts weiter als die Summe der Verhaltensweisen der Individuen dieser Gruppe. Extrem formuliert: habe ich viele "gestörte" Einzeltiere, habe ich eine "gestörte" Gruppe. Folglich wird die Stabilität oder einfach nur das Zusammenleben der Tiere in dieser Gruppe davon abhängen, wie sich die Tiere verstehen und miteinander können. Es ist nicht selten, dass sich Tiere abseits der Gruppe als Satelliten etablieren. Oft sind das die "männlichen" Kastraten. Auf Grund des Fehlens bestimmter Hormone fällt es ihnen schwer, mit selbstbewussteren Tieren zurecht zu kommen. Das ist nur ein Beispiel. Man muss halt die Tiere kennen und sie beobachten - in manchen Fällen müssen Tiere aus der Gruppe 'raus. Es ist besser, wenn für ein Tier eine Alternative gefunden wird, als die ganze Gruppe leiden zu lassen.

freundliche Grüße,
Andreas
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 09.12.2012 00:21    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
"Gruppenverhalten" ist nichts weiter als die Summe der Verhaltensweisen der Individuen dieser Gruppe. Extrem formuliert: habe ich viele "gestörte" Einzeltiere, habe ich eine "gestörte" Gruppe. Folglich wird die Stabilität oder einfach nur das Zusammenleben der Tiere in dieser Gruppe davon abhängen, wie sich die Tiere verstehen und miteinander können. Es ist nicht selten, dass sich Tiere abseits der Gruppe als Satelliten etablieren. Oft sind das die "männlichen" Kastraten. Auf Grund des Fehlens bestimmter Hormone fällt es ihnen schwer, mit selbstbewussteren Tieren zurecht zu kommen. Das ist nur ein Beispiel. Man muss halt die Tiere kennen und sie beobachten - in manchen Fällen müssen Tiere aus der Gruppe 'raus. Es ist besser, wenn für ein Tier eine Alternative gefunden wird, als die ganze Gruppe leiden zu lassen.


Ja, sehe ich auch so.

Wobei ich hier bisher lauter funktionierenden, stabilie Gruppen hatte und sich die Tiere trotzdem sehr verschieden verhielten.

Das beginnt beim Liebelingsliegeplatz und geht weiter wie z.b. ob die Gruppe flieht, wenn eine Katze kommt, ob die Kaninchen im Gehege bleiben oder ob sie ab und zu durchs Quartier streifen, ect. .

Als Ginger noch lebte, hatte ich z.B. jeweils drei Kaninchen männchenmachend am Gitter, wenn ich Johanisbeeren vom Strauch plückte. Jetzt mit Alisha und den beiden selben Kastraten, interessiert sich keiner besonders für die Beeren essenden Menschen auf der anderen Seite des Zauns.
Die frühere Gruppe frass keinen Ingwer, die jetzige tut es. Ich hatte schon Kaninchengruppen, die es liebten im Schnee zu hoppeln, die jetzige Gruppe macht bei Schnee höchstens eine kleine Runde ehe sie sich wieder in den Stall verziehen.

Charakter und frühere Erfahrungen spielen jedenfalls sicher eine sehr grosse Rolle. Und Kaninchen lassen sich eindeutig stark von ihren Gruppenmitgliedern beeinflussen.


Zitat:
Es gibt bei Kaninchen kein Demuts-, Beschwichtigungs- oder Unterwerfungserhalten, wie man es bei z. B. bei Hunden kennt.

Wie bei Hunden ist das Verhalten nicht.
Dass es kein Beschwichtigungsverhalten gibt, halte ich jedoch für unwahrscheinlich.

Hier Beschreibt jemand sogar,dass man sich bei seinem Kaninchen entschuldigen kann, ob es dann wirklich klappt, weiss ich nicht, aber sie scheint ihre Kaninchen sehr aufmerksam zu beobachten, auch wenn die Texte etwas vermenschlichend geschrieben sind:
http://language.rabbitspeak.com/rabbittalk_insults.html




Liebe Grüsse
Lina
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 09.12.2012 17:13    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

Beschwichtigungsgesten sind keine Unterwerfungsgesten und haben nix mit dem Rang zu tun, sondern vielmehr mit Beruhigung und Förderung des Gruppenzusammenhalts.
Zitat:
Die Putzaufforderung ist auch bei älteren gegenüber jüngeren Tieren zu beobachten. In diesem Fall duckt sich also das ranghöhere Tier vor dem rangniederen. Wie soll das mit "Beschwichtigung" erklärt werden?

