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Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 08.05.2009 22:02    Titel: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Hallo,

ich hatte es gegenüber David schon angedroht… das Thema Rohfaser. Smile

Ein Problem, dass uns von Anfang an in der Haltung von Kaninchen beschäftigt hat, ist die stete Unterversorgung unserer Tiere mit Rohfaser. Seit März ist es wieder losgegangen: nur noch frisches Zeug von Wiesen.



Heu wird kaum noch angerührt und "strukturiertes" Trockenfutter (also aus natürlichen Komponenten), welches wir ad lib. bereitstellen, wird ebenso vergleichsweise wenig gefressen. Schenkt man der diversen Fachliteratur Glauben, müssten sie jetzt also mit Tympanien, Dysenterien, Kokzidiose, überlangen Zähnen und was sonst noch so aus fehlendem Rohfasergehalt im Futter resultiert, zu kämpfen haben. Tun sie aber nicht. Im Gegenteil: aufgenommene Mickerlinge entwickeln sich zu vitalen Gesundheitsbolzen und das getrocknete Zeug, welches angeblich ihr "täglich' Brot" sein soll, wird verschmäht. Da kann man echt verzweifeln…

Vor langer, langer Zeit habe ich mich auf die Suche nach einer Erklärung für dieses Phänomen gemacht. Dabei sind mir ein paar Sachen aufgefallen, die ich hier mal zur Diskussion stellen möchte. Dieses Forum scheint mir dafür wie gemacht.

Als Erstes bin ich natürlich über die Wildkaninchen gestolpert. Von Februar bis November haben sie wirklich große Mühe, rohfaserreiche Nahrung zu finden. Schon ihre Einstufung als Folivore unter den Herbivoren lässt ja darauf schließen, dass die Nahrung eigentlich eher rohfaserarm ist. Ich habe mal einige Werte aus der Literatur zusammengetragen. Der Wassergehalt all dieser Pflanzen liegt zwischen 80 - 90%, deshalb führe ich ihn nicht gesondert auf (alle Angaben in % ) :

Weidegras* 4,00
Gras, Wiese** (a) 6,00
Gras, Wiese** (b) 4,00
Luzerne frisch* 5,10
Lupine, frisch* 2,85
Melde, frisch* 3,24
Giersch, frisch*2,56
Bärenklau* 1,98
Landsberger Gemenge* 2,85
Landsberger Gemenge** 3,30
Topinambur* 1,16
Melde** 3,20
Rotklee** 3,30

* aus: Mangold, E.; Fangauf, R.; Handbuch der Kaninchenfütterung; Neumann Verlag GmbH; Radebeul; 1950
** aus: Schlolaut, W. (Hrsg) in Zusammenarbeit mit Lange, K.; Das große Buch vom Kaninchen; 3., erw. Aufl.; Frankfurt am Main; DLG-Verl., 2003; 488 S.; ISBN 3-7690-0592-9


Der Rohfasergehalt dieser Pflanzen liegt zwischen 1,2 - 6%. Diese Pflanzen machen (unter anderem) den Hauptteil der Nahrung der Kaninchen aus. Selbst wenn man berücksichtigt, dass noch Rinde, Sträucher oder ähnliches gefressen wird (auch davon ja eigentlich nur die frischen Triebe, Blätter), dürfte der Rohfasergehalt in der gesamten täglichen Nahrung kaum über 8% liegen. Kennt eigentlich jemand genaue Rohfasergehalte von Rinden?

8% Rohfaser in der natürlichen Nahrung von Kaninchen. Das ist aber aus der Sicht aller (mir bekannten) Kaninchenexperten eigentlich viel zu wenig. Empfohlen wird für Heimkaninchen mindestens die doppelte Menge (als wären sie eine eigene Art) ansonsten drohen angeblich die oben aufgeführten Erkrankungen. Außer Kokzidiose (in extremen Mangelzeiten) spielen die aber für Wildkaninchen keine Rolle.

Das superwichtige, aus der Ernährung nicht wegzudenkende und in der Zusammensetzung völlig unbekannte "Nahrungsmittel" Heu hat Rohfasergehalte von deutlich über 20% bei noch ca. 10% Feuchtigkeit (alle Angaben in % ):

Wiesenheu* (a) 29,1
Wiesenheu* (b) 28,0
Wiesenheu* (b) 23,1
Wiesenheu, gering** 29,1
Wiesenheu, mittelgut** 25,0
Wiesenheu, sehr gut** 23,5
Luzerneheu** vor d. Blüte** 25,2
Luzerneheu** volle Blüte** 30,6
Raygras** 33,0
Timothee, Heu** 30,7

Ganz klar, dass bei diesen Werten alle erleichtert aufatmen - sie liegen weit über den empfohlenen 15% Rohfasergehalt. Dabei bleiben allerdings einige, kleine und vermeintlich "unwesentliche" Dinge unberücksichtigt: der fehlende Wassergehalt, die fehlenden Nährstoffe und der Fakt, dass bei einem Rohfasergehalt von über 22% die Aufnahme des Futters sinkt. Außerdem wird die Verdauung anderer Nährstoffe beeinträchtigt.

Wo kommen denn jetzt aber diese 15% her, die heute von allen empfohlen werden?

Kurze und knappe Antwort: aus Versuchen mit Laborkaninchen, die mit verschiedenen, präparierten Futtermitteln durchgeführt wurden: hauptsächlich mit Luzerneheu und gemahlenen Futterkomponenten, die in der Zusammensetzung variiert wurden wie Luzernegrünmehl, Schroten usw..

Die Ergebnisse aus den Versuchen von Fekete & Gippert, Kamphues, dem NRC und INRA, Cheeke, Partridge und Sanchez werden von Fekete*** zusammengefasst, der sie für "intensive Haltungsbedingungen" und "Mischfuttermittel" (Alleinfuttermittel) empfiehlt. Er weist darauf hin, dass der hohe Rohfasergehalt eine diätische Rolle zur Durchfallprophylaxe erfüllt. Dafür darf sie nicht kleiner als 0,1 - 0,2 mm vermahlen sein. Wird der Rohfaseranteil auf über 22% erhöht, besteht aus seiner Sicht und Erfahrung die Gefahr von Blinddarmverstopfungen und Koprostase.

Zusammengefasst: für Kaninchen unter intensiven Haltungsbedingungen (Zucht, Mast), die mit einem Mischfutter (Alleinfutter) aus gemahlenen Komponenten ernährt werden, sollte der Rohfasergehalt zwischen 14 - 22% liegen.

*** Fekete, S.; Ernährung der Kaninchen; in: Ernährung monogastrischer Nutztiere, Kapitel 4; Wiesemüller, W. und Leibetseder, J. [Hrsg.], G. Fischer; Jena, Stuttgart; 1993; ISBN: 3-334-60428-4

Wildkaninchen fressen in der Regel keine Pellets, die aus zermahlenen Komponenten bestehen. Das bisschen Rohfaser, das ihre Nahrung enthält, liegt völlig intakt vor. Außerdem entspricht die Zusammensetzung der Cellulose wohl ziemlich genau der, die Kleine-Klausing und seine französischen Kollegen so mühevoll auseinander pussamentiert hat.

Das die zermahlenen, hochverdaulichen Komponenten für weitere Erkrankungen verantwortlich sind, ist ein anderes, nicht weniger wichtiges Thema.

Unsere Jungtiere haben nach dem Verlassen des Nestes vom ersten Tag an frisches Grün gefressen - und zwar das gleiche, welches die "Großen" bekamen (Leider sind wir nicht in der Lage, das Grünzeug nach der Zusammensetzung der Rohfaserfraktion zu sortieren). Sie haben es überlebt, und zwar ohne Krankheiten. Auch das Ungeheuer "Protein" konnte ihnen nichts anhaben, obwohl z. B. auch Klee zur Nahrung gehörte, ebenso das Monster "Stärke", denn das Struktur-Trockenfutter enthält Dinkel, Gersten- und Maisflocken …

Ein Widerspruch zu gängigen Empfehlungen.

Unsere Tiere fressen ab März fast ausschließlich Gräser und Kräuter, wobei sie a) von ca. 200m² Wiese ganztags und b) aus zusätzlich etwa 1 kg/Nase an Gräsern & Kräutern von umliegenden Wiesen auswählen können. Außer den obligatorischen Impfungen und 2 - 3mal/Jahr Entwurmung bekommen sie keinerlei Medikamente oder prophylaktisches Zeug. Keine Erkrankungen.

Ein Widerspruch zu gängigen Prophezeiungen bei rohfaserarmer Ernährung.

Interessant ist vor allem, wie sie ab dem späten Nachmittag alle verteilt auf der Wiese fressen. Das ist kein wahlloses "Abmähen" des Bestandes, sondern akribische Auswahl von blättrigen Bestandteilen der Gräser und Kräuter. Inzwischen ist das Gras so hoch, das man oft nur noch die Ohren sieht…



Hauskaninchen könnten eigentlich genauso wie Wildkaninchen ernährt werden, denn Gründe für einen Zwang der Fütterung mit schlecht verdaulicher, wasser- und nährstoffarmer Nahrung gibt es nicht. Halter schaffen sich Tiere an, die normalerweise bestimmte Dinge zur Gesunderhaltung brauchen. Nun sollte man von allen, die für sich den "Kaninchenschutz" reklamieren erwarten können, dass sie genau dafür eintreten. Vor allem die erklären ja unisono, dass sie sehr gut über Kaninchen informiert seien. Hier geschieht jetzt aber etwas Seltsames: es wird nicht vehement dafür gestritten, dass die Halter entsprechend für ihre Tiere sorgen, sondern dafür, die leichter zu beschaffende, aber nicht arttypische Nahrung zu verabreichen. Es werden sogar Gründe konstruiert, die gegen die Verabreichung arttypischer Nahrung sprechen. Die "Gesundheitsecken" diverser Foren sind voller Kaninchen mit Krankheiten, die sie ja eigentlich gar nicht haben dürften, denn in diesen Foren werden zur Abschreckung die gängigen „Zu-wenig-Rohfaser“- und „Zuviel-Protein“-Gräuelgeschichten weitergereicht - incl. Getreide-Wahnsinn.

In diesen Foren werden natürlich auch nur "gesunde" Trockenfutter empfohlen - also eigentlich keine Gefahr für Kaninchen. Und trotzdem werden säckeweise Kotproben zum Tierarzt gebracht…

Ein Widerspruch dieser Tatsachen zu den Tatsachen unserer Fütterung und ihrer Auswirkungen.

