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Magenüberladung durch Frischfutter?

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Magenüberladung durch Frischfutter? Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 11.12.2009 13:48    Titel: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Sehr, sehr oft wird von Kaninchen- und Meerschweinchenhaltern, welche ihre Tiere hauptsächlich mit Heu ernähren, berichtet, ihre Tiere würden derartig schlingen, daß sie Angst haben müßten, daß sich ihre Tiere an Frischkost überfressen ... nur, kann das überhaupt passieren?

Der Magen sowohl von Meerschweinchen, als auch Kaninchen ist nicht dehnbar und darauf ausgelegt, daß er bis Anschlag gefüllt wird, wenn der Magen voll ist, ist er voll, mehr kann nicht mehr gefressen werden. Das Schlimmste, was also passieren kann, ist, daß der Magenpförtner geöffnet wird und der Nahrungsbrei, noch bevor er richtig mit Magensäure durchmischt ist, in den Darm geschoben wird und dort recht schnell weitertransportiert wird. Die Folge sind feuchte, glänzende, bunte Köttel.

Anders bei getrockneter Kost ... sowohl Heu, als auch Getreide oder Industriefutter quellen auf. Das eine mehr, das andere weniger ...
Da die Quellzeiten jedoch deutlich länger sind, wie der Aufenthalt im Maul, quellen diese Futtermittel erst im Magen. Was an Flüssigkeit zum Quellen fehlt, wird in Form von Magensäure in den Nahrungsbrei abgegeben, da eine gewisse Feuchtigkeit des Nahrungsbreies vonnöten ist, damit er weitertransportiert werden kann. Um das zu gewährleisten, öffnet sich der Magenpförtner erst dann, wenn die Feuchtigkeit auch erreicht ist - das bedeutet, es wird solange Magensaft in den Nahrungsbrei abgegeben, bis der Nahrungsbrei voll aufgequollen ist und solange bleibt der Magenpförtner geschlossen! Der Nahrungsbrei quillt auf und wenn das Kaninchen/das Meerschweinchen tatsächlich gierig getrocknete Kost aufgenommen hatte (beispielsweise durch Hunger), wird der Druck über die Volumenvergrößerung irgendwann ausreichen, die Magenwand reißen zu lassen - denn Ausdehnen tut sich der Magen nicht (bzw kaum merklich).

Weiterhin ist damit zu rechnen, daß der stärker angesäuerte Nahrungsbrei, wenn er dann in den Dünndarm entlassen wird, zu schnell am Zwölffingerdarm vorbeigeschoben wird und somit gar nicht richtig mit Natronlauge neutralisiert werden kann. Die Dünndarmwände sind jedoch nicht vor Verätzung durch Salzsäure geschützt, sie werden angegriffen, es werden zum Schutz mehr Schleimzellen produziert, welche mehr Schleim abgeben. Dieser Schleim wiederum führt dazu, daß Mineralstoffe weniger gut aufgenommen werden können.
Entzündungen durch die Darmwandverätzungen wiederum können die Barriere für Schwermetalle und Kupfer verändern, so daß es zu einem Ungleichgewicht in der Aufnahme von Mineralstoffen, Spurenelementen und Giften kommt. Schwere Darmstörungen sind die Folge.

Fazit:
Eine Magenüberladung ist durch Frischfutter nicht möglich, da es nicht quillt und auch im Magen schon eine optimale Feuchtigkeit aufweist, so daß der Magenpförtner rechtzeitig bei höherwerdendem Druck geöffnet wird.
Eine Magenüberladung durch Trockenfutter dagegen ist möglich ... allerdings nur dann, wenn ein ausgehungertes Kaninchen Trockenfutter bis Anschlag frißt.
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Marx ist die Theorie
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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kichwa
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Anmeldungsdatum: 22.03.2007
Beiträge: 221
Wohnort: Dresden - Freiberg

BeitragVerfasst am: 13.12.2009 11:13    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Interessant dazu nochmal die Erklärung zu lesen. Bei mir war auch der Eindruck entstanden, dass Magenüberladungen nur bei Heu+Gemüse gefütterten Tieren auftreten. Hatte es aber eher auf die mangelnde Rohfaser bzw. Stärke im Futter geschoben.
_________________
Viele Grüße,

Christina
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Luder
Freak


Anmeldungsdatum: 29.06.2009
Beiträge: 365

BeitragVerfasst am: 13.12.2009 13:32    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Vielleicht noch anzumerken das die Magenüberladung bei Heu/Gemüse ernährten Tieren eher auftritt wenn das Gemüse portioniert wird? Ich denke wenn auf das noch quellende Trockenzeugs dann Gemüse kommt ist die Gefahr der Magenüberladung doch höher, oder?