Das hier ist ein sehr schönes Beispiel für eine Beschwichtigungsgeste, dem jüngeren Tier gegenüber wird versichert, du bist hier willkommen, das ältere Tier läßt sich durch das Lecken Streß abbauen, was sonst irgendwann zu unnötiger Aggression und damit Kraftverschwendung führen könnte, was letztendlich keinem der Tiere innerhalb der Gruppe wirklich helfen würde.
Beschwichtigungsgesten sind Reize, die zu einem Abbau von Aggression, Streß, Angst etc führen - sie können sowohl als Beruhigung, als auch zur Versicherung des Gruppenzusammenhaltes, als auch geziehlt bei Streß in der Gruppe (beispielsweise, wenn neue Kaninchen einfach so auf der Weide ausgesetzt werden) oder Abbau der Angst nach nem Feindangriff dienen. Wenn die ganz Lütten bei mir auf der Weide aus ihren Bauen kamen, waren die Lütten, die beleckt wurden, deutlich weniger schreckhaft, wie die Lütten, welche nicht beleckt wurden. Beleckte Lütte hatten auch länger und ausgiebiger gespielt, wie ihre nichtbeleckten Geschwisterchen.

Bei den Rammlern war es stets ein sich gegenseitiges Belecken, am Wer leckt Wen konnte kein Rang festgestellt werden - das Parallelliegen Kopf-an-Kopf gerade bei den Rammlern zeigte das enorme Vertrauen der produktiven Riege (die alle übrigens unkastriert waren!) untereinander, ohne gegenseitiges Lecken hätten sie dieses Vertrauen jedoch nicht aufbauen können ... wurde unter den Rammlern geleckt, war es teilweise so intensiv, daß gleich sämtliche zufällig dazwischengeratenen ganz lütten Kaninchen und Meerschweinchen mitbeleckt wurden ...

Mr. Prißkowitz und Baby waren zwei sehr gute Freunde, Mr. Prißkowitz hatte sogar Baby vor den anderen Kaninchen beschützt ... die Beiden lagen zwar viel nebeneinander, Kopf an Kopf, aber ein Belecken hab ich zwischen diesen Beiden nie beobachten können - dabei hatte sowohl Mr. Prißkowitz andere Kaninchen beleckt und hat sich belecken lassen, als auch Murkelchen, wenn er denn mal unter Mr. Prißkowitz Schutz an die anderen Kaninchen rankam, ohne verprügelt zu werden.

Ich lag viel über nacht und in den Morgenstunden draußen auf ner Wiese mit Wildkaninchen ... hab zwar dieses voreinander "Ducken" häufiger beobachten können, jedoch nur selten das Lecken, auch in Berlin hab ich das voreinander "ducken" öfters gesehen, nicht aber ein sich gegenseitiges Belecken. Lange Zeit war ich deshalb der Meinung, Kaninchen würden sich nicht gegenseitig belecken ... .
Lecken war bei mir auf der Weide deutlich häufiger zu beobachten - allerdings nur bei den Rammlern. Als ich die Kaninchen irgendwann nur noch im Stall hatte, war das Lecken sogar bei den Häsinnen zu beobachten, die vorher nie geleckt hatten.
Dafür waren die Häsinnen insgesamt ruhiger und lange nicht so aggressiv und auf Draht, wie auf der Weide, wenn sie dort ihre Wurfhöhlen hatten. Im Stall war es einfach unabdingbar, daß die Häsinnen halbwegs friedlich zueinander waren. Auf der Weide konnten sie sich den Luxus leisten, jeweils ein Kernrevier um ihre Wurfhöhlen herum zu verteidigen.

Unterwerfungsgeste bei Kaninchen gibts auch: Weglaufen nach nem Kampf!
Wenn es beim Weglaufen und Verfolgen darum ginge, den Gegner zu vernichten oder sich möglichst schnell aus dem Revier zu entfernen, wären diese Verfolgungsjagden nicht so kurz, teilweise sind sie gerade bei wildlebenden Kaninchen sehr halbherzig, weder rennt der im Kampf unterlegene sonderlich schnell weg, noch rennt der Überlegene besonders schnell hinterher. Zumindest bei den von mir beobachteten wildlebenden Kaninchen blieben die Kontrahenten oft schon nach wenigen Hoppelsprüngen sitzen, selbst dann, wenn es sich offensichtlich um Reviergrenzenverletzungen handelte. So richtig erbitterte Kämpfe, wo hinterher lange Verfolgungsjagden zu beobachten waren, hab ich bislang bei den Wilden noch nie gesehen, das war dann eher bei mir auf der Weide ein Problem, wenn da mal durch den begrenzten Platz und die Überbevölkerung auf der Weide die Aggressionen überhand nahmen.

