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Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 04.06.2009 02:52    Titel: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

...in der aktuellen Rodentia gibt es einen interessanten Beitrag dazu von R. Sistermann.

In einer Antwort zu einem Leserbrief, der sich mit o.g. Frage beschäftigt, liefert er gleich noch ein paar interessante Quellen mit, quasi den "Missing Link", den ich vor längerer Zeit schon vergeblich suchte.

In Kürze zusammengefasst kann ich soviel sagen, dass die Sache komplizierter ist, als dass die Frage sich pauschal beantworten liesse. Das Problem lässt sich wie folgt beschreiben:
- Paar/Gruppenhaltung wäre artgerechter und entspricht eigentlich der Natur jener Tiere
- Durch Prägung und einige andere Faktoren kann es zu Störungen kommen (die sich durch eine gute Aufzucht und artgerechte Haltung vermeiden lassen), die dazu führen, dass die Tiere unverträglich werden. Die Tiere zeigen dennoch erhöhte Stresshormonwerte, wenn sie einzeln gehalten werden, was darauf hindeutet, dass diese Haltung nicht artgerecht ist, aber sie lässt sich häufig dann nicht mehr vermeiden.

Goldhamster dagegen sind, wie gemeinhin bekannt, tatsächlich Einzelgänger.
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saloiv
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 04.06.2009 02:56    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Wie sieht es mit dem Platz aus? Wird dazu irgendetwas erwähnt? Ich kann mir vorstellen, dass in den gängigen Mindestmaßen sich einige Zwerghamster schnell auf die Beine treten und es zu gesteigerter Agressivität kommt. Ist eine Paarhaltung dann überhaupt im häuslichen Rahmen möglich (vom Platzbedarf)?

In was für Gruppenkonstellationen leben sie und was ist für die Haustierhaltung geeignet. Soweit ich weiß, leben sie in Familien... Für die Haustierhaltung ja eher schwer umsetzbar....
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 04.06.2009 03:19    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Ich kenne die Details nicht. Die Infos in der Rodentia sind knapp mit Verweis auf zwei Studien. Jene dürften also von Interesse sein, aber ich müsste das eben erst noch heraussuchen (falls ich es vergesse, bitte erinnert mich daran) und dann müsste ich sie wohl erst besorgen. Doch da sieht es momentan düster aus. Ich komme nicht mehr so einfach an Literatur heran wie noch vor einigen Monaten.

Zitat:

In was für Gruppenkonstellationen leben sie und was ist für die Haustierhaltung geeignet. Soweit ich weiß, leben sie in Familien... Für die Haustierhaltung ja eher schwer umsetzbar....

Eben die Sache ist nicht ganz einfach. Dazu sind Theorie und Praxis zwei verschiedene Paar Schuhe. In einer Hamsterdiskussion kamen vor einigen Jahren sowohl Tierschützer (es diskutierte da C. Wilde), wie auch Exotenhalter/züchter (es diskutierte da S. Schuhmacher) zur übereinstimmenden Meinung, dass die Hamster alles andere wie einfach zu halten seien. Bloss wie sie denn gehalten werden sollten, da zeigte sich das Konfliktfeld artgerechte/naturnahe Haltung vs. Tierschutzaspekte inklusive Geburtenkontrolle und die Problematik dass der Tierschutz meist nicht gerade die sozialsten Tiere bekommt.
Es soll aber auf der anderen Seite auch schon gleichgeschlechtliche Gruppen erfolgreich gehalten worden sein, wenn ich mich nicht täusche, war das bei den Dschungaren. Da kommt es aber offenbar stark auf den Hintergrund der Hamster an, wie wurden sie aufgezogen, aus welcher Zucht stammen sie, usw.
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Kaktus
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 14.12.2008
Beiträge: 187

BeitragVerfasst am: 04.06.2009 06:54    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Das hab ich auch gelesen. Es ist wohl wieder so ein typisches Züchtungs- und Platz-Problem.

weitere Bsp.e: Weißbauchigel: werden nun als Paare oder Gruppe gehalten, obwohl sie eigentlich solitär leben; das Sozialleben von Zieseln ist in freier Wildbahn relativ kompliziert und in der Heimtierhaltung so nicht durchsetztbar, oder die guten alten Mongolischen Rennmäuse, die von Natur aus sehr sozial sind und als Haustier durch die ganze Züchtung asozial wurden/werden. Es gibt viele Beispiele. Es ist nicht nur bei Zwerghamstern das Problem, ob Einzel- , Paar- oder Gruppenhaltung und der nicht zur Verfügung gestellte Platz, der eigentlich für eine artgerechte Haltung nötig wäre... Es ist vieles nicht mehr der Ursprungs- bzw. Naturform ähnlich und gehört wohl zur Domestizierung (?!)
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atropa belladonna
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Anmeldungsdatum: 02.12.2008
Beiträge: 1252