Ich habe das schon öfter angemerkt, aber mir fällt immer wieder auf das Magenprobleme gerade da sehr häufig sind, wo die Heu-Gemüse-Verfechter sind. Wie z.B. im Kaninchenschutzforum und Co. (darf ich das nennen? Confused )
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Das Problem vieler Hunde ist die konsequente Inkonsequenz ihrer Halter.
Oliver Jobes, (*1966)
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 13.12.2009 13:49    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Kaninchenschutzforum ist erstens keine Einzelperson und zweitens öffentlich und drittens nur als ein Beispiel unter vielen ... also seh ich nix, was dagegensprechen könnte, daß du es nennst ...

Wenn das Gemüse nicht rationiert wird, wird eh so wenig Heu aufgenommen, daß es gar nicht genügend quellen könnte, als daß es zu einer "Magenüberladung" kommen könnte. Wird Naßfutter, egal ob Gemüse oder nicht, rationiert gefüttert, wird es förmlich inhaliert, da Kaninchen genau wie Katzen ihren Flüssigkeitsbedarf hauptsächlich über Frischkost decken und eben nicht über Trinken. Getrunken wird normalerweise nur dann, wenn ein erhöhter Flüssigkeitsbedarf da ist.
Da jedoch der Magen schon mit Heu voll ist und das Heu dann noch quillt, wirds für das Kaninchen echt eng im Magen - das bischen Frischfutter reicht nie und nimmer, den Nahrungsbrei so einzufeuchten, daß der Magenpförtner sich öffnen wird, bevor das Heu voll aufgequollen ist ... wenn sich der Magenpförtner dann endlich öffnet, herrscht ein derartig hoher Druck im Magen, daß der Nahrungsbrei sehr schnell durch den Zwölffingerdarm gepreßt wird - damit ist eine Neutralisierung des Nahrungsbreies gar nicht mehr gegeben, der Nahrungsbrei enthält noch viel zu viel Salzsäure, welches die Dünndarmschleimhäute angreift.

Kein Wunder, wenn es da irgendwann zu Magen-Darmproblemen kommt, wenn hauptsächlich Heu verfüttert wird und Frischfutter (egal ob Kräuter, Wiese, Obst oder Gemüse) rationiert wird.

Selbst eine ausschließliche Fütterung von frischen Äpfeln würde nicht zu einer Magenüberladung oder gar Verdauungsproblemen führen - hier wären es einfach irgendwann durch einseitige Ernährung verursachte Nährstoffmängel samt aller davon verursachten unangenehmen Begleiterscheinungen, die sich irgendwann bemerkbar machen.
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lia
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Anmeldungsdatum: 18.05.2007
Beiträge: 108

BeitragVerfasst am: 20.12.2009 21:41    Titel: Antworten mit Zitat

leider habe ich dazu eine etwas traurige Erfahrung gemacht. Als ich im September nach Hause kam, lag Irina aufgebläht und tot im Gehege, mit Olwina ging ich zum TA, sie hatte eine Magenüberladung. Meinen Meerlis bekommen nun wirklich kein spezielles Futter, nur Heu, Gras, Gemüse und zu dem Zeitpunkt auch Mais, aber das bekamen sie schon den ganzen Herbst. Ich werfe immer Maiskolben rein und die werden dann über mehrere Tage abgeknabbert. Olwina ist schliesslich auch gestorben, die Tierärztin hat noch versucht einen Schlauch einzuführen und so alfälliges Gas abzuleiten. Doch leider Erfolglos, der Futterbrei quoll ihr aus dem Mund und hat den Schlauch verstopft. Sie hat sich auch öfters passiv übergeben, also das Zeug im Mund ausgehustet.

