Schlaganfall(-streifung) beim Degu

[Tina01]

Hallo

Mein Degu-Mädel Bianca ist vorgestern 7 Jahre alt geworden.

Wie schon erwähnt, waren meine Degus die letzten 2 Wochen in den Ferien. Als ich sie letzten Sonntag abholte fiel mir gleich auf, dass das rechte Ohr von Bianca neuerdings hängt. Zudem hielt sie das Köpfchen schief und tapste recht unsicher herum.

Die Kollegin, welche die Ferienbertreuung übernommen hatte meinte dann, dass dies erst seit wenigen Tagen so sei und vermutete, dass Bianca eine Schlaganfall-Streifung erlitten hatte.

Zu Hause im Käfig setzte ich Bianca wie immer auf die mittlere Etage, von wo sie über die Rampe aufs Haus herunter rennen und dann eine ca. 8cm hohe Stufe auf einen Holzklotz und von dort auf den Boden runter kann.
Bis aufs Haus kam Bianca problemlos. Sie getraute sich jedoch offenbar nicht, die kleine Distanz vom Haus auf dem Klotz runterzuspringen. Ich setzte sie dann auf den Boden.

Seither hält sich Bianca nur noch auf dem Boden und in niedriger Höhe von höchstens 10cm auf. Obwohl ich ihr eine sichere, breite Treppe gebaut habe, geht sie nicht mehr aufs Haus (wo ein Futternapf steht) und schon gar nicht mehr höher (wo das sich das Wasser und das Laufrad befinden - alles über Rampen erreichbar - Springen konnte sie schon vorher nicht mehr so gut).

Sie schläft extrem viel (geschätzt ca. 22 Stunden pro Tag), und ich sehe sie auch sehr selten etwas fressen. Sie bettelt jedoch hin und wieder und packt dann den Leckerbissen mit erstaunlicher Kraft und frisst auch davon. Der Lebenswille ist durchaus noch vorhanden und Bianca scheint auch keine Schmerzen zu haben. Deshalb hat es wohl kaum Sinn, sie zum TA zu schleppen.

Hat jemand von Euch so ein Krankheitsbild schon mal gesehen?
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Liebe Grüsse
Simone

[Murx Pickwick]

Ich verlinke hier einfach mal den E. cuniculi-Thread von atropa belladonna:
E.cuniculi beim Degu, unterschätztes Risiko?

Das Problem ist, Schlaganfall, Ohrenentzündung und E. cuniculi sind nur schwer voneinander symptomatisch unterscheidbar und brauchen jeweils ganz unterschiedliche Therapien. Daß scheinbar auch Degus erkranken können, zeigt dieser Fall sehr schön, die beobachteten Symptome stimmten in diesem Fall mit E. cuniculi bei Kaninchen und Menschen weitestgehend überein ... wird also E. cuniculi oder etwas sehr ähnliches gewesen sein.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"

[atropa belladonna]

Ist Deine Kollegin "vom Fach"? Ich frage, weil es äußerst schwer ist, bei einem Degu und anderem Kleingetier aufgrund von Kopfschiefhaltung und Manegenbewegungen auf eine TIA (Transistorisch Ischiämische Attacke, so heißt die Streifung im Fachjargon, oder eben "vorübergehende Durchblutungsstörung") zu differenzieren. Diese Symptome hast Du beispielsweise auch bei Ohrenerkrankungen.

Ah, ich seh grad MP in der Vorschau... ja genau, meine e.c. Geschichte ist mir dazu auch eingefallen. Allerdings halte ich es andererseits auch nicht für gänzlich ausgeschlossen, dass Bianca-Degu - von der wir dank Tina immer das ganz genaue Alter wissen - eine TIA hatte. Trotzdem würd ich nochmal vorsichtshalber den TA draufschauen lassen (zumindest mal ins Ohr gucken lassen, evtl. mit Hausbesuch).

Edit: Ich seh erst jetzt, dass MP schon vor Stunden auf den Beitrag geantwortet hat *kopfkratz* Wieso ist der mir nicht vorher angezeigt worden? Hab ich jetzt auch Durchblutungsstörungen im Auge?

[Tina01]

Danke für Eure Beiträge.

An eine Ohrenerkrankung habe ich auch schon gedacht.

