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Herbstreise 2015: Wien - Plzen - Deutschland

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 06.10.2015 20:35    Titel: Herbstreise 2015: Wien - Plzen - Deutschland Antworten mit Zitat

Huhu,

ich war vor 1,5 Wochen übers Wochenende in Norddeutschland und Holland. Zuerst besuchte ich den Tiergarten Bernburg, der liegt zwischen Halle und Magdeburg, also noch knapp im Osten. Er ist einer der kleineren Zoos, kleinsäugermässig wenig spektakulär, aber sehr schön gemacht. Am nächsten Tag war ich dann in Rheine im Naturzoo. Der ist grösser, hat etwas mehr Tierarten, war auch schön, vorallem auch hier wieder viele tolle begehbare Gehege. Was an Rheine auffiel, noch viel altes didaktisches Material, wo man hin und her schwankt, zwischen Faszination und Nostalgie und dem Gedanke, ob es nicht etwa Zeit wäre, das zu ersetzen. Nicht dass das alte Zeug schlecht wäre, didaktisch vermutlich besser als manch modernes Zeug, aber die Abnutzung ist teilweise schon gut zu sehen. Gerade bei den Infotafeln fand ich es dagegen wieder erfrischend, zwischendurch auch mal mit Schreibmaschine oder so bedruckte Blätter zu sehen, die über Tierarten informieren, wie es wohl vor 30-40 Jahren Mode war. Am Montag machte ich dann noch einen Abstecher über die Niederlanden, zuerst durch Niedersachsen nach Leer und von da nach Groningen (NL) um Tee zu kaufen und dann via Zwolle, nach Arnhem, um dort noch den Sonnenuntergang zu geniessen im Sonsbeckpark. Der Vollmond war zwischenzeitlich nicht mehr rot, aber immer noch schön (den blutmond hab ich leider verpasst/verschlafen).

Für die aktuelle Reise bin ich - nach nur knapp einer Woche Pause - zuerst nach Wien gereist. Mein Ziel, ich wollte Ziesel beobachten. Ich schrieb dazu schon hier im Forum, man soll sie im Heeresspital beobachten können, das liegt nordöstlich von Wien in Floridsdorf. Wer sich in Wien ein bisschen auskennt, kann es vielleicht jetzt grob einordnen. Wer sich etwas besser auskennt, es liegt am Marchfeldkanal und es ist ein ordentliches Stück Weg vom Zentrum. Bis Floridsdorf kommt man ohne Probleme und von da fährt eine Strassenbahn der Brünner Strasse entlang (man kann auch via Bahnhof Brünner Strasse anreisen, ist ein bisschen näher).
Ich fand den Ort recht gut und musste auch nicht lange suchen, bis ich erste Zieselbaue sah. Allerdings Ziesel sah ich trotz Bemühungen keine. Dafür fand ich brauchbare Informationen, was sich für ein Drama am Heeresspital zutrug bezüglich der grössten Zieselkolonie Wiens, die nun zu guten Teilen einem Neubau weichen sollte. Dank Einsprachen konnte dieser bisher erfolgreich verhindert werden, doch die Zeichen für die Ziesel stehen nicht sehr gut und die geplante Umsiedlung funktioniert wohl nicht so sauber, wie sich das die Verantwortlichen vorstellen. Es gibt sogar für die Zieselumsiedlung eigens eine Brücke, die eigentlich dazu dienen sollte, dass die Ziesel rüberkommen auf die andere Kanalseite. Das Dumme ist nur, der Landeigentümer dort, gibt für das Grundstück direkt vor der Brücke nicht die Bewilligung, dass Ziesel dort angesiedelt werden dürfen. Um also auf das umliegende Ausgleichsland zu kommen, müssten sie dennoch über sein Land, aber das ist nun gesperrt. So oder so läuft die Umsiedlung jedoch nur harzig und das Drama wird wohl noch einige Akte weiter dauern.
Das war mein Samstagsmorgenprogramm, am Nachmittag machte ich einen Ausflug nach Baden (Vorort von Wien, auch ein Kurort, wie mein Baden, und teilt mit dem einige Gemeinsamkeiten... ausser die eigene Strassenbahn in diesem Falle nach Zürich, die fehlt). Es war das ideale Kontrastprogramm, sonnig warm und es lud zum Wandern ein. Die Hügel und Felsen sind recht steil, bewaldet mit Kiefern und teils Eichen und machten einen eher südlichen Eindruck, ich fühlte mich ans Tessin erinnert. Am Sonntag war ich in Schönbrunn im Palmenhaus und kurz nochmals im Wüstenhaus, welche beide zum kombinierten Eintritt für den Zoo zählen. Mein Fazit, das Wüstenhaus ist recht gut gemacht, etwas klein, man ist zumindest schnell durch. so separat finde ich es jetzt nicht so speziell, zusammen mit dem Zoo ist es gut, aber doof halt, weil es vor dem Zoo schliesst. Das Kombiticket soll jedoch ein Jahr gültig sein, man könnte also auch genug Zeit einplanen und an einem anderen Tag besuchen. Das Palmenhaus ist eine rein botanische Attraktion. Wenn ich jedoch vergleiche mit botanischen Gärten der Schweiz, die zudem kostenfrei sind, da stellt sich für mich die Frage, ob man da hin muss. Ich fand es nicht so spezielle, ausser man hat vielleicht an dem alten Baustil der Schauhäuser Freude. Was sich für mich dennoch lohnte, war einerseits die Vielfalt an ausgestellten Kürbisse (gab gute Fotos, die ich für die Wiki nutzen will) und andererseits hatten sie ein prächtiges Exemplar einer Porlieria hygrometra, zwar unter falschem Namen, aber ich erkannte sie sofort, nachdem ich sie zuerst gänzlich übersah und dann den Abschnitt genauer noch untersuchte nach möglichen interessanten Pflanzen.
Am Nachmittag besuchte ich dann den botanischen Garten im Schloss Belvedere. Der war echt gut. Etwas gross und fast schon unübersichtlich, aber diesbezüglich kein Vergleich zum Monster von botanischem Garten in München und ein Besuch an einem Nachmittag ist da auch durchaus machbar, auch wenn man es etwas genauer nimmt, so wie ich, wenn ich auf der Suche nach gewissen Pflanzen bin Smile.