Fazit: Fehlerhafte Interpretationen von Empfehlungen scheinen sich über Jahre manifestiert zu haben, indem man einfach etwas an Informationen weg ließ (intensive Haltungsbedingungen, Zucht-/Mastkaninchen, Pellets, Gefahr bei zu hoher Rohfaserkonzentration). Die Empfehlungen wurden auf jedes Futter übertragen. Leicht zu beschaffender und zu lagernder Ersatz (Heu, Gemüse) hat sich etabliert. Erkrankungen der Tiere werden selten bis zur wahren Ursache und ehrlich dargestellt, stattdessen zweifelhafte Therapien empfohlen und durchgeführt (z. B. Heudiät). Hier scheint aber auch Unwissen eine wichtige Rolle zu spielen. Oft wird zwar gelesen, aber selten darüber nachgedacht…

Für Einwände bin ich gern offen Smile

freundliche Grüße,
Andreas
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 08.05.2009 23:57    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Hallo Andreas,

vielen Dank für diesen Beitrag, insbesondere für die interessante Literatur und die tollen Fotos.

Zum Inhalt kann ich eigentlich noch nicht viel sagen, ausser was ich dir schon persönlich sagte, wie ich über die Rohfaser denke. Es kommt nicht auf den absoluten Gehalt im Futter an, sondern auf den Gesamtgehalt, der gefressen wird und letztlich im Magen landet, bzw. über den Pylorus portionsweise in den Darm abgegeben wird.

Allerdings Pellets mit hohem Rohfasergehalt sind m.E. doch eher ein Unding, weil sie zielen am eigentlichen Punkt vorbei. Die Rohfaser braucht eine gewisse Länge, damit sie dem Darm was nützt. Je feiner die Partikel desto langsamer die Darmpassage, d.h. die Struktur selber beeinflusst zusätzlich wie ein Futtermittel verdaut wird. Dem wird nicht Rechnung getragen, ganz abgesehen davon, dass ein kompakt gepresstes "Pülverchen" (=Pellets) den Zähnen nicht viel zu bieten hat, weder zum intensiveren Kauen, noch abrassive Eigenschaften. Da krankt m.E. das Kind bei den Pelletverfechtern.
Die Trockenfütterer (Heu-Heu-Heu-Fraktion) dagegen verkennen die eigentlich natürliche Ernährung, das frische Grünfutter. Heu-Heu-Heu (hochwertige Qualität) zusammen mit frischem Gemüse, ev. auch noch Sämereien ist m.E. schon sinnvoll, sicher besser als Fertigfutter, aber es ist eine Kompromisslösung und das sollte stets im Hinterkopf bleiben.

Zitat:

Unsere Jungtiere haben nach dem Verlassen des Nestes vom ersten Tag an frisches Grün gefressen - und zwar das gleiche, welches die "Großen" bekamen (Leider sind wir nicht in der Lage, das Grünzeug nach der Zusammensetzung der Rohfaserfraktion zu sortieren). Sie haben es überlebt, und zwar ohne Krankheiten.

*g* ja viele Halter sind da ungläubig und trauen ihren Tieren viel zu wenig zu, sprich sie überlegen sich auch nicht, was die Tiere in der Natur tun. Sind sie von Anfang an daran gewöhnt gibt es eigentlich auch keinen vernünftigen Grund, anzunehmen, dass das Probleme bereiten soll. Wird aber zuerst Trofu gefüttert (egal ob Heu, Fertigfutter... was auch immer), kann das wohl auf die Darmflora wirken, gerade wenn nicht intensiv daran gearbeitet wird, dass der Speiseplan abwechslungsreich ist und genügend frische Ergänzungskost beinhaltet. Dann wird auf einen Schlag Frischfutter den Tieren vorgesetzt, der Darm ist vielleicht auch etwas beeinträchtigt und schon fangen die Probleme an...
Gerade mit Fertigfutter züchtet man sich offenbar auch richtige Verdauungsempfindlinge heran. Bei Chinchillas ist das sehr extrem. Bei Kaninchen bin ich weniger gut im Bilde.

Zitat:

Auch das Ungeheuer "Protein" konnte ihnen nichts anhaben, obwohl z. B. auch Klee zur Nahrung gehörte, ebenso das Monster "Stärke", denn das Struktur-Trockenfutter enthält Dinkel, Gersten- und Maisflocken …

Nun das mit dem Protein ist so eine Sache. In zu grossen Mengen kann es in der Tat gefährlich sein, schon bei uns Menschen. Der Eskimo isst daher grosse Mengen an Fett um den Proteingehalt in einem erträglichen Rahmen zu halten (Kohlenhydrate dagegen ist bei ihm bekanntlich Mangelware, sprich er macht quasi eine Lowcarb-Diät Wink ). Aber mal Hand aufs Herz, wieviel Protein steckt in so Grünzeug? Ok, Leguminosen sind sehr proteinreich, aber das meiste Protein ist nach wie vor in tierischen Produkte... ich würde daher sagen, das wird leicht überbewertet.
Allerdings hatte Murx vor einiger Zeit einen Vorfall, der mit Protein im Gras (das Gras war sehr jung) zu tun hatte. Es gab massive Probleme wegen plötzlich erhöhtem Proteingehalt. Ich kann dir leider die Details nicht sagen, ev. äussert sich Murx noch dazu. Aber um ehrlich zu sein auch das ist m.E. eine Ausnahme und ich bin mir ganz ehrlich nicht sicher, ob hier nicht auch die Fütterung eine Rolle spielen könnte im Sinne von vielseitig abwechslungsreich ernährt und robuster Verdauungstrakt = keine Probleme (?).

Zitat:

Interessant ist vor allem, wie sie ab dem späten Nachmittag alle verteilt auf der Wiese fressen. Das ist kein wahlloses "Abmähen" des Bestandes, sondern akribische Auswahl von blättrigen Bestandteilen der Gräser und Kräuter. Inzwischen ist das Gras so hoch, das man oft nur noch die Ohren sieht…

Ehrlich wenn ich sowas lese, werde ich ganz neidisch. Du darfst dich glücklich schätzen du Glückspilz Smile.
Sowas seinen Tieren anbieten zu können, das ist schon fast die oberste Luxusklasse an Gefühlen in der artgerechten und naturnahen Tierhaltung Wink. Ich wünschte ich könnte was ähnliches meinen Tieren bieten.
Daher freue ich mich auf jeden Halter, der das umsetzen kann, das gibt glücklichere Tiere und der Halter kommt davon auch wieder etwas zurück, das gibt zudem gute Vorbilder. Und mehr gute Vorbilder bedeutet mehr glückliche Tiere, glücklich(ere) Halter und eine positive Auswirkung auf andere Halter, auf Foren usw.

Zitat:

auskaninchen könnten eigentlich genauso wie Wildkaninchen ernährt werden, denn Gründe für einen Zwang der Fütterung mit schlecht verdaulicher, wasser- und nährstoffarmer Nahrung gibt es nicht. Halter schaffen sich Tiere an, die normalerweise bestimmte Dinge zur Gesunderhaltung brauchen. Nun sollte man von allen, die für sich den "Kaninchenschutz" reklamieren erwarten können, dass sie genau dafür eintreten. Vor allem die erklären ja unisono, dass sie sehr gut über Kaninchen informiert seien. Hier geschieht jetzt aber etwas Seltsames: es wird nicht vehement dafür gestritten, dass die Halter entsprechend für ihre Tiere sorgen, sondern dafür, die leichter zu beschaffende, aber nicht arttypische Nahrung zu verabreichen. Es werden sogar Gründe konstruiert, die gegen die Verabreichung arttypischer Nahrung sprechen. Die "Gesundheitsecken" diverser Foren sind voller Kaninchen mit Krankheiten, die sie ja eigentlich gar nicht haben dürften, denn in diesen Foren werden zur Abschreckung die gängigen „Zu-wenig-Rohfaser“- und „Zuviel-Protein“-Gräuelgeschichten weitergereicht - incl. Getreide-Wahnsinn.

In diesen Foren werden natürlich auch nur "gesunde" Trockenfutter empfohlen - also eigentlich keine Gefahr für Kaninchen. Und trotzdem werden säckeweise Kotproben zum Tierarzt gebracht…

Das hast du sehr schön auf den Punkt gebracht Smile
Interessant daran ist ja, dass das einigen Leuten schon aufgefallen war, doch der Dialog mit jenen Orgas und Foren fruchtete nicht, vielmehr wurden bald Leute gelöscht... so kann man auch Probleme lösen. Ob das aber im Sinne der Tiere ist? Man sollte Tierschutz nicht zu wörtlich nehmen, denn wichtig ist nicht was drauf steht, sondern was drin ist... eigentlich das selbe wie beim Futter auch. Aber "Mensch" lässt sich ja gerne blenden, ja sich gar ein gutes Gewissen zu erkaufen (sei es mit dem optimalen Futter, der Unterstützung eines selbstlosen Tierschutzvereins oder dem Kauf von prestigeträchtigen Fair-Trade-Produkte)... das Problem ist da überall, dass etwas nicht getan wird aus Überzeugung, sondern weil es "in" ist, weil man ein schlechtes Gewissen hat oder was auch immer, dabei die innere Einstellung nicht stimmt.
Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wirklich die Tiere im Mittelpunkt stehen und ihre Bedürfnisse und nicht vorgeschobene Vorwände, Tierschutzregelungen, Vereinsbestimmungen, fremde Forenmeinungen usw.
Wenn nicht jedes Tier als Individuum betrachtet werden kann, das individuell auf seine ganz persönliche Situation, seine Bedürfnisse usw. das Beste aus der Situation herausgeholt werden kann, werden wir einfach immer Tiere haben, die aus dem Raster herausfallen oder dass das Raster an den Bedürfnisse der Tiere gänzlich vorbeizielt.
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Anmeldungsdatum: 14.03.2009
Beiträge: 400

BeitragVerfasst am: 09.05.2009 01:00    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Allerdings hatte Murx vor einiger Zeit einen Vorfall, der mit Protein im Gras (das Gras war sehr jung) zu tun hatte. Es gab massive Probleme wegen plötzlich erhöhtem Proteingehalt. Ich kann dir leider die Details nicht sagen, ev. äussert sich Murx noch dazu. Aber um ehrlich zu sein auch das ist m.E. eine Ausnahme und ich bin mir ganz ehrlich nicht sicher, ob hier nicht auch die Fütterung eine Rolle spielen könnte im Sinne von vielseitig abwechslungsreich ernährt und robuster Verdauungstrakt = keine Probleme (?).


Ich habe genau bei den Tieren die Probleme mit Klee (und anderen eiweißreichen Zeugs), die entweder Pellets und/oder zu viel Getreide (auch ähnliche Dinge eingeschlossen, alles was quellt und als Konzentrat bezeichnet werden kann) genießen durften.

Man braucht gute 4 Monate um einem solchen Kaninchen zu einer gesunden Darmflora zu verhelfen. Selbst wenn sie schon gute Mengen Frischfutter vertragen, kommt es bei eiweißreichen Futter noch zu Problemen.

