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Wildkaninchen - Beobachtung
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 30.07.2013 12:11    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas hat Folgendes geschrieben:

Das "beißt" sich etwas... Wink

ja etwas blöd formuliert.

Zitat:
Das beste wäre, Du machst mal Bilder von den Fressplätzen. Gut wäre eine Perspektive kurz über dem Boden. Edit: Interessant wäre auch der Name der Insel.

Ich hatte leider keine Kamera dabei.
Bei google habe ich aber ein passendes Bild gefunden:
http://www.amrum-wetter.de/gallery/gal/displayimage.php?album=188&pos=22

Das Bild zeigt gut das Gras, wovon sich die Kaninchen ernähren:
http://www.amrum-wetter.de/gallery/gal/displayimage.php?album=188&pos=16
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 30.07.2013 12:49    Titel: Re: Wildkaninchen - Beobachtung Antworten mit Zitat

Der Name der Insel würde mich allerdings auch interessieren.

Worum ich euch echt beneide, wie häufig bei euch Wildkaninchen sind. Ich weiss hier in der Schweiz gerade von einem Ort, wovon ich aber auch zufällig erfahren habe und die Quelle ist schon einige Jahrzehnte alt.
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 30.07.2013 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Oh, ich dachte, das wäre klar, denn der Name der Insel steht in den Links: Amrum
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 30.07.2013 20:30    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo Schlappohr,

vielen Dank für das verlinkte Bild von Amrum:
http://www.amrum-wetter.de/gallery/gal/displayimage.php?album=188&pos=22

Darauf sieht man das, was ich erwartet hatte: sicher fressen die Kaninchen auch die langen, trocknen Stängel, aber die eigentliche Hauptnahrung ist das kurze Grün, was man zu Füßen des Tieres sprießen sieht. Das sieht sehr wenig aus, davon darf man sich aber nicht täuschen lassen.
Wenn Du Dir die Bilder ansiehst, die ich hier eingestellt habe, sieht es zum Teil sehr ähnlich aus, vor allem jetzt durch die längere Trockenheit und weil die Flächen gemäht werden. Die Brombeerbüsche sind jetzt fast komplett vertrocknet. Die Tiere verbringen einen sehr großen Teil ihrer Zeit damit, die kurzen, nachwachsenden, frischen Pflanzen zu fressen, und zwar immer nur bis zur Hälfte. Ich denke mal, dass es bei den Wildkaninchen von Tiger im Moment auch nicht besser aussieht.

In dem Album existiert noch ein weiteres, sehr schönes Bild, auf dem es nicht ganz so karg aussieht:
http://www.amrum-wetter.de/gallery/gal/displayimage.php?pos=-6868

Wildkaninchen haben ja entsprechend dem Nahrungsangebot zum Teil einen sehr großen Aktionsradius. Wenn z. B. die Wiesen bei uns an der Murg gemäht werden, streifen die Tiere sehr weit, um an grüne Flächen zu kommen. Das findet dann aber in der Regel erst nachts statt. Das wird auf Amrum nicht anders sein. An den Hinterlassenschaften sieht man aber, wo sie sich überall herum treiben.

Ich habe von einem Spanier Bilder von Wildkaninchen auf Porto Santo bekommen, dort sieht es auch nicht gerade üppig aus. Aber dort sind die Tiere auch nur noch halb so groß wie anderswo.

