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Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung

 
   Degupedia-Forum » Kultur: Mensch, Tier, Natur » Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 14.11.2008 13:18    Titel: Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung Antworten mit Zitat

Hallo,

da ich mich gerade mit Murx über Geschichte der Tierernährung unterhalten habe und da einiges zusammengekomemn ist, möchte ich hier mal etwas sammeln und das auch einfach mal festhalten.

Geschichte der antiken Landwirtschaft insb. auch Columella
Murx machte mich auf "Columella" aufmerksam, der in Bezug auf römische Landwirtschaft schrieb. Das Interessante an der römischen Landwirtschaft waren ähnliche Tendenzen wie bei uns, Monokultur und andere Missstände, auch eine schlechte Verwertung der Nahrung (nur das beste wurde verwertet, der Rest war Abfall). Nun hab ich gesucht und hab das gefunden:
DNB - Übersicht über seine Werke

Landwirtschaft in der Römerzeit der Text scheint irgendwie nicht ganz zu halten, was der Titel verspricht. Es werden Werke vorgestellt, aber so wie ich das sehe in Bezug auf Siedlungen, Hausbau und so.
PRODUKTE, ARBEITS- UND BETRIEBSFORMEN IN LANDWIRTSCHAFTSKULTUREN DES ALTERTUMS. ich habs bloss überflogen, scheint aber interessant zu sein. Allerdings bräuchte es wohl mehr Zeit um sich damit zu beschäftigen... vermutlich auch interessant, da weiterführende Quellen und Links
Römische Landwirtschaft in Tunesien keine Ahnung was das wert ist, aber hat schöne Bildchen und so, evl. auch noch aufschlussreich?

Die lateinische Agrarliteratur (PDF) eine Dissertation, hab sie mir auch noch nicht genauer angeschaut, aber sehr umfangreich und ev. auch brauchbar?

Aktuelle Geschichte der Tierfutterindustrie (ca. ab 1950)
Dann noch was, meine Lücke was die Geschichte der Futtermittelherstellung angeht von 1950 bis 1990... ich konnte dank Ann N. Martin noch etwas mehr darüber lernen. Sie schreibt glaubs in den 1970er Jahre war das, dass die Futtermittelindustrie begann Menschennahrung für Tiere zu immitieren, dass Futter in Gestalt von Hamburger und so auf den Markt kam und zuvor, Mitte der 1950er und dann 1960er Jahre war in Deutschland die PR, die damals für die Branche zum grossen Thema wurde. Neu wurden die Kunden direkt umworben und nicht bloss die Händler. Es wurde angefangen mit "Aufklärung" über Tierernährung etc. und natürlich mussten die Ängste abgebaut werden gegenüber ihrem Futter und vermieden werden, dass sie wieder so einen schlechten Ruf sich holen könnten, wie anfang des 20. Jahrhunderts mit ihren Melassefuttermittel und den Mineralfuttermittel.
Ab den 1990er Jahre haben wir dann eine langsame Fokusierung auf Exoten und weitere Forcierung von Kleinsäugerfutter, Etwa ab dem Jahre 2000 haben wir einen starken Trend zu Premium- und Bioprodukte, Exoten und Exotenfuttermittel rücken weiter in den Fokus der Hersteller, dazu kommt, dass weitere Hersteller einsteigen in das Kleinsäugerfuttergeschäft, z.B. wäre da Quiko/Sunseed oder auch Agrobs weitete etwa zu jener Zeit ihr Angebot auf Nager aus. Weiterhin auffällig ist der starke Aufstieg von JR Farm, was zudem auch eine gewisse Trendwende symbolisiert.
Ja und was war dazwischen?
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 12:29    Titel: Re: Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung Antworten mit Zitat

Die lateinische Agrarliteratur ist mir unsympathisch - warum können die Leute nicht deutsch schreiben?
Warum muß vom agricolae gesprochen werden, wenn wir doch ein sehr treffendes allgemein deutsches Wort dafür haben, wie zum Beispiel Landwirt? Soll mit der bukolischen Verklärung ein nicht vorhandenes Verständnis der lateinischen Schriften verschleiert werden? Und welch einen Sinn hat es, durchgängig von agricultura und ars zu reden, wenn es auch dafür durchaus passende Übersetzungen im Deutschen gibt?

Wenn ich Latein schreiben will, schreibe ich in Latein - dann aber durchgängig. Will ich etwas dem deutschen Publikum nahebringen, hab ich die Sprache meines Publikums zu verwenden, und die ist DEUTSCH (frei nach Heine ... )

Ansonsten sind das sehr gute Einstiege, die Zusammenhänge und vor allem die zeitlichen Abläufe werden klar dargelegt. Wenn ich einen solchen Einstieg in die römische Geschichte gehabt hätt, wär ich da sicherlich bei geblieben, so hatte ich irgendwann aufgesteckt. Es wurde mir einfach zuviel.

Der Hausbau ist halt Kultur. Landwirtschaft und Fütterungsmethoden sind ... nunja, hat halt mit Bauern zu tun, aber kann man nicht als Kultur bezeichnen ... Augenrollen Also wird immer auf Kriegen (welche auch Kultur sind), Städtebau (was auch Kultur ist) und Architektur herumgeritten. Daß aber letztendlich auch Essensgewohnheiten, Landwirtschaft und Viehzucht, Jagd, die Behandlung von Armen, Schwachen und Kranken, Familie etc auch Kultur ist, daran denken nur wenige ... in Columellas Werken jedenfalls (und nicht nur bei ihm) findest du jede Menge Abhandlungen darüber, wie Vieh gehalten und gefüttert wurde ... in den Auswertungen der heutigen Zeit fehlt das weitestgehend, aus irgendwelchen Gründen wird das ausgeblendet. Du brauchst also die Übersetzungen der alten Werke (wobei der Aufbau und die Architektur der Gutshöfe (Villae, kann auch noch ein paar lateinische Worte Very Happy) auch sehr interessant sind, da steckt viel Überlegung und Effizienz hinter, angefangen von der Ausrichtung der einzelnen Bereiche zum Sonnenverlauf bis hin zur räumlichen Strukturierung des Ganzen.)

