Getreide
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- | Getreide sind gezüchtete Gräser, wie z. B. [[Weizen]], [[Roggen]], [[Gerste]], [[Hafer]], [[Triticale]] etc. Sie sind viel energiereicher wie Wildgräser, was meist durch einen erhöhten Stärkegehalt im Korn erreicht wird. Auch bilden sie größere Körner wie ihre wilden Vorfahren und wachsen größer. Das Besondere an Getreide ist der hohe Glutengehalt, der allerdings für Degus nicht mehr natürlich ist. | + | Getreide sind alle für den menschlichen Genuß gezüchtete Gräser, wie z. B. [[Weizen]], [[Roggen]], [[Gerste]], [[Hafer]], [[Triticale]] etc. Die meisten Getreide sind dabei stark in der Kornzusammensetzung und im Ertrag durch Zucht verändert worden, es gibt jedoch auch einige Getreide, wie beispielsweise [[Teff]], die sich kaum von den Wildformen unterscheiden lassen. |
- | Getreide ist ein brauchbarer Ersatz für Pflanzensamen, die wilde Degus in Chile fressen, trotzdem sollte Getreide eher zurückhaltend und vorsichtig verfüttert werden, weil es nicht den Ansprüchen einer kargen Ernährung entspricht. Getreide ist halt durch den hohen Stärkegehalt viel zu energielastig. Außerdem fördert Stärke im Darm der Degus die falschen Bakterien. Diese wiederum, insbesondere E. choli, können beim Stärkeabbau zu Koliken führen. Auch der hohe Gehalt an Gluten, vor allem beim [[Weichweizen]], spricht eher gegen die Verfütterung von viel Getreide. Wer also die Möglichkeit hat, auf andere [[Sämereien]] auszuweichen, sollte dies auch tun. | + | Grob können folgende Getreidegruppen unterschieden werden: |
+ | * Brotgetreide: Das sind Getreidesorten, die stark in Korngröße und Glutengehalt verändert worden sind, um besser mit dem gemahlenen Korn Brot backen zu können. Der hohe Glutengehalt sorgt bei der Brotherstellung für eine luftige Struktur im Brot. Typische Brotgetreide sind [[Roggen]] und [[Weizen]] mit den Varianten [[Dinkel]], [[Emmer]], [[Einkorn]], [[Kamut]] und [[Durum]] | ||
+ | * Futtergetreide: Futtergetreide galten von jeher als nicht sonderlich wertvoll und wurden ans Vieh verfüttert, wobei viele dieser Getreidearten in der Geschichte mal als wertvoll für den Menschen eingestuft wurden, dann jedoch wieder als wenig wertvoll dem Vieh verfüttert wurde. Zusätzlich passen auch Getreide hier hinein, die hauptsächlich für Getreidebreie und Fladen gezüchtet werden. Die Korngröße ist deutlich größer wie bei den Wildformen, die Zusammensetzung des Kornes ist oft stark verändert, wobei es viele verschiedene Sorten mit sehr unterschiedlicher ernährungsphysiologischer Zusammensetzung des Kornes innerhalb der jeweiligen Arten gibt. In dieser Gruppe finden sich Getreide wie beispielsweise [[Gerste]], [[Mais]], [[Hafer]], [[Sorghum]], [[Reis]], [[Rispenhirse]], [[Perlhirse]] und [[Fingerhirse]]. | ||
+ | * Wildgetreide: Bei den Wildgetreiden finden sich züchterisch wenig bearbeitete Arten, die noch sehr den jeweiligen Wildformen gleichen. Sie sind als Ersatz für Grassamen für die Nagerhaltung am Wertvollsten. Beispiele sind [[Teff]], [[Fonio]], [[Kolbenhirse]], [[Kanariensaat]], [[Hiobsträne]], [[Japanhirse]], [[Rutenhirse]]. [[Indianerreis]] und [[Kutkihirse]]. | ||
- | Eine Sonderstellung nimmt [[Hafer]] ein. Hafer hat zwar den höchsten Energiegehalt von allen Getreidesorten, dieser kommt aber durch einen hohen Eiweißanteil und sehr hohen Fettanteil zustande. Der Stärkegehalt ist nicht viel höher, wie der Stärkegehalt von energiereichen Wildgräsern. Zudem ist Hafer durch seine Eiweißstruktur sehr bekömmlich, ist Kalzium- und Eisenreich und hat die Eigenschaft, viel Wasser binden zu können. In Flockenform wird die Bindefähigkeit für Wasser noch verstärkt. Hafer wird gerne von Degus gefressen. Dies alles macht den Hafer zu einem optimalen Päppelfutter und energiereichem Zusatzfutter bei Durchfallerkrankungen. | + | Die ausgesprochenen Brotgetreide eignen sich weniger zur Verfütterung, aber unter den Futtergetreiden finden sich etliche wertvolle großkörnige Mehlsaaten, die für Farbmäuse, Vielzitzenmäuse und Farbratten interessant sind, die Wildgetreide umfassen durchgängig sehr wertvolle Grassamen, die teilweise sehr leicht zu beschaffen sind, sei es über den Vogelfutterhandel, sei es über Asiashops. |
- | Prinzipiell wird Getreide als Sämereien gerechnet, d. h. der Richtwert zur Rationierung liegt bei insgesamt 10%. Wenn als Sämereien nur Getreide verfüttert werden soll, ist es günstig, weniger wie 10% Sämereien zu verfüttern, um ein Verfetten der Degus zu verhindern. Außerdem sollte dann der Anteil an Hafer recht hoch sein. | + | Die Blätter und Stengel hatten für die menschliche Ernährung nie eine große Bedeutung und entsprechen auch heute noch größtteils der Zusammensetzung der Wildformen. Sie sind teilweise jedoch deutlich größer gezüchtet worden. Blätter und Stengel eignen sich insbesondere für die Grasfresser und Kräuterfresser unter den Nagern. Weiterhin werden sie gerne als Einstreu verwendet. |
