Nahrung der Cuvier-Hasenmaus

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Galende & Raffaele 2012
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==Galende & Raffaele 2012== ==Galende & Raffaele 2012==
-Die Studie wurde durchgeführt in Nordwest-Patagonien (41°05'S, 70°03'W) in 750 m Höhe. Die Niederschläge betragen in der Region etwa 600 mm pro Jahr und die Durchschnittstemperaturen liegen bei 2,1 °C im Winter (Juli) und 15,3 °C im Sommer (Januar). Die Daten für die Sommersaison wurden im Januar 2005 und für die Wintersaison im August 2005 erhoben. Das Gebiet der Studie wurde stark überweidet seit der Einführung von Vieh in den frühen 1900er Jahre, was zu einer starken Desertifizierung der Steppe und den Felsenlandschaften (rocky outcrops) führte. Zusätzlich wanderten etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts eingeschleppte Rothirsche (''Cervus elaphus'') und Feldhasen (''Lepus europaeus'') in der Region ein. Die Cuvier-Hasenmaus konsumierte 47 Pflanzenarten von total 77 verfügbaren Arten, was einem Anteil von 61% entspricht. Gräser machen dabei mit über 50% den Hauptteil der Nahrung der Hasenmäuse aus, wobei es beim Grasanteil keine bedeutenden Unterschiede zwischen Sommer und Winter gibt. Die einzelnen gefressenen Arten unterscheiden sich sehr wohl zwischen Sommer und Winter. So gehören zu den meistgefressenen Arten im Sommer die Gräser Stipa speciosa (23,0%), Festuca pallescens (9,7%), Poa lanuginosa (7,6%), Bromus spp. (5,1%) und bei den Sträuchern Mulinum spinosum (16,2%). Die Kräuter machen im Sommer lediglich zwischen 1,22 und 3,63% aus. Im Winter dominieren die Gräser Stipa speciosa (38,3%), Poa lanuginosa (6,4%), Festuca pallescens (5,6%), Bromus (5,2%) und bei den Sträuchern Fabiana imbricata (8,9%), Berberis heterophyla (5,4%), Nasauvia glomerulosa (3,7%). Bei den Kräutern dominiert Eryngium paniculatum (4,3%) und Cerastium arvense (1,5%), während der Rest der Kräuter zwischen 0,21 und 0,78% beträgt.+Die Studie wurde durchgeführt in Nordwest-Patagonien (41°05'S, 70°03'W) in 750 m Höhe. Die Niederschläge betragen in der Region etwa 600 mm pro Jahr und die Durchschnittstemperaturen liegen bei 2,1 °C im Winter (Juli) und 15,3 °C im Sommer (Januar). Die Daten für die Sommersaison wurden im Januar 2005 und für die Wintersaison im August 2005 erhoben. Das Gebiet der Studie wurde stark überweidet seit der Einführung von Vieh in den frühen 1900er Jahre, was zu einer starken Desertifizierung der Steppe und den Felsenlandschaften (rocky outcrops) führte. Zusätzlich wanderten etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts eingeschleppte Rothirsche (''Cervus elaphus'') und Feldhasen (''Lepus europaeus'') in der Region ein.
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 +Die Cuvier-Hasenmaus konsumierte 47 Pflanzenarten von total 77 verfügbaren Arten, was einem Anteil von 61% entspricht. Gräser machen dabei mit über 50% den Hauptteil der Nahrung der Hasenmäuse aus, wobei es beim Grasanteil keine bedeutenden Unterschiede zwischen Sommer und Winter gibt. Die einzelnen gefressenen Arten unterscheiden sich sehr wohl zwischen Sommer und Winter. So gehören zu den meistgefressenen Arten im Sommer die Gräser Stipa speciosa (23,0%), Festuca pallescens (9,7%), Poa lanuginosa (7,6%), Bromus spp. (5,1%) und bei den Sträuchern Mulinum spinosum (16,2%). Die Kräuter machen im Sommer lediglich zwischen 1,22 und 3,63% aus. Im Winter dominieren die Gräser Stipa speciosa (38,3%), Poa lanuginosa (6,4%), Festuca pallescens (5,6%), Bromus (5,2%) und bei den Sträuchern Fabiana imbricata (8,9%), Berberis heterophyla (5,4%), Nasauvia glomerulosa (3,7%). Bei den Kräutern dominiert Eryngium paniculatum (4,3%) und Cerastium arvense (1,5%), während der Rest der Kräuter zwischen 0,21 und 0,78% beträgt.
'''Gräser''' '''Gräser'''
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[[Eryngium paniculatum]] (2,60-4,34%), [[Cerastium arvense]] (1,46-1,51%), [[Rumex acetosella]] (0,27-3,63%), [[Verbascum thapsus]] (0,78-2,16%), [[Plantago lanceolata]] (0,21-1,22%), [[Hypochoeris]] spp. (0,63-2,52%). [[Eryngium paniculatum]] (2,60-4,34%), [[Cerastium arvense]] (1,46-1,51%), [[Rumex acetosella]] (0,27-3,63%), [[Verbascum thapsus]] (0,78-2,16%), [[Plantago lanceolata]] (0,21-1,22%), [[Hypochoeris]] spp. (0,63-2,52%).
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==Literatur== ==Literatur==

Version vom 23:30, 17. Okt 2018

Galende et al. 1998

Studienort: Die Studie wurde im Jahr 1992 im Nahuel Huapi National Park (40°30'S, 71°10'W) in 1190 m Höhe durchgeführt.

