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Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschützer
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 03.07.2013 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo,

ein Ergänzungsfutter ist genau das, was der Name aussagt: es dient nicht der grundsätzlichen Versorgung eines Tieres, sondern lediglich der Ergänzung einer vorhanden, grundsätzlichen Versorgung. Dazu muss aber geklärt werden, was denn eigentlich ergänzt werden soll.

Ergänzt man Heu und Gemüse als Grundversorgung, muss die Ergänzung schon sehr gehaltvoll sein, um das Defizit auszugleichen. Da fehlt es an sehr Vielem wie ungesättigten Fettsäuren, essentiellen Aminosäuren, Calcium, Vitaminen und so weiter. Das kann auch das „Grünhopper“ nicht ergänzen, weil es ja auch nur Heu ist. Wer glaubt denn im Ernst, dass 50g/Tag davon als empfohlene Futtermenge ein Kaninchen, welches als Grundnahrung nur Heu und Gemüse bekommt, ausreichend ernähren könnte?! Das Versprechen einer „optimalen Vitamin und Mineralstoffversorgung“ ist aus meiner Sicht nicht gegeben, weil die nicht deklariert, aus der Zusammensetzung nicht erkennbar und vor allem nicht nachvollziehbar ist. Das Argument „frei von Getreide, Melasse und künstlichen Zusätzen“ ist halt dem Zeitgeist bzw. den sinnfreien Forderungen des Tierschutzes geschuldet. Dass es eher einen Nachteil für eine wirklich sinnvolle Ergänzung bildet, interessiert ja viele im Tierschutz nicht, weil sie ideologisch motiviert, und nicht im Sinn der Tiere agieren. Letzteres würde Arbeit und Aufwand bedeuten.

Ergänzt man dagegen ein richtig gutes Wiesenfutter mit diesem Grünhopper, ist es eher ein „nice to have“, was sicher auch gern von den Tieren genutzt wird. Sie brauchen es nicht zwingend, aber fressen bestimmt mal ganz gern davon, weil es anders schmeckt oder riecht und vielleicht etwas enthält, was im Grundfutter nicht enthalten ist. Jungtiere fressen eh gern zusätzlich gutes Heu.

Heu und Gemüse sind für die Ernährung von Kaninchen defizitär, enthalten also zu wenig Nährstoffe, um ein Kaninchen adäquat zu ernähren. Grünhopper ist ja eigentlich auch nur Heu, kann also dieses Manko nicht ausgleichen – wie denn? Wenn ich ein Minus durch ein weiteres Minus „bereichere“ bzw. ergänze, wird doch aus dem Minus nicht plötzlich ein Plus.

Wenn man das so hinschreibt, ist es im Allgemeinen schwer vorstellbar, deshalb nehme ich jetzt mal Zahlen zur Hilfe: in der kleinen Tabelle sind in der ersten Spalte empfohlene Werte für Rohnährstoffe in einem Futter für Heimtiere aufgeführt. Die nächsten drei Spalten enthalten typische Werte für frisches Grünfutter („Wiese“), die folgenden 2 Spalten für Gemüse (Möhren und Rüben), die siebente Spalte für Heu und die letzten Spalten die Werte, wie sie Grünhopper für seine beiden Futter (Adult und Junior) angibt. Alle Werte sind auf g/kg Trockensubstanz des jeweiligen Futters umgerechnet, um sie vergleichen zu können.



Es ist unschwer zu erkennen, dass die Werte des frischen Grünfutters durch die Alternativen Heu, Gemüse und Grünhopper nicht erreichbar sind. Da ist also nichts mit „Ergänzen“, sondern einfach nur ein Minus auf einem Niveau irgendwo zwischen Heu und Gemüse. Es ist ja aber nicht nur so, dass die wichtigen Nährstoffe mit einem deutlich niedrigeren Gehalt vorliegen, sondern auch noch die Zusammensetzung der einzelnen Nährstoffe mit Defiziten versehen ist. Das heißt, das Wenige ist auch noch qualitativ schlechter im Vergleich zu frischem Grünfutter. Das Diagramm soll das am Beispiel der Linolensäure (essentielle, mehrfach ungesättigte Fettsäure) in Kräutern und Gemüse zeigen:



Man kann diese Vergleiche für so ziemlich jeden wichtigen Nährstoff ziehen und wird bei jedem zu dem gleichen Ergebnis kommen: jede Alternative zu frischem Grünfutter (Wiese) ist mangelhaft. Ein kurze Zeit des Mangels wie den Winter übersteht das Kaninchen relativ schadlos, weil es Speicher anlegen kann. Man darf aber nicht vergessen, dass die meisten Kaninchen in der Heimtierhaltung diese Defizite ihr ganzes Leben lang tolerieren müssen. Für manche geht das gut, für die meisten aber gilt: schlechte Zähne, Verdauungsstörungen, Krankheiten ohne Ende wegen eines katastrophalen Immunsystems…

Das Grünhopper kostet 7,05€/kg, was ich sehr teuer finde. Ich kann mich noch an Diskussionen hier im Forum über den Preis des „Kaninatur“ erinnern, welches im Vergleich wesentlich gehaltvoller war, aber als zu teuer bezeichnet wurde. Tja – so sind sie, die lieben Deutschen: immer was zu meckern… Wink

freundliche Grüße,
Andreas

PS: @ Schlappohr: das Ergänzungsfutter von Grünhopper kann nicht im positiven Sinn etwas ergänzen, weil es ja eigentlich nichts weiter als Heu ist. Du musst also noch die Ergänzung ergänzen, um bestimmte Defizite zur natürlichen Nahrung auszugleichen. Wenn es nur um den Winter geht und sie auf der Wiese ganzjährig noch frisches Grün aufnehmen können, sollte das aber kein Problem sein.
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 18:09    Titel: Antworten mit Zitat

Die Tabelle finde ich sehr gut. Das hätte ich mir von Anfang an auch zum Vergleich für Nösenberger gewünscht.