Gestern bin ich nun nach Plzen gereist via Prag mit dem Nachtzug. Hier war Zoo Pflichtprogramm. Dieser liegt etwas ausserhalb, man erreicht ihn aber mit der Strassenbahn. Tickets zu lösen ist ein bisschen tricky: man kann zwar in der Bahn selbst lösen, günstiger kommt der Kauf beim Schalter. Ich wurde da jedoch 3 oder 4 mal rumgeschickt, bis ich am richtigen Schalter war und man mich auch verstand. Meine Erfahrung, Deutsch wird trotzallem noch besser verstanden als Englisch. Wer Tschechisch kann ist klar im Vorteil. Aber ich habs auch ohne geschafft. Allerdings wurmt es mich schon etwas, dass ich praktisch gar nichts sagen kann. Der Zoo ist relativ gross und im Begriffe sich zu erneuern. Die Tierhaltung ist für einen Zoo im Osten aus meiner Sicht recht gut. Von der Gestaltung her und den gehaltenen Tierarten bin ich voll begeistert. Mit dem Fotografieren ist es manchmal jedoch nicht so einfach, teils sind die Gehege nicht so dazu geeignet, teils sind auch die Umstände nicht so günstig: so werden beispielsweise im afrikanischen Nachttierhaus tagaktive Arten gehalten wie Nilgrasratten oder Grasmäuse. Die Arten waren, als ich kam und man die Nachtbeleuchtung noch nicht eingeschalten hatte (ja ich war früh im Zoo), aktiv und ich konnte sie gut fotografieren, die einen besser, die anderen waren etwas scheuer. Kaum wurde auf Nacht umgeschaltet, waren die meisten Arten weg. Ein paar wenigen Arten war es jedoch egal, zum Beispiel auch die kleine Wüstenspringmaus kümmerte sich nicht ob Tag oder Nacht und eine Streifengrasmausart (ich glaube Lemniscomys barbaratus oder wie die heisst). Interessant war auch die Präriehundehaltung. Das Gehege war schätzungsweise 200 bis 300 qm gross und teilten sie sich mit Moschusochsen. Oder die Agoutis lebten in einer riesigen Vogelvoliere zusammen mit Vögel, am Boden Gras... da war ich doch erst mal ein bisschen überrascht, als ich das sah. Begehbare Gehege hatten sie recht wenig, auch ein richtiges Tropenhaus habe ich jetzt nicht in Erinnerung entdeckt zu haben, doch bei der Fülle an Anlagen und vorallem auch Tierarten, die man entdecken konnte, dachte ich gar nicht daran, sowas zu suchen. Bei den Tierarten hatten sie mich wirklich überrascht, dass sie vielfach nicht nur eine Art zeigten, sondern nicht selten mehrere Arten aus einer Gattung, in anderen Zoos, gerade bei Kleinsäugern ist das doch eher selten. Bei den südamerikanischen Affen und auch bei den Lemuren hatte ich das Gefühl, man verliert fast den Überblick bei so vielen verschiedenen Arten. Auch bei den kleineren Raubsäugern, Katzen- und Marderartigen war die Artenvielfalt teilweise erstaunlich und selbst so etwas scheinbar triviales wie ein Stachelschwein kam in mehreren Arten daher und ich glaubte bis dahin, dass es nur eine Art gäbe, da Zoos sonst nicht für nötig halten, mehrere Arten davon zu halten und ich auch sonst nie näher mich mit diesen Tieren beschäftigte, als wäre mir dieser Widerspruch aufgefallen.

Morgen geht die Reise dann weiter nach Deutschland und am Wochenende ist BAG Herbsttagung in Peine und Braunschweig. Vorhin hat soeben das Netzteil des Computers komische Geräusche von sich gegeben und ich fürchte, es könnte kaputt sein. Keine Ahnung wie ich dieses Problem lösen kann, vielleicht brauch ich da einen Ersatz... es kann also gut sein, dass ich die nächsten Tage nichts mehr schreibe, da ich nur noch mein Handy habe und da macht mehr zu schreiben als ein Einzeiler oder so recht wenig Spass.
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