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schattiger Balkongarten

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.05.2018 19:53    Titel: schattiger Balkongarten Antworten mit Zitat

Huhu,

bald jähren sich meine Erfahrungen mit einem neuen Balkongarten. Die West-Ausrichtung führt dazu, dass wir erst nach Mittag Sonne haben auf dem Balkon. Das war mir anfänglich gar nicht so bewusst. Wir waren zuvor verwöhnt mit einem Balkon mit Südausrichtung, der tolle Tomatenerträge lieferte. Letztes Jahr waren die Tomatenerträge dann nicht so berrauschend und mein Mitbewohner, der schon länger hier wohnt, sagte mir, dass die Tomaten auch stets relativ spät reiften. Ich machte mir dann mal die Mühe und rechnete die Sonnenstunden aus und kam zur Erkenntnis, dass es wohl nur knapp 6 Sonnenstunden sein dürften, wobei 6 Stunden so das Minimum sind für den Gemüseanbau, sprich das ist ein Richtwert, der helfen soll bei der Wahl des Standorts.

Das Positive ist, ich kann mit schattentoleranten Pflanzen experimentieren und ich sehe jetzt auch etwas, was sich bewährt und was nicht. Hiermit will ich mal einen kleinen ersten Überblick geben.

Gute Pflanzen:
- Salate wachsen generell recht gut, wir haben sie zwar am sonnenreichsten Ort, zumindest die meisten von ihnen. Sie gehören zudem zu den produktivsten Gemüse, die wir anbauen. Ich habe im Frühling kaum Salat gekauft und das meiste selbst auf dem Balkon gepflückt. Es reicht zwar nicht ganz für täglich Salat, aber wenn wir noch etwas intensiver und in grösserem Stil anbauen würden, dann wäre das problemlos machbar.
- Neben Salat wachsen auch salatartige Pflanzen gut, insbesondere Kresse und Asia-Salate (Kohlgewächse). Geerntet wird fortlauftend, nur einige Blätter, meist die grössten, damit die anderen wieder nach- und weiterwachsen können.
- Neuseeländerspinat, der erwies sich schon letzten Herbst als Wunderpflanze, wuchs sehr gut und zeigte bis tief in den Winter hinein keine Probleme mit der Kälte. Erst als es wirklich richtig kalt wurde und ich längst schon in Neuseeland war, da ging er ein. Man sagt, er soll nicht unter Null Grad haben, mein Eindruck letztes Jahr war, dass er vielleicht bis -5 Grad vertragen könnte, gerade geschützt auf dem Balkon, ohne dass er Schnee bekommt oder Wasser wenn es kalt ist (im Winter dann auch wenig giessen)
- Knollenziest, der wächst wie Unkraut, ich sah es schon auf dem letzten Balkongarten, da war er im schattigen hinteren Teil des Balkons und wuchs wunderbar. Der Knollenziest ist jedoch eher noch Zierpflanze bei uns, denn um ihn zu nutzen, braucht man recht viel davon. Wer den Platz hat, der könnte ihn gut in grösserem Stil anbauen. Den sonnenliebenden Pflanzen käme er nicht in den Weg, denn man kann ihn wirklich schattig halten, das verträgt er gut.
- Kleinblättriger Basilikum, das ist mein heimlicher Favorit vom Jahr 2018, als ich ihn kaufte, war ich noch skeptisch, ob er denn auch wächst. Ich wollte keinen grossblättrigen Basilikum, da dieser oft heikel ist, gerade wenn mal einige grosse Blätter welken, dann besteht schnell die Gefahr, dass er bald eingeht. Meine Überlegungen erwiesen sich als goldrichtig. Obwohl anfänglich er etwas Probleme zeigte, wuchs er nach einigen Wochen dann recht kräftig und er vertrug es auch gut, als ich anfing ihn etwas zu stutzen und die Blätter für Salate und Ähnliches zu brauchen. Seit da ist er neben Kresse, Salat und Asiasalate regelmässige Salatzutat.
- Ich kaufte als Dekoration unter anderem einen dekorativen Storchenschnabel. Der wächst gut hier und hat etwa seit Mai prächtige, rosarote Blüten.
- Blutampfer. Mit dieser Pflanze hatte ich auf dem letzten Balkon so meine Mühen. Jetzt, als er nun im Schatten steht, geht es offenbar gut. Ich vermute, er hatte zu sonnig... jedenfalls wer einen etwas schattigen Garten hatt, dem kann ich die Blutampfer empfehlen, und es ist auch wieder eine gute Salatzutat (ich merke aber, dass ich ihn öfters immer noch vergesse).
- Vogelmiere. Auch eine gute Salatzutat. Wächst fast ohne Zutun... okay, ich habe die Pflanze von irgendwo eingeschleppt. Die wuchs letztes Jahr bei uns nicht.