Wenn ich mich verrechnet habe, berichtige mich bitte.

Nösenberger:

Rohprotein 95
Rohfett 34
Rohfaser 150
Calcium 9

Zitat:

Es ist unschwer zu erkennen, dass die Werte des frischen Grünfutters durch die Alternativen Heu, Gemüse und Grünhopper nicht erreichbar sind. Da ist also nichts mit „Ergänzen“, sondern einfach nur ein Minus auf einem Niveau irgendwo zwischen Heu und Gemüse.

Das gilt dann anscheinend auch für das Nösenberger.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 04.07.2013 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

Das ist aus einem anderen Thread, aber ich äußere mich hier dazu, damit es thematisch nicht so zerrissen wird:

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Ich verstehe auch absolut nicht warum Andreas das Grünhopper schlecht redet wo es dem Kaninatur doch teilweise so ähnlich ist....

Quatsch. Es wird nix schlecht geredet oder geschrieben.

Das wurde u. a. von mir im Laufe der Zeit über das Kaninatur geschrieben:
Zitat:
Da das Kaninatur auch nur aus getrockneten Pflanzen besteht, wertet es gewissermaßen das undefinierte Heu etwas auf. Die Pflanzen sind aus bestimmten Gründen gewählt und normalerweise kein Bestandteil von einfachem Heu.

Zitat:
Das Futter kann man ad libitum bereitstellen, weil es nichts weiter als ein hochwertiges Heu ist.


Das ist aus der ehemaligen Produktbeschreibung des Kaninatur:
Zitat:
Natürliche, essentielle Fett- und Aminosäuren, Vitamine, Spurenelemente und wichtige Mineralien bilden zusätzliche Möglichkeiten für die Tiere, einen eventuellen Mangel auch an sekundären Pflanzenstoffen im Hauptfutter auszugleichen. Somit ist Kaninatur eine Ergänzung, bei der nicht unbedingt die Nähr-, sondern die Wirkstoffe im Vordergrund stehen, die Heimkaninchen oft nur unzureichend erhalten.


Es ging beim Kaninatur als Ergänzungsfutter also nicht so sehr um die Versorgung mit den Hauptnährstoffen. Das war jedem, der es wissen wollte bekannt, weil veröffentlicht. Ich habe auch nichts von "optimal" geschrieben, weil es nicht stimmen würde. Andere machen das aber schon.

Das schreibt Grünhopper über sein Futter:
Zitat:
Wir verzichten bewusst auf die Herstellung eines Alleinfuttermittels, da es dieses aus tierphysiologischer Sicht nicht geben kann – es gibt hier lediglich standartisierte Futter nach Vorgaben des Gesetzgebers. Typische Bestandteile wie Luzerne oder einen überhöhten Anteil an billigem Getreide finden Sie bei uns nicht, ausgenommen sind geringe Mengen an Getreide beim Juniorfutter, da dies nährungsphysiologisch sinnvoll ist, weil junge Kaninchen Energie zum Wachsen benötigen und kleine Mengen an Getreide positiv wirken. Luzerne ist sehr kalziumhaltig und zuviel Kalzium bei Kaninchen eine Ursache für Blasenschlamm. Getreide ist sehr energiereich und erzielt beim Kaninchen viel eher ein Sättigungsgefühl was dazu führt, dass weniger Futter (z.B. Heu) gefressen wird, welches das Kaninchen aufgrund seines Stopfdarms jedoch dringend benötigt. Das stärkehaltige Getreide senkt den ph-Wert im Darm ab, worauf sich Keime ausbreiten und zu Verdauungsstörungen wie Durchfall oder tödlichen Krankheiten wie Enterocolitis führen können.

Quelle: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/Strukturfutter

An dieser Darstellung stören mich persönlich gleich mehrere Fakten:
- vom Gesetzgeber gibt es keine Vorgaben für "standardisierte Futter". Das ist Blödsinn.
- es wird gezielt der Wettbewerb madig gemacht
- Getreide ist nicht billig und der Ausdruck "überhöhter Anteil" ist äußerst fragwürdig
- Getreide senkt keinen pH-Wert im Darm ab
- Luzerneblätter sind sehr kalziumhaltig, deshalb wird in manchen Futtermitteln auch entblätterte Luzerne (Stengel) eingesetzt
- für Blasenschlamm verantwortlich ist nicht unbedingt die Kalziummenge, sondern andere Faktoren (fehlende Flüssigkeit, Ca/P-Verhältnis, Vit. D, Krankheiten, fehlende Bewegung etc.)

Für das "Grünhopper Adult" finden sich u. a. folgende Aussage:
Zitat:
- optimale Vitamin und Mineralstoffversorgung

Quelle: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/gruenhopper-gesundes-Kaninchenfutter

In einem geschlossenen Kreis hätte ich für diese Aussage eine ganz deutliche Wertung, hier belasse ich es mal bei "extremst fragwürdig" oder "wer's glaubt, wird selig...".