Wieso das kam, weiss ich nicht genau, aber wir haben Birnen im Verdacht. Meine Mutter hatte ihnen an dem Tag Birnen gegeben, diese waren am Mittag, als ich nach Hause kam schon am gähren und ziemlich Matsch. Seit dem gibts keine Birnen mehr, obwohl der Grund eher das Gähren nicht die Birnen sind...
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Wir sollten die Menschen nicht allzu sehr vermenschlichen- Altruismus existiert nicht.


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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 20.12.2009 23:03    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Gärende Birnen werden von Meerschweinchen vertragen - in Verbindung mit Sämereien aller Art, egal ob Ölsaaten und Mehlsaaten, jedoch nicht ... und hier wird der Grund gelegen haben. Selbst geringste Mengen an Saaten haben auf Hausmeerschweinchen eine subtile, vitalitätsmindernde Wirkung.
Der Mais war zuviel Stärke, welche den Darm durcheinanderbrachten, die gärenden Birnen haben hier nur noch den Rest erledigt. Ich hab solch furchtbare Erfahrung machen müssen mit einem Meerschweinchen, was ich neu übernommen hab - da wars allerdings das übliche Meerschweinchenfutter der Vorbesitzerin, ich selbst hatte noch ordentlich Hafer verfüttert und von Knall nach Hopp frisches Gras und Kräuter ad lib. Das Meerschweinchen bekam Kolik, hat diese jedoch dank Kümmelöl halbwegs überstanden. Ich hatte mehrere Tage lang gebangt, obs klappt oder nicht, weil die Blähungen einfach nicht aufhören wollten.

Ich bin mir inzwischen allerdings nicht mehr sicher, ob es wirklich die Stärke in den Sämereien ist, denn Ölsaaten enthalten ja keine oder kaum Stärke und trotzdem sind die gleichen Phänomene zu beobachten. Weiterhin würde mich interessieren, ob dieses Phänomeen einschließlich der erhöhten Kälteempfindlichkeit, Abmagerung etc mit Saaten auch bei Wildmeerschweinchen oder Tschudi-Meerschweinchen zu beobachten ist - meine Theorie ist ja, daß weder Wildmeerschweinchen noch Tschudis mit Sämereien Probleme haben und nur die jahrtausendelange Fehlernährung der Hausmeerschweinchen mit Kraut aller Art und ohne Sämereien sie zwar robuster gegenüber Kräutergifte gemacht hat (Solanin beispielsweise), aber eben auch empfindlich auf Sämereien werden ließ. Und da es nie eine Selektion auf ein verändertes Futterwahlverfahren gab, selektieren unsere Hausmeerschweinchen noch genauso wie ihre wilden Vorfahren ihr Futter - und die werden mit Sicherheit auch an Grassamen und Kräutersamen angepaßt sein, wie sollen sie die denn auch in freier Wildbahn umgehen?
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pantoffeltierchen
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Anmeldungsdatum: 01.10.2010
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BeitragVerfasst am: 21.10.2010 22:29    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Bezüglich der Einfeuchtung des Mageninhaltes: Wenn mein Hase nur noch Grünfutter frisst, muss er automatisch weniger trinken? Ich habe beobachtet, dass er seit einiger Zeit nicht mehr säuft, wenn ich ihm Wasser hinhalte. Aber jetzt bekommt alles einen Sinn. Er frisst kein Trockenfutter mehr und nimmt über das Grünzeug genügend Wasser auf. Er hat also gar kein Wasser mehr nötig?
Ich dachte bisher immer, dass auch ein hoher Grünfutteranteil den Wasserbedarf von Kaninchen nicht decken kann. Wahrscheinlich gilt das dann nur in Verbindung mit Trockenfuttergabe, da das Trockenfutter eingefeuchtet werden muss.
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Das schönste Erlebnis, das man mit einem Tier haben kann ist sein Vertrauen zu gewinnen. Besonders dann, wenn man lange daran gearbeitet hat.
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Murx Pickwick
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BeitragVerfasst am: 21.10.2010 23:11    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

In 100g Frischfutter sind 70 - 80ml Wasser ... in Heu sind nur 10 - 14ml Wasser und in Pellets meist unter 10ml Wasser.