Bei gesund ernährten Kaninchen hatte ich noch kein einziges mal Probleme mit zu viel Eiweiß im Futter, sie suchen sich nicht nur die richtige Futterzusammenstellung zusammen, sondern vertragen auch viel Eiweiß. Meiner Meinung nach ist der Eiweiß-Mythos eher gekoppelt an Pelletfütterung oder andere ungesunde Dinge. Meine Kaninchen haben Klee, Kohl und andere eiweißreiche Futterkomponenten ad libitum ohne dass es zu Problemen kommt...
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Kaninchenwiese - Ernährung für Kaninchen
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 09.05.2009 13:29    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Andreas - du machst einen entscheidenden Fehler bei der Auflistung der Rohfasergehalte ... du vergleichst Äpfel mit Birnen, ohne sie Obst zu nennen.

Der Rohfasergehalt von Futtermittel ist nur zulässig, auf das Trockengewicht bezogen anzugeben, alles andere ist Augenwischerei, weil der Rohfasergehalt für Frischfuttermittel ein genauso errechneter Wert ist wie der Rohfasergehalt für Heu ... nur, daß der Rohfasergehalt für Heu merkwürdigerweise IMMER auf das Trockengewicht (in Folge abgekürzt als TG) umgerechnet ist und die tatsächlich enthaltenen 2 - 10% Wasser demzufolge nicht berücksichtigt sind, während merkwürdigerweise selbst in professioneller Fachliteratur bei frischen Dingen die 80% Wasser später zum erhaltenen Meßergebnis wieder zugerechnet werden ... es geht sogar noch weiter - der Rohfasergehalt wird ermittelt, indem erstmal die Frischkost auf die üblichen Dinge zur Trockenkost verarbeitet werden (man mache Gras zu Heu samt dem damit verbundenen Abbau von Eiweißen und Cellulose), messe dann und rechne dann wieder das Wasser drauf und gebe das im gleichen Atemzug zum Meßergebnis eines Heues mit herausgerechnetem Wassergehalt von Heu an ... hallo?

Nimmt man jedoch den korrekten Wert auf das Trockengewicht bezogen und ermittelt durch Gefriertrocknung oder ähnlich schnelle und schonende Verfahren getrocknete Frischkost den Rohfasergehalt, stellt man insbesondere beim Vergleich Frischwiese - Heu der gleichen Charge fest, daß das Heu einen NIEDRIGEREN Rohfasergehalt auf das TG bezogen hat, wie Frischwiese!
Rohfaser ... das ist in Gras und Kräutern unter anderem langkettige Cellulose, die durch Bakterien schon kurz nach dem Ernten des Grases noch während des Liegens auf der Wiese, aber auch beim Pressen von Ballen, bei Gärungsprozessen in kleinere Cellulosemoleküle zerlegt wird - und das wieder bedeutet, daß diese in der Weender Analyse nicht mehr bei Rohfaser auftaucht ...

Und damit kommen wir auch schon zum Problem der Weender-Analyse:
Sie sagt NIX über die Futterbeschaffenheit aus!
Rohfaser, das sind 90% von alten Hanfseilen, wie sie in den Turnhallen runterhängen
Rohfaser sind 60 - 80 % der Raufasertapeten, welche auf Holzbasis aufgebaut sind
Rohfaser kann sogar bestimmte säure- und laugenresistente Plastikmoleküle sein! Legosteine enthalten ca. 14% Rohfaser! sry, mir kann keiner erzählen, daß die Fütterung mit Legosteinen irgendetwas mit artgerechter Fütterung zu tun hat, auch wenn der Rohfasergehalt stimmt!

Was also zur Beurteilung von Futtermitteln notwendig ist, ist der FASERgehalt, nicht der Rohfasergehalt, der überall auftaucht. Der Rohfasergehalt dagegen ist eine Erfindung der Futtermittelindustrie, um die tatsächliche Qualität eines Futtermittels zu verschleiern.

Anders wie zum Rohfasergehalt, zu dem alles gehört, was bis 500°C verbrennbar ist, nicht fettlöslich ist und säure- und laugenbeständig ist und kein Stickstoff enthält, sind Fasern, oder besser gesagt Pflanzenfasern, denn um die sollte es beim Pflanzenfresser tatsächlich gehen, hauptsächlich Cellulose, Lignine, Pektine, aber auch einige Eiweißstrukturen und Fetteiweiße (Lipoproteine) und weitere langkettige Mischstoffe. Diese können zudem auch noch in verdauliche Fasern und nichtverdauliche Fasern eingeteilt werden ...
Für Kaninchen sind zum Beispiel die meisten Pektine verdaulich, die meisten Cellulosemoleküle dagegen unverdaulich - also reiner Ballaststoff im Sinne wie wir es auch bei der menschlichen Ernährung her kennen.

Wird endlich begriffen, daß es ja gar nicht um den künstlichen Rohfaserwert, sondern vielmehr um das Verhältnis verdaulicher Faser zu unverdaulicher Faser geht, kommt man sehr schnell auf den Trichter, daß Gras und frischer Apfel eher den Ansprüchen von Kaninchen gerecht wird, wie ausgerechnet unverdauliches Heu ... die Verdaulichkeit der Fasern ändert sich nämlich noch zusätzlich durch die Anwesenheit von Wassermolekülen innerhalb der teilseise extrem langen und teilweise verzweigten Fasermoleküle ... das Wasser wird gebraucht, um gewisse physikalische Strukturen der Fasermoleküle aufrecht zu erhalten, damit überhaupt die Blindmikroben den Platz und die Chance haben, an der richtigen Stelle ihre Enzyme zum cracken dieser Monstermoleküle anzusetzen!
Nachträglich dagegen kann ein einmal durch Trockenheit zusammengeklapptes und an ungünstiger Stelle zerbrochenes Riesenmolekül nicht mehr so gespreizt werden, daß die Blinddarmmikroben da überhaupt irgendwas bewirken können!

Aus unverdaulicher Faser kann selbst die agilste Blinddarmmikrobe noch irgendwas machen, das geht hinten so raus, wie es oben reinkam ... also können die Mikroben damit auch nicht wachsen und damit gibts nix Blinddarmkot ... das Kaninchen hungert bei vollem Napfe! Ansonsten, wenn man sich nur nach der Weender Analyse richten bräuchte, wäre es ja einfach ... man nehme:
- alte Hanfseile (Rohfaser)
- Schlangengift (Roheiweiß)
- Frittieröl (Rohfett)
meinetwegen noch ne handelsübliche Futtertiermischung, was Vitamine und Mineralstoffe angeht ...
mache alles klein und mische es gut zusammen, presse daraus die handelsüblichen Preßlinge und schon hat man das ideale Kaninchenfutter ...

Ich bezweifel allerdings, daß es ein Kaninchen gibt, welches dieses ideale Kaninchenfutter überleben würde ...

Der Rest der Murxschen Meinung kommt, wenn ich mich durch eure Posts gequält hab - hatte nämlich nur Zeit, bis zu den Tabellenwerten aus Andreas Post zu kommen.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 09.05.2009 15:56    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

So ... bin endlich durch durch die Posts ...

Einmal - irgendetwas als Fachliteratur zu bezeichnen, was aus dem Tierschutz kommt, ist ja wohl Hohn pur ... schon alleine die Begründungen haben nix, aber auch wirklich gar nix mit der beobachtbaren Realität zu tun, Tierschutzliteratur gehört dessentehalben direkt in die Schublade Lügen, Märchen, Dogmen, Religion und Mythen ... wenn auch nur die angeführte Literatur genau gelesen und verstanden worden wären, würden eine Menge tierquälerische Empfehlungen, wie 80% - 90% Heu und die Empfehlung, Frischfutter nach nur zwei Stunden spätestens wieder zu entfernen, wenn nicht aufgefressen, erst gar nicht auftauchen - sie sind jedoch gerade im Kaninchenschutz weit verbreitet.
Dazu kommt die Unsitte, nicht aus der vom Tierschutz genehmigten und abgesegneten Literatur hinauszuschauen ... damit beziehen sich diese Leute auf sich selbst (etwas, was Dr. Schlolaut auch gern macht, allerdings aus anderen Gründen und nicht, weil er nur von der Futtermittelindustrie genehmigte Literatur verwendet ... )

Wie im Post von mir davor schon dargelegt, es wird grundsätzlich der Fehler gemacht, daß das Futter auf einen rein willkürlichen Nährwert festgelegt wird, der zudem noch nicht mal irgendeine Relevanz hat und darauf werden ganze fiktive Gedankengebäude aufgebaut, bis alles zusammenstürzt, wie ein wackliges Kartenhaus.

Schaut man sich in der internationalen Fachliteratur um, kommt man auf ganz andere Aussagen - beispielsweise ist man schon lange weg vom Begriff der Rohfaser, den es offenbar nur noch im deutschen Veterinärbereich und im Tierschutz gibt ... in allen anderen Ländern wird von Fasern gesprochen (Fibre) und diese dann in unterschiedliche Fasertypen eingeteilt. Dies kann entweder aufgrund der Verdaulichkeit passieren, oder aber aufgrund von schnellmeßbaren Parametern (NDF, ADF, ADL, DF), welche sich jedoch wieder an der Verdaulichkeit der Fasern orientiert ...

Für eine naturnahe Ernährung ist dieser Wert allerdings genauso nutzlos, wie die Rohfaser - sie wird gebraucht, um die Untersuchungsergebnisse der letzten Zeit verstehen zu können und auf unsere Beobachtungen an naturnah ernährten Kaninchen zu transferieren, aber im Grunde genommen brauchen wir für unsere Kaninchenernährung genauere Werte - und das sind die real existierenden Fasertypen im chemischen Sinne: Lignin, Cellulose, Pektin usw usf ...

Aber selbst diese Fasereinteilung hilft nicht wirklich weiter - denn das Kaninchen braucht nicht nur Pflanzenfasern im Futter, sondern jede Menge sekundäre Pflanzenstoffe, Vitamine, Mineralstoffe, Fette und Eiweiße ... die meisten chemischen Stoffe, die unsere Langohren zum Gesundbleiben brauchen, sind noch nicht einmal bekannt - aber offenbar in frischen Pflanzen unserer Wiesen enthalten ...

Zitat:

Ich habe genau bei den Tieren die Probleme mit Klee (und anderen eiweißreichen Zeugs), die entweder Pellets und/oder zu viel Getreide (auch ähnliche Dinge eingeschlossen, alles was quellt und als Konzentrat bezeichnet werden kann) genießen durften.

Genau meine Beobachtung ... die Kaninchen bekommen dann jedoch auch Schwierigkeiten mit Rübenschnitzeln und ähnlich kohlenhydratreicher Frischnahrung ... dabei ist feinzermahlenes Futter eindeutig schädlicher wie nichtzermahlenes Futter, Weizen (einschließlich Dinkel) und Roggen werden weniger vertragen wie Hafer, Gerste und Co, mit Ölsaaten dagegen scheint es bei Kaninchen keine Probleme zu geben. Kleine Mengen von Weizen, Dinkel etc dagegen werden von den Kaninchen unterschiedlich gut auch ohne Schäden vertragen ... inbesondere, wenn eine wasserhaltige Ligninquelle, wie z. B. frische Rinde, frei zugänglich ist.