Nur von trocknen Pflanzen könnten Wildkaninchen nicht existieren, auch in anderen Teilen der Welt nicht. Wenn der Wassergehalt in der gesamten Nahrung weniger als 60% beträgt, sind sie auf die zusätzliche Aufnahme von Wasser angewiesen, was aber vielerorts nicht existiert. Interessant ist z. B. in diesem Zusammenhang auch die Verbreitungsgeschichte des Wildkaninchens in Australien. Sie folgten den ersten Siedlern, die vor allem die Flussgebiete nutzten. Es wurden dort außerdem nahrhaftere, einjährige Gräser und Kräuter aus dem Gebiet des Mittelmeeres eingeführt, deren saisonaler Wachstumszyklus mit dem der Aufzucht von Jungtieren der Kaninchen übereinstimmte. Die nördliche Ausbreitung nach Queensland folgte einer Verbesserung der Qualität der Weiden und dem Anpflanzen von Wintergetreide.

freundliche Grüße,
Andreas
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 30.07.2013 21:24    Titel: Antworten mit Zitat

Zwei Beispiele zu dem, was ich meinte:

Im Vordergrund sieht man Gräser, die zur Hälfte abgefressen sind:




Natürlich wachsen hier, wie auch auf Amrum, diverse Kräuter, die meist schon sehr jung gefressen werden. Weil die Flächen deshalb immer eine sehr kurze Vegetation auf Grund der Kaninchen aufweisen, werden sie ja auch als "Rasenmäher" bezeichnet. Außerdem ist es charakteristisch für ihre Fressweise - sie bevorzugen die Blattspitzen junger, frischer Pflanzen. Die sind am nahrhaftesten. Das vertrocknete dagegen wird weitgehend stehen gelassen bzw. nur in sehr geringen Mengen gefressen. Sieht man auch auf den Bildern.
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Schlappohr
Freak


Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 31.07.2013 12:02    Titel: Antworten mit Zitat

Andreas hat Folgendes geschrieben:

In dem Album existiert noch ein weiteres, sehr schönes Bild, auf dem es nicht ganz so karg aussieht:
http://www.amrum-wetter.de/gallery/gal/displayimage.php?pos=-6868

Dort wo ich die Wildkaninchengruppen beobachtet habe, sah es nicht so üppig wie auf dem Bild aus. Dort gab es fast ausschließlich Strandhafer und ab und an mal ein paar Diesteln. Ich habe auch gedacht, dass die Kaninchen sich nur in den Dünen aufhalten und zum Fressen in Land gehen, aber wenn sie viele Kräuter fressen würden, dann währen ihre Ködel nicht so riesig, hell und grob strukturiert. Die Ködel waren noch heller und noch gröber als diese hier: http://kaninchenwiese.de/gesundheit/urin-und-koettelkunde/
Das zeigt für mich, dass diese Kaninchen fast ausschließlich Gras (Strandhafer)/Heu fressen. Vermutlich dann hauptsächlich das Gras damit sie genügend Flüssigkeit bekommen.
Jedoch frage ich mich, wie sie mit dieser Ernährung genügend Nährstoffe aufnehmen.

Zitat:
An den Hinterlassenschaften sieht man aber, wo sie sich überall herum treiben.

In den Dünen war überall Kaninchenkot. Weiter im Land konnte ich nichts finden.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 31.07.2013 12:33    Titel: Re: Wildkaninchen - Beobachtung Antworten mit Zitat

Danke Andreas, die Sache mit dem kurzen Gras finde ich sehr wichtig und interessant... denn sie macht meines Erachtens auch ein Problem beim Pflücken von Wiese deutlich und wie es zu einer Verschiebung kommen kann, was der Tierhalter an Wiese pflücken würde für die Kaninchen und was die Kaninchen selbst sammeln würden, wenn sie direkten Zugang zur Wiese hätten:
Ich bin mir sicher, dass die meisten Halter wahrscheinlich vor allem das grosse Gras pflücken würden und etwas frustriert wären, dass es nicht mehr Auswahl gibt und dass dieses von der Qualität her auch nicht so toll ist.
Das kleine und bessere Gras zu sammeln bedeutet dagegen viel Aufwand bei einem eher mageren Ertrag. Da Zeit ohnehin oft etwas ist, das man sich bewusst nehmen muss und viele lieber schnell-schnell fertig werden wollen, so überwiegen gerade in einer solchen Situation eher die Bedürfnisse des Halters zu Ungunsten jener der Kaninchen.