Hast du mal ausgemessen, wieviel dein Kaninchen an Trockenfutter und Heu gefuttert hatte und wieviel Frischfutter es nun futtert?

Alleine übers Frischfutter wird deutlich viel mehr Wasser aufgenommen, wie mit Trockenfutter und ein wenig Frischfutter ... alleine das reicht schon als Erklärung aus, weshalb Frischfutterkaninchen nur trinken, wenn es heiß ist oder wenn sie säugen.
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pantoffeltierchen
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BeitragVerfasst am: 21.10.2010 23:33    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Es war meist nicht viel. Ich hab nicht genau abgewogen. Heu frisst er schon seit nem Jehr nicht mehr. Da war noch nicht viel im Futter umgestellt. Im Winter drei EL pro Tag und sonst zwei. Allerdings habe ich zwischendurch immer mal rationiert, wegen dem Gewicht. Nun bin ich ja seit einem Jahr nicht mehr zu Hause. Sollte mein Vater auch mal gefüttert haben: Er neigt dazu den Napf bis zum Rand zu füllen. Meine Ma gibt deutlich weniger, aber bestimmt mehr als ich. Hauptsache aber, das Trockenfutter wandert jetzt in die Tonne.
Es ist schwer nachzuhalten, wieviel Frischfutter er bekommt, da er über den Tag ausschließlich Selbstversorger ist. Ab und an gibt es dann mal was, oder jemand pflückt ihm was, ansonsten wird nur noch Abends gefüttert. Demnächst im Winter wird das ja noch etwas anders. Da könnte man dann wirklich mal gucken, wieviel er frisst.
Klar ist aber: Seit dem Trofu-Stop sorge ich dafür, dass er abends mindestens einen Arm voll Grünzeug plus Karotte, Apfel, Petersilie hat. Manchmal gibts sogar nen halben Salat. Ich würd sagen, es ist insgesamt ca. dreimal soviel wie vorher. Wen ich jetzt noch die Vielfalt mit reinbringe, die ihr alle bei euren Fütterungen habt, wird er bestimmt super zufrieden sein. Smile
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pantoffeltierchen
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BeitragVerfasst am: 26.11.2010 23:58    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Ich weiß, es steht bestimmt in Andreas Buch, mich interessierts aber jetzt schon und vielleicht hat ja jemand Spaß am erklären.
Was passiert eigentlich im Kaninchenmagen? Also ist der Vorgang derselbe wie beim Menschen, abgesehen davon, dass gestopft wird? Werden die gleichen Substanzen wie beim Menschen gebildet (Pepsin und so)? Und wie hoch bzw. niedrig ist der pH? Können ähnliche Krankheiten wie beim Menschen auftreten? Sodbrennen, Magengeschwür...die angesprochene Magenüberladung mal ausgenommen. Was ist mit Magendrehung? Die gibts häufiger bei bestimmten Hunderassen. Und wie entsteht ne Magendrehung?
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 27.11.2010 10:38    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Zum Stopfdarm siehe hier:
Mythos Stopfdarm
Haben wir mal sehr mühsam ausdiskutiert. Oder hier in kompakter Form zusammengefasst: http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Stopfdarm
Um es ganz kurz zu fassen, nochmals die wichtigsten Argumente, Auch das Kaninchen hat einen Darmpförtner, der den Speisebrei in kleinen Happen in den Darm abgibt, also nix von stopfen, auch das Kaninchen hat Darmperistaltik (soll man angeblich sehr gut sehen, wenn man ein frisch geschlachtetes Kaninchen ausnimmt -> Darm bewegt sich teils sehr intensiv), dass sie aber "ständig" fressen müssen d.h. um genau zu sein, dass ein guter Teil ihres Tages sie mit Nahrungsaufnahme beschäftigt sind, das verteilt über den Tag, das wird ja gerne als Begründung für den "Stopfdarm" vorgeschoben (weil ja die Nahrung rutschen müsse). Wenn man das aber genauer betrachtet liegt es schlicht und einfach an den stark begrenzten Speicherkapazitäten des Magendarmtrakts:
Das Kaninchen frisst relativ energiearme Nahrung im Vergleich zu den Samenfresser, Insektenfresser und Allesfresser, die das was das Kaninchen als Hauptfutter fressen allenfalls als Beikost zu sich nehmen, wenn überhaupt. Die Strategie des Kaninchens ist jedoch unter den Pflanzenfressern, die sich allesamt in diesem Kontext betrachtet mit relativ energiearmer Nahrung herumschlagen, eine der Arten, die hier wiederum stark auf energiereiche Pflanzenteile selektiert. Dennoch bedeutet es in der Praxis, dass es zur optimalen Nutzung dieser Fülle an nicht so energiereicher Nahrung effiziente Wege braucht um möglichst viel Energie daraus zu gewinnen. Eine Möglichkeit wäre es, die Nahrung lange im Magendarmtrakt zu behalten, um sie gründlich zu vergären, aber dazu ist der Verdauungstrakt des Kaninchens zu klein, es würde so verhungern müssen mit vollem Bauch. Also wird schnell ausgeschieden, was faserreich und nährstoffarm ist, nur die feinen Teilchen, die meist mehr Energie enthalten, werden durch einen speziellen Mechanismus im Darm zurückbehalten und wandern dann in den Blinddarm. Dort können sie länger verweilen und von der Blinddarmflora richtig vergärt werdenn. Der daraus entstehende Blinddarmkot ist wiederum nährstoffreich und gibt so quasi ein nährstoffreiches Zubrot. In Notzeiten wird sogar der harte Kot noch einmal gefressen und passiert dadurch den Verdauungstakt ein zweites Mal. Im Gegensatz zum Blinddarmkot, bei dem gewisse Mineralstoffe viele Male den Verdauungstrakt passieren können, bis sie endlich aufgenommen werden, wird der harte Kot, was beim zweiten Mal nicht für Blinddarmkot gebraucht werden kann, sprich die groben Teile definitiv ausgeschieden.