Nach meiner Beobachtung ist es sogar so, daß Kaninchen, wenn sie gerbstoffreiches, wasserreiches Futter zur Verfügung haben, wie z. B. Buchenlaub, sie deutlich mehr für sie giftige frische Luzerne fressen - nicht nur das, sie scheinen die Luzerne sogar als Haupteiweißquelle nutzen zu können, wenn sie vorher und während der Luzernemahlzeit beliebig ans Laub können ... gleiches konnte ich nun bei einer wilden Kaninchengruppe hier in der Nähe beobachten können, auch diese fressen Schneckenklee und Luzerne bis auf die Wurzeln ab, schälen allerdings die umliegenden Bäume und fressen selbst jetzt noch so viel Laub, daß ihre Deckung ziemlich licht geworden ist - ich bin mal echt gespannt, ob diese Gruppe tatsächlich noch im Herbst besteht und nicht aufgrund fehlender Deckung von den hiesigen Flugfeinden eliminiert wird ... die hiesigen Kaninchen bauen nämlich keine Kaninchenburgen, weil das in dem schweren Lehmboden nicht funktioniert.
Weitere Kombinationen von Pflanzen, welche Giftstoffe in eiweißreichen Pflanzen neutralisieren und eiweißreichen Giftpflanzen sind möglich - die Kaninchen finden sie und nutzen jegliche eiweißreiche Pflanze. Kurzum, wenn Kaninchen keinen Kohl und keinen Klee vertragen, sollte sich der Halter mal Gedanken drüber machen, was er an seiner Fütterung falsch macht ...

Kaninchen selektieren also in der Natur auf eine eiweißreiche Ernährung - Andreas macht an seinen Kaninchen dieselbe Beobachtung, saloiv macht diese Beobachtung, vor ihm eine ganze Reihe von Jägern und Kaninchenbeobachtern ... auch hier gibt es genügend echte, vom Tierschutz unbeeinflußte, Fachliteratur, die das auch bestätigt ... (jetzt fang ich auch schon an mit der FACHliteraturkrankheit ... AAAARGH!)
Weidekaninchenhalter, Jäger und Kaninchenbeobachter machen also allesamt die gleiche Beobachtung, nachdem sie Weidekaninchen und wilde Kaninchen auf der Wiese und im Walde beobachtet haben - und diese Beobachtung soll dann falsch sein?
Hey, wir saugen uns doch nicht alles aus den Fingern, sondern beobachten die REALITÄT ... im Gegensatz zu Tierschützern ...

Gesunde Kaninchen kommen übrigens problemlos mit dem Wechsel von eiweißarmer Kost zu eiweißreicher Kost klar, da gibt es einfach keine Tympanien etc ... die gibt es nur bei kranken Kaninchen. Bei Meerschweinchen, Schafen und weiteren Grasfressern dagegen kann ein solcher Wechsel tödlich ausgehen, selbst wenn sie rundum gesund sind, ich selbst mußte bei meinen Meerschweinchen entsetzt feststellen, daß ähnlich wie bei Schafen nach einer eher heulastigen und wenig eiweißreichen Ernährung der Wechsel auf Wiese mit jungen, eiweißreichen Weidegräsern zu Koliken führen kann ... ausnahmsweise etwas, wo Meerschweinchen mal weniger robust reagieren, wie Kaninchen, sonst sind sie eigentlich weitaus robuster, was Fehlernährung angeht.
Nun ist das eine generelle Beobachtung - Kräuterfresser kommen mit wechselndem Eiweißgehalt weitaus besser klar, wie die Grasfresser ... Ziegen haben weniger Probleme mit dem Wechsel Winterfütterung zu Sommerfütterung wie Schafe, Kaninchen weniger Probleme wie Meerschweinchen ...

Gesunde Kaninchen reagieren zudem auch noch extrem robust auf jegliche Futterumstellung ... selbst radikale Futterumstellungen (fast nur Kohl - Heu auf Wiesenfütterung an einem Tag oder umgekehrt) ist für sie kein Problem ... anders krankgefütterte Kaninchen - es ist möglich, mit Trockenfutter ein Kaninchen so krank zu füttern, daß es das sprichwörtliche halbe frische Löwenzahnblatt nicht mehr verträgt!
Das ist nicht mal mit den angeblich ach so empfindlichen Chinchilla möglich! Die vertragen nämlich selbst dann frischen Apfel und Co, wenn sie ihr Leben lang nur mit trockenem Kuntibunti gefüttert wurden! (Die Empfindlichkeit von Chinchilla auf Frischkost existiert eh nur in den Köpfen einiger Chinchillahalter, an den Chinchilla selbst kann man diese Empfindlichkeit jedenfalls nicht feststellen ... )

Ich selbst entwurme gar nicht mehr ... das machen meine Hoppels allein ...
Denn genau das, was die Kaninchen zum Entwurmen brauchen, wächst auf einer artenreichen Wiese, es werden nur die obligatorischen Kotproben zuhauf zum TA geschleppt, um rechtzeitig zu erkennen, ab wann ich meine Kaninchen durch falsche Haltung (Stallhaltung zum Beispiel, wie momentan) oder falsche Fütterung (zuwenig gesammelte Kräuter oder in zu geringer Artenauswahln angebotene Kräuter aus Bequemlichkeit heraus) überlaste.
Die letzten Würmer wurden im Zusammenhang mit der Rodentiose vor vier Jahren nachgewiesen - Bandwürmer ... und genau gegen die würden die obligatorischen Entwurmungsmittel zur Prophylaxe nicht mal gewirkt haben ...

Das meiste andere habt ihr ja schon geschrieben ...

Habt bitte ein Nachsehen mit meinen Tippfehlern und halben Wörtern - ich hoffe, daß keine halben Sätze drin sind. Ich steh ein wenig unter zeitlichem Druck und hab deshalb nicht die Geduld, meine Posts noch mal durchzulesen. Wenn es zu unverständlich und kurios wird, was ich schreibe, sagt einfach Bescheid ...
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saloiv
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BeitragVerfasst am: 09.05.2009 17:18    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Zitat:
Genau meine Beobachtung ... die Kaninchen bekommen dann jedoch auch Schwierigkeiten mit Rübenschnitzeln und ähnlich kohlenhydratreicher Frischnahrung ... dabei ist feinzermahlenes Futter eindeutig schädlicher wie nichtzermahlenes Futter, Weizen (einschließlich Dinkel) und Roggen werden weniger vertragen wie Hafer, Gerste und Co, mit Ölsaaten dagegen scheint es bei Kaninchen keine Probleme zu geben. Kleine Mengen von Weizen, Dinkel etc dagegen werden von den Kaninchen unterschiedlich gut auch ohne Schäden vertragen ... inbesondere, wenn eine wasserhaltige Ligninquelle, wie z. B. frische Rinde, frei zugänglich ist.

Genau deshalb verstehe ich nicht den Punkt der Trockenfutterfütterung oder Getreidefütterung. Warum sollte man Getreide verfüttern, wenn Kaninchen mit der Stärke und dem quellenden Charakter zu kämpfen haben. Meiner Meinung nach ist es ein Überbleibsel von Zucht-Zeiten in denen man möglichst günstig füttern musste... (und diese Zeit hält wohl immernoch an)
Klar sind Ölsaaten teurer, aber sie sind 1. besser verträglich und 2. viel besser auf die Ernährung von Kaninchen abgestimmt. Vergleicht man ganz neutral Öl- und Mehlsaaten, so sieht sogar ein Blinder, dass Ölsaaten besser auf Kaninchen abgestimmt sind als Mehlsaaten. Zudem sind Ölsaaten nicht so extrem gezüchtet. Getreide wurde ja auf den hohen Stärkegealt gezüchtet, der Mehlkörper ist nur bei Getreide verhältnismäßig groß, alle anderen Samen verfügen über einen Mehlkörper in diesem Ausmaß nicht.
Zwar ist Getreide in geringen Mengen verträglich (und auch andere Mehlsaaten), aber warum muss man es füttern? Es gibt viel Besseres...
Genauso schlimm die Pelletfütterung. Warum stopft man in sein Kaninchen einen Brei von Heu, Kräutern, Getreide, Zusatzstoffen und sonstigen, das so stark zermahlen wurde, dass man nicht mehr von Struktur sprechen kann? All diese Komponenten sind auch strukturiert in natürlicher Form erhältlich, das ist pures Propaganda-Echo der Futtermittelindustrie, besonders eines Herstellers, den ich nicht nennen muss, ihr wisst schon welcher Very Happy.
Wie tief dieser Pelletwahn in den Köpfen von Kaninchenhaltern verankert ist, merkt man schon, wenn man beispielsweise die Werbung auf hochwertigeren Nagerzeitschriften anschaut. Für Pellet-Werbung ist Platz, Vitakraft würde garantiert keinen Platz bekommen, obwohl die Qualität des Futters ebenso schädlich und schlecht ist...
Zitat:
Gesunde Kaninchen kommen übrigens problemlos mit dem Wechsel von eiweißarmer Kost zu eiweißreicher Kost klar, da gibt es einfach keine Tympanien etc ... die gibt es nur bei kranken Kaninchen. Bei Meerschweinchen, Schafen und weiteren Grasfressern dagegen kann ein solcher Wechsel tödlich ausgehen, selbst wenn sie rundum gesund sind, ich selbst mußte bei meinen Meerschweinchen entsetzt feststellen, daß ähnlich wie bei Schafen nach einer eher heulastigen und wenig eiweißreichen Ernährung der Wechsel auf Wiese mit jungen, eiweißreichen Weidegräsern zu Koliken führen kann ... ausnahmsweise etwas, wo Meerschweinchen mal weniger robust reagieren, wie Kaninchen, sonst sind sie eigentlich weitaus robuster, was Fehlernährung angeht.

Bezüglich der Meerschweinchen hatte ich noch keinerlei Probleme (zum Glück), sie haben den Wechsel bisher ohne Probleme überstanden, obwohl sie sich gerne auf den Klee stürzen.
Bei Kaninchen kommt es bei der Umstellung zu erhöhten Blinddarmkotabsatz, was allerdings eigentlich recht natürlich ist, die rießigen Nährstoffmengen können nicht bewältigt werden und so bleibt der Blinddarmkot liegen.
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BeitragVerfasst am: 09.05.2009 20:17    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Zitat:

Zudem sind Ölsaaten nicht so extrem gezüchtet. Getreide wurde ja auf den hohen Stärkegealt gezüchtet, der Mehlkörper ist nur bei Getreide verhältnismäßig groß, alle anderen Samen verfügen über einen Mehlkörper in diesem Ausmaß nicht.