Bei Hunden wird übrigens das Futterbetteln oftmals als Beschwichtigungsgeste ausgelegt - und genau das ist definitiv keine Beschwichtigungsgeste!
Futterbetteln ist für Hunde und Wölfe echt zum Kotzen im wahrsten Sinne des Wortes, den ausgewachsenen Hunden wird so sauschlecht davon, daß sie das eben erst Gefutterte vorwürgen und die bettelnden Hunde auch in den Genuß des Mahles kommen, welches an einem gänzlich anderen Ortes gefuttert wurde. Futterbetteln kommt im Wolfsrudel vor allem während der Begrüßung vor - und gerade hier soll bei den Wölfen, die erst gefuttert haben, der Reiz zum Hervorwürgen von Nahrung geliefert werden. Wer nen leeren Magen hat, dem wird durch das Futterbetteln nicht so schlecht, daß er kotzen muß, wer nen vollen Magen hat dagegen, dem wird so schlecht, daß ihm alles hochkommt ... ein sehr sinnvolles Verhalten bei einem Tier, welches sich in Mutter-Vater-Kinder-Gruppen organisiert und wo die gerade erwachsen werdenden Jungen noch mithelfen, die jüngste Generation mit hochzuziehen und dafür die Jagd mit all ihren Tücken von der Pike auf beigebracht wird.

Auch die ganzen angeblichen Unterwerfungsgesten, die man so in vielen Hundebüchern findet, finden sich in Natura so in den meisten Fällen nicht wieder ... zumindest nicht bei Hunden und Wölfen.
Das Ganze geht zurück auf die Beobachtung von zusammengewürfelten Wölfen aller Alterskategorien oder auch nur einer einzigen Altersklasse, wo die einzelnen Wölfe nicht abwandern konnten und eigene Familien gründen konnte. Unter solchen beengten Bedingungen bildet sich unter zusammengewürfelten Wölfen eine regelrechte Hackordnung im Sinne von Hackordnung, wie man sie auch bei Hühnern beobachten kann, heraus.
Schon alleine wenn ein Gründerpaar sich in einem genügend großen Gehege vermehrt und die Jungen im Gehege bleiben, sind all diese Hackordnungsverhaltensweisen nicht zu beobachten ...
Ich kann mir vorstellen, daß so eine Hackordnung sich durchaus auch bei Kaninchen ausbilden kann, wenn da genügend viele zusammengewürftelte Kaninchen in engen Volieren oder in einem Kinderzimmer zusammengepfercht werden. Die Anzahl Kanin auf die begrenzte Quadratmeterzahl bei mir im Stall dagegen hat definitiv nicht ausgereicht, eine solche Hackordnung herbeizuführen.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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meuspath
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Anmeldungsdatum: 11.01.2011
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 10.12.2012 14:20    Titel: Antworten mit Zitat

Für mich ist das hier Harmonie:


















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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 10.12.2012 16:59    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

Für mich sind das eher Ausdruck von Lebensqualität, Lebensglück etc ... springende, sitzende und rennende Kaninchen hat man auch in wenig harmonierenden Gruppen, aber insgesamt diesen Ausdruck von Gesicht, Augen, Ohrenstellung und Bewegung findest du nur, wenn die Kaninchen "glücklich" sind.

Das ist einfach Aufmerksamkeit pur, da ist richtig Pfeffer unterm Hintern!
Keine ramsdösigen, resignierten Gesichter, sondern Kraft und Lebenslust trotz winterlichen Sparmaßnahmen.
Keine ängstlich geduckten Kaninchen, sondern selbstbewußte Kaninchen, die Leben wollen, ihren Lebensraum beanspruchen und ausnutzen.
Keine durch Heu ist das Brot der Kaninchen auf Langzeitsparmaßnahmen getrimmten Schlaftabletten, sondern Temperament pur.