Dann zu deiner Hauptfrage:
Was im Magen selber passiert kann ich dir nicht im Detail erklären, man muss aber unterscheiden zwischen Nahrungsaufnahme und Kotfressen. Bei der Nahrungsaufnahme wird der Magen einfach gefüllt mit frischem Grün, das dann verdauut wird, ich denke das läuft ganz ähnlich ab wie bei uns. Wir haben also ständige Magenbewegungen, die den Speisebrei leicht in Bewegung halten und so ermöglichen, dass eine Ein"speichelung" mit Magendrüsensektrete (wohl auch Magensäure) nicht nur die äussere Randzone betrifft, sondern nach und nach der ganze Speisebrei angesäuert wird. Dann wird das Zeug nach einer gewissen Einspeichelungszeit mittels Darmpförtner portionsweise an den Dünndarm abegeben. Dort wird er mit basischen Säften neutralisiert. Der Rest dürfte bekannt sein: Enzyme zerlegen den Speisebrei, extrahieren Zucker/Kohlenhydrate und Proteine sowie Fettsäuren. Was nicht von der Darmwand resorbiert werden kann wandert weiter in den Blinddarm und Grimmdarm, dort kommt es wie schon erwähnt zur Separierung. Während in der Mitte des Darms der Fluss in normale Richtung geht, arbeiten die Poschen durch Antiperistaltik in Gegenreichtung und entlang der Poschenwände, die wie Aussackungen im Darm bestehen, wandern nun die kleinen Nahrungsteile von einer Posche zur nächsten, in entgegengesetzte Flussrichtung, bis sie im Blinddarm angekommen sind. Dazu käme dann noch ein Wasserhaushalt, der glaubs mit einer Sezenierung im Blinddarm anfängt und durch Resorption im Grimmdarm wieder dem Körper zugeführt wird... allerdings weiss ich ehrlich da die Details nicht mehr. Weiter unten im Grimmdarm, genauer im Fusus coli wird dann der Hartkot in seine ballenförmige Form gepresst und dann ausgeschieden.