Genau das stimmt nicht ...
Öllein und Faserlein ist die gleiche Art, trotzdem werden Faserleinsorten dreimal so hoch, wie Ölleinsorten, die Korngröße von Faserlein ist klein, die Korngröße von Ölleinsorten kann bis zur sechsfachen Größe betragen, der Ölgehalt von Faserlein liegt unter 40%, der von Ölleinsorten über 60% usw usf ... alleine aufgrund der Unterschiede der Flachssorten sieht man schon, daß Lein stark züchterisch verarbeitet sein muß.
Flachs - lange Geschichte, unsichere Zukunft
Trotzdem ist Lein ein sehr gutes Kraftfutter für Kaninchen ... auch wenn es sich um Öllein handelt.

Vergleicht man jedoch Hafer mit Wildhaferarten oder die einzelnen Hafersorten untereinander, sind die Unterschiede in Stengellänge, Kornzahl, Mehlkörpergröße etc lange nicht so groß, wie die Unterschiede im Ölgehalt und Wuchsform etc bei Flachs ...
Hier muß ich leider momentan die Quelle schuldig bleiben ... erinnert mich dran, dann kommt die innerhalb der nächsten fünf Jahrhunderte nach ... *räusper*
Es kann allerdings jeder mal Hafer vom Feld pflücken und mit nah verwandten Haferarten auf der Wiese vergleichen, auch hier sind die Unterschiede nicht sehr groß zwischen z. B. Flughafer und Saathafer ... einzig der Nackthafer und der Sprießhafer macht hier eine echte Ausnahme.
Das liegt einfach an der viel kürzeren Zuchtgeschichte von Hafer.
http://www.avogel.ch/de/pflanzenlexikon/avena_sativa.php

Auch die meisten Hirsesorten sind nicht groß züchterisch verändert worden und gleichen noch stark ihrer Wildform. Auch das sind Mehlsaaten und eigentlich auch sehr gutes Kaninchenfutter für den Herbst und Winter ...

Zitat:

Zwar ist Getreide in geringen Mengen verträglich (und auch andere Mehlsaaten), aber warum muss man es füttern?

Weil Kaninchen mit Futtermehlsaaten besser über den Winter kommen, als wenn man im Herbst keine verfüttert ... oder anders gesagt, weil mitteleuropäische Kaninchen ab Juli anfangen, vermehrt kohlenhydratreiche Pflanzenteile zu fressen, also reife Grassamen insbesondere von Hirse- und Haferarten und angebautem Biohafer und Biogerste, wenn diese in ihren Revieren angebaut wird, Distel- und Wildmöhrenwurzeln, wenn in ihrem Revier angebaut wird, auch Kartoffelknollen, Kohlrabiknollen, Topinamburknollen und Wurzelgemüse aller Art, wenn im Revier Eichen vorkommen, reife Eicheln usw usf ... dabei sind städtische Kaninchen recht erfinderisch, um an Kohlenhydrate zu kommen - die plündern ab Juli durchaus auch die Mülleimer und finden sich dann in einträchtiger Gesellschaft mit Krähen, Elstern, verwilderten Hauskatzen und Füchsen, die ihrerseits die Mülltonnen plündern ...
Warum also den Kaninchen etwas vorenthalten, was offenbar zumindest von den Mitteleuropäern zur normalen Nahrung gehört?
Nur, weil sie auch ohne Leben?
Oder weil sie krank werden, wenn sie gezwungen werden, große Mengen Mehlsaaten zu fressen?

Es gibt da einzig einen einzigen Grund:
Zwergkaninchen brauchen extrem wenig Futter, selbst im Winter sollte es kein Problem sein, Zwergkaninchen abwechslungsreich mit Blattgemüse (insbesondere eiweißreichem Kohl) und frischen Kräutern zu füttern. Die winterliche Einseitigkeit ist also, wenn man zwei, drei Zwergkaninchen hält, eigenltich gar nicht gegeben ... sie brauchen deshalb auch keine zusätzlichen Kohlenhydrate, um durch die magere Jahreszeit zu kommen - für sie gibt es einfach keine Magerzeit mehr!

Was anderes ist es einfach, wenn eben nicht genügend Blattgemüse und Kräuter herangeschafft werden kann oder das Winterfutter nicht eiweißreich genug ist - auch bei deutschen Riesen kann es sein, daß sie sogar dauerhaft eine Kohlenhydratquelle brauchen, sei es Kartoffeln, seien es Mehlsaaten ... oder auch deutsche Riesen aus einigen Hochzuchtlinien, die tatsächlich ohne Pellets ab der 24. Woche ihr Wachstum einstellen und abnehmen (läßt sich auch bei anderen Kaninchenrassen aus einigen Linien beobachten, betroffen scheinen die Rassen Großchinchilla, Rheinische Schecken, englische Schecken, Deutsche Riesenschecken und ähnliche zu sein, Deutsche Widder dagegen, die genauso massig wie deutsche Riesen werden, kommen sogar bei reiner Wiesenfütterung und Heu-Gemüsewinterfütterung ohne Getreide sehr gut über die Runden, ohne auch nur nennenswerte Gewichtseinbußen zu zeigen. Ich höre immer wieder von Gerüchten und Geschichten, daß es Deutsche Riesenlinien gibt, die nur mit naturnahem Futter prima über die Runden kommen, also ganz ohne Pellets und ohne Getreide - bisher verliefen sich alle diese Gerüchte jedoch im Nirvana)

Meine eigenen Kaninchen kamen auch genau in der Zeit, als ich viel Kohlgemüse aller Art im Winter anschleppen konnte, ganz prima ohne Getreide über die Runden, aber als dann die Kohlquelle versiegte und ich die Kaninchen eben mit Restgemüse aus dem Bioladen und Futtermöhren durchbringen mußte, verkam das Ganze zu einzigen Katastrophe, zumal ich nciht mal genügend Frisches aufbringen konnte - den notwendigen Eiweißgehalt konnte ich erst Recht nicht sicherstellen.

Kaninchen können scheinbar aus Kohlenhydraten sich die notwendigen Eiweiße zusammenbauen lassen - und ich wette mit euch, dafür ist eigentlich der Blinddarm der Kaninchen da! Das Lignin aus der Rinde der Bäume bekommt damit jedoch eine ganz andere Bedeutung wie Notnahrung - das brauchen die Kaninchen offenbar, um erstens den Stärkebrei schnell genug in den Blinddarm zu schaffen und zweitens eine übermäßige Vermehrung von Bakterien durch nicht verwertete Stärke zu verhindern, indem die dortigen Bakterien mithilfe der Abbauprodukte des Lignin in Schach gehalten werden.
Dies wiederum könnte ihre Antwort auf Trockenzeiten ihrer Heimat sein, Nordafrika, nach Andreas Literaturangaben offenbar auch Südfrankreich und natürlich Spanien und Portugal ... Trockenzeiten sind in diesen Gebieten nicht ausgeschlossen, Gräser haben sich durch eine verstärkte Produktion an Samen an diese unregelmäßigen Trockenzeiten angepaßt, da Grassamen eben gut Trockenheit überstehen, kohlenhydratreiche Wurzeln haben eine Menge Steppenpflanzen, wie zum Beispiel Disteln ... und die Kaninchen hatten sich praktisch die Kohlenhydrate in der Trockenzeit ausgegraben und gesammelt und so über die kräuterarme und eiweißarme Zeit gerettet ...
Das zu meinen Überlegungen zu dem Thema und reine Diskussionsgrundlage, Quellen dazu gibt es nicht - außer meinem Kopf.

Man bedenke - nur Feinpartikel kommen überhaupt in den Kaninchenblinddarm! Anders wie beim Meerschweinchen, wo auch Grobpartikel fermentiert werden können oder der Kuh, wo eben auch Grobpartikel fermentiert werden ... Kaninchen scheißen diese Grobpartikel zuverlässig aus, müssen diese nochmals fressen, wenn sie die Nährstoffe daraus brauchen, also nochmals mit den Zähnen vermahlen, bis sie endlich klein genug sind, damit sie in den Blinddarm gelangen können!
(David hat die Quelle mit dem Feinstaub ... äh, Feinpartikeln im Nahrungsbrei! Ich bin unschuldig!)
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BeitragVerfasst am: 09.05.2009 23:58    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Ich habe mich vielleicht etwas umständlich oder missverständlich ausgedrückt. Eine züchterische Veränderung (egal ob bei Getreide oder Kaninchen Very Happy) muss nichts Schlechtes bedeuten. Mit "extrem geszüchtet" wollte ich nicht auf die Zuchtgeschichte (Dauer bzw. Ausmaß der Veränderung) hinweißen.
Mir ging es in erster Linie um das Verhältnis im Samen selber. Und bei den Getreidesorten wurde durch Zucht das Verhältnis verschoben, sodass oft der Stärkegehalt relativ hoch ist.
Zitat:
Warum also den Kaninchen etwas vorenthalten, was offenbar zumindest von den Mitteleuropäern zur normalen Nahrung gehört?
Nur, weil sie auch ohne Leben?
Oder weil sie krank werden, wenn sie gezwungen werden, große Mengen Mehlsaaten zu fressen?

1. Weil sie kohlenhydratreiche Futtermittel nicht benötigen. Ölreiche Samen sind ein viel passenderes Futtermittel, auch im Herbst. Ölsaaten sind eiweißreicher und kohlenhydratärmer. Eiweiße sind essenciell, Kohlenhydrate nicht. (gut wenn sich deine Theorie bewahrheiten würde, wären auch kohlenhydratreiche Samen eiweißreich (mit etwas Aufwand bei der Verdauung), aber vertragen werden Ölsaaten trotzdem besser).
2. Da stärkereiche Samen nicht vertragen werden (ab einer gewissen Menge).

Warum sollte ich ein Futtermittel füttern, dass mein Kaninchen mit Kohlenhydraten versorgt, nachdem mein Kaninchen diese Kohlenhydrate nicht verträgt und auch nicht benötigt. Ich finde es an dieser Stelle sinnvoller, Samen anzubieten, welche eiweißreich sind (und das Amminosäure-Muster aufwerten).

Das Kaninchen ohne kohlenhydratreiche Samen nicht über der Winter kommen, stimmt nur in einem Fall wie deinem, wenn man nicht genug Futtermittel organisieren kann und somit seine Kaninchen schlecht ernährt. Ein normaler Kaninchenhalter kann seine Kaninchen (ich sage mal bis zu 10/15 Stck.) gut über den Winter bekommen, wenn er an die Nahrungsmittel herankommt und eben ausreichend füttert. Ich habe keinerlei Probleme im Winter... ... ich gebe aber auch zu, dass ich viel Energie in die Nahrungsbeschaffung für die Tiere stecke...
Ölsaaten sind ebenso energiereich wie Mehlsaaten, deshalb ist es für mich auch kein Argument, Getreide zu verfüttern.
Aber das es bei normaler Ernährung möglich ist hast du ja schon selber geschrieben...
Zitat:
Meine eigenen Kaninchen kamen auch genau in der Zeit, als ich viel Kohlgemüse aller Art im Winter anschleppen konnte, ganz prima ohne Getreide über die Runden, aber als dann die Kohlquelle versiegte und ich die Kaninchen eben mit Restgemüse aus dem Bioladen und Futtermöhren durchbringen mußte, verkam das Ganze zu einzigen Katastrophe, zumal ich nciht mal genügend Frisches aufbringen konnte - den notwendigen Eiweißgehalt konnte ich erst Recht nicht sicherstellen.