Das ist keine Schlechtrederei, sondern eine Wertung von Aussagen, die der Hersteller öffentlich verbreitet. Diese sind unprofessionell und Anspruch und Realität weisen eine deutliche Diskrepanz auf. Wer anderer Meinung ist, kann ja meine Äußerungen gern diskutieren. Sachlich und fachlich.
__________________________________________________________

@Schlappohr:
Das sind die Werte im Vergleich mit dem Nösenberger Wink :


Der Rohproteingehalt liegt im Bereich des Grünhopper, ist aber qualitativ hochwertiger. Verantwortlich dafür ist das böse Getreide im Nösenberger, dessen Aminosäurenmuster das Protein aufwertet.

freundliche Grüße,
Andreas
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Una
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 24.10.2011
Beiträge: 119

BeitragVerfasst am: 05.07.2013 06:48    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Danke Andreas.
_________________
LG Una
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meuspath
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 11.01.2011
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 05.07.2013 12:10    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Es ging beim Kaninatur als Ergänzungsfutter also nicht so sehr um die Versorgung mit den Hauptnährstoffen. Das war jedem, der es wissen wollte bekannt, weil veröffentlicht.

Dann sind wir uns ja einig, als nicht anderes nutze ich Grünhopper. Ich hätte auch gerne Kaninatur gekauft, jedoch wurde das nur in homöopathischen Packungen zum entsprechend hohen Preis angeboten.
Ich nutze das Grünhopper als Basis für ein "Ergänzungsfutter" welches ich selber mische.
Du fütterst doch selber auch kein Nösenberger mehr und meintest mal das dieses "Vitamine in fragwürdigen Dosierungen enthält" , oder hat sich die Meinung wieder geändert?
Ich füttere Grünhopper als Aufwertung des Heus, als leckeren Snack.....nicht mehr und nicht weniger, Amen!


Grünhopper empfiehlt übrigens ausdrücklich eine Wiesenfütterung, deswegen stellen sie auch kein "Alleinfutter" her.
_________________
www.hauskaninchen.com
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 05.07.2013 20:03    Titel: Antworten mit Zitat

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Ich füttere Grünhopper als Aufwertung des Heus, als leckeren Snack.....nicht mehr und nicht weniger, Amen!


Zwischen uns gibt es eventuell ein kleines Missverständnis: mir persönlich ist es völlig wurscht, was jemand an seine Kaninchen verfüttert. Ich kann es sowieso nicht ändern und ich kann (und will auch nicht) jemandem etwas vorschreiben. Ich habe lediglich eine Frage zu diesem Grünhopper beantwortet und meine Antwort begründet. Nicht mehr und nicht weniger. Amen.

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Grünhopper empfiehlt übrigens ausdrücklich eine Wiesenfütterung, deswegen stellen sie auch kein "Alleinfutter" her.

Nee - die Begründung ist die tierphysiologische Unmöglichkeit und die angebliche, standardisierte Vorgabe des Gesetzgebers.

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Du fütterst doch selber auch kein Nösenberger mehr und meintest mal das dieses "Vitamine in fragwürdigen Dosierungen enthält" , oder hat sich die Meinung wieder geändert?

Nein, meine Meinung hat sich nicht wieder geändert. Die ändert sich überhaupt recht selten. Die "fragwürdige Dosierung" bezieht sich auf Vitamin A. Bisher gibt es allerdings keinen glaubwürdig dokumentierten Erkrankungsfall, der auf die Dosis dieses Vitamins in entsprechenden Trockenfuttern zurückzuführen gewesen wäre. Zumindest kenne ich keinen.

Zum Abschluss habe ich noch ein richtiges Schmankerl bei Grünhopper gefunden:
Grünhopper hat Folgendes geschrieben:
Langsam verdauliche Kohlenhydrate sorgen für eine allmähliche Freisetzung der Energie, die bei getreidehaltigem Futter sofort einsetzen würde und die Tiere teils aggressiv werden lassen.

Quelle: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/Ernaehrungsplan

Echt genial!
Mal sehen, wie lange es dauert, bis die getreidebedingte Aggressivität in den verschiedenen Tierschutz-Foren angekommen ist. Diese Biologen von heute... Mad

freundliche Grüße,
Andres
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 06.07.2013 11:56    Titel: Antworten mit Zitat

Ich glaube, dass Getreide aggressiv macht, kommt von den Hundehaltern. Meine Freundin hat mir mal berichtet, dass Mais Hunde unruhig, unkonzentriert und teils agressiv werden lässt.

Hier wird das beschrieben und auch erklärt:
http://www.mensch-mit-hund.de/155152/72352.html


Was das jetzt aber mit Kaninchen zu tun hat, weiß ich nicht. Man kann ja nicht von Hunden auf Kaninchen schließen.
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meuspath
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 11.01.2011
Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 08.07.2013 10:16    Titel: Antworten mit Zitat

Zitat:
Nein, meine Meinung hat sich nicht wieder geändert. Die ändert sich überhaupt recht selten. Die "fragwürdige Dosierung" bezieht sich auf Vitamin A. Bisher gibt es allerdings keinen glaubwürdig dokumentierten Erkrankungsfall, der auf die Dosis dieses Vitamins in entsprechenden Trockenfuttern zurückzuführen gewesen wäre. Zumindest kenne ich keinen.


Gibt es eigentlich glaubwürdig dokumentiert das Knainchen künstliche Vitamine überhaupt verwerten können und diese sinnvoll sind?

Würde mich ernsthaft interessieren!

