Diskussion:Puya

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Systematik und Lebensweise

Systematik

Weberling und Stützel (1993: 74-75) beleuchten in ihrem Buch die Systematik der Bromeliengewächse und die Stellung der Puya innerhalb der Bromelien. Dabei stützen sie sich auf die Arbeit von Ortlieb und Winkler (1977, vgl. Abb. 21 in Weberling & Stützel 1993: 75), welche die Anpassung der Arten innerhalb der Bromelien an ihre vielfältigen Lebensräume beschrieben und die entwicklungsgeschichtlichen Zusammenhänge bei der Besiedelung vom Boden zum Wandel epiphytischer Lebensweise (Baumsitzer), den Wandel von C3- zu CAM-Pflanzen, die Bildung von Saugschuppen, Zwiebeln, Dickblättern (Sukkulenz) und Zisternen. Weberling und Stützel (1993: 74) umreissen diese Vielfalt wie folgt:

"Unter den vorwiegend epiphytisch lebenden Verwandtschaftskreisen zeigen die Bromeliaceae eine überaus grosse Amplitude von Anpassungen. Vertreter dieser Familie finden sich an vielerlei Standorten, von tropischen Wäldern mit hoher Luftfeuchtigkeit und reichen Niederschlägen - wie in den Berg- und Nebelwäldern Zentralamerikas - bis hin zu extrem trockenen Wüstenbiotopen - wie in der peruanischen Küstenwüste. In Anpassung an die fakultativ oder obligat epiphytische Lebensweise wurden bei den ausschliesslich terrestischen Pitcairnioidea und den terrestrischen Arten der Bromelioidea [der Wasser und Nährstoff aufnehmenden] Wurzeln schrittweise zu Haftwurzeln umgewandelt (Abb. 21). (...) Bei den Zisternenepiphyten schliessen die Blätter fest zu einem wasserspeichernden Trichter zusammen, die anderen Arten tragen einen mehr oder minder dichten Besatz von Saugschuppen, welche imstande sind, die Luftfeuchtigkeit aufzunehmen."


Lebensraum

Weberling und Stützel (1993: 74) gehen kurz auf die Puyas und ihren Lebensraum bei der Samenverbreitung ein:

"Die Mannigfaltigkeit der Faktoren, die bei der reichen Entfaltung der drei Unterfamilien der Bromeliaceen unzweifelhaft eine Rolle gespielt haben, ist damit bei weitem noch nicht erschöpft, man denke allein an die zumeist (...) durch Vögel vollzogene Bestäubung. Von Interesse ist (...) auch, dass die Samen der aussschliesslich epiphytischen Tillandsioideae aus langen Haaren gebildete Flugschirme aufweisen und damit an Windverbreitung angepasst sind, während die beerenfrüchtigen Bromelioideae durch Vögel verbreitet werden. Die weithin felsbewohnenden Pitcairnioideae (z. B. Pitcairnia- und Puya-Arten) bilden kleine geflügelte Samen aus, die vom Wind leicht in Felsspalten geweht werden."

Literatur:

  • Weberling, F. Stützel, T. (1993): Biologische Systematik. Grundlagen und Methoden. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt. 209 S.
  • Ortlieb, U. Winkler, S. (1977): Ökologische Differenzierungsmuster in der Evolution der Angiospermen. Bot. Jahrb. Syst. 97(4): 586-827. [vgl. Weberling & Stützel 1993: 74-75, 179]


--davX Literatur 09:30, 24. Apr 2017 (CEST)

Puya als Nahrung

--davX Literatur 05:22, 10. Jan 2019 (CET)

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