Zu den Deutschen Riesen: Leider habe ich zu Riesen noch keine Erfahrungen, seit heute habe ich aber zwei Riesen-Babys im Auge, die evtl. (muss ich nocheinmal überdenken) hier einziehen werden... Und dann werde ich sehen, ob sie mit reiner Wiesen- und Gemüsefütterung (ad libitum) zurecht kommen bzw. mit dem zusätzlichen Nahrungskomponenten "Ölsamen"... oder ob eine Fütterung von Getreide nötig ist (was ich ehrlichgesagt nicht glaube). Ehrlichgesagt glaube ich auch, dass sie sich dann entsprechend die Futtermittel zurecht suchen und z.B. Topinambur auswählen.

Und zuletzt das Thema Entwurmung Very Happy:
Ich vermute stark, dass meine Kaninchen es selber lösen, ob mit Knoblauch, Bärlauch oder anderen Kräutern... Wenn sie mal eine Wurmkur mit Bärlauch probieren würden, wäre es nicht schlecht, er wächst wie Unkraut...

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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 10:36    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Hallo David,

davX hat Folgendes geschrieben:
Heu-Heu-Heu (hochwertige Qualität) zusammen mit frischem Gemüse, ev. auch noch Sämereien ist m.E. schon sinnvoll, sicher besser als Fertigfutter, aber es ist eine Kompromisslösung und das sollte stets im Hinterkopf bleiben.


Es ist eine Kompromisslösung, die für zahlreiche Erkrankungen verantwortlich ist. Man sollte das mal langsam aus den Hinterköpfen ins Großhirn holen Smile .

Was ist denn Deiner Meinung nach ein Heu mit „hochwertiger Qualität“ – und wo kann das jeder Kaninchenhalter kaufen?
(Fangfrage Wink )

davX hat Folgendes geschrieben:
Wird aber zuerst Trofu gefüttert (egal ob Heu, Fertigfutter... was auch immer), kann das wohl auf die Darmflora wirken, gerade wenn nicht intensiv daran gearbeitet wird, dass der Speiseplan abwechslungsreich ist und genügend frische Ergänzungskost beinhaltet. Dann wird auf einen Schlag Frischfutter den Tieren vorgesetzt, der Darm ist vielleicht auch etwas beeinträchtigt und schon fangen die Probleme an...
Gerade mit Fertigfutter züchtet man sich offenbar auch richtige Verdauungsempfindlinge heran.

Jein…
Im Lauf der Jahre haben wir festgestellt, dass bei ausreichender und ständiger Verfügung von arttypischer Nahrung die „artuntypische“ Nahrung gar nicht bzw. nur in sehr geringen Mengen angerührt wird. Das sind dann wirklich marginale Mengen – und der Grund ist vielleicht gar nicht so unwichtig.

Mein Bestreben ist es, darzustellen, dass eben viele Probleme erst gar nicht entstehen würden, wenn man von Anfang an und konsequent den Tieren das zur Verfügung stellt, was sie tatsächlich brauchen – und nicht die Kompromissvariante. Dann ist es nämlich auch wurscht, ob da Getreide rumliegt oder Fertigfutter – die Tiere entscheiden selbst über Sinn und Unsinn.

davX hat Folgendes geschrieben:
Nun das mit dem Protein ist so eine Sache. In zu grossen Mengen kann es in der Tat gefährlich sein, schon bei uns Menschen.

Beispiel:
Mit Zitronen ist das so eine Sache: In gewissen Mengen können die in der Tat für Menschen gefährlich sein… Wink
(Ich glaube, 18 Zitronen sind für Menschen tödlich, weil sich dann der pH-Wert des Blutes verändert)

Alles kann für jeden, egal ob Mensch oder Tier, in großen Mengen gefährlich sein. Genau darum dreht sich doch jede Diskussion in der Ernährung der Kaninchen: zuviel Protein kann schädlich sein, zuviel Stärke kann gefährlich sein, zuviel Calcium kann gefährlich sein… und so weiter und so fort.

Also wird empfohlen, das alles nur in geringen Mengen oder selten zu geben. Das ist doch verrückt, oder? Es wird kein Gras gefüttert, weil es zu proteinreich wäre, es wird kein Getreide gefüttert, weil es zuviel Stärke enthält, es wird keine Luzerne gefüttert, weil sie zuviel Calcium enthält, es wird gewarnt, gedroht und und und… Kein Wunder, dass alle Angst haben. Sauerampfer hat Oxalsäure, Bärenklau kann verwechselt werden mit Riesenbärenklau, Klee hat zuviel Protein, Wurzelfrüchte machen dick…

davX hat Folgendes geschrieben:
Allerdings hatte Murx vor einiger Zeit einen Vorfall, der mit Protein im Gras (das Gras war sehr jung) Es gab massive Probleme wegen plötzlich erhöhtem Proteingehalt.

Kaninchen ziehen ihre Jungtiere ab dem Frühjahr auf – in einer Zeit, wenn alles wächst und gedeiht. Wenn proteinreiches, junges Gras problematisch wäre – warum hätte dann die Natur das so eingerichtet? Wieso hätte sie dann nicht die Zeit der Aufzucht in den Herbst verlegt, wo alles schön nährstoffarm, aber rohfaserreich ist? Wink

In seinen Beobachtungen schreibt Turcek*, dass Bohnen und Luzerne schwer heimgesucht wurden - besonders durch Jungtiere, da sie offenbar eine eiweißreiche Nahrung benötigen.

*Turček, F. & Stiavnica, B.; Beitrag zur Kenntnis der Fraßpflanzen des Wildkaninchens, Oryctolagus cuniculus (Linne, 1758), in freier Wildbahn; Säugetierkundliche Mitteilungen; 1959; Heft 7; Seite 151 - 153; ISSN 0036-234

Vielleicht schreibt Murx aber noch die näheren Umstände – wäre interessant.

davX hat Folgendes geschrieben:
…das Problem ist da überall, dass etwas nicht getan wird aus Überzeugung, sondern weil es "in" ist, weil man ein schlechtes Gewissen hat oder was auch immer, dabei die innere Einstellung nicht stimmt.
Genau aus diesem Grund ist es so wichtig, dass wirklich die Tiere im Mittelpunkt stehen und ihre Bedürfnisse und nicht vorgeschobene Vorwände, Tierschutzregelungen, Vereinsbestimmungen, fremde Forenmeinungen usw.

Es gibt grob eingeteilt für mich folgende Halter:
1. jene, die wissen, was eigentlich gut für die Tiere wäre, die aber sagen: ich habe keine Zeit, keine Lust oder was auch immer. Das sind jene, die zwar etwas falsch machen, aber ehrlich sind.
2. Jene, die nicht wissen, was gut für die Tiere wäre, es aber „lernen“ und auch dann dafür sorgen, dass die Tiere es bekommen. (oder wie in 1. reagieren)
3. jene, die wissen, was gut für die Tiere wäre, aber tausend Ausreden finden, warum sie es zwar angeblich gern machen würden, es aber aus objektiven Gründen nicht tun könnten. Da werden z. B. fehlende Zeit, Zecken oder gar der Umweltschutz ins Feld geführt. Das sind die scheinheiligen...

Mit denen aus 3. ecke ich grundsätzlich an. Smile

freundliche Grüße,
Andreas
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 10:44    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Zitat:

Allerdings hatte Murx vor einiger Zeit einen Vorfall, der mit Protein im Gras (das Gras war sehr jung) Es gab massive Probleme wegen plötzlich erhöhtem Proteingehalt.

Die näheren Umstände sind, daß ich Schwierigkeiten mit zuviel Protein bei dem Grasfresser Meerschweinchen bei der Umstellung Winterfütterung - Sommerfütterung hatte (und das eigentlich auch nur in einem einzigen Jahr) und daß ich Schwierigkeiten mit kranken Kaninchen und hohem Eiweißgehalt in Hülsenfrüchten und Kohl hatte (Klee dagegen war kein Problem).
Also für diese Diskussion eher irrelevant, weil nur Ausnahmefälle ...

Zum Rest schreib ich später mehr ...
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 15:32    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Murx,

vielen Dank für Deinen „Vortrag“ – sehr interessant, Hut ab.
Für mich als Nichtwissenschaftler sind mehr die „groben“ Daten wichtig, weil ich sie brauche, um mir bestimmte Dinge erklären zu können, die wir im Widerspruch zu verschiedenen Darstellungen feststellen. Geht ja mit dem Getreide schon los. Unsere fressen es, und fallen nicht tot um… Smile

Wenn man eine Substanz trocknet, ist logischerweise das Wasser weg – was aber eigentlich und natürlicherweise mit-„gefressen“ wird. Das, was für den Menschen Ballaststoffe sind, liegen dann also in 100g Heu mehr vor als in 100g frischem Gras- im physikalischen Sinn. Darum geht es mir. (Die Werte sind „Rohnährstoffe in % des Futtermittels“)

Dem Kaninchen steht nur eine gewisse Zeit zur Verfügung, Nahrung aufzunehmen. Frisst es Heu, um sich zu versorgen, müsste es theoretisch relativ wenig fressen, denn es nimmt viel Trockenmasse auf. Jetzt beginnt der Teufelskreis: der Gehalt an verwertbaren Nährstoffen ist niedrig, es müsste also viel fressen. Dem steht aber die „Trockenheit“ und der hohe Gehalt an Pflanzenfasern (besser? Smile ) entgegen. Den bräuchte es gar nicht wirklich. Es versucht praktisch, ein Zellstofftaschentuch herunter zu würgen. Es ist eigentlich für jeden leicht nachvollziehbar: man versucht einfach mal, sich eine Woche lang mit getrocknetem Brot zu ernähren – denn als solches wird ja das Heu perfiderweise bezeichnet. Um mit dem normal ernährten Kaninchen gleich zu ziehen, müsste es das fehlende Wasser zusätzlich trinken, aber welches Tier tut das schon?

Das dann die Verdaulichkeit und somit die Verwertbarkeit eine weitere, sehr wichtige Rolle spielt, steht außer Frage. Aber mir fehlen die Möglichkeiten, unabhängig von der Fachliteratur Daten zu sammeln. Eigentlich wollte ich dieses Jahr verschiedene Proben analysieren lassen, aber man kommt irgendwie zu nix. Mich würde nämlich interessieren, was genau von dem frischen Grün übrig bleibt, wenn es getrocknet wird. Das geht nur wenn man es selbst sammelt und einen Teil davon trocknet und vom gleichen Labor analysieren lässt. Ich muss mich da mal informieren, wo, wie und für welches Geld man das machen lassen kann. Habt Ihr einen Tipp?

