Morphologie (Degu)
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Inhaltsverzeichnis |
Körperbau
Kopf und Sinnesorgane
Augen
Der Degu hat ziemlich grosse Augen mit einem Durchmesser von etwa 7 mm. Sie sind dunkel und haben schlitzförmige Pupillen, die man aber kaum sieht, da sich die dunkelbraune Iris farblich kaum von dem Rest des Auges absetzt.
Ohren
Die Ohren der Degus sind verhältnismässig gross. Auffallend ist ihre ovale Form. In ruhigen Momenten können sie ihre Ohren zusammenfalten und werden sofort wieder geöffnet, wenn ein plötzliches Geräusch ihre Aufmerksamkeit weckt. Ihr Gehör ist ziemlich empfindlich, denn sie können auch noch Geräusche wahrnehmen, die für uns Menschen kaum hörbar sind.
Nase und Vibrissen
Der Geruchssinn spielt bei den Degus eine wichtige Rolle. Er ist sehr empfindlich und spielt bei der Futtersuche eine zentrale Rolle.
Mund und Zähne
Die Frontzähne der Degus sind auf der Vorderseite mit einer orangenfarbenen Schutzschicht überzogen. Diese ist sehr hart und sorgt einerseits dafür dass die Zähne nicht zu schnell abgenutzt werden und zum anderen ermöglichen sie, dass diese stets meisselförmig scharf zugespitzt sind. Alle Zähne des Degus, auch seine Backenzähne, sind unverwurzelt und wachsen ständig nach. Daher ist für den Degu ständiges Nagen überlebenswichtig. Das nagen von Holz nutzt aber primär nur die Schneidezähne ab, die Backenzähne dagegen werden vorwiegend beim Kauvorgang durch das gegenseitige aneinander reiben abgenutzt (und nicht etwa durch hartes Futter). Daher brauchen sie Futter, das entsprechend gut gekaut werden muss. Dafür eignet sich faserhaltiges Futter sehr gut, welches auch in ihrer Heimat den Hauptteil ihres Futters ausmacht.
Ihre Zahnformel lautet: 1/1, 0/0, 1/1, 3/3 (= 20 Zähne insgesamt)
Pfoten
Die Vorderbeine, beziehungsweise Hände der Degus sind kurz und besitzen vier Zehen und einen verkümmerten Daumen. Die Hinterbeine sind länglich und etwas ähnlich wie bei Kaninchen. Sie besitzen fünf Zehen welche je mit gebogenen spitzen schwarzen Krallen bestückt sind, welche von steifen silbergrauen Haare überdeckt werden. Die Beine und Hände sind wenig spezialisiert. Der Degu verwendet sie sowohl zum Graben unter tag in seinen Baue als auch oberirdisch, wenn er Äste erklimmt oder Steine beklettert.
Degus sind ziemlich geschickt und können Futter mit ihren Händen greifen und halten. So halten sie es oft mit ihren Hände fest, während sie aufrecht stehend es fressen. Wenn sie neugierig sind oder hochgelegenes Futter erreichen wollen machen sie das Männchen und können sich auf eine beachtliche Grösse ausstrecken. Dabei ziehen sie ihre Vorderpfoten ein. Im Notfall können sie sogar in dieser Haltung ein paar Schritte tun, doch in der Regel ist ihnen zur Fortbewegung der Gang auf allen Vieren viel lieber und so sind sie auch viel flinker und sicherer.
Fell
Das Fell der Degus, sofern es keine Mutanten sind, ist agoutifarben. Diese Farbe bezeichnet eine gemaserte Fellstruktur. Sie kommt dadurch zustande, dass der grösste Teil der Deguhaare dunkel ist und nur dessen Spitze, etwa drei bis vier Milimeter davon sind hellbraun gefärbt.
Das Fell enthält zudem vereinzelte längere Haare, die vor allem am Rücken und in der Nähe des Schanzansatzes gut sichtbar sind. Dies sind allerdings keine Vibrissen (Körpertasthaare) wie das in mancher Literatur dargestellt wird, sondern es handelt sich hierbei um gewöhnliche Grannenhaare, die nicht mehr oder weniger empfindlich sind als die übrigen Körperhaare.
Schwanz
Der Schwanz besteht aus kurzen, groben Borstenhaare. Diese sind auf der Oberfläche sehr dunkel, nahezu schwarz, auf der Unterseite sind sie grau. Gegen Ende des Schwanzes werden die Haare länger und auch weicher und bilden einen pinselähnlichen Büschel, der in der Fachsprache als Quaste bezeichnet wird.
Die Quaste
Als Quaste bezeichnet man den pinselförmigen Haarbüschel am Ende des Deguschwanzes. Interessant ist, dass nicht alle Strauchrattenarten (Octodon spp.) einen solch ausgeprägten Haarbüschel an ihrem Schwanzende besitzen. So soll er z.B. bei der Art O. pacificus wenig ausgeprägt sein.
Die Quaste dient vermutlich als Signalmarke, mit welcher die Degus über Distanz gut sichtbare Zeichen übermitteln können.
Verstümmelungen
Es gibt diverse Arten von Schwanzverletzungen und Verstümmelungen. Da der Deguschwanz nicht sehr stabil gebaut ist, ist er für Verletzungen in einer gewissen Weise schon anfälliger. So sind Stummelschwänze nichts aussergewöhnliches und Schwänze mit Verletzungen (z.B. mit Knick oder Verdickung) sind ebenfalls nicht besonders speziell. Gerade auch in grösseren Gruppen z.B. bei heftigeren Streitereien können solche Verletzungen vorkommen oder auch bei Unachtsamkeit des Halters.