Was Wildkaninchen in der Schweiz angeht, habe ich übrigens was gefunden, was meinen Eindruck bestärkt... demzufolge gäbe es 5 Orte, an denen sie vorkämen... nicht gerade viel:
Zitat:

Das Wildkaninchen lebt in der Schweiz nur an fünf Orten, die sich durch ein eher warmes, trockenes Klima auszeichnen: in der Landschaft südlich von Genf, auf der Petersinsel, in der Region von Basel, in der Magadino-Ebene und im Wallis. In diesen Regionen ist es an leichte, sandige, unschwer aufzugrabende Böden gebunden. Bei uns bewohnt die Art nur ein ganz kleines Territorium zwischen der Lizerne und der Morge, auf dem rechten Rhoneufer, wo sie sich dank dem Gehölz an der Lizerne und am Rhoneufer gut zu halten scheint.

Quelle: http://www.wikiwallis.ch/index.php/Auf_den_Spuren_des_Hasen


Dass es auf der St. Petersinsel (Bielersee) welche geben soll, wusste ich schon vorher. Sie sollen schwer zu beobachen sein, sofern man nicht bei Dämmerung dort ist. Ausserdem soll es offenbar auch Konflikte Mensch - Kaninchen geben, was vermutlich die Beobachtung auch nicht gerade vereinfacht. In dem Zusammenhang vielleicht noch interessant:

HUBER, C. (1985): Wildkaninchen der St. Petersinsel (Bielersee). Geschichte eines Konfliktes. Natur und Mensch 27: 31-33.

und

HUBER, C. (1985): Zur Dynamik und Baudispersion und der Bauzustände bei Wildkaninchen (Oryctolagus cuniculus L.) der St. Petersinsel (Bielersee). Dissertation, Universität Bern, pp. 177.

vgl. http://www-nmbe.unibe.ch/informieren/team/wirbellose-tiere/charles-huber#publikationen

@Andreas
Hast/Kennst du die oben genannte Dissertation von Huber?
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 01.08.2013 21:50    Titel: Antworten mit Zitat

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Die Ködel waren noch heller und noch gröber als diese hier: http://kaninchenwiese.de/gesundheit/urin-und-koettelkunde/

Nett. Aber mit teilweise falschen Schlussfolgerungen bzw. Interpretationen.

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Das zeigt für mich, dass diese Kaninchen fast ausschließlich Gras (Strandhafer)/Heu fressen.

Ok.

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Vermutlich dann hauptsächlich das Gras damit sie genügend Flüssigkeit bekommen.

Ja, was denn nun? Heu oder frisches Gras?

Gras, Kräuter und Heu enthalten die gleiche Menge Rohfaser. Die nimmt ja durch die Trocknung nicht zu oder ab. Lediglich ihre Konzentration im gesamten Futter ändert sich. Deswegen schrieb ich anfangs auch von falschen Interpretationen. Wenn ich schon "Kräuter-Köttel" und "Verstopfungs-Köttel" lese... Mad

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Jedoch frage ich mich, wie sie mit dieser Ernährung genügend Nährstoffe aufnehmen.

Du versuchst, Deine Beobachtung den falschen Interpretationen einer Webseite anzupassen. Das ist das Problem. Wenn man Wildkaninchen und ihren Lebensraum beobachten und daraus Schlüsse ziehen möchte, muss man das schon sehr genau tun. Und am besten alles vergessen, was auf irgendwelchen Webseiten steht Wink
Das, was Du aus Deiner Beobachtung schlussfolgerst, würde nicht funktionieren. Und so könnten Wildkaninchen auch nicht gut aussehen und sich sogar noch vermehren. Das heißt, Du hast nicht gut beobachtet oder Dein Blick ist durch falsche Informationen bzw. Vorstellungen verstellt.

@David
Naja, so unheimlich verbreitet und in großer Zahl kommen Wildkaninchen im Südwesten nicht vor. Man muss schon sehr genau suchen, um die verstreuten Gruppen zu finden.