An sich ist alles, was du da gefunden hast, für den Einstieg sehr gut geeignet - einfach weil sie alle einen groben Überblick über die römische Zeit und den gravierenden Veränderungen, die mit dem römischen Reich einhergingen, geben.

Ich selbst hatte nur die Fütterungsgeschichte speziell im Heimtierbereich von 1970 - 1990 ca abgedeckt gehabt - ist kaum mehr was vorhanden, weder von den vielen "hochwissenschaftlichen" Abhandlungen zur Hundeernährung von Hills und Co, den ganzen sehr genauen Beschreibungen zur Funktion von irgendwelchen inneren Organen der Tiere von Effem, noch den Dissertationen aus Uni Marburg und TiHo Hannover. Wie gesagt, was ich noch finde, bekommst du von mir, ist allerdings verdammt wenig ... :/
Interessant ist hier übrigens der Vergleich der einschlägigen Werke von Effem und dem, was später Zentec und Co rausbrachten ... teilweise stimmt da echt der Wortlaut überein - und das hat genau in dieser dunklen Zeit zwischen 1950 und 1990 stattgefunden. Wobei Effem nicht der Ursprung sein kann, die Forschungswerke von denen öffneten glaub ich erst 1962. Viel Wissen scheint also aus den USA aus der Futtermittelforschung zu stammen - lange Zeit glaubte ich, daß militärische Entwicklungen da ne Rolle gespielt hätten, scheint aber nicht so zu sein, Kammerer hat eigentlich schon sehr genau recherchiert und Grimm bezieht sich weitestgehend auf Kammerer, aber auch auf andere Leute, die da sehr genau recherchiert hatten. Wenn die da keine Verbindung zur NASA, NAVY und sonstigen Vereinigungen nachweisen konnten, wird es wohl auch keinen Zusammenhang geben.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.11.2008 13:48    Titel: Re: Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich selbst hatte nur die Fütterungsgeschichte speziell im Heimtierbereich von 1970 - 1990 ca abgedeckt gehabt - ist kaum mehr was vorhanden, weder von den vielen "hochwissenschaftlichen" Abhandlungen zur Hundeernährung von Hills und Co, den ganzen sehr genauen Beschreibungen zur Funktion von irgendwelchen inneren Organen der Tiere von Effem, noch den Dissertationen aus Uni Marburg und TiHo Hannover. Wie gesagt, was ich noch finde, bekommst du von mir, ist allerdings verdammt wenig ... :/

Nun so meinte ich das eigentlich auch nicht. Ich dachte viel mehr an eine tiefere Stufe und dazu könnte ich auch beliebige andere Leute fragen, solange es aufmerksame Tierhalter sind, die sich an diese Zeiten noch erinnern will.
Ich will da primär gar keine Fakten, "hard facts",... ich will subjektive Erfahrungswerte, Einschätzugnen, Erinnerungen aus der Sicht von Tierhalter, die sich noch erinnern können, was wurde in dieser Zeit auf den Markt geworfen von den Firmen, was wurde von anderen Tierhaltern (ev. auch selber) verfüttert, was war Mode/In, was wurde in Zeitschriften oder sonst in Werbung beworben? In dem Zusammenhang könnte ich dann herausfinden, wie war die Produktevielfalt, was war der Trend an Tierfuttersorten, wie verhielten sich die Tierfutterhersteller, etc.
Wenn ich noch weitere Leute finden, die mir da Informationen liefern, kann ich daraus durchaus auch was sinnvolles machen.

Apropos antike Agrarliteratur, was auch noch interessant wäre, das wäre die Agrarwirtschaft von anderen Kulturen. Ich hätte z.B. noch was über die Inka, allerdings wäre weitere Literatur dazu noch interessant, da verschiedene Quellen, weitere Aspekte liefern könnte. Das Buch heisst (ich habs allerdings schon anderswo mal vorgestellt, aber es nochmals zu erwähnen schadet wohl nicht):

Bollinger, A. (1986): So nährten sich die Inka. Schriftenreihe des Institutes für Lateinamerikaforschung und Entwicklungszusammenarbeit an der Hochschule St. Gallen. Band 3. Rüegger, Grüsch.

Das Buch beinhaltet folgende Aspekte:
- Vom Essen, Trinken und Kochen im Inkareich
- Die Jäger und Pflanzensammler werden Ackerbauern
- Das Ayllú (traditionelle in Südamerika typische Form einer Dorfgemeinschaft) als wirtschaftliche und soziale Basis des Inka-Staates
- Herdenwirtschaft und freilebende Grosstiere
- Die Nahrungspflanzen
- Jagd und Fischfang
- Die Vorratshaltung der Inka und der inkaische "Sozialstaat"
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BeitragVerfasst am: 08.12.2008 02:55    Titel: Re: Geschichte der Landwirtschaft/Ernährung Antworten mit Zitat

Ich mach gerade eine Buch-Grossbestellung... Wink
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