Es ist einfach Ausdruck einer wirklich kaninchengerechten Haltung ... einer Haltung, wie sich mich begeistert, wo die Tiere genau das zeigen können, was ich an ihnen so liebe ...
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meuspath
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Anmeldungsdatum: 11.01.2011
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 10.12.2012 17:10    Titel: Re: Goofy 8-er VG läuft.... Antworten mit Zitat

Das hast Du schön gesagt! Danke!
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 10.12.2012 20:33    Titel: Antworten mit Zitat

Noraja hat Folgendes geschrieben:
Hier Beschreibt jemand sogar,dass man sich bei seinem Kaninchen entschuldigen kann, ob es dann wirklich klappt, weiss ich nicht, aber sie scheint ihre Kaninchen sehr aufmerksam zu beobachten, auch wenn die Texte etwas vermenschlichend geschrieben sind

Beobachtung ist die eine, die Interpretation einer Beobachtung eine andere Sache. Der Autor hat vermutlich zu oft "The horse whisperer" geguckt... Wink

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Beschwichtigungsgesten sind keine Unterwerfungsgesten und haben nix mit dem Rang zu tun, sondern vielmehr mit Beruhigung und Förderung des Gruppenzusammenhalts.
...
Beschwichtigungsgesten sind Reize, die zu einem Abbau von Aggression, Streß, Angst etc führen - sie können sowohl als Beruhigung, als auch zur Versicherung des Gruppenzusammenhaltes, als auch geziehlt bei Streß in der Gruppe (beispielsweise, wenn neue Kaninchen einfach so auf der Weide ausgesetzt werden) oder Abbau der Angst nach nem Feindangriff dienen. Wenn die ganz Lütten bei mir auf der Weide aus ihren Bauen kamen, waren die Lütten, die beleckt wurden, deutlich weniger schreckhaft, wie die Lütten, welche nicht beleckt wurden. Beleckte Lütte hatten auch länger und ausgiebiger gespielt, wie ihre nichtbeleckten Geschwisterchen.


Wir haben ein kleines Definitionsproblem Wink

Ich bezog meine Aussage auf Kaninchen im Vergleich zum Hund. Das war bewusst so gewählt, weil es dort den Begriff "Beschwichtigung" seit einiger Zeit gibt und mit bestimmten Verhaltensweisen verknüpft wird, die speziell für die Canidae gelten. Manche dieser Verhaltensweisen werden direkt auf Kaninchen übertragen, was aus meiner Sicht aber eben nicht geht. Aber auch das Beschwichtigen aus menschlicher Sicht lässt sich meiner Meinung nach nicht auf das Kaninchen übertragen.

Für Hunde werden u.a. folgende Erklärungen für die diskutierten Verhaltensweisen geboten:
Lambich, M. hat Folgendes geschrieben:
Es wird zwischen aktiver und passiver Demut unterschieden. Erstere liegt dann vor, wenn ein Individuum aktiv, d.h. von sich aus und ohne äußeren Anlass, den Kontakt zum überlegenen Partner sucht und diesen dabei zu beschwichtigen versucht. Aktive Demut vermindert als „Begrüßung“ die soziale Distanz und hat die freundliche Integration von Rudelmitgliedern zum Ziel. In diesem Rahmen werden häufig sozio-infantile Verhaltensweisen gezeigt. Dahingegen ist die passive Demut als aggressionshemmende Reaktion auf aggressives Verhalten, Drohen oder Imponieren des Partners zu sehen.

Das „Beschwichtigungsverhalten“ wird also vom unterlegenen Tier aktiv oder passiv ausgeübt und nicht von einem vermeintlich ranghöherem oder dominanten Tier. Weiter heißt es:
Lambich, M. hat Folgendes geschrieben:
„Beschwichtigungsgebärde“ ist eine Sammelbezeichnung für alle Verhaltensweisen, die innerartliche Aggression unter Hemmung setzen und damit intraspezifische Kämpfe vermeiden können.

Quelle: Lambrich, M. (2007): Vergleichende Verhaltensentwicklung von Junghunden (3.-10. Lebensmonat) der Rasse Border Collie unter verschiedenen Nutzungsbedingungen. Hannover: Tierärztliche Hochschule. Diss.

Nun wird ja ein Rammler, der ein 6 Wochen altes Jungtier ableckt, nicht dessen Aggressionsverhalten verringern wollen. Überhaupt sind Rammler gegenüber Jungtieren recht freundlich eingestellt, während Häsinnen beizeiten kleinere Aggressionen zeigen, vor allem gegen den weiblichen Nachwuchs als künftige, potenzielle Konkurrenz.