BeitragVerfasst am: 04.06.2009 08:10    Titel: Antworten mit Zitat

Nja, dass Dschungaren rein theoretisch für die Gruppenhaltung geeignet sind, ist doch jetzt aber keine neue Erkenntnis... Question Und es gibt immer mal wieder Leute, die berichten, dass es bei ihnen mit der Dschungaren-Gruppenhaltung klappt.

Züchtete nicht mal Sabine aus dem Deguforum eine Zeitlang Zwerge? Die könnte man dazu ja auch mal fragen, wenns denn von Interesse ist.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 04.06.2009 09:06    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Bei den Hamstern ist es eigentlich ganz einfach ...

Goldhamster sind sehr soziale Tiere, sie benutzen in der Natur die gleichen Wege, markieren an gleichen Stellen und halten über mehrere Hektar Kontakt zueinander, auch außerhalb der Paarungszeit. Das Sozialsystem scheint doch dem der Feldhamster sehr ähnlich zu sein, und ein einzelner Feldhamster blüht richtig auf, wenn auf dem Nachbarfeld ein weiterer, wenn auch gleichgeschlechtlicher, Feldhamster auftaucht ... aber Goldhamster und Feldhamster brauchen einfach eine Mindestkäfiggröße von einem halben Hektar! Auch für einen einzelnen Hamster!
Und mir kann keiner erzählen, daß er einen halben Hektar großen Käfig zuhause rumzustehen hat, selbst ein Wintergarten ist ein Hohn an Platz und vergleichbar mit der Buchtenhaltung bei Kaninchen!
Vertragen sich Kaninchen in Buchten, wenn man sie in einer natürlichen Gruppenzusammensetzung von 1,3 Tieren einsetzt?
Also!

Zwerghamster brauchen offenbar etwas weniger Platz - aber selbst die Fläche einer Wohnung reicht nicht mal ansatzweise aus, um ihnen auch nur die Grundbedürfnisse, was den Platz angeht, zu erfüllen!
Wundern wir uns über irgendwelche Schwierigkeiten bei Zwerghamstern, wenn diese auf den vergleichbaren Platz einer Einzelbox für Schweine gehalten werden, über irgendwelche Unverträglichkeiten?
Natürlich kann aus Gruppen, welche eh schon zu eng gehalten werden, die Jungen genommen werden und ihrerseits zusammengepfercht werden, geht sogar oft genug gut ... aber ein einfacher Versuch läßt das kippen, man setze die "gut funktionierende" Zwerghamstergruppe im Wintergarten aus und schon passiert innnerhalb weniger Wochen das Unglaubliche und selbst Pärchen gehen sich an die Gurgel ...
Was ist passiert?

Der Platz reicht gerade mal für ein halbes Individualrevier aus, das wird auch gebildet - von beiden Zwerghamstern! Nun, wenn also zwei halbe Individualreviere, wo Hamsterle ganz gern alleine haust, auf dem gleichen Platz gebildet werden soll, was passiert dann wohl?

Die Tierquälerei fängt bei der Hamsterhaltung generell also an einem ganz anderen Ort an, das ist der Platzbedarf! Eine Hamsterart halten zu wollen, wenn man nicht gerade ein paar Äcker in der Wohnung unterbringen kann, ist Tierquälerei, man muß die Hamster einsam und alleine halten, damit das überhaupt funktionieren kann. Hamsterhaltung ist aus diesem Grunde genauso Tierquälerei wie die Haltung von Delphinen und Walen in Delphinarien, die Haltung von Pferden in Anbindehaltung, die Haltung von Kaninchen in Buchten oder engen Mastkäfigen usw usf ...