David hat Folgendes geschrieben:
Hast/Kennst du die oben genannte Dissertation von Huber?

Nein, leider nicht. Da komme ich auch nicht über die Fernleihe dran.

freundliche Grüße,
Andreas
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 01.08.2013 23:58    Titel: Re: Wildkaninchen - Beobachtung Antworten mit Zitat

Zitat:

@David
Naja, so unheimlich verbreitet und in großer Zahl kommen Wildkaninchen im Südwesten nicht vor. Man muss schon sehr genau suchen, um die verstreuten Gruppen zu finden.

Interessant, dann täuscht offenbar mein subjektiver Eindruck. Vor etwa zwei Jahren war ich unterwegs nach München mit dem Zug und etwas vor München sah ich ein Wildkaninchen. Ansonsten sah ich die einzigen Wildkaninchen in Spanien, Südspanien und Kanaren um genau zu sein.
Dazu hatte Murx auch schon erwähnt, dass sie Wildkaninchen in Hessen beobachtet hätte und irgendwer hatte mal was erwähnt von Wildkaninchen in Fehmarn (gut das ist dann ganz im Norden)...

Was die Diss angeht, auf die Schnelle habe ich folgendes gefunden:
http://opac.admin.ch/cgi-bin/gw/chameleon?lng=de&inst=consortium&search=KEYWORD&function=INITREQ&t1=000279238&u1=12101
Diesen Informationen zufolge, müsste man Kopien bestellen können, wobei die ganze Arbeit umfasst knapp 150 Seiten.
An der Uni Bern gibt es zudem eine Version in Mikrofilm und eine Kurzfassung (3 Seiten), die man offenbar ausleihen kann und eine im Magazin (nicht ausleihbar).
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Schlappohr
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Anmeldungsdatum: 15.02.2013
Beiträge: 359

BeitragVerfasst am: 02.08.2013 11:07    Titel: Antworten mit Zitat

@Andreas

Du bist der Meinung, dass die Köddel von Kaninchen immer gleich aussehen, egal was sie fressen?

Wie erklärst du dir das:
Als ich Lea bekommen habe, hatte sie grob strukturierte und sehr helle Köddel und zu der Zeit hat ein Großteil ihrer Nahrung aus Heu bestanden. Jetzt im Sommer, wo ein Großteil ihrer Nahrung Kräuter und Blätter ausmachen sind ihre Köddel schwarz und kleiner und man kann keine Struktur in ihnen erkennen.

Aus dieser Beobachtung habe ich geschlossen, dass wenn Kaninchen viel grobes Gras und/oder Heu fressen und in ihrer Nahrung kaum Kräuter vorkommen, ihre Köddel groß, hell und grob strukturiert sind.
Nun habe ich Tante google bedient und nach passenden Bildern gesucht, um dir zu zeigen, was ich meine. Dabei bin ich dann zufällig auf diese Seite gestoßen. Mir ging es nur um das Bild.
Zitat:
Wenn ich schon "Kräuter-Köttel" und "Verstopfungs-Köttel" lese.

Das nächste Mal verlinke ich nur die Bilder, damit du den Text nicht lesen musst.

Zitat:
Du versuchst, Deine Beobachtung den falschen Interpretationen einer Webseite anzupassen. Das ist das Problem.

Ich habe mich nur dem Bild der Seite bedient und nur den Text direckt neben dem Bild gelesen nachdem ich schon meine Beobachtungen gedeutet hatte. Die Seite hatte keinerlei Einfluss auf mich.

Zitat:
Und am besten alles vergessen, was auf irgendwelchen Webseiten steht

Wie soll ich etwas vergessen, wenn ich bis dahin noch garnicht davon wusste?