Zitat:
Zum Abschluss habe ich noch ein richtiges Schmankerl bei Grünhopper gefunden:
Grünhopper hat Folgendes geschrieben:
Zitat:
Langsam verdauliche Kohlenhydrate sorgen für eine allmähliche Freisetzung der Energie, die bei getreidehaltigem Futter sofort einsetzen würde und die Tiere teils aggressiv werden lassen.
Quelle: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/Ernaehrungsplan

Echt genial!
Mal sehen, wie lange es dauert, bis die getreidebedingte Aggressivität in den verschiedenen Tierschutz-Foren angekommen ist. Diese Biologen von heute...

Das ist natürlich kompletter Unsinn, müssen wir gar nicht drüber streiten. Seltsamerweise enthält deren Futter aber Getreide und sie verkaufen auch eine Getreidemischung:
http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/gruenhopper-Urgetreide-

Dieses Werbebla lese ich ehrlich gesagt nicht, ich beschränke mich auf Zutatenlisten.

Im persönlichen Kotakt wird die Wiesenfütterung empfohlen.
Hier auch: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/Frischesgruen
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 08.07.2013 20:09    Titel: Antworten mit Zitat

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Gibt es eigentlich glaubwürdig dokumentiert das Knainchen künstliche Vitamine überhaupt verwerten können und diese sinnvoll sind?

Ja, sicher. Es gibt zigtausend Fachartikel, die auf Laboruntersuchungen mit Laborkaninchen beruhen, die mit Laborfutter ernährt wurden. Daraus werden/wurden Empfehlungen für die verschiedenen Bedarfe abgeleitet. Viele hatten zudem das Ziel, die toxische Menge eines Inhaltsstoffes zu ermitteln - also die Dosis, ab der ein bestimmter Stoff pathogen wirkt.

Noch kurz ganz allgemein zu dem Thema:
"Kaninchen würden Wiese kaufen" hat Folgendes geschrieben:
Frisches Grünfutter ist prinzipiell reich an Vitaminen und Provitaminen. Vitamin A ist in Grünpflanzen aber nicht enthalten, sondern nur die Vorstufen, aus denen im Körper Vitamin A gebildet wird - vor allem das ß-Carotin dominiert im Gemisch der Vitamin-A-Vorstufen. Der Carotingehalt, wie auch der Gehalt an anderen Inhaltsstoffen, nimmt mit fortschreitender Vegetation ab. Junge, blattreiche Pflanzen wie z. B. Luzerne, Rotklee und Gräser sind reich an Carotin. Es wird zum Aufbau, Schutz und Regeneration der Haut und Schleimhaut benötigt; erhöht die Widerstandskraft gegen Infektionen, steigert die Antikörperbildung und ist am Stoffwechsel von Kohlenhydraten, Eiweißen und Fetten beteiligt. Bei längerer Fütterung ausschließlich mit minderwertigem Heu und Wurzelfrüchten kann ein Mangel auftreten, der sich durch Augenveränderungen, Wachstumsverzögerung und Fortpflanzungsstörungen äußert. Im Heu werden ß-Carotinoide, wie auch andere wichtige Vitamine, auf Grund der Trocknung teilweise zerstört und bauen durch die Lagerung immer weiter ab. Ein höherer Bedarf kann z.B. bei Krankheiten wie Kokzidiose vorhanden sein (Jeroch et al. 1993; AWT 2001). Kaninchen nehmen also kein Vitamin A, sondern die Carotinoide aus den Grünpflanzen auf, aus denen sie das benötigte Vitamin A bei Bedarf bilden. Kommerzielle Futtermittel enthalten heute Vitamin A, obwohl eigentlich Carotinoide besser wären, denn eine Überschuss von Vitamin A wird in der Leber eingelagert und kann dort Schädigungen verursachen, während eine überschüssige Menge an Carotinoiden ohne Nebenwirkungen im Körpergewebe gespeichert wird. Mit anderen Worten: eine Körperschädigung durch zu hohe Mengen Carotinoiden ist nicht möglich, durch zu hohe Mengen Vitamin A aber schon. Von Lang (1981) werden Empfehlungen anderer Autoren mit mind. 23 IU/kg Lebendmasse (LM) an Vitamin A für die normale, gesunde Entwicklung junger Kaninchen angegeben; für säugende Häsinnen mind. 58 IU/kg LM. Es wird darauf verwiesen, dass die Dosierungen in kommerziellen Futtermitteln höher als diese Minimalempfehlungen liegen, es jedoch einer sehr hohen Überdosierung für toxische Symptome bedarf, die mit herkömmlichen Zusätzen sehr unwahrscheinlich wären. In NRC (1977) werden 580 IE/kg Futter an Vitamin A als ausreichend angegeben. Drepper (1980) verweist zwar auf die Angabe, empfiehlt dennoch eine Menge von 5.000 IE/kg Futter, wegen "bewährter Rationen". Das ist die neunfache Menge der ursprünglichen Empfehlung. Es wird jedoch darauf verwiesen, dass für die normale Haltung die Hälfte, also 2.500 IE/kg Futter ausreichend wäre. Fekete (1993) gibt als Empfehlung für wachsende Tiere eine Menge Vitamin A in 6.000 IE/kg Futter an.
Quelle: http://www.kaninchen-wuerden-wiese-kaufen.de/vitamine.htm

Jeroch et al. 2008 hat Folgendes geschrieben:
Die Empfehlungen zur Versorgung beinhalten einen Sicherheitszuschlag, so dass die empfohlene Menge 2- bis 5-mal höher liegen kann als der ermittelte Bedarf. Außerdem muss bei der Ableitung der Empfehlung für die Vitaminzufuhr berücksichtigt werden, dass zahlreiche endogene und exogene Faktoren die Vitaminversorgung beeinflussen.