Weißbauchigel sind dagegen vermutlich die gleichen echten Einzelgänger wie europäische Igel ... die interessiert es schlichtweg nicht, ob da noch jemand im Käfig oder durchs Revier durch die Gegend wuselt oder nicht. Erst in der Paarungszeit wird um Weibchen gekämpft oder gebalzt und gepoppt, und wenn Futter knapp wird, wird jegliche gleichgroße Futterkonkurrenz vertrieben, für mehr Soziales reicht es bei den Igeln einfach nicht. Einfach aufgrunddessen ist es möglich, daß man in Berliner Parks ganze Horden von Igeln antreffen kann - zufällige Versammlungen von Igeln, die aufgrund der excellenten Nahrungslage zu faul waren, abzuwandern und nun halt statt, wie üblich, einzeln auf 1000qm zu leben, nun halt zu Hunderten auf dem Quadratmeter leben.
Echte Einzelgänger ist es wurscht wie schnuppe, ob da nun gerade nen Artgenosse vorbeigelatscht kommt oder nicht, entfernt wird nicht der Artgenosse, sondern Konkurrenz - und das kann dann durchaus auch mal ne Katze sein ... (hab deshäufigeren Kopfschüttelnd vor den Berliner Igeln gesessen und an deren Intelligenz gezweifelt, einfach weil sie ein sehr einfaches Weltbild von Artgenossen haben ... ist zwar nicht ganz so einfach, wie bei Fröschen, sie erkennen immerhin, ob sie nen Ast oder nen Igel poppen, aber so sonderlich intelligentes Verhalten beim Aufeinandertreffen hat man bei Igeln trotzdem nicht ... )

Trotzdem ist es bei den Weißbauchigeln genauso Tierquälerei, sie in Wohnungen halten zu wollen, wie bei Hamstern - unsere europäischen Igel wären für die Wohnungshaltung weitaus geeigneter, die schränken sich natürlicherweise bei excellenten Futterangebot auf wenige Quadratmeter ein, Weißbauchigel dagegen nicht, die wandern immer pro Tag enorme Strecken!

Ziesel könnte man in Heimtierhaltung als Kolonie halten, so groß ist ihre Homerange gar nicht ... allerdings müßte man dann sein großes Wohnzimmer ausräumen und mal kurz ein paar Sandberge reinfüllen, damit die lieben Ziesels auch was zu buddeln haben. Für ihre Koloniebildung sind nunmal das Erstellen ihrer Bauten immens wichtig. Auch muß dann die Zieselart so gewählt werden, daß wir es auch mit Zieseln mit besonders verträglichen Männern zu tun haben, etliche Zieselmännchen beanspruchen so ein großes Wohnzimmer für sich allein. Die übrige Wohnung könnte man dann den Zieseln zur Nahrungsbeschaffung offenhalten, damit haben sie fast schon das an Platz, was sie auch in der Natur beanspruchen ... übrigens sind Ziesel weniger sozial wie Feldhamster, während Feldhamster ihre Nachbarn höchstpersönlich kennen und ziemlich erbost reagieren, wenn man denen nen fremden Nachbarn unterjubeln will und einen bekannten Nachbarn entfernt, ist es den meisten Zieselarten ziemlich wurscht wie schnuppe, wie man ihre Weibchen austauscht oder auch nicht ...
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 05.06.2009 00:13    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Wie versprochen...
Quellen werden nachgereicht, hier sind sie:

Castro et al. (1997): Neuroendocrine correlates of separation stress in the Siberian dwarf hamster (Phodopus sungorus). Physiology & Behaviour 61(4): 477-484. doi: 10.1016/S0031-9384(96)00456-8
-> Zwerghamster haben eindeutig Stress, wenn sie einzeln gehalten werden

Gibber & Trekkel (1985): Effect of postweaning social experience on response of Siberian hamsters (Phodopus sungorus sungorus) toward young. Journal of Comparative Psychology 99(4): 491-493. doi: 10.1037/0735-7036.99.4.491
-> einzeln oder nur gleichgeschlechtlich aufgezogene Jungtiere sind meist aggressiver und lassen sich kaum vergesellschaften

Zitat:

Nja, dass Dschungaren rein theoretisch für die Gruppenhaltung geeignet sind, ist doch jetzt aber keine neue Erkenntnis... Question Und es gibt immer mal wieder Leute, die berichten, dass es bei ihnen mit der Dschungaren-Gruppenhaltung klappt.

Nein, darum geht es nicht. Neu ist es tatsächlich nicht... wir hatten das Thema sogar in der Vergangenheit hier schon sehr intensiv diskutiert. Aber bislang scheiterte es... zumindest bei mir an Beweisen für meine Argumentation, weil "ich habe gehört/irgendwo gelesen, dass..." genügt als Argument einfach nicht.