Die Hasenmäuse frassen im Schnitt mit 67,4% Gräser (davon 26,1% Stipa sp.; 19,7% Festuca pallescens; 18,0% Poa sp.), 19,6% Sträucher (5,7% Mulinum spinosum; 3,9% Berberis heterophylla; 3,3% Verbena sp.) und 11,2% Kräuter (4,9% Rumex acetosella; 4,8% Cerastium arvense).

Galende & Raffaele 2012

Die Studie wurde durchgeführt in Nordwest-Patagonien (41°05'S, 70°03'W) in 750 m Höhe. Die Niederschläge betragen in der Region etwa 600 mm pro Jahr und die Durchschnittstemperaturen liegen bei 2,1 °C im Winter (Juli) und 15,3 °C im Sommer (Januar). Die Daten für die Sommersaison wurden im Januar 2005 und für die Wintersaison im August 2005 erhoben. Das Gebiet der Studie wurde stark überweidet seit der Einführung von Vieh in den frühen 1900er Jahre, was zu einer starken Desertifizierung der Steppe und den Felsenlandschaften (rocky outcrops) führte. Zusätzlich wanderten etwa ab Mitte des 20. Jahrhunderts eingeschleppte Rothirsche (Cervus elaphus) und Feldhasen (Lepus europaeus) in der Region ein.

Gefressene Pflanzen

Die Cuvier-Hasenmaus konsumierte 47 Pflanzenarten von total 77 verfügbaren Arten, was einem Anteil von 61% entspricht. Gräser machen dabei mit über 50% den Hauptteil der Nahrung der Hasenmäuse aus, wobei es beim Grasanteil keine bedeutenden Unterschiede zwischen Sommer und Winter gibt. Die einzelnen gefressenen Arten unterscheiden sich sehr wohl zwischen Sommer und Winter. So gehören zu den meistgefressenen Arten im Sommer die Gräser Stipa speciosa (23,0%), Festuca pallescens (9,7%), Poa lanuginosa (7,6%), Bromus spp. (5,1%) und bei den Sträuchern Mulinum spinosum (16,2%). Die Kräuter machen im Sommer lediglich zwischen 1,22 und 3,63% aus. Im Winter dominieren die Gräser Stipa speciosa (38,3%), Poa lanuginosa (6,4%), Festuca pallescens (5,6%), Bromus (5,2%) und bei den Sträuchern Fabiana imbricata (8,9%), Berberis heterophyla (5,4%), Nasauvia glomerulosa (3,7%). Bei den Kräutern dominiert Eryngium paniculatum (4,3%) und Cerastium arvense (1,5%), während der Rest der Kräuter zwischen 0,21 und 0,78% beträgt.

Gräser

Poa lanuginosa (6,41-7,62%), Festuca pallescens (5,59-9,74%), Stipa speciosa (23,0-38,3%), Bromus spp. (5,09-5,16%), Hordeum spp. (2,38-2,41%), Juncus balticus (0,53-1,97%).

Sträucher

Mulinum spinosum (2,77-16,2%), Senecio spp. (1,33-2,81%), Berberis heterophyla (1,45-5,37%), Adesmia spp. (0,56-2,53%), Fabiana imbricata (1,42-8,89%), Nasauvia glomerulosa (0,47-3,68%).

Kräuter

Eryngium paniculatum (2,60-4,34%), Cerastium arvense (1,46-1,51%), Rumex acetosella (0,27-3,63%), Verbascum thapsus (0,78-2,16%), Plantago lanceolata (0,21-1,22%), Hypochoeris spp. (0,63-2,52%).

Literatur

  • Galende, G.I. Grigera, D. von Thüngen, J. (1998): Composición de la dieta del chinchillón (Lagidium viscacia, Chinchillidae) en el noroeste de la Patagonia. Mastozoología Neotropical 5(2): 123-128. (PDF (http://www.produccionbovina.com.ar/fauna/Fauna_Argentina_general/128-chinchillon.pdf))
  • Galende, G.I. Raffaele, E. (2012): Diet selection of the southern vizcacha (Lagidium viscacia): a rock specialist in north western Patagonian steppe, Argentina. Acta Theriologica 57: 333-341. doi: 10.1007/s13364-012-0078-9 (https://doi.org/10.1007/s13364-012-0078-9). (PDF (https://www.researchgate.net/profile/Gladys_Galende2/publication/257802946_Diet_selection_of_the_southern_vizcacha_Lagidium_viscacia_A_rock_specialist_in_north_western_Patagonian_steppe_Argentina/links/00b7d52b1d57d8e222000000.pdf))
  • Puig S, Videla E, Cona M, Monge S, Roig V (1998) Diet of the mountain vizcacha (Lagidium viscacia Molina, 1782) and food availability in the northern Patagonia, Argentina. Mamm Biol 63:228–238. (nicht gesehen, zitiert in Galende & Raffaele 2012)
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