Zitat:
Du hast nicht gut beobachtet

Ich glaube eher, dass meine Beobachtungen nicht in dein "Kaninchenweltbild" passen und du deswegen mir nicht glaubst. Als man mir nicht glaubte, was ich alles an Futterpflanzen finde, konnte ich ja noch Beweißfotos machen, aber ich bin jetzt nicht mehr auf Amrum und kann deswegen kein Beweismaterial liefern. Sollte ich dort mal wieder hinkommen, drehe ich dort gerne ein Film von den Wildkaninchen. Vielleicht glaubst du mir dann ja.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.08.2013 17:32    Titel: Re: Wildkaninchen - Beobachtung Antworten mit Zitat

Zitat:

Das nächste Mal verlinke ich nur die Bilder, damit du den Text nicht lesen musst.

Darum geht es doch gar nicht. Du hast die verlinkte Seite benutzt, um deine Schlussfolgerungen zu ziehen aus dem was du beobachtet hast und was du dort auf jener Seite gesehen (gelesen) hast. Würdest du die Quelle nun weglassen, wäre es noch schwieriger deine Überlegungen nachzuvollziehen, da du damit wichtige Informationen weglässt.

Was mir ehrlich gesagt fehlt, das ist eine ganzheitlichere Betrachtung. Du beobachtest ein Momentum und schliesst daraus irgendwelche Dinge, anstatt dass du dich mit der Literatur beschäftigst und der dort beschriebenen Ernährung der Kaninchen über das Jahr und versuchst deine Beobachtungen so einzuordnen. Natürlich kann da de Fasergehalt schwanken und es täte mich ehrlich gesagt nicht erstaunen, wenn im Sommer die Nahrungsressourcen für eine Weile knapp würden... ich kenne mich aber mit dem Zyklus auf den Inseln wenig aus, ebensowenig kenne ich mich aus mit dem genauen Fressverhalten der Kaninchen. Dabei sollte man nämlich auch im Hinterkopf behalten, dass der Kot nicht zwingend mit dem Verbreitungsgebiet der Kaninchen übereinstimmen muss. Der Kot ist jedoch dort gehäuft anzutreffen, wo die Kaninchen sich häufig aufhalten... Futterplätze gehören da nicht zwingend dazu, gerade wenn sie mit grossem Feinddruck verbunden ist, dann ist das Kaninchen bestrebt, die Zeit dort zu minimieren und die Nahrungsaufnahme zu maximieren.

Was wir wissen, um nochmals zu den Fakten zurückzukommen, dass Perioden oder Jahreszeiten mit knapper qualitativ hochwertiger Nahrung je nach Standort unterschiedlich ist. In Mitteleuropa ist vor allem der Winter ein Problem, da Pflanzen kaum wachsen und das vorhandene Pflanzenmaterial das meiste von relativ schlechter Qualität ist. In Chile verhält es sich genau umgekehrt. Der Winter ist regenreich, über spriesst und grünt es, das Futter ist von guter Qualität, denn es ist Regenzeit. Kommt der Sommer, dorrt das Land aus, die Situation ähnelt dann unseren Wintern vom Nahrungsangebot her. Auf Inseln wiederum kann es nochmals andere Dynamiken geben, geprägt durch Klima, Wasserreserven usw.
Ich war 2000 auf Rømø (DK) und Sylt (DE) und zwar etwa zur gleichen Zeit wie jetzt, sprich es war wahrscheinlich eher Juli und ich hatte nicht den Eindruck, dass das Land einen ausgedorrten Eindruck macht. Die beiden Inseln sind bekanntlich nahe bei Amrum, jedoch ein kleines Bisschen weiter nördlich.