Das Grundproblem ist allerdings viel einfacher. Es gibt nach wie vor unzählige Leute, die der Ansicht sind, dass Hamster grundsätzlich einzeln gehalten werden müssen, das sei das einzig artgerechte.
Dass verschiedene Zwerghamster (insb. der Gattung Phodopus) zumindest zeitweilig gesellig leben, sei es in Paaren oder Gruppen ist sicher keine Neuigkeit, dass aber die Einzelhaltung Stress ist, das wurde, soweit ich weis, bislang noch nicht oder nicht in dieser Deutlichkeit diskutiert. Das Dilemma bleibt dennoch bei sozial unverträglichen Tieren.
Eine andere Sache sind die chinesischen Streifenhamster. Häufig liest man, dass diese tatsächlich Einzelgänger seien. Ich hatte aber auch schon gehört/gelesen, dass sie nicht so einzelgängerisch seien, wie häufig behauptet wird, aber ich habe weder Beweise für das eine noch das andere.
Und Goldhamster... die machen einander fertig, wenn zwei Tiere in einem Gehege sind, selbst bei vielen qm Grundfläche... ich weiss nicht was daran so sozial sein sollte. Wobei sozial ist ja ein sehr weit gesteckter Begriff. Genau genommen ist jede Interaktion mit einem anderen Tier, auch agonistischer Art, ein soziales Verhalten, was heissen würde, dass asoziales Verhalten bedeutet, dass ein Tier Kontakte mit Artgenossen und anderen Tieren meidet. Spätestens bei der Paarung dürfte es allerdings zu Schwierigkeiten kommen, die muss sozial erfolgen.
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BeitragVerfasst am: 05.11.2010 02:00    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Sagt mal was haltet ihr eigentlich von einer Trennwand im Käfig durch die die Tiere Kontakt haben sich aber nicht zerfleischen können?
Klar, dann ist das Gebiet zwar noch kleiner, aber tagsüber pennen die ja großteils. Und abends könnte man dann getrennt bzw. zusammen, da unter aufsicht im Zimmer oder in der Wohnung laufen lassen. Das wäre mein Plan, sollte sich mein Hamsterwunsch doch noch erfüllen.
Ich habe nämlich vor einigen Tagen die drei Süßen hier entdeckt.
http://www.tierheim-friedrichshafen.de/html/hamster.html
Tja, und ich denke, dass ich vielleicht artgerechter halten kann als die im Tierheim. Obwohl ich noch nicht so viel weiß über die kleinen. Ein paar Äcker hab ich ja leider nicht zur Verfügung. Also müsste es bei der Wohnung bleiben.
Könnte man auch draußen ein Gehege bauen mit Unterständen oder so? Vielleicht graben sie sich dann auch eigene Baue? Oje, das wird dann aber kompliziert. Hatte damals schon Probleme unser Kaninchen da rauszupflücken. Wie soll das erst mit so nem Mini gehen?
Da ich gerade noch tausend andere Probleme habe (Chemie und so *seufz*), bin ich nur am überlegen. Hab noch nix konkretes geplant.
Aber wer weiß, vielleicht nehm ich ja gleich alle drei.
Werden Hamster echt nur 2 Jahre alt? Dann sind diese hier bestimmt schon im nächsten Jahr hinüber. Am Ende hab ich dann nur ne Menge Ausgaben, hmm...
Was würdet ihr an meiner Stelle machen?
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 05.11.2010 03:44    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Was Goldhamster angeht, die dehnen ihr Revier so weit aus, wie sie können - wenn die also einen Nachbarn mitten in "ihrem" Revier zu sitzen haben, auch wenn das Revier für sie nur einsehbar und nicht betretbar ist, entwickeln die regelrechte Mordgelüste gegenüber dem "Eindringling", der seinerseits die gleichen Mordgelüste entwickelt.
Ich glaub nicht, daß man Goldhamster daran gewöhnen kann, mit derartigen Minirevieren vorlieb zu nehmen und den Andern im Auslauf höflich zu behandeln ...

Bei den Dsungaren könnte es anders aussehen ... allerdings halt ich mich hier bei Prognosen lieber zurück, ich hab noch nie Dsungaren selbst gehalten.