Beim Kotfressen sind die Prozesse ein bisschen anders. Der Blinddarmkot wird ja in der Regel direkt vom Anus abgenommen und gelangt im Normalfall ohne zu kauen in intakter Form in den Magen. Dort bilden diese Kotpillen eine braune Schicht von klar erkennbaren Kotbällchen, die dank ihrer äusseren Schleimhaut auch im Magen für eine gute Weile noch intakt bleiben. Allerdings rumort es dort ziemlich stark: während es am unteren Ende des Magens, beim Darmpförtner sehr sauer ist, sind die Kotpillen, die oben auf "schwimmen" deutlich weniger sauer und verbleiben dort für einige Stunden, lösen sich aber mit der Zeit langsam auf: Dieser Prozess beginnt jedoch schon im Innern, da wandeln Milchsäurebakterien den Blinddarmkot langsam in Milchsäure und weitere Stoffwechselprodukte um. Der Kot zerfällt dann und färbt den Mageninhalt nach und nach braun, wobei der Zerfall nicht alle Kotpillen aufs Mal betrifft, während die einen schon am Zerfallen sind, bleiben andere vorerst noch intakt, aber innerhalb weniger Stunden zerfallen dann auch noch die letzten Exemplare. Alles geht, soweit ich das noch richtig in Erinnerung habe, von den ersten Kotpillen die in den Magen gelangen, bis alle aufgelöst sind etwa 7-9 Stunden, aber wie gesagt diese Angabe Handgelenk mal Pi aus dem Kopf. Kann auch länger sein, vielleicht ein bisschen weniger lang, aber die Grössenordnung stimmt etwa. Falls es dich interessiert, kann ich die Infos nochmals hervorkramen. Ich hab mir da vor einigen Jahren sehr gründliche Notizen dazu gemacht und auch einen Text verfasst, der allerdings nie veröffentlicht wurde.

Was die Magendrehung bei Hunden angeht, ich glaube da verdreht sich der Magen tatsächlich, kann es dir aber nicht im Detail sagen. Es ist jedenfalls wenn nicht rechtzeitig bemerkt, eine fatale Sache. Ann N. Martin schreibt in ihrem Buch "Food pets die for" von dieser Sache sehr ausführlich und was das Futter eine Rolle spielt. Ich kann es dir aber jetzt nicht im Detail sagen. Wenn es dich interessiert, könnte ich jedoch nachsehen.
Wobei vielleicht weiss das Murx aus dem Stehgreif... keine Ahnung was sie für Überraschungen noch zu bieten hat... falls sich jedoch das Thema nicht schon so klären sollte, steht mein Angebot.

Zitat:

Und wie hoch bzw. niedrig ist der pH? Können ähnliche Krankheiten wie beim Menschen auftreten? Sodbrennen, Magengeschwür...die angesprochene Magenüberladung mal ausgenommen.

Die Höhe des pH ist glaubs abhängig von der Fütterung. Es ist ein Unterschied ob die Tiere Pellets bekommen (bei diesen liegen auch umfangreiche Zahlen vor) oder Grünfutter sprich natürliche Nahrung (hier wüsste ich konkret keine Zahlen).
Was Magenkrankheiten angeht, keine Ahnung. Vielleicht weiss Murx oder Andreas was dazu, ich muss jedenfalls passen.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