Flops:
- Koriander. Ich habe ihn im Frühling gesät, er brauchte eine Weile und es sah eigentlich nicht schlecht aus. Jetzt zeigte sich aber, dass er kaum wächst und bereits winzige Blüten gebildet hat. Der Standort ist wohl nicht so optimal. Ich kann nur spekulieren, denke aber, es gibt mehrere Gründe, Platzmangel, nicht so viel Sonne und spät gesät und jetzt mit der Hitze ging er wohl in die Blüte über. Eventuell hätte es etwas geholfen, ich hätte in drinnen vorgezogen, ggf. mit Pflanzenlampe.
- Diverse Gewürzpflanzen, seit ich da bin, wächst einiges kümmerlich oder ist schon eingegangen, unter anderem Rosmarin, Salbei, Zitronenmelisse und Thymian. Der strenge Winter war vermutlich auch noch mit schuldig, aber die nicht so üppige Sonne mag wohl auch ihren Beitrag geleistet haben.
- Tomaten, ich hab sie noch nicht aufgegeben und überlege mir für das nächste Jahr, ob man vielleicht noch was optimieren könnte (ggf. an einem sonnigen Ort ein paar Pflanzen grossziehen bis zum Fruchtansatz). Für dieses Jahr habe ich gerade mal eine Tomatenpflanze und schaue, was diese an Ertrag gibt. Meine Erwartungen sind nach dem bisherigen Wissen allerdings nicht allzu gross


Noch offen:
- Paprika, ich habe eine Glockenpaprika gekauft. Die soll man drin überwintern können, jedenfalls besser als andere Paprikasorten. Insofern wenn sie nicht zeitig reif werden, könnte die Pflanze rein und drinnen weiter reifen. Meine Schwester hat eine Pflanze, die überlebte mehrere Jahre, daher hoffe ich, dass mir ebenfalls eine Überwinterung gelingt... ich bin da sehr gespannt.
- Perilla, der keimt hier überall aus der alten Balkonerde. Ich hatte am vorherigen Standort welchen, der absamen konnte. Bisher wächst er gut, ich bin gespannt.
- Löwenmäulchen. Ich habe überzählige Setzlinge bekommen, die jetzt im Balkon in verschiedenen Töpfen wachsen. Noch ist es zu früh um ein Fazit zu ziehen, aber ich denke mal, dass sie blühen werden...

Fazit:
Ich habe ja kein ganz schattiger Balkon, sondern nur ein relativ schattiger Balkon mit ein bisschen Sonne am Nachmittag bis Abend (ca. 14 Uhr bis 19 Uhr)... also nicht mal 6 Stunden. Optimal ist dieser Balkon für Gemüse also nicht. Aber wie das zweite Jahr jetzt zeigt, es wächst doch einiges, insbesondere Salat kommt gut, einige Kräuter und Blumen. Tomaten geht zwar auch, sind aber nicht so prächtig, leckere Cherry-Tomaten, um mal einen Salat zu zieren. Die grosse Stärke spielt der Garten in der Zeit aus, in der sonst nicht so viel wächst. Im späten Herbst und frühen Winter und zwischen Winter/Frühling bis Frühsommer. Da können anfänglich noch Pflanzen/Kräuter vom Sommer, die bisher die Kälte überlebten die Grünzufuhr decken, später winterrobuste Pflanzen und Salate, die man im Herbst noch säen kann oder ggf. ein robuster Neuseeländer Spinat, der bis in den Winter überdauert, noch Nahrung liefern und im Frühling dann, sobald es etwas wärmer wird, wächst es bald wieder, wenn man winterharte Salate oder ähnliches überwintert, kommen die recht frühe wieder und lassen sich dann ernten. Spinat soll für den Winter auch gut sein, den hatten wir letztes Jahr als Gründünger in unserem Garten angebaut. Ob Spinat auf dem Balkon gut kommt und wieviel Sonne er braucht, weiss ich allerdings nicht.

Habt Mut, auzuprobieren. Es gibt so viel essbare Kräuter, Salate und salatähnliche Pflanzen, da lässt sich sehr viel machen, gerade auch auf dem Balkon. Ansonsten lohnt sich bei vielem der Aufwand nur bedingt und man fährt oft besser, man kauft das Zeug oder man hat vielleicht ein paar wenige Male mal eine Ernte und ist dann wieder auf das gekaufte Zeutg angewiesen.
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