Hamster kann man theoretisch auch draußen halten, nur rein praktisch werden sie sich ihren Bau basteln und dann nur noch zum Nahrung holen an die Oberfläche kommen - glücklich wären sie da auf jeden Fall mit, nur als Mensch hat man da herzlich wenig von den Hamstern ... wichtig wäre, daß das Gehege wirklich nach ausnahmslos allen Seiten Hochsicherheitstraktmäßig abgeschlossen sein muß und die Buddeltiefe mind. ein Meter betragen muß, um ein frostfreies Zentralnest zu ermöglichen. Stell ich mir schwer vor, da nix zu übersehen ... die kleinste Lücke, durch die ein Hamsterkopf gerade so eben noch durchpaßt, reicht aus, und Hamsterle dehnt sein Revier hamstergerecht aus ... kurzum, Nachbar freut sich ...
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BeitragVerfasst am: 05.11.2010 11:29    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Bei Goldhamster denke ich auch, der Platz dürfte das Problem sein, weil sie häufig keine Artgenossen dulden.
Es gibt zwar auch "sozialisierte" Zuchtstämme, die soll man problemlos in Gruppen halten können... ich denke aber, das ist einerseits die seltene Ausnahme und andererseits aus meiner Sicht irgendwie auch fragwürdig.

Bei Zwerghamster könnte es womöglich klappen. Ich würde halt persönlich das beobachten und anhand der Reaktionen entscheiden. Es kann nicht Sinn und Zweck der Sache sein, dass die Tiere dann unter Dauerstress leiden. Auf der anderen Seite wäre auch denkbar, dass dieser Kontakt gerne angenommen wird, wie wir das bei einigen Tierarten kennen. Unsere Meerschweine beispielsweise leben seit einiger Zeit getrennt, in einer grossen Gruppe die bieden Juniorböcke, die sehr gut harmonieren und für den Zusammenhalt des Harems gemeinsam sorgen und in der anderen Gruppe der alte Alphabock, der sich mit seinem Junior nicht mehr verstand sowie ein Weibchen, das etwas eigen ist und durch seine irgendwie auch asoziale Art in der Gruppe bei gewissen Rivalinnen immer wieder aneckte. In der jetztigen Konstellation gehts gut und ich hab öfters schon die Böcke sich durchs Gitter beschnüffeln sehen. War nicht immer so friedlich, aber auch nicht wirklich aggressiv.

edit: was die Lebenserwartung angeht ist mir im Kopf etwas von 3 Jahre beziehungsweise 2-4 Jahre. Allerdings findet man bei Rodent-Info keine Angaben zur Lebenserwartung (war da auch mal eine Diskussion).
Die Ratgeber-Literatur sagt folgendes:

Schmidt-Röger (2004, "Hamster" Eugen Ulmer):
Goldhamster und chinesische Streifenhamster i.d.R. 2 bis max. 4 Jahre
Andere Zwerghamster: 1 bis max. 3 Jahre

Horst Bielfeld (1987, "Der Goldhamster" Eugen Ulmer):
Goldhamster: je nach Rasse, Vitalität und Pflege 1,5 bis 5 Jahre
Über die Zwerghamster konnte ich auf die Schnelle jetzt nichts ausfindig machen, möglicherweise steht im Buch auch nichts drin, da sie nur quasi noch in einem Sonderteil erwähnt werden.

Schmidt (1985, "Hamster, Meerschweinchen, Mäuse" Eugen Ulmer):
Syrischer Goldhamster: 3-5 Jahre (wildfarben), 1,5-2,5 Jahre (Schecken)
Dsungaren: ca. 2 Jahre