Wie auch immer: in praktisch jedem Futter, welches aus getrockneten Komponenten besteht, muss also zumindest theoretisch Vitamin A zugemischt werden, weil es sonst zu einem Mangel kommt. Wenn man sich dem Tierschutz-Blabla von "Heu + Gemüse" anschließt, ist genau das der Fall. Selbst wenn man Karotten ohne Ende füttern und die Tiere die auch in Massen fressen würden, könnten sie nicht das Defizit zum ß-Carotin im frischen Grün ausgleichen. Außerdem entstünde ein akuter Mangel an unverdaulicher Faser. Wenn also ein Halter keine frisches Grün (Gräser/Kräuter) verfüttert, sondern nur Alternativen und "Ergänzungsfutter" á la Grünhopper, wird er auf Dauer Probleme auslösen. Gleiches gilt z. B. auch für Vitamin E. Es gibt synergetische Effekte von Vitamin E mit Selen und ß-Carotin (welches dazu natürlich erst einmal vorhanden sein muss) in Bezug auf die das Entstehen von Infektionskrankheiten und Immunsuppression.
Jeroch et al. 1993 hat Folgendes geschrieben:
Alle Grünfutterarten enthalten in frischem Zustand relativ viel Vitamin-E-wirksame Tocopherole, insbesondere alpha-Tocopherol. Bei der Heubereitung geht der größte Teil verloren...

Die verdauliche Energie in getrocknetem Grünzeug ist geringer, was also auch ein Grünhopper nicht ausgleichen kann. Auch hier gilt, dass ich den Verlust durch die Trocknung auf natürliche Weise nicht ausgleichen kann. Es sei denn, ich verabreiche Körner bzw. Samen. Aber Dank dem Tierschutz ist ja mittlerweile alles "grainless".

So könnte man immer weiter machen...

Natürlich und auf jeden Fall ist es immer besser, ein Organismus bekommt die Nähr- und Wirkstoffe in der Form, die er am besten verwerten kann und die ihm nutzen. Das scheitert aber bei der Ernährung von Hauskaninchen in aller Regel schon am Hauptfutter. Aus dem entstehenden Mangel resultieren Krankheiten, die dann oft sogar eine zusätzliche Menge an bestimmten Stoffen bedingen, die dem Tier permanent vorenthalten werden. Die können aus dem Futter eben nicht geholt werden. Medikamente lindern zwar erst einmal bestimmte Symptome bzw. verdecken sie, können aber die Ursache nicht abstellen. Das könnte nur der engagierte Halter.

Normalerweise nimmt ein Kaninchen seine Nahrung aus einem Gemisch von Pflanzen(-bestandteilen) auf. Und es frisst selbstverständlich auch Samen. Wenn man dem Hauskaninchen eine ähnliche Mischung zur Verfügung stellt, wie sie die meisten Wildkaninchen in Mitteleuropa zur Verfügung haben, kann eigentlich nicht viel schief gehen. Das ist erst dann der Fall, wenn man an irgendeiner Stelle etwas weg lässt und durch größere Mengen geringwertigerer Futtermittel ersetzt.

Wegen der beschriebenen Gründe empfehle ich Haltern, die partout keine Fütterung mit frischem Grün hinbekommen, als Zugabe ein sinnvolles, deklariertes Alleinfuttermittel. Manchmal hättte ich noch eine bessere Empfehlung, aber die will keiner hören. Wink

Im Prinzip muss jeder Halter abwägen, ob er durch einen völligen Verzicht auf irgenwelche Zusätze, und seien sie künstlicher Natur, den zu erwartenden Schaden am Tier geringer hält, als wenn er in einem vernünftigen Maß ein hochwertiges Fertigfutter zur Verfügung stellt. Man kann auch versuchen, das mit natürlichen Zusätzen zu erreichen. Das hatte ich zum Beispiel mit dem "Kaninatur" im Sinn. Aber das war eben auch nicht "grainless"...

Ich hoffe, das ist jetzt alles so formuliert, dass sich niemand bemüßigt fühlt, seine eigene Fütterung oder genutzte Futtermittel zu rechtfertigen. Wink

freundliche Grüße,
Andreas

Quellen:
- AWT (2001): Vitamine in der Tierernährung. Arbeitsgemeinschaft für Wirkstoffe in der Tierernährung e.V. (Hrsg.). Bergen: Agrimedia GmbH, in Zusammenarbeit mit dem Deutschen Fachverlag, Frankfurt/Main
- Drepper, K. (1980): Ernährung des Kaninchens. Übers. Tierernährung 8. 185-206.
- Jeroch, H.; Flachowsky, G.; Weißbach, F. (1993): Futtermittelkunde. Jena, Stuttgart: G. Fischer. ISBN 3-334-00384-1
- Jeroch, H.; Drochner, W.; Simon, O. (2008): Ernährung landwirtschaftlicher Nutztiere. 2., überarb. Aufl. Stuttgart: Ulmer. ISBN 978-3-8252-8180-9
- NRC (1977): Nutrient Requirements of Rabbits. Second Ed. National Academies Press. ISBN 0-309-02607-5
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meuspath
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BeitragVerfasst am: 09.07.2013 11:07    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Zum Vit A. Mal abgesehen das Kaninchen ja eigentlich Beta-Carotin benötigen und nicht künstliches Vit A habe ich das hier gefunden:
Zitat:
Die Umwandlung von ß-Carotin in Vitamin A erfolgt durch einen enzymatischen Aufschluss in der Dünndarmschleimhaut. Dabei werden aus 1 Milligramm ß-Carotin 400 IE (Internationale Einheiten) Vitamin A gewonnen.
http://www.dr-susanne-weyrauch.de/gesundheit/%C3%9F-carotin-und-vitamin

100 gramm karotte z.B. haben 70mg Beta-Carotin, sollte also locker reichen.