Deinen Ausführungen zum Thema „Kaninchenschutz“ kann ich nur lauthals zustimmen. Aber so, wie sich im Laufe der Jahre der Zahnabrieb durch ausschließlich Heu in Luft auslöste, wird sich vielleicht auch manch anderer Unsinn in Luft auflösen. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt…

Futterumstellung: wir haben sehr selten Gelegenheit, so was zu testen. Aber alle Tiere, die das bei uns durchmachen mussten, wurden ohne großes Federlesen mit frischem Grün zugeworfen. Dass die vorher Pellets, Heu und Gemüse bekamen, war uns egal. Es mag sicher Tiere geben, die dann extrem mit Verdauungsstörungen reagieren, aber das sind wohl eher Ausnahmen. Die wurden wahrscheinlich dann jahrelang im Sinne des Kaninchenschutz ernährt.

Getreide: die Diskussion darum mache ich nicht mehr mit. Da es zur natürlichen Nahrung von Kaninchen gehört, bekommen es auch unsere Tiere. Wir können es ad lib. zur Verfügung stellen, weil sich die gefressenen Mengen in einem Rahmen bewegen, der wohl dem Bedarf entspricht.

Das einzige, was wir rationieren, sind Haferflocken. Hast Du eventuell eine Idee, wieso die Tiere regelrecht verrückt nach den Dingern sind? Ist es die leichte Verdaulichkeit auf Grund der Behandlung bei der Herstellung und die Energie? Eigentlich ist es doch nur gequetschter Hafer…

freundliche Grüße,
Andreas
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 17:41    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

[quote]Hast Du eventuell eine Idee, wieso die Tiere regelrecht verrückt nach den Dingern sind? Ist es die leichte Verdaulichkeit auf Grund der Behandlung bei der Herstellung und die Energie? Eigentlich ist es doch nur gequetschter Hafer… [/quote]

Nope ... Haferflocken sind eben nicht nur gequetschter Hafer ...

Beim Quetschen von Hafer wird das Fett vom Hafer der Oxidation ausgesetzt, Quetschhafer sollte deshalb möglichst frisch gequetscht verfüttert werden, da die ungesättigten Fettsäuren recht schnell zu gesättigten Fettsäuren oxidieren. Das Fett wird also ranzig zu gut deutsch ... dazu kommt, für Quetschhafer wird normalerweise nicht der teure Nackthafer verwendet, sondern der billige Futterhafer - also Hafer mit Spelz ... und die unverdaulichen Pflanzenfasern aus dem Spelz bleiben im Quetschhafer erhalten und werden vom Kaninchen als Ballastoff ausgeschieden.

Hafer für Haferflocken dagegen wird erstmal gedämpft und gedarrt - also bei Temperaturen zwischen 40 und 80°C erst mit Wasserdampf, danach mit trockener heißer Luft behandelt. Dabei wird das Eiweiß und die Stärke im Hafer aufgeschlossen - zu gut deutsch verformt und zerbrochen. Es ist so für Enzyme einfacher, das Eiweiß und die Stärke weiter in ihre Bausteine zu zerlegen. Hafer wird also durch dieses Dämpfen und Darren leichter verdaulich.
Ein weiterer Effekt ist, daß die dem Hafer eigenen fettspaltenden Enzyme gleich mit inaktiviert werden - wie die übrigen Eiweiße auch werden sie also durch die Hitze verformt und zerbrochen - kaputtgemacht - unwiederbringlich, irreversibel. Das hat den Vorteil, daß diese nicht mehr die Fettsäuren abspalten und zerlegen können und somit auch die Oxidation der Fettsäuren weitaus länger dauert, wie wenn diese Enzyme noch vorhanden sind.
Noch ein Effekt, nämlich der, welcher überhaupt dazu führte, daß man Hafer dämpft und darrt, ist, daß der Spelz sich lockert und nun im nachfolgenden Prozeß durch Reibung (früher zwischen Mahlsteinen, heute im Trommelschäler oder Fliehkraftschäler) entfernt werden können. Alle Körner, die trotz dieser rabiaten Behandlung die Spelzen nicht verlieren, werden aussortiert.
Nun kommt der nächste Verarbeitungsschritt:
Die ramponierten Haferkörner werden nun akribisch geschnitten und unter hohem Druck gepreßt - die Haferflocken sind endlich fertig. Chemisch ist jedoch viel mit den Inhaltsstoffen passiert:
Eiweiße sind zerstört worden, Stärkeketten zerlegt worden, Fettsäuren abgespalten worden, der Ballaststoffanteil ist stark verringert worden, da der Spelz fehlt.
Übrig ist ein Produkt, welches äußerst leicht verdaulich ist, schnell Energie zur Verfügung stellt (fast die gesamte Stärke aus Haferflocken kommt im Dünndarm als Zucker an und kann direkt vom Kaninchen aufgenommen werden, es braucht nicht mal den Blinddarm dazu bemühen) und trotzdem jede Menge Bausteine und langfristige Energie bietet (fast das gesamte Eiweiß der Haferflocken können vom Kaninchen selbst in Aminosäuren gecrackt werden und vom Dünndarm aufgenommen werden, die Fettsäuren sind so klein, daß sie schon im Dünndarm aufgenommen werden und erst gar nicht die Blinddarmgesellschaft füttern).
Das Eiweiß vom Hafer ist äußerst hochwertig, es gibt im Pflanzenreich kaum ein Eiweiß, welches noch höherwertiger ist, die Aminosäuren sind für Pflanzenfresser idealverteilt und in Haferflocken zu 100% verfügbar - da bleibt kein Müll übrig, der entsorgt werden muß! Das entlastet die Nieren ...
Aber das ist noch nicht alles, was die Haferflocken so zu bieten haben! Es geht noch weiter ...
Hafer enthält jede Menge Schleimstoffe, diese ummanteln die Nährstoffe des Hafers, nehmen Wasser und stärkeabbauende Enzyme aus der Spucke auf und bringen so die Enzyme direkt dorthin, wo sie gebraucht werden, die eh schon aufgeschlossene Stärke wird also noch schneller in Zucker abgebaut und kann damit noch schneller im Dünndarm aufgenommen werden. Dabei schützen die Schleimstoffe gleichzeitig die Nährstoffe vor dem Zugriff eventuell in den Dünndarm eingedrungener Bakterien. Gleichzeitig schützen die Schleimstoffe die Darmwand.
Der Nachteil der Geschichte - die Schleimstoffe ist der einzige Abfall, der zu Kot verarbeitet wird - das sind einzelne Moleküle, sind also klein genug für den Blinddarm. Im Blinddarm sollen ja eigentlich Bakterien wachsen ... nun, diese Schleimstoffe behindern das Bakterienwachstum und sie behindern sehr stark die Nahrungsaufnahme von Bakterien ... also eigentlich nicht so günstig, vor allem dann nicht, wenn nix anderes wie Haferflocken nachkommt ...
Einzeller dagegen scheinen nicht von den Schleimstoffen behindert zu werden, die sollten also auch im Blinddarm erhalten bleiben. Außerdem haben auch Kaninchen ein Bakterienreservoir, den Wurmfortsatz, in welchem die Schleimstoffe gar nicht gelangen können.

Das ganze Haferkorn dagegen, oder der Quetschhafer, hat als Störmaterial noch den Spelz, also großkettige Moleküle, wie Cellulose, Hemicellulose, Lignin etc und diese großen, stark verzweigten und verketteten, ineinander verhakten Riesenmoleküle sorgen dafür, daß ein Großteil der Schleimstoffe aus dem Verkehr gezogen wird - Hafer enthält lange nicht so viele Schleimstoffe wie z. B. Malven, da bleibt also kaum mehr was über, um die Nährstoffe, wie Stärke, Eiweiß und Fette vor dem Zugriff von Bakterien zu schützen, auch die Verteilung der Enzyme aus der Spucke funktioniert einfach mit dem Spelz nicht mehr so gut ... die Folge, ein Teil der Stärke, der Fette und der Eiweiße können vom Kaninchen selbst gar nicht zerlegt werden und gelangen in den Blinddarm, wo sie von der Blinddarmgesellschaft hübsch brav zerlegt werden, aufgefuttert werden und in Bakterien- und Einzellermaterial umgebaut werden - prima tierisches Eiweiß und tierisches Fett übrigens - Pflanzeneiweiß und Pflanzenfette sind definitiv komplexer aufgebaut wie tierisches Eiweiß und tierisches Fett, welches dem Bakterieneiweiß und Bakterienfett verblüffend gleicht! Twisted Evil
Wie war das noch mal?
Kaninchen vertragen kein tierisches Fett, weil sie Pflanzenfresser sind? Very Happy

Mit dem Spelz zusammen sorgen die Schleimstoffe nun auch noch für einen ganz anderen Effekt - grobe Nahrung rutscht schneller durch den Dünndarm wie feine Nahrung ... und Schleimstoffe in Verbindung mit großkettigen, unverdaulichen Molekülen zusammen beschleunigt diesen Effekt noch mehr ... es gibt nur wenige Tierarten, welche erfolgreiche Strategien gegen diesen Effekt entwickelt haben - die Kaninchen gehören nicht dazu.

Haferflocken sind deshalb eine prima Krankenkost - meine Versuche, Quetschhafer als Krankenkost einzusetzen, scheiterten kläglich ... ich wollte halt in dem Fall nicht glauben, was man mir erzählt hat, es kamen von verschiedenen Seiten (ich glaub sogar von Diebrain-Christine) Anmerkungen, daß man Haferkörner gar nicht als Krankenkost einsetzen könne, da die Tiere damit abnehmen würden ...
Haferflocken sind dagegen als Gesundheitsnahrung nicht gut geeignet - derartig gut verfügbare Nährstoffe gibt es einfach nicht in der Natur. Und gerade Kaninchen selektieren sehr stark auf gut verdauliches Eiweiß, was ja nu in den Haferflocken zur Genüge enthalten ist. Sie fressen sich also nen Dickwanst mit Haferflocken. Einige Kaninchen bekommen bei ad lib Angebot den Rand von Haferflocken nicht voll, die verfetten dann zusehends bei ad lib Fütterung, auch wenn sie ad lib Wiese und frische Kräuter zur Verfügung haben. Die meisten Kaninchen lernen jedoch bei ad lib Angebot, auch mit Haferflocken umzugehen - erst nehmen sie erschreckend zu, dann beschränken sie von selbst die Haferflockenaufnahme und es funzt wieder, sie nehmen ab ...

Zum Thema Getreide in der Kaninchenernährung werde ich später noch was schreiben ... hab einfach nicht die Zeit, alles auf einmal abzuhandeln, aber ich finde es wichtig, darüber zu diskutieren ...
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 18:26    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

Hallo Murx,

das war mehr, als ich erwartet hatte, vielen Dank!