Der Vollständigkeit halber:
Brockhaus hat Folgendes geschrieben:
Demutsgebärde: angeborene Unterwerfungsgeste, die z. B. bei Zweikämpfen um Rang, Futter oder um den Geschlechtspartner das unterlegene Tier zeigt, wenn es sich »geschlagen« gibt. Die Demutsgebärde lässt den Körper, im Gegensatz zum Imponiergehabe, kleiner erscheinen und führt oft zur Darbietung leicht verwundbarer Stellen, wodurch bei wehrhaften Tieren (derselben Art) meist eine Tötungshemmung ausgelöst wird; die Demutsgebärde hindert also den Sieger daran, den Besiegten zu töten, und wirkt somit auch arterhaltend.

© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, Sat_Wolf, 2005

Entgegen Deiner Aussage sind also Beschwichtigungsgesten durchaus Unterwerfungsgesten - und sie haben sehr wohl etwas mit dem Rang zu tun:
Brockhaus hat Folgendes geschrieben:
Rangordnung: in der Verhaltensforschung die soziale Hierarchie in einer Tiergesellschaft, in der jedes Tier auf seinem Rangplatz eine bestimmte Funktion erfüllt. […]
Eine Rangordnung bildet sich über Rangordnungskämpfe aus, die meist ritualisiert sind (Kommentkämpfe); die hierdurch entstehende Rangordnung wird dabei sowohl von den übergeordneten als auch von den untergeordneten Gruppenmitgliedern durch angriffshemmende Signale (Beschwichtigungsgebärden) aufrechterhalten, sodass offene Auseinandersetzungen selten vorkommen. Gleichwohl kann ein rangniedrigeres Tier durch die Provokation von Rangordnungskämpfen (die es gewinnen muss) oder auch durch Verbündung mit Ranghöheren in der Rangordnung aufsteigen.

© Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG, Mannheim, Sat_Wolf, 2005

Warum die Wortklauberei? Wenn wir über bestimmte Dinge diskutieren wollen, müssen wir die gleiche Sprache bzw. Begrifflichkeiten benutzen, sonst reden wir aneinander vorbei. Eigene Definitionen von Begriffen bringen uns da nicht wirklich weiter. Deiner Argumentation folgend, könnte man auch sagen, dass das Schlafen eines ranghohen Tieres eine Beschwichtigungsgebärde darstellt, weil das innerartlichen Aggressionen vorbeugt Wink

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Unterwerfungsgeste bei Kaninchen gibts auch: Weglaufen nach nem Kampf!

Siehe oben, Unterwerfungsgebärde (Brockhaus). Flucht bzw. Weglaufen würde ich demgemäß nicht dazu zählen.

Wie auch immer: in den vielen Jahren unserer Zucht und Haltung hatten wir auch immer wieder fremde Tiere in bestehende Gruppen zu integrieren. Die Beobachtungen waren vielfältig, weil es halt immer um Individuen geht und sich im Laufe der Zeit auch Konstellationen ändern. Erst recht spät fielen mir die Dissertationen von Kraft und Selzer in die Hände, in denen bestimmte Verhaltensweisen beschrieben wurden, die eben nicht der gängigen Beurteilung bzw. Interpretation entsprachen, aber sehr wohl unseren eigenen. Beispiel:
Kraft hat Folgendes geschrieben:
Sich-Ducken hat bei Kaninchen keinerlei Demutscharakter. Bei aggressiver Annäherung eines Ranghöheren versuchen die unterlegenen Tiere nie, sich vor dem Angreifer zu ducken und dadurch, eventuell einen Angriff abzuwenden. Vielmehr tritt die Bewegung häufiger inter- als intrasexuell auf, d.h. die beteiligten Partner sind meist verschiedenen Geschlechts. Da sich Männchen und Weibchen gegenseitig normalerweise nicht aggressiv behandeln (für die beiden Geschlechter besteht je eine getrennte Rangordnung), liegt für eine Demutsgebärde keine Veranlassung vor. Dagegen fordert das Tier, das dem Partner Kopf und Ohren hinstreckt, diesen zum Putzen dieser Körperteile auf. In 50 % aller beobachteten Fälle reagierte das Tier, vor dem sich ein anderes duckte, darauf, indem es dessen Kopf oder Ohren beleckte.

Quelle: Kraft, R. (1976): Vergleichende Verhaltensstudien an Wild- und Hauskaninchen. Erlangen: Univ. Diss.