Was die Anpassung der Kaninchen angeht, sollte das eigentlich auch bekannt sein, Kaninchen können auf qualitativ schlechtere Nahrung wechseln und ihren Stoffwechsel runterfahren, ähnlich wie das auch Degus tun. Beide Arten überstehen so die schlechte Jahreszeit recht gut. Ich verstehe jedoch ehrlich gesagt nicht so ganz, wieso man das jetzt wieder mal lang und breit diskutieren muss, zumal die Diskussion sich nur um die angebliche oder vermeintliche Notsituation dreht und es nicht um einen jahreszeitlichen Zyklus geht, bei dem nun mal eben die Natur Schwankungen unterworfen ist, die sich auch auf die Ausbeute für die Kaninchen und deren physiologische Adaption auswirkt.
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Andreas
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 02.08.2013 21:54    Titel: Antworten mit Zitat

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Du bist der Meinung, dass die Köddel von Kaninchen immer gleich aussehen, egal was sie fressen?

Nö.

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Nun habe ich Tante google bedient...

Tja, und genau da haben wir das Problem Wink

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Ich glaube eher, dass meine Beobachtungen nicht in dein "Kaninchenweltbild" passen und du deswegen mir nicht glaubst.

Du verstehst da etwas grundsätzlich falsch: ich glaube Deinen Beobachtungen sehr wohl - ich stimme nur Deinen Schlussfolgerungen nicht zu Wink

Das einzige, was ich etwas bezweifle ist das hier:
Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
In der Dämmerung habe ich beobachtet, was die Kaninchen gefressen haben. Sie haben ungefähr zu gleichen Teilen die vertrockneten Gräser und die frischen Gräser gefressen

Es ist schon unter normalen Umständen schwer zu beobachten, was Kaninchen eigentlich genau fressen. Man muss da sehr nah dran. Und das dann auch noch in der Dämmerung? Was sie in der Nacht machen, ist dagegen weitgehend unbekannt.

Es ging mir eher darum, Dir zu erklären, dass Beobachtung das Eine ist, die Interpretation dieser Beobachtung aber wieder etwas anderes. Wenn man "vorbelastet", also durch verschiedene Meinungen beeinflusst, an eine Sache herangeht, kann das den Blick bzw. die Beobachtung und deren Interpretation halt beeinflussen. Nimm z. B. die Hundehalter: weiß Du, wie viele potentielle "Rütter"'s mit ihren Hunden durch die Welt laufen, die vorgeben, das Wesen und Verhalten ihres Hundes bestens zu kennen und zu verstehen? Was man sich da manchmal anhören muss, lässt einen oft derart verzweifeln... Wink

Du hast aber insofern Recht, dass sich mein "Kaninchenweltbild" etwas vom Mainstream unterscheidet. Es ist aber auch so, dass ich bisher noch keine einzige, qualifizierte, fachlich und sachlich begründete Kritik bekommen hätte - in der Regel handelt es sich um empörte und teils wütende Äußerungen aus dem Tierschutz, beleidigende Vorwürfe oder einfach nur unsachlicher Kram von beleidigten Tierhaltern, weil ich oft ohne große diplomatische Verrenkungen vorgehe. Wenn Du Dir etwas Zeit nehmen würdest und hier im Forum frühere Beiträge liest, wirst Du auch solche finden, in denen ich nicht einer Meinung mit David, Lina, Christina oder wem auch immer bin. In der Regel wird das aber ganz normal abgehandelt, was sich wohltuend von anderen Foren unterscheidet. Du kannst Dich also entspannen, niemand will Dir was Böses - man ist nur anderer Meinung als Du. Und dieses Recht steht jedem zu.

Kiffe, K. (1989) hat Folgendes geschrieben:
"Die Kaninchen legen ihre Bauten zwar überwiegend in den Dünen an, sie suchen ihre Nahrung jedoch bevorzugt in den angrenzenden Wiesen, Weiden oder Gärten."
Quelle: http://www.tuexenia.de/index.php?id=14&no_cache=1&L=0&user_tuexenia_pi1[showUid]=191&cHash=de8080c822&no_cache=1&sword_list[0]=wildkaninchen