Leider hab ich das Buch von Sandra Honigs über Zwerghamster aus dem Natur- und Tierverlag nicht. Das soll sehr gut sein und wäre sicher noch einmal aufschlussreich, was die Lebenserwartung der Hamster angeht. Im Kleinsäuger-Nachschlagewerk von Christian Ehrlich (auch Natur- und Tierverlag) konnte ich dagegen keine Angaben zum Alter finden, obwohl diverse Zwerghamster und der Goldhamster drin wären.
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Anmeldungsdatum: 01.10.2010
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BeitragVerfasst am: 06.11.2010 02:26    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Ok, danke schonmal für die Antworten. Vielleicht versuch ich es dann mit zwei Dsungaren. Bleibt auch die Frage, was das Tierheim als artgerecht sieht. Vielleicht erlauben die ja gar keine "Gruppenhaltung" und geben die nur einzeln ab.
Wahrscheinlich wurd es irgendwo hier schonmal diskutiert, aber was genau kann man als Grundfutter geben? Ich weiß, dass ab und an tierisches Eiweiß benötigt wird. Ansonsten Körner und Samen oder wie? Ich will nur ein bisschen meine Ausgaben überschlagen. Vermutlich ist es auch beim Hamster sinnvoll auf handelsübliches Futter zu verzichten. Wobei so ein Winzling vermutlich keine Kilos futtern wird (das ist schonmal gut). Aber ich finde wenn schon, dann auch so artgerecht wie möglich.
Vielleicht gibts auch was schönes zum Anbauen. Unser Garten hier ist sehr groß, da ließe sich vielleicht sogar ein richtiges Beet anlegen. Bisher wächst da nur Moos und ein paar Sträucher.
In meinem damals gekauften GU-Buch (ich weiß die sind meist Müll) steht, man soll keinesfalls Nüsse oder Sonnenblumenkerne geben.
Ah und Gemüse und Früchte. Aber fördern zu viel Früchte nicht auch Diabetes? Grünfutter kann ich auf den Uni-Wiesen pflücken, das wird wohl kein Problem Smile

Tja gibt es sonst noch wichtige Sachen, die ich beachten muss?
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 06.11.2010 10:54    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Hauptfutter: Mehlsaaten
Nebenfutter: Ölsaaten, Nüsse, Eicheln, Kastanien, Frischkost aller Art, getrocknete Kräuter
wichtiges Zusatzfutter: Bugs, Joghurt, Quark, milder Käse, Schabefleisch, Herzfleisch ... halt alles, was Hamsterle denn so an tierischem Eiweiß annimmt. Die sind da nämlich teilweise sehr mäklig.

Frische Früchte fördern keine Diabetes, weder Diabetes mellitus, noch Diabetes renalis ... das ist einfach ein Myth aus der modernen Tierhalterszene.
Was anderes ist es mit getrockneten Früchten ...
Allerdings braucht es eine gewisse Zeit, bis sich Diabetes egal welcher Art manifestiert, solange leben die Hamster einfach nicht.

Hamster brauchen eigentlich zur Revierbildung einen Platz, den kein Mensch in der Wohnung bieten kann ... auch du nicht. Die Folge ist, wenn sie die Möglichkeit haben, auszubrechen, dann werden sie innerhalb von Stunden die gesamte Wohnung zu ihrem Revier machen und sich tagsüber hinter Schränken und Co verschanzen. Hamsterle kann noch so zahm sein, der kommt weder freiwillig in seinen Käfig zurück, noch kommt er freiwillig auf Ruf, wenn er erstmal frei in der Wohnung ist ... erst nach Tagen, wenn die gesamte Wohnung als Revier abgesteckt und in Besitz genommen ist, hast du wieder ne Chance, den zahmen Hamster nachts zu rufen ... da kommen dann tatsächlich einige Hamster sogar freiwillig wieder.

Ach ja ... die meisten Hamster buddeln nicht, weil einfach der Platz hinten und vorne nicht reicht - dennoch sollten sie die Möglichkeit dazu haben. Nach Möglichkeit sollten 80cm Buddeltiefe zur Verfügung stehen.
Platz kannst du nur so viel wie möglich bieten, annähernd genug ist das in der Wohnung jedoch nie ... selbst wenn du ne 100qm Wohnung hast und du diese zum Hamsterkäfig umbaust, ist das noch viel zu wenig Platz ...
Dementsprechend wirst du mit den durch Platzmangel verursachten Verhaltensabnormitäten leben müssen.
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Brauner Bär & Familie
Süchtig


Anmeldungsdatum: 26.07.2010
Beiträge: 63

BeitragVerfasst am: 07.11.2010 23:23    Titel: Antworten mit Zitat

gelöscht vom Autor

Zuletzt bearbeitet von Brauner Bär & Familie am 20.04.2011 15:01, insgesamt einmal bearbeitet
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 08.11.2010 19:22    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Dsungaren sind keine strikten Einzelgänger wie Goldhamster, weshalb hier natürlich die Frage der Gruppenhaltung berechtigt ist.

Zitat:

Bleibt auch die Frage, was das Tierheim als artgerecht sieht. Vielleicht erlauben die ja gar keine "Gruppenhaltung" und geben die nur einzeln ab.
Wahrscheinlich wurd es irgendwo hier schonmal diskutiert, aber was genau kann man als Grundfutter geben?