Seit gestern abend gibt es allerdings erfreuliche News. Bianca klettert wieder auf die mittlere Etage hoch, läuft viel sicherer und radelt sogar wieder.

Und gestern abend sah ich, wie sie mit dem rechten Ohr wackelt. Das klingt recht unspektakulär, jedoch ist dadurch meiner Ansicht nach eine Lähmung auszuschliessen.

Ich werde die Kleine gut beobachten und natürlich der TÄ zeigen, wenn sich ihr Zustand wieder verschlechtern sollte.

PS: Ich habe Bianca damals mit Angabe ihres genauen Geburtsdatums geschenkt bekommen, das habe ich mir als Beamtin halt gemerkt.
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Liebe Grüsse
Simone

[atropa belladonna]

Bei einer vorübergehenden Durchblutungsstörung hast Du auch keine länger anhaltenden Symptome (Lähmung z.B.), deshalb ist es nicht verwunderlich, dass Dein Degu mittlerweile wieder munter ist, vorausgesetzt, es war eine TIA.

Wie gesagt, es ist schwer, etwas in diese Richtung zu unternehmen. Vielleicht magst Du es auf der fütterungstechnischen Ebene mit durchblutungsfördernden Mitteln probieren? Eventuell auch auf homöopathischer Ebene, denn an Kräutern fällt mir jetzt eigentlich nur etwas ein, das hauptsächlich extern benutzt wird bei Durchblutungsgeschichten (Rosmarin). Und natürlich Gingko. Mit Gingkopräparaten habe ich bei Degus jedoch überhaupt keine Erfahrung. Hier würde ich entweder versuchen, Gingko anzufüttern oder als homöopathische Substanz zu verabreichen. Evtl. fällt MP dazu noch etwas ein, oder Du erkundigst Dich mal bei einem kompetenten Tierhomöopathen.

[Murx Pickwick]

Kreislaufanregend und damit auch durchblutungsfördernd sind alle Pflanzen mit Scharfstoffen: Ingwer, alle kohlartigen Gewächse, Kerne der Paprikagewächse, Kressen ...
Es gibt Hinweise dafür, daß etliche Carotinoide Herz-Kreislauferkrankungen entgegenwirken können, einschließlich Thrombosen, Hirnschlag, Schlaganfall usw usf ... Carotinoide finden sich viel in rotem, orangen und gelben Früchten und dunkelgrünen Blättern. Besonders wirksam soll das Lycopin aus Tomatenfrüchten und Hagebutten sein.

Es ist zumindest wahrscheinlich, daß fertigkonfektionierte Futtermittel, wie JR Farm-Produkte oder andere Produkte in der Richtung eine fördernde Wirkung bei Herz-Kreislauferkrankungen haben, sicher ist das jedoch nicht. Auch zuviel Stärke und Zucker kann vermutlich Herz-Kreislauferkrankungen einschließlich Schlaganfall fördern, sicher ist jedoch auch das nicht.
Ölhaltige Sämereien dagegen und Nüsse haben diese Wirkung mit Sicherheit nicht, wenn also der Degu es verträgt, wäre das auch noch ne Option, einfach den Mehlsaatenanteil vorsichtig zu vermindern und den Ölsaatenanteil zu erhöhen. Dies muß allerdings genau beobachtet werden, ob der Degu damit vitaler wird oder eher phlegmatischer ... vitaler wäre ja gut, aber phlegmatischer wäre nicht gut. Auch Kotveränderungen wären nicht gut und würden anzeigen, daß der Degu den hohen Ölsaatenanteil nicht verträgt.
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Marx ist die Theorie
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[mimelmu]

Ich hab seit 3 Jahren einen!!! Degu. Hab ihn von Leuten angenommen die die Tiere einfach da gelassen haben und abgehauen sind. Waren insgesamt 4, doch der eine wurde von den anderen wohl irgendwie angegriffen und dann hatten sie ihn schon 1 Jahr alleine in nem Käfig.
Habe dann auch keinen mehr dazu gesetzt. Ich weiß nicht obs vllt besser gewesen wäre, aber glaube er ist so ganz glücklich.

Gester Abend dann machte er als so komische Geräusche und auf einma quiekt er wie am Spieß,krampft und zuckt. Danach kam er nicht mehr auf die Beine. Er quiekte noch kurz und wimmerte dann 2 Std lang. Eines seiner hinteren Beine war wohl wie gelähmt. Er wollte auf sein Haus springen um zu trinken und das Bein kam nicht hinterher und der plumste wieder runter.