Mangelde Struktur ist klar, die bekomme ich meines Erachtens mit einem Nösenberger aber auch nicht sondern mit frischer Wiese und dann brauch ich ja wieder kein künstliches Vit A etc......

Ich weiß nicht was Du mit Tierschutz Bla Bla meinst, aber die Tierschützer die ich kenne füttern Wiese.
Sämliche Beratungen die ich führe enden damit das die Leute sammeln gehen und auch noch Spaß dran haben weil sie sehen wie geil die Tiere das finden.

In verschiedenen Grünhopperprodukten ist sowohl Getreide als auch Körner und Samen, ich sehe das als Aufwertung zu Heu, wie das Kaninnatur eben auch, vor allem in den Wintermonaten.
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meuspath
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Beiträge: 244

BeitragVerfasst am: 09.07.2013 11:16    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Wo finde ich denn mal so einen Fachartikel der mit sagt das meine Kaninchen künstliche Vitamine benötigen, bzw. das es ihnen gut tun würde?

Ich meine dieses Thema ist ja nichteinmal beim Menschen vollständig untersucht deshalb raten einiger Mediziner von Vitaminpillen ab und andere finden es gut.....
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davX
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Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 09.07.2013 19:27    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

Zitat:

Ich meine dieses Thema ist ja nichteinmal beim Menschen vollständig untersucht deshalb raten einiger Mediziner von Vitaminpillen ab und andere finden es gut.....

Das ist in der Tat so, es geht sogar soweit, dass für gewisse Risikogruppen offenbar ein Vitaminmangel eher positiv zu sein scheint, Beispiel Raucher. Ich glaube das waren die Erkenntnisse der Finnland- oder Chinastudie... Udo Pollmer hat in einem seiner Bücher das relativ umfangreich aufgearbeitet inklusive Quellenangaben.
Allerdings wäre ich vorsichtig bei der Interpretation solcher Informationen, gerade was Risikogruppen angeht, auch Schwangere sollen übrigens nicht Vitamine supplementieren (ich glaube da war der Bezug auf Vitamin C), zumal es bei Raucher um gefährdete Leute geht, bei der - so zumindest die Theorie von Pollmer, sich der Körper durch einen geringen Vitaminspiegel vor Krankheiten schütze... ich glaube der genauere Zusammenhang war der, dass die Vitamine für den Stoffwechsel von Pathogene/Bakterien wichtig ist für deren Wachstum. Durch den Entzug von ihrem "Nährboden" hat es der Körper einfacher mit ihnen fertig zu werden, dafür nimmt er so quasi den Mangel in Kauf. Mit anderen Worten, man kann das nicht über einen Kamm scheren, eine Supplementierung müsste individuell von Fall zu Fall unterschiedlich beurteilt werden, sie muss aber bei kranken Tieren auf der anderen Seite nicht unbedingt gut sein, während sie bei gesunden Tieren wahrscheinlich nicht schaden dürfte. Hier haben wir dann auch die Diskrepanz, die wir aus Laberuntersuchungen bekommen, mit gesunden Tieren werden wir keine Probleme haben und können somit nicht auf kranke Tiere schliessen. Oftmals geht es jedoch bei der Supplementierung von Vitamine darum, Tieren die krank sind zu helfen, man will Mängel verhindern usw.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


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BeitragVerfasst am: 09.07.2013 21:43    Titel: Antworten mit Zitat

meuspath hat Folgendes geschrieben:
100 gramm karotte z.B. haben 70mg Beta-Carotin, sollte also locker reichen.

Ja, klar. Kommt halt auf die Menge an. Nimmt man sich z. B. die 80/20-Regel zu Herzen (füttert also 80% Heu und 20% Karotten), enthielte eine solche Ration ca. 160g/kg TS ß-Carotin, frische Wiese dagegen ca. 250g/kg TS. 20% Karotte wäre schon Hardcore - mit jeder weiteren Gemüsesorte mehr verringert sich aber der Anteil des ß-Carotin gegenüber frischer Wiese noch mehr.

In der folgenden Tabelle sind mal einige Werte von Möhre und Löwenzahn gegenüber gestellt, weil beide ungefähr den gleichen ß-Carotingehalt aufweisen. Ich habe den Vergleich bewusst gewählt, um zu zeigen, was passiert, wenn man sich nur einen Wert ansieht und den gern ausgleichen möchte. Es gibt nämlich noch wesentlich mehr zu beachten und die Tabelle zeigt nur einen winzigen Ausschnitt. Als einfache Beurteilungsmöglichkeit habe ich in der rechten Spalte das Verhältnis der Werte von Möhre und Löwenzahn aufgeführt. Linolensäure (18:3) ist eine mehrfach ungesättigte Fettsäure, alpha-Tocopherol die aktivste Form des Vitamin E, Lysin, Methionin und Cystin sind die essentiellen, schwefelhaltigen, limitierenden Aminosäuren. Das Verhältnis 25 : 1 bedeutet als Beispiel demnach, dass Löwenzahn die 25fache Menge dieser Fettsäure gegenüber Möhre enthält.