Soweit ich zurück denken kann, habe ich auch bei uns nie ein Tier gesehen, dass bei einem Angriff sitzen geblieben wäre und irgendwelche Demuts-, Beschwichtigungs- oder sonst welche Gesten gezeigt hätte. Je nach Intensität der „Aggression“ wurde etwas beseite gerückt oder die Flucht ergriffen. Selbst wenn sich rangniedere Tiere ranghöheren nähern, geschieht das zwar vorsichtig und zurückhaltend, aber nicht demütig. Es gab allerdings Fälle, in denen eine Art Scheinangriff geführt wurde und das „angegriffene“ Tier sitzen blieb. Die wissen halt untereinander schon, was Spiel und was Ernst ist. Selbst wenn sich das Tier duckte, war es offenbar keine „Unterwerfung“, sondern eher ein Verhalten wie bei uns, wenn wir vor Schreck vor irgendetwas erst einmal den Kopf einziehen oder uns abwenden.

Deine ausführlichen Beschreibungen würde ich als „soziale Kontaktpflege“ (social grooming) bezeichnen, die zwar auch den Zusammenhalt bzw. die Zugehörigkeit in der Gruppe festigen und somit auch die Rangordnung stabilisieren. Sie haben aber nichts mit der eigentlichen Etablierung einer Rangordnung zu tun, die in der Regel durch Imponieren, Drohen, Jagen und auch Beißen erfolgt – aber eben nicht dadurch, dass sich ein Kaninchen einem anderen in auffälliger Weise unterwürfig zeigen würde.

Man kann sicher endlos darüber diskutieren und vieles ist eben auch Interpretationssache. Ich habe kürzlich von Tembrock ein interessantes Buch über „Angst“ gelesen, in dem er auch kritisch die Verhaltensbiologie der vergangenen Jahrzehnte beleuchtet. Neben eigenen Beobachtungen wird es also auch interessant bleiben, wie sich dieser Bereich weiterentwickelt.

@meuspath
Sehr, sehr schöne Bilder. Vielen Dank wie immer dafür! Wink

freundliche Grüße,
Andreas
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 10.12.2012 22:28    Titel: Antworten mit Zitat

Ergänzend zu meinem Beitrag ein Beispiel von zwei weiblichen(!) Tieren:

In eine bestehende Gruppe mit einer Häsin als absolutes Oberhaupt wurde eine neue Häsin eingesetzt. Die Chefin war nicht besonders groß oder schwer, sondern beeindruckte mehr durch ihre Souveränität. Die neue Häsin tat alles, um der Chefin zu „gefallen“. Das Spiel zog sich über mindestens drei Wochen: es wurde geschleimt, was das Zeug hielt. Immer wieder wurde sie vertrieben. Die Chefin ignorierte sie und akzeptierte keinen Annäherungsversuch. Die Neue zog aber ihre Kreise immer enger, immer auf dem Sprung und bereit zur Flucht. Nach der zweiten Woche war sichtbar, dass die Chefin zumindest ihre Anwesenheit akzeptierte und schließlich auch Körperkontakt zuließ. Irgendwann nach 3 – 4 Wochen war es geschafft. Die Neue war akzeptiert. Sie wurden ein Herz und eine Seele. Wo die eine war, war auch die andere. Ein "unterwürfiges" Verhalten der einen gegenüber der anderen Häsin war eigentlich nie zu sehen...

Das Ergebnis:




Die meisten Hundehalter würden angesichts der Bilder die Situation in Bezug auf "Dominanzverhalten" ganz spontan beurteilen...

Aber: wo liegt die Chefin - oben oder unten?
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Hasilein
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 158

BeitragVerfasst am: 12.12.2012 19:40    Titel: Antworten mit Zitat

Unten!? Smile
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 12.12.2012 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Ja - völlig korrekt Wink

Die Chefin liegt unten. Hundehalter interpretieren so eine Situation in der Regel mit dem "Dominanz"-Begriff. Sie würden folgern, dass das oben liegende Tier das untere "dominiert" und demzufolge in der Ranordnung höher steht. Bei Kaninchen sind einige, gängige Begriffe aus der Verhaltensforschung nicht unbedingt so anwendbar wie für andere Tierarten. Das klingt ketzerisch, ich weiß...

Interessant ist auch das Mordsvertrauen der beiden in dieser Situation gegenüber meiner Person. Ich stehe ja fast über den beiden. Es resultiert aber nur daraus, dass sich die Chefin absolut sicher fühlt. Die oben liegende Häsin ist normalerweise etwas scheuer und würde allein nicht liegen bleiben.
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meuspath
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Anmeldungsdatum: 11.01.2011
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 19.03.2013 12:19    Titel: Antworten mit Zitat



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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 20.03.2013 00:34    Titel: Antworten mit Zitat

schöner Nachtrag Mögen

Danke für die Fotos
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