Das die Stärke durch die Wärme aufgeschlossen wird, war mir bekannt, ich hatte mal mit einem Mitarbeiter von Kölln über Stärke im Zusammenhang mit Zöliakie gesprochen. So ausführlich und fundiert hat er mir aber die Haferflocken nicht erklärt...

Ich komme noch einmal auf andere, interessante Dinge aus Deinen Beiträgen zurück, sobald ich ein paar Minuten finde.

freundliche Grüße,
Andreas
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 10.05.2009 20:14    Titel: Re: Die Rohfaser in der Ernährung von Kaninchen Antworten mit Zitat

@Andreas:
Du bist ja recht neu hier im Forum, hast mich vermutlich vorher nicht viel oder sogar gar nicht gelesen ... daher ein paar Anmerkungen, mit denen du leben mußt ...
Nun ... in der Degupedia gibt es schon einen Artikel über Hafer - ich muß zu meiner Schande gestehen, der stammt von mir ...
Im Januar 2006, als ich den geschrieben hatte, war der toll gewesen für unsere Verhältnisse - inzwischen ist das Teil einfach nur noch stark überarbeitungsbedürftig und zudem fehlen die Quellen.
Da ich in nächster Zeit eh nicht dazu komme, den Artikel zu überarbeiten, kannst du da gerne vergleichen ... du wirst feststellen, das, was ich damals schrieb, hat nicht mehr viel Ähnlichkeit zu heute.

Was mich halt weiterbringt, das sind Fragen, Anmerkungen und wenn Leute mich auf Widersprüche aufmerksam machen - klar, wenn man da immer wieder diese "Nöler" und "Kritteler" liest, die da Kritik am eigenen Geschreibsel von sich geben, ist das manchmal deprimierend und nervend - aber letztendlich hat es immer dazu geführt, daß ich eben weiter nach Antworten gesucht hab, noch mehr gelesen hab oder einfach mir nochmal Gedanken gemacht hab und eine schlüssigere Erklärung fand, die logischer aufgebaut war.
Das heißt jetzt allerdings nicht, daß das jetzt schon wirklich schlüssig und in jedem Punkt der Wahrheit und tatsächlich existierenden Realistät entspricht - es ist die Erklärung, die bei meinem jetzigen Wissensstand die meisten Widersprüche ausräumt und damit logisch wird.

Du mußt auch aufpassen - das ist jetzt schon vielen aufgefallen. Dadurch, daß ich schreibe, es ist, wird es schwer zu unterscheiden, was in meinem Kopf entstanden ist und was ich gelesen habe und aus dem Gedächtnis wiedergebe ... notfalls nachfragen, wenn ich die Quellen wiederfinde, ist in Ordnung, kann dann jeder selbst nachlesen und sich seine eigenen Gedanken machen, ansonsten selbst nach Quellen schauen oder mein Geschreibsel erstmal mit Vorsicht genießen. Für mich ist Wahrheit das, was die wenigsten Widersprüche hat, nicht das, was ich aus Büchern abschreibe. Da wird dann durchaus das Gelesene aus einem Transit-Reparaturbuch kombiniert mit dem Wissen aus einem Lederverarbeitungsbuch und der Beschreibung eines Kaninchenmagens und eigenen Beobachtungen ... und damit wird bei mir manchmal sehr schwer, herauszufinden, woher ich Wissen habe und wie sicher es wirklich ist.
Ich bemühe mich um Transparenz - aber aus Zeitmangel und manchmal auch aus Bequemlichkeit heraus gelingt mir das selten.
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 11.05.2009 12:27    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Murx,

ich komme noch mal auf den Rohfasergehalt und den von Dir beanstandeten Werten zurück.

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Der Rohfasergehalt von Futtermittel ist nur zulässig, auf das Trockengewicht bezogen anzugeben, alles andere ist Augenwischerei, weil der Rohfasergehalt für Frischfuttermittel ein genauso errechneter Wert ist wie der Rohfasergehalt für Heu ... nur, daß der Rohfasergehalt für Heu merkwürdigerweise IMMER auf das Trockengewicht (in Folge abgekürzt als TG) umgerechnet ist und die tatsächlich enthaltenen 2 - 10% Wasser demzufolge nicht berücksichtigt sind, während merkwürdigerweise selbst in professioneller Fachliteratur bei frischen Dingen die 80% Wasser später zum erhaltenen Meßergebnis wieder zugerechnet werden


Für das Zustandekommen der Werte in Mangold* wird von ihm die folgende Beschreibung geliefert:

"Den Ausgangspunkt der Nährstoffanalysen bildet die frische oder ursprüngliche Substanz des Futtermittels. Der Wassergehalt wird durch die prozentische Gewichtsabnahme bei Trocknung bis zum wasserfreien Zustande und konstant bleibenden Gewicht angegeben. Für die Trockensubstanz, Trockenmasse oder wasserfreie Substanz, ergibt sich der Prozentgehalt aus der Gewichtsdifferenz von 100 g der frischen Substanz und ihrem Wassergehalt. […] Die Trockensubstanz besteht aus der organischen Substanz und den anorganischen Stoffen (Asche). Die organische Substanz ist daher Trockensubstanz minus Asche. Die Asche wird als Rückstand einer Futtermittelprobe nach der Verbrennung, durch welche nur die organische Substanz zerstört wird, durch Wägen bestimmt. Die organische Substanz setzt sich aus der Summe der einzelnen Nährstoffarten: Rohprotein, Rohfett, Rohfaser, stickstofffreie Extraktstoffe, zusammen. […] Unter der Rohfaser wird der nach Behandlung mit Säure und Lauge ungelöst bleibende, daher auch im Tierkörper am wenigsten verdauliche Bestandteil der pflanzlichen Futtermittel verstanden, der hauptsächlich aus Cellulosen und Lignin besteht. […] Wir geben in der Tabelle 2 und 2 a eine Übersicht über den Gehalt von Futtermitteln, die für das Kaninchen in Betracht kommen, an Rohnährstoffen (RN) in der frischen ursprünglichen Substanz der Futtermittel." (S. 16-17).

Schlolaut** beschreibt etwa das Gleiche - also das, was als Weende-Analyse bekannt ist (S. 215; Beispiel für die Ermittlung der Zusammensetzung eines Futtermittels nach der Weender Analyse).

Ich kann hier nicht erkennen, wo etwas in dem Sinne dazugerechnet oder abgezogen wird, dass es irreführend oder gar fehlerhaft sein könnte. Der Ausgangspunkt ist für mich als relativer Laie die Frischesubstanz, also das ursprüngliche Futtermittel. Die Rohfaser wird nach der Trocknung (also aus der Trockenmasse) analysiert und auf die Frischesubstanz bezogen. Alles andere würde doch keinen Sinn machen? Das Wasser gehört zu dem Futtermittel dazu - ob es nun wenig oder viel ist. Das daraus einmal mehr und einmal weniger Trockenmasse folgt, ist auch klar. Wo stehe ich hier auf der Leitung Question

Das die Weende-Analyse nur Stoffgruppen erfasst und nicht einzelne Stoffe, deren Verdaulichkeiten auch noch verschieden sind, ist mir schon klar - damit brauche ich aber Otto-Normal-Ninchenhalter nicht kommen, da schaltet der komplett ab (obwohl ja erst van Soest oder NIR genauere Daten liefern, die wiederum die Versorgung mit Nährstoffen offen legen).

Die Unterscheidung der "Rohfaser" in verschiedene "Fraktionen" findet aus meiner Meinung nur deshalb statt, weil trotz "idealem" Rohfasergehalt Verdauungsstörungen allgemein und Ausfälle in der Jungtieraufzucht auftreten. Dass es an Struktur der Rohfaser fehlt, haben die Futtermittelhersteller bereits erkannt - nur können sie nicht einfach die Rohfaser intakt lassen, weil sie sonst Probleme bei der Herstellung der Pellets bekommen. Also zerlegt man jetzt die Rohfaser und versucht wohl über die "Mischung" von NDF, ADF, ADL und DF das Problem zu packen. Das heißt für mich indirekt, dass sie versuchen, die natürliche Nahrung des Kaninchens nachzubilden. Vielleicht verbessert das etwas die Situation, aber die Struktur wird dann immer noch fehlen.

Bei natürlicher Fütterung stellen sich die Kaninchen die "Fraktionen" selbst zusammen - wenn man sie in ein Futtermittel packen will, das keine Selektion zulässt, wird es schon schwieriger, denn hier kommt noch der Vermahlungsgrad erschwerend hinzu. Das wäre dann für den bereits erwähnten "Ninchen"-halter dann aber endgültig der Punkt, wo er die Ohren zuklappt. Letztendlich nützt es auch keinem wirklich etwas - außer den Herren der Futtermittelindustrie. Wichtig ist für mich, dass grundlegend erkannt wird, dass aus Heu eben nicht alles "rausgeholt" werden kann, was ein Kaninchen braucht. (Natürlich nicht in diesem Forum Wink )

Für das "tiefe" Verständnis von Verdauungsvorgängen ist es sicher notwendig, die chemische Beschaffenheit der einzelnen Stoffe genau zu kennen. Ich wollte erst einmal auf die Trockenheit und die Rohfasermenge (also rein physikalische Größen) als beschränkend für die Aufnahme und Verdauung von Futtermitteln hinaus…

Über die Verdaulichkeit der Rohfaser in den verschiedenen Futtermitteln gibt es auch in beiden Quellen Aussagen. Diese wurden mit Versuchen ermittelt. Das wäre dann der nächste Punkt, den Du aber auch schon sehr gut beschrieben hast. Mit anderen Fragen komme ich später noch, sonst wird es Kuddelmuddel...

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Dadurch, daß ich schreibe, es ist, wird es schwer zu unterscheiden, was in meinem Kopf entstanden ist und was ich gelesen habe und aus dem Gedächtnis wiedergebe ... notfalls nachfragen, wenn ich die Quellen wiederfinde, ist in Ordnung, kann dann jeder selbst nachlesen und sich seine eigenen Gedanken machen, ansonsten selbst nach Quellen schauen oder mein Geschreibsel erstmal mit Vorsicht genießen.

Keine Sorge, was mir nicht plausibel erscheint, frage ich nach. Ich brauche auch nicht für alles und jedes immer unbedingt eine Quelle… Wink

freundliche Grüße,
Andreas

Quellen:
* Mangold, E.; Fangauf, R.; Handbuch der Kaninchenfütterung; Neumann Verlag GmbH; Radebeul; 1950
**Schlolaut, W. (Hrsg) in Zusammenarbeit mit Lange, K.; Das große Buch vom Kaninchen; 3., erw. Aufl.; Frankfurt am Main; DLG-Verl., 2003; 488 S.; ISBN 3-7690-0592-9
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