Die zweite Tabelle enthält einige, wichtige Werte im Vergleich von Wiese und Heu.


Das sind nur Beispiele.

meuspath hat Folgendes geschrieben:
In verschiedenen Grünhopperprodukten ist sowohl Getreide als auch Körner und Samen...

Verlinkt war die Beschreibung von diesem Futter: http://www.gruenhopper-kaninchenfutter.de/Strukturfutter und dort heißt es: "frei von Getreide und Luzerne" - Mein Fazit war und ist nach wie vor zu diesem Futter: "Ergänzungsfutter mit einem hohem Preis, das nur bedingt als sinnvoll zu bezeichnen ist. Schaden kann es aber nicht." Wenn die noch andere, bessere haben, ist das doch gut, mir aber weitgehend egal.

meuspath hat Folgendes geschrieben:
Wo finde ich denn mal so einen Fachartikel der mit sagt das meine Kaninchen künstliche Vitamine benötigen, bzw. das es ihnen gut tun würde?

Die Frage ist aber nicht wirklich ernst gemeint, oder?
Wenn ja, solltest Du Dich mit der Geschichte der Ernährung des Menschen, der Domestikation von Tieren und deren Ernährung vertraut machen. Dazu noch etwas Betriebswirtschaft und fertig ist die Antwort Wink

freundliche Grüße,
Andreas
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Andreas
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BeitragVerfasst am: 09.07.2013 21:47    Titel: Antworten mit Zitat

@ David
Wenn überhaupt, vergleiche ich Werte, die im Vergleich der natürlichen Nahrung des Kaninchens zu irgendwelchen Alternativen relevant sind. Das Raucher durch eine ß-Carotin-Supplementierung gefährdet sind, geht mir sowas von am A... vorbei Smile
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BeitragVerfasst am: 10.07.2013 01:57    Titel: Re: Nösenberger......die neue Zielscheibe mancher Tierschütz Antworten mit Zitat

@Andreas
Ja hoffentlich... du hast es ja auch nicht nötig Wink. Hab das "rauchende" Wildkaninchen übrigens gesehen, tolles Foto übrigens Very Happy

Allerdings um auf das Thema zurückzukommen, ich habe das Gefühl, dass wir uns hier ein bisschen im Kreise drehen, denn grundsätzlich ist die Fütterung abwechslungsreich genug und wirklich artgemäss, dann brauchts keine künstliche Vitamine, die ganze Diskussion geschenkt und alle zufrieden Wink. Entfernen wir uns davon, gehen die Meinungen offensichtlich auseinander, was die einzelnen Leute hier als wichtig erachten. Ich bin kein Freund von Teufel komm raus irgendwas zu supplementieren, auf der anderen Seite sehe ich es als kleineres Übel, wenn ein gutes Strukturfutter (das eben auch Vitamine beigesetzt hat) helfen kann Mängel vorzubeugen, als wenn eine mehr schlecht als rechte Ernährung mit Heu, Gemüse und Co. versucht wird. Das Ganze hat aber dann mit Grünhopper nicht mehr viel zu tun... oder um es präziser auszudrücken, das Thema ist allgemeiner, als dass die Problematik sich auf Grünhopper fixieren liesse, auf der anderen Seite scheint mir das Nöseberger eine Ausnahme zu sein, was Futtermittel angeht, die vorbildlich deklariert sind UND die auch nachvollziehbar begründen, wieso was im Futter drin ist ohne dass ich den Eindruck bekomme, dass das nur Werbewischiwaschi ist. Ich wäre eigentlich auch froh, wenn man das etwas mehr getrennt betrachten könnte, was aber offensichtlich auch nicht so einfach ist.
Ich würde das Grünhopper insofern auch nicht mit einem anderen Strukturfutter vergleichen wollen, sondern eher es als Ergänzung betrachten (nur schon der Mangel an Getreide spricht eigentlich dafür), so wie man es, mit einigem gutem Willen, aus ihren Texten auch herauslesen kann (das ist jedoch eine andere Baustelle, die hier auch schon öfters erwähnt wurde und mich ehrlich gesagt auch stört und jeder liest dann heraus was er will).