Diese Aussage deckt sich exakt mit dem, was ich bei Wildkaninchen beobachte, obwohl diese am anderen Ende von Deutschland leben. Ich schrieb ja bereits, dass sie vor allem Nachts größere Strecken zurücklegen, um gute Nahrung zu finden, wenn es die in der Nähe des Baus nicht mehr gibt. Einige Gruppen haben z. B. ihre Baue in einem kleinen Wäldchen. Dort findest Du im Winter nicht einen, einzigen grünen Halm oder ein brauchbares Blatt an den Sträuchern. Ich könnte jetzt also behaupten, die dort lebenden Tiere ernähren sich nur noch von abgestorbenen Pflanzen und der Rinde von Bäumen. Wenn man sich aber auf die Suche begibt, findet man die Stellen, wo sie fressen - aber eben nur in der Nacht. Und an diesen Stellen finden sie zumindest noch frisches Gras, auch im Winter. Tagsüber wird man an diesen Stellen nie ein Kaninchen sehen, weil dann die gesamte Gegend Hundehaltern gehört.

Kaninchen gibt es auf Amrum seit dem Jahre 1230 und ich habe bisher noch nirgends einen Hinweis darauf gefunden, dass sie dort jemals ausgestorben gewesen wären. Das heißt, ihre Population regelt sich auf natürliche Weise und sie pflanzen sich fort. Du selbst hast ja beobachtet, dass sie alle munter und gut genährt seien. Fortpflanzung und guter Ernährungszustand setzt aber eine gute Nahrung voraus. Und das ist dann ganz sicher nicht zur Hälfte Heu. Tiere dieser Größe haben einen bestimmten Erhaltungsbedarf, der sich mit Heu nicht decken lässt (wissenschaftlich nachgewiesen). Für säugende Häsinnen und Jungtiere ist der Bedarf noch einmal erheblich höher. Allein aus diesem ganz einfachen Grund lassen sich Deine Schlussfolgerungen nicht nachvollziehen, egal was die "Kaninchenwiese" über Köttel schreibt. Auch die kann einfache Naturgesetze nicht außer Kraft setzen. Mein Kaninchenweltbild übrigens auch nicht - aber das passt eher zu vielen Beobachtungen und fachlichen Informationen als das Geschreibsel, was man über Tante Google findet.

Ich schrieb auch, das es natürlich und normal sei, wenn Kaninchen Heu fressen. Es wird mir zwar ständig unterstellt, dass ich Heu verteufeln würde, dass sind aber Personen, die selektiv lesen oder eben Inhalte nicht verstehen.

Schlappohr hat Folgendes geschrieben:
Sollte ich dort mal wieder hinkommen, drehe ich dort gerne ein Film von den Wildkaninchen.

Das ist doch mal eine gute Idee. Ganz im Ernst.

@David: ich könnte Teile der Dissertation von Huber über die NB Bern bzw. der Uni Bern beziehen. Hab dort angerufen und mich dann aber entschlossen, das Geld, was die dafür haben wollen, für was anderes auszugeben Wink

freundliche Grüße,
Andreas
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 13.08.2013 21:51    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo an die Fans von Wildkaninchen,

ich war letztes Wochenende mal wieder "Wildkaninchen gucken" und zu meiner Freude sprangen viele Jungtiere herum. Die Gruppen wachsen und verteilen sich mittlerweile in Gebiete, in denen vorher keine Tiere lebten. Die Anzahl der Baue nimmt auch an Stellen zu, die eigentlich kritisch sind, weil dort tagsüber immer wieder Hunde unterwegs sind.