Ob das Tierheim Gruppenhaltung erlaubt ist natürlich eine berechtigte Frage. Wir haben bei den Zwerghamstern das Kuriosum, dass sich die Leute nicht einig sind, was sie empfehlen wollen, weil einerseits sind Zwerghamster keine solchen Einzelgänger, dass sie einzeln gehalten werden müssten, andererseits zeigt die Erfahrung gerade im Tierschutz, dass oft nur Einzelhaltung möglich ist, weil die Tiere nicht selten sozial gestört sind und sich sonst an die Wolle gehen würden. Da das aber nicht auf alle Tiere zutrifft, finde ich eine solch pauschale Urteilung nicht für sinnvoll. Es ist aber sicher fürs Tierheim einfacher konsequent nur einzeln vermitteln, weil dann mögliche Konflikte gar nicht erst entstehen können (unabhängig davon wie realistisch diese Möglichkeit tatsächlich ist). Da geht es ums Abwiegen von Vorteilen für die Tiere und jener für die Halter bzw. das Tierheim. Was allerdings die Sache nochmals schwieriger macht ist die Tatsache, dass gerade bei Zwerghamster (der Phodopus-Gruppe) eine Paarhaltung i.d.R. am natürlichsten wäre, das aber Konflikte mit Tierschutzgedanken (Vermehrung) gibt. Es gibt aber auch funktionierende gleichgeschlechtliche Gruppen, die sicher ebenfalls sinnvoller sind als die Einzelhaltung.
Das Thema ist aber schwierig und daher werden die Zwerghamster von vielen Leuten als nicht sehr geeignete Haustiere betrachtet. Was mich jedoch erstaunte, Christine Wilde teilte diese Ansicht in einer früheren Diskussion in einem Forum, wo das Thema unter erfahrenen Hamsterhalter (Züchter und Tierschützer) behandelt wurde. Letzthin sah ich nun einen Rodentia-Beitrag, wo mir zumindest auf den ersten Blick keine Warnung diesbezüglich aufgefallen wäre. Nun, muss das natürlich noch nichts heissen, auch daher weil die Rodentia-Redaktion das letzte Wort hat bei der Gestaltung der Beiträge (ausser der Autor wünscht ausdrücklich die Endfassung im Voraus lesen zu dürfen und das Veto einzulegen, falls er nicht einverstanden wäre). Aber meines Erachtens ist es eine vertane Chance, da Zwerghamster sich immer noch grosser Beliebtheit erfreuen, obwohl es hier wichtig wäre, dass ihr Image etwas zurechtgerückt würde, ähnlich wie das bei Degus ohnehin schon der Fall ist (O-Ton wenn ich hier in der Schweiz bei Zoohandlungen nach Degus frage, heisst es sie seien anspruchsvoll bei der Fütterung und bei der Haltung, wegen dem Platz, den sie brauchen).

Was das Futter angeht, weiss ich es auch nur ganz grob: Körner/Wildsaaten und Lebendfutter (Heimchen, Mehlwürmer, Schaben, evtl. auch Stabschrecken, Asseln und Co.) dazu Grünzeug wie Gemüse oder leicht verdauliche Wildpflanzen à la Löwenzahn, Gras, Petersilie und Co.
Ich müsste mal noch etwas über die Literatur gehen, ob ich dazu noch Genaueres finde.
Ansonsten als allgemeine Infoquelle (die leider nix konkret zu Hamster drin hat) wäre das Rodent-Info Fütterungskonzept. Da werden die einzelnen möglichen Zutaten beschrieben... da hast du schon mal eine gute Basis zum nachschauen:
http://www.rodent-info.net/futterkonzept.htm

Was die Aussenhaltung angeht, bei Goldhamster denke ich, wäre es ein Versuch wert, bei Zwerghamster ist mein Bauchgefühl (kann das nicht rational begründen), dass ich davon absehen würde. Ich finds irgendwie heikel...
Wobei es gäbe u.a. auch Aussenhaltungen von Zwergmäusen und anderen kleinen Nager - in der Zeitschrift "Der Zoologische Garten" war mal ein Beitrag drin. Die Überwinterung war jedoch alles andere als einfach. Erste Versuche scheiterten, erst als die Tiere Wärmelampen bekamen, überlebte ein guter Teil. Wahrscheinlich kommt mein Bauchgefühl von da, weil das waren auch so kleine Nager.