Was einfach auffällig ist, dass beim Nöseberger es Begründungen gibt, wieso die verschiedenen Zutaten gewählt wurden und es gibt eine Mischung und nicht zig verschiedene, aus dem jeder auswählen kann, wie man gerade im Moment lustig ist. Die Grünhopper haben viel gemeinsam mit JR Farm damals: jung, innovativ, viel Ideen wie man die Sache vermarkten kann und wo es überall noch Marktlücken gibt, die man mit neuen Kreationen füllen könnte... wo das hinführen könnte, kann man heute im Zoofachhandel sich begutachten. JR Farm ist heute das, was früher mal Vitakraft war: Marktführer, die Qualität ist in den ganzen Jahren stetig gesunken, wenn man den Erfahrungen und Urteile der Halter Glauben schenken kann und mein bescheidener Eindruck geht auch in diese Richtung, man ist heute genauso international und hat sich eine bekannte Marke geschaffen, es ist genauso fragwürdiges Zeug drin wie damals in Vitakraft, heute ist es ironischerweise so, dass Vitakraft sich m.E. von ihrem zweifelhaften Ruf als Kuntibunti-Hersteller lösen konnte und ich den Eindruck habe, dass sie sich klar verbessert haben, während man nun heute bei JR Farm einen guten Teil des fragwürdigen Mistes finden kann, das ganze Wellnesszeug, Pizza und Bäckereierzeugnisse für Ratten, Mäuse und Co. Getreideextrudate mit Käsegeschmack und ähnlicher Unsinn... und angefangen hatte auch alles mal mit gutem Marketing und dem Bestreben den zahlenden Tierhalterkunden besser zu verstehen als die Bedürfnisse der Tiere selbst - JR Farm war damals ebenfalls ein Trendsetter und eine hipe Marke. Ich will nicht den Teufel an die Wand malen, zumal eine Entwickung unterschiedliche Wendungen nehmen kann und ich hier auch niemandem Lernfähigkeit abstreiten will, ich denke aber, gerade da der Laden noch klein ist und die Entwicklung heute viel mehr auf Marketing steht, denn auf den Bedürfnisse der Tiere selbst, besteht die grosse Gefahr, dass mit einem allfälligen Wachstum die Qualität als erstes Leiden wird.

Diese Eindrücke sprechen grundsätzlich nicht gegen das Futter und dessen Qualität, die stimmt offensichtlich zum jetztigen Zeitpunkt und die meisten von ihren Futtermischungen machen auch eher den Eindruck, dass sie eine Ergänzung sind, als solches kann man es ja gut benutzen, wobei sicher auch zu bedenken gilt, ob der Preis für den Zweck, den sie erfüllen angemessen ist, was aber sicher kein Problem ist, das allein dem Grünhopper eigen ist und einige Leute nehmen ja genau das beim Nöseberger als Anlass zur Kritik. Würde man den Punkt ändern, würde es dann wahrscheinlich heissen, die verdienen sich eine goldene Nase mit den von ihnen verlangten Preise - dabei gibt es Zutaten, die treiben die Kosten extrem in die Höhe. Ich sage das, da ich vor ein paar Jahren selbst die Möglichkeit hatte Erfahrungen mit der Zusammenstellung eines Futters mich zu beschäftigen und von da weiss, wie unterschiedlich einzelne Komponenten auf den Preis wirken.

Zitat:

Wo finde ich denn mal so einen Fachartikel der mit sagt das meine Kaninchen künstliche Vitamine benötigen, bzw. das es ihnen gut tun würde?


Zitat:

Wenn ja, solltest Du Dich mit der Geschichte der Ernährung des Menschen, der Domestikation von Tieren und deren Ernährung vertraut machen.

Solange der Bedarf mit natürlichen Vitaminen gedeckt werden kann, braucht es keine künstlichen Vitamine, ich denke da sind wir uns einig. Besteht ein ernsthafter Mangel können Mangelerscheinungen und ernsthafte Krankheiten entstehen. Konkret beim Menschen gibt es da eine Reihe, von Beriberi über Rachitis bis hin zu Skorbut. Ich denke auch das ist unbestritten und wenn es dazu kommen sollte, dann ist es egal ob künstlich oder natürlich, solange der Vitaminbedarf schnell und ausreichend gedeckt werden kann. Die Frage stellt sich jedoch in Bezug auf vorbeugende Massnahmen und dort wo ein latenter Mangel befürchtet werden kann, also dort wo negative Auswirkungen eines Mangels nicht so einfach mit dem Gesundheitszustand in Verbindung gebracht werden können. Hier gehen die Meinungen bei diesem Thread auseinander und offenbar kann da die eine Partie die andere nicht restlos von den eigenen Argumenten überzeugen, sprich wir drehen uns da zwangsläufig etwas im Kreise.

Zitat:

Lysin, Methionin und Cystin sind die essentiellen, schwefelhaltigen, limitierenden Aminosäuren. Das Verhältnis 25 : 1 bedeutet als Beispiel demnach, dass Löwenzahn die 25fache Menge dieser Fettsäure gegenüber Möhre enthält.

Das heisst aber auch, dass wenn du bei den Aminosäuren nur einen Ausreisser drin hast, kann der die hohen Werte der anderen mühelos zur "Sau" machen. Mit anderen Worten entscheidend ist entweder der Wert der limitierenden Aminosäure oder aber, man füttert so abwechslungsreich, dass allfällige Defizite kompensiert werden kann, wobei auch hier es mit dem Verhältnis schwierig wird. Auf der anderen Seite wäre das aber auch ein Punkt, wenn Gemüse da einseitig wäre oder das Trocknen vielleicht sich auf einzelne Aminosäuren negativ auswirken könnte. Bei den Leguminosen zum Beispiel ist ja oft das Methionin defizient...

@OT
Zitat:

Ja, klar. Kommt halt auf die Menge an. Nimmt man sich z. B. die 80/20-Regel zu Herzen (füttert also 80% Heu und 20% Karotten), enthielte eine solche Ration ca. 160g/kg TS ß-Carotin, frische Wiese dagegen ca. 250g/kg TS. 20% Karotte wäre schon Hardcore - mit jeder weiteren Gemüsesorte mehr verringert sich aber der Anteil des ß-Carotin gegenüber frischer Wiese noch mehr.

Wieviel Gemüse respektive Wiese frisst so ein Kaninchen? Welchen Einfluss hat das Füttern von Trockenzeug (z.B. Kräuter und Co.)?
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