Gruppe von Jungtieren:


Übrigens: die Jungtiere fressen sehr gern die Blätter von Brombeersträuchern, wie auf dem Bild zu sehen - trotz der Stacheln Wink

In allen Bereichen wächst viel Grün, trotzdem sieht man die Tiere immer wieder an Stellen, die dem menschlichen Auge als "karg" erscheinen:




Wonach das Tier sich streckt, sieht man erst bei genauerem Hinschauen und dem Wissen, was Kaninchen wirklich fressen. Die jungen, frisch nachwachsenden Gräser und Kräuter sind das Ziel. Wenn diese gerade mal 2 - 3cm aus der Erde gewachsen sind, werden die Spitzen gefressen. Wenn man ihnen dabei zuschaut, erinnert das wirklich an einen "Rasenmäher". Sie rupfen und beißen die Spitzen in ihrem unmittelbaren Umkreis ab, machen sich lang, um an die etwas weiter entfernteren Pflanzen zu kommen, ziehen dann irgendwann die Hinterläufe nach und weiter geht es... Auf diese Weise schaffen sie es, die nachwachsende Vegetation kurz zu halten und man meint, da würde ja eigentlich nichts wachsen.


Für das menschliche Auge herrscht im Revier keine Not - dieses Kaninchen versinkt förmlich im Grün:


Aber die Pflanzen dort sind schon mindestens 4 - 6 Wochen alt und bieten im Vergleich zu dem, was frisch sprießt, weniger Nährstoffe, aber mehr Rohfaser. Kaninchen selektieren aber gegen Rohfaser, weil sie diese nicht besonders gut verwerten können. Der ewige Verweis auf die Wichtigkeit der Rohfaser ergibt sich aus der Beschaffenheit und den Inhaltsstoffen industrieller Futtermittel wie Pellets, weil deren Rohfasergehalt vergleichsweise gering und die Qualität (Zusammensetzung) suboptimal ist. Deshalb bekommen z. B. Tierärzte im Studium bereits eingebleut: Heu, Heu und nochmals Heu... Das verfehlt aber die Realität und die tatsächliche Nahrung und Fressweise.

Das heißt nicht, dass Kaninchen keine trockenen Pflanzen(-bestandteile) fressen würden, im Gegenteil. Aber ihre Entscheidung, wann und zu welchem Zweck sie dies tun, kann kein Mensch nachvollziehen. Deshalb ist es zwar richtig, gutes Heu ad libitum (ständig zur freien Verfügung) anzubieten, aber sie sollten nie gezwungen werden, das fressen zu müssen.

Ein Beispiel für die Ernährung des Hauskaninchens:
Wilde Möhre ist eine beliebte Pflanze - aber eigentlich nur ein ganz kleiner Teil davon...


... nämlich die Blätter. Der Blattanteil an der gesamten Pflanze ist jedoch sehr gering. Das heißt, wer seinem Kaninchen 1kg Wilde Möhre (ganze Pflanze) vorlegt, bietet dem Kaninchen entsprechend seines Bedarfes und der Vorliebe nur einen verschwindend kleinen Teil an. Man müsste ungefähr 8 - 10kg Wilde Möhre vorlegen, um ein Kaninchen ausschließlich von dem Grün zu ernähren (das soll nur als Vergleich dienen). Der Rest ist im wahrsten Sinn des Wortes für ein Kaninchen "Abfall" (Stängel).




freundliche Grüße,
Andreas
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Hasilein
Lästermaul


Anmeldungsdatum: 12.01.2012
Beiträge: 158

BeitragVerfasst am: 15.08.2013 10:37    Titel: Antworten mit Zitat

Ich freu mich immer auf neue Wildkaninchenbeobachtungen und -Bilder. Ebenso natürlich von den Hauskaninchen... Smile

Vielen Dank für die tollen Bilder!

Andreas:

Zitat:
In allen Bereichen wächst viel Grün, trotzdem sieht man die Tiere immer wieder an Stellen, die dem menschlichen Auge als "karg" erscheinen


Das beobachte ich auch immerwieder. Dort, wo alles grad frisch nachwächst, wird leidenschaftlich gerupft und "gemäht".
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buki
Nager-Erforscher


Anmeldungsdatum: 18.03.2011
Beiträge: 44
Wohnort: Nahe Heidelberg

BeitragVerfasst am: 16.08.2013 00:01    Titel: Antworten mit Zitat

Wow, was für wahnsinnig tolle Bilder!
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