@Verena
Was die Auswilderung von Feldhamster angeht, das dürfte daran scheitern, dass du solche wohl kaum bekommen dürftest, denn die Goldhamster sind hier Exoten, denn sie stammen aus der Türkei und Syrien Wink.
Und die Zwerghamster stammen eher aus dem asiatischen Festland: Mongolei, Kaukasus, China usw.

Zitat:

Wenn ein Garten vorhanden ist, wie bei Ihnen, dann schaffen Sie doch Schutz- und Lebensräume für Wildtiere im Außenbereich, zunächst einmal vor allem durch Nichtstun --> Wiese wachsen lassen, heimisches Futtergehölz pflanzen (informieren Sie sich beim Umweltamt, da gibt es auch schon konkrete Vorgaben), verrottendes Holz (Winterquartier für Käfer, Insekten), Geästhaufen, Laub auf der Wiese liegen lassen. Ameisenhaufen in der Wiese zulassen. Wenn sich Kleinstgetier im Garten einstellt, dann kommen auch deren Fressfeinde --> dabei sind einige possierliche Tierchen (mit Fell drum herum) - sie werden kommen und sich ansiedeln. Und jedes mal, wenn Sie einen der wilden Gesellen entdecken, werden Sie entzückt sein. Das ist auch viel spannender. Es gibt nichts Schöneres als in einem belebten Garten zu sitzen. Das macht auf Dauer viiieeeel mehr Freude und wesentlich weniger Arbeit und Sorgen. Und schont zudem Ihren Geldbeutel.

Dem kann ich allerdigns nur beipflichten, die Schaffung von Lebensräume für Wildtiere ist eine sehr sinnvolle Sache. Hier haben sich aber vor allem kleines Getier wie Insekten, Schnecken und Co. angesiedelt. Die Vögel sind ohnehin schon hier, weil unser Quartier reich an exotischen und mehr oder weniger einheimischen Hecken ist, die viel Lebensraum für die Vögel bieten. Vor dem Umzug konnte ich nicht annähernd ein Bruchteil an Vögeln beobachten wie jetzt hier. Dazu hab ich letzthin gesehen, wie ein Vogel sich an einer Nachtkerze gütlich tat, klammerte sich am verblühten Fruchtstand, der im Wind wippte und der Vogel pickte seelenruhig Samen aus den Schoten. Auch unsere Straucheibische sind Paradiese für Kleintiere: Schnecken nutzen gerne die Stämme und unteren Äste, dazu hat es überall Feuerwanzen, insbesondere in den Fruchtständen sieht man sie: Sie haben es auf die Samen abgesehen, denen sie den Saft klauen. Auch unter den Straucheibischen sind sie zu sehen und bilden vor allem im Frühjahr grosse Aggregate, die offenbar durch Pheromene gesteuert sind. Zu Hunderten sitzen sie dann beisamen. In den Stauden und Sträuchern befinden sich wiederum Waldschaben (sind etwas scheu und daher nicht so einfach zum Entdecken), die sich gerne auch ins Haus verirren und am Abend kurz vor dem Eindunkeln sieht man sie im Sommer an den Hauswänden. Mit den Abfällen von den Tieren (Streu, Futterreste usw.) nähre ich die Beete, die zeitweise als brach liegende Komposte dienen. Abfälle werden mit der guten Erde vermischt und insbesondere im Winter gedeihen da sehr dicke Regen- und Tauwürmer. Dazu finden sich allerhand anderes Getier in der Erde: Hundertfüsser/Erdläufer, Asseln, Schnecken, Spinnen, Weberknechte, Feuerwanzen usw. Unter einem Austhaufen (Schnittabfälle eines Brautspierstrauches) habe ich letzthin junge Waldschaben entdeckt, waren sehr viele, die da auf der Bodenstreu rumtummelten.

Hier ein Foto von einer Feuerwanze, die ein Straucheibischsamen transportiert:


Die ganze Artenvielfalt kommt natürlich auch wieder dem Grünfutterangebot (Vielfalt) zugute, wobei mit Zwerghamster selber hat das jetzt kaum noch was zu tun... Wink
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BeitragVerfasst am: 08.11.2010 19:43    Titel: Re: Zwerghamster: Einzel- oder Gruppenhaltung? Antworten mit Zitat

Man kann Zwerghamster mit dieser Artenvielfalt füttern ... Very Happy
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