Ich hab ihm dann alles nach unten gestellt und ihm sein Trinken unter die Nase gestellt und dann hat er auch getrunken.
Es ging noch ne ganze Weile, dass er nicht richtig vorran kam. Er war auch ganz erschöpft,reagierte kaum und die Augen waren etwas trüb. Dann verzog er sich in sein Haus und schlief.

Heute Morgen gings ihm wieder ganz gut. Glaube sein eines Bein ist noch steif, aber die trüben Augen sind weg und er ist im Gegensatz zu gestern sehr munter. Isst und trinkt normal und holt sich das auch selbst. ( Hab alles auf eine Ebene gemacht )
Er saß eben sogar in seinem Rad, hat sich nach ner Weile reingestellt und ist sogar zaghaft gelaufen.

Ich denke solang er keine Schmerzen hat und ich das gut beobachte werde ich nicht zum TA gehen, weil es für ihn nur Stress ist. Hinzu kommt ja, dass er sich zwar streicheln lässt und alles aber nicht unterm Bauch.Sprich er lässt sich nciht hochheben.
Wäre auch nochn Problem.

Ich hab sowas noch nicht erlebt und glaube das war wohl irgendwie nen Epileptischer Anfall oder Schlaganfall oder sowas. Zudem hab ich ihn halt auch schon 3 Jahre und als ich ihn bekommen habe war er auch schon ausgewachsen, mir wurde nie gesagt wie alt er ist. Ich tippe mal auf 6 oder so.

Was meint ihr dazu?

[mimelmu]

rückfall!!!
er hatte grade wieder son anfall...
gequiekt, gekrampft...
rufen den tierarzt nu an

[atropa belladonna]

Wie in den anderen Postings schon erwähnt, kann ein Krampfanfall vielerlei Ursachen haben. Aus der Ferne kann ich persönlich Dir leider nichts raten - außer den TA zu rufen. Und das hast Du ja bereits getan.

Edit: auch aus der Beschreibung kann ich nichts ableiten. Es ist alles typisch für einen Krampf, aber welche Ursache der hat... wie gesagt, das kann ich nicht sagen.
_________________
"Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein)

[mimelmu]

Also der TA hat gesagt wir sollen ihn einfach lassen.Essen und Trinken in die Nähe stellen.Es werden wohl noch mehr Krampfanfälle folgen und dann wir er bald sterben.Einschläfern würde er ihn nicht, weil das für den Kleinen Stress pur wäre und wir sollen ihn lieber so sterben lassen.

Traurig aber er hatte ein schönes Leben =(

[alexandra36]

[mimelmu]

Die Anfälle werden halt immer schwächer irgendwie. Er liegt in seinem Häuschen und schlummert vor sich hin. Habs mal bischen länger beobachtet und er hat bis jetzt die Stunden nur noch Zuckungen gebhabt keine Krämpfe mehr...
Wimmert und quiekt nicht...

[mimelmu]

Ich mein was soll ich machen wenn der einzige TA der im mom zu erreichen ist das sagt =(
Wir werden es weiter beobachten und falls weitere Anfälle folgen werden wir wohl am Montag noch zu anderen und ihn einschläfern lassen.

[atropa belladonna]

Chapeau vor diesem Tierarzt. Er hat recht und in diesem Fall das einzig richtige geraten.

Man kann in einem solchen Fall wirklich nur symptomatisch bzw. auf Verdacht therapieren. Das bedeutet Cortison, Antibiose und ggfs. ein Flüssigkeitsdepot mit oder ohne Vitamine. Meistens ist es jedoch so, dass die Degus sich in einem solchen Stadium überhaupt nicht mehr untersuchen geschweige denn spritzen lassen. Bei kleinster Berührung gibt es oft eine Krampftendenz. Das ist Qual pur für das Tier.

Du kannst versuchen, dem Kleinen mit Bachblüten (Rescue Remedy) ein wenig Hilfe zukommen zu lassen. Ansonsten ist es wirklich so: Lass das Tier in aller Ruhe einschlafen (vermutlich heute nacht oder spätestens morgen wird das erfahrungsgemäß der Fall sein).
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"Manche führen,
manche folgen"
(Rammstein)

[mimelmu]

bachblüten?
was ist damit?