- | Die grünen Teile des Getreides (Blätter, Halme) dagegen ist ein energiereiches Grünfutter und wird zu den Kräutern gerechnet. Jedoch darf der Gesamtkräutergehalt nicht nur aus Getreidegrün bestehen. | + | Die Wurzeln vom Getreide haben bislang als Futtermittel keine Bedeutung, was ein wenig schade ist, denn sie können eine interessante Abwechslung im Futter sein. |
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- | Die getrockneten Halme können als [[Stroh]] wiederum in beliebiger Menge angeboten werden, sie haben einen hohen Anteil an Faserstoffen, die selbst ein Degu mit Hilfe seiner Blinddarmbakterien nicht mehr verdauen kann und regen somit als Balaststoff die Verdauung an. Als Einstreu hat sich Stroh für Degus weniger bewährt, dann schon eher als Beschäftigungstherapie. | + | |
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- | Die Wurzeln vom Getreide haben in der Ernährung keine Bedeutung, sind aber für den Degu nicht giftig und können, wenn man welche zur Verfügung hat, als Abwechslung angeboten werden. | + | |
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- | Das Öl aus Getreide ist so energiereich wie jedes Öl, aber es gibt Öle, die mehr ungesättigte Fettsäuren aufweisen. Pflanzenöle werden beim Degu nur dann als Nahrungsergänzung angeboten, um dem Degu ungesättigte Fettsäuren zuzuführen. Deshalb eignen sich Getreideöle grundsätzlich nicht für den Degu. | + | |
[[Kategorie:Sämereien]] | [[Kategorie:Sämereien]] |
Version vom 07:38, 19. Jul 2014
Verträglichkeit
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Getreide sind alle für den menschlichen Genuß gezüchtete Gräser, wie z. B. Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Triticale etc. Die meisten Getreide sind dabei stark in der Kornzusammensetzung und im Ertrag durch Zucht verändert worden, es gibt jedoch auch einige Getreide, wie beispielsweise Teff, die sich kaum von den Wildformen unterscheiden lassen.
Grob können folgende Getreidegruppen unterschieden werden:
- Brotgetreide: Das sind Getreidesorten, die stark in Korngröße und Glutengehalt verändert worden sind, um besser mit dem gemahlenen Korn Brot backen zu können. Der hohe Glutengehalt sorgt bei der Brotherstellung für eine luftige Struktur im Brot. Typische Brotgetreide sind Roggen und Weizen mit den Varianten Dinkel, Emmer, Einkorn, Kamut und Durum
- Futtergetreide: Futtergetreide galten von jeher als nicht sonderlich wertvoll und wurden ans Vieh verfüttert, wobei viele dieser Getreidearten in der Geschichte mal als wertvoll für den Menschen eingestuft wurden, dann jedoch wieder als wenig wertvoll dem Vieh verfüttert wurde. Zusätzlich passen auch Getreide hier hinein, die hauptsächlich für Getreidebreie und Fladen gezüchtet werden. Die Korngröße ist deutlich größer wie bei den Wildformen, die Zusammensetzung des Kornes ist oft stark verändert, wobei es viele verschiedene Sorten mit sehr unterschiedlicher ernährungsphysiologischer Zusammensetzung des Kornes innerhalb der jeweiligen Arten gibt. In dieser Gruppe finden sich Getreide wie beispielsweise Gerste, Mais, Hafer, Sorghum, Reis, Rispenhirse, Perlhirse und Fingerhirse.
- Wildgetreide: Bei den Wildgetreiden finden sich züchterisch wenig bearbeitete Arten, die noch sehr den jeweiligen Wildformen gleichen. Sie sind als Ersatz für Grassamen für die Nagerhaltung am Wertvollsten. Beispiele sind Teff, Fonio, Kolbenhirse, Kanariensaat, Hiobsträne, Japanhirse, Rutenhirse. Indianerreis und Kutkihirse.
Die ausgesprochenen Brotgetreide eignen sich weniger zur Verfütterung, aber unter den Futtergetreiden finden sich etliche wertvolle großkörnige Mehlsaaten, die für Farbmäuse, Vielzitzenmäuse und Farbratten interessant sind, die Wildgetreide umfassen durchgängig sehr wertvolle Grassamen, die teilweise sehr leicht zu beschaffen sind, sei es über den Vogelfutterhandel, sei es über Asiashops.
Die Blätter und Stengel hatten für die menschliche Ernährung nie eine große Bedeutung und entsprechen auch heute noch größtteils der Zusammensetzung der Wildformen. Sie sind teilweise jedoch deutlich größer gezüchtet worden. Blätter und Stengel eignen sich insbesondere für die Grasfresser und Kräuterfresser unter den Nagern. Weiterhin werden sie gerne als Einstreu verwendet.
Die Wurzeln vom Getreide haben bislang als Futtermittel keine Bedeutung, was ein wenig schade ist, denn sie können eine interessante Abwechslung im Futter sein.