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BeitragVerfasst am: 27.11.2010 11:46    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Der Vorgang im Kaninchenmagen ist ähnlich wie beim Menschen - jedoch gibt es Unterschiede einfach nur aus der Tatsache heraus, daß immer Material im Magen zurückgehalten wird. Der Magen vom Kaninchen ist also immer gleichmäßig voll ... der Magen vom Menschen wird regelmäßig geleert.
Für das Kaninchen bedeutet dieser immerwährend volle Magen einen gewissen Schutz der Magenwände vor aggressiven Pflanzengiften, da die Pflanzengifte im Nahrungsbrei ordentlich verteilt und mit harmlosen Nahrungsbrei verdünnt werden. Sowas ist beim Menschen nicht möglich. Weiterhin ist es dem Kaninchen durch den ewig vollen Magen möglich, in Hungerzeiten Pepsine deutlich länger auf den Nahrungsbrei einwirken zu lassen - somit wird also auch noch das letzte Eiweiß in seine Aminosäuren zerlegt. Auch das stellt einen gewissen Entgiftungsmechanismus da, in Aminosäuren zerlegte Eiweiße sind nunmal nicht mehr giftig. In Magerzeiten wird gleichzeitig auch das bischen Eiweiß, was das Kaninchen noch findet, deutlich besser ausgenutzt. Kaninchen entpuppen sich also bei näherer Betrachtung als Hungerkünstler, die notfalls sich noch mit Rinde oder wertlosen Blättern über wirklich harte Zeiten retten können ...
Dieser ewig volle Magen bewirkt allerdings noch mehr ... Kaninchen sparen sich auf diese Art und Weise teure Regelmechanismen, um zu ermitteln, wann Pepsine, Magensäure und Co in den Magen abgegeben werden müssen. Damit wird die Bauchspeicheldrüse der Kaninchen deutlich weniger belastet wie beim Menschen, da sie viel gleichmäßiger arbeiten kann. Auch die Magenwände werden weit weniger durch Magensäure belastet, das Kaninchen kann sich die enorme Schleimschicht über der Magenwand, die wir Menschen haben, auch gleich noch sparen.
Und noch mehr wird eingespart ... wenn wir hier schon beim Sparen sind.
Kaninchen sparen sich jede Menge sehr verschwenderisch arbeitender Magenmuskeln ein! Dadurch, daß der Magen immer proppevoll ist, braucht nur der (genausogut wie beim Menschen bemuskelte) Magenpförtner geöffnet werden und schon wird ein Teil des Nahrungsbreies ganz freiwillig in den Zwölffingerdarm rutschen - der Druck im Magen wird dabei durch Fressen und der Tätigkeit des Magenpförtners mehr oder weniger konstant gehalten. Es werden also nur noch die Magenmuskeln für die Grundperistaltik gebraucht ...

Der pH-Wert im Magen entspricht mit ca. 2 dem pH-Wert des Hundemagens. Diesmal handelt es sich um einen Schutz vor noch lebenden Mikroorganismen aller Art. Was einmal in den Kaninchenmagen kommt an lebenden Mikroorganismen, wird 100%ig geext, auch die Probiotika aus BB und Co ... durch die langen Einwirkzeiten durch die langen Lagerzeiten im Magen überlebt sogar noch deutlich weniger an mitgefressenen Organismen, wie beim Hund! Und Hunde sind schon Meister darin, unliebsame Bakterien im Magen abzutöten.

Einige Erkrankungen, die beim Mensch oder Hund auftreten können, sind beim Kaninchen so selten, daß man sie eigentlich auch schon vernachlässigen kann ...
- Magendrehung: Der Magen vom Kaninchen ist dauerhaft sehr schwer und neigt deshalb schon dazu, sich bei starken Bewegungen des Körpers zu drehen. Damit das nicht passiert, ist der Magen besonders stark durch Bindegewebe befestigt, noch stärker befestigt ist das gesamte dahinterliegende Gekröse ... durch diese extreme Befestigung gibt es so gut wie nie Magendrehungen bei Kaninchen.
- Diabetes mellitus Typ II: Durch das gleichmäßige Arbeiten der Bauchspeicheldrüse können entstehende Peaks bei der Insulinherstellung deutlich besser verkraftet werden. Diabetes mellitus ist beim Hund und beim Menschen recht häufig, um bei einem Kaninchen Diabetes mellitus auszulösen, gehört schon sehr viel Geschick in falscher Fütterung dazu, es ist einfach fast unmöglich (wird aber dennoch durch eine hauptsächlich Heu Ernährung durchaus geschafft, die Bauchspeicheldrüse ist hier vermutlich überlastet, weil sie auf Dauer endgültig zuwenig Energie und Bausteine durch diese Mangelernährung bekommt)
- Magengeschwüre: Durch die sehr dünne, sehr glatte Magenwand können sich die Erreger, welche Magengeschwüre auslösen, kaum halten. Sie werden mit hoher Wahrscheinlichkeit irgendwann durch den Magenpförtner in den stark basischen Zwölffingerdarm entlassen und dort abgetötet. Dadurch kommen Magengeschwüre deutlich seltener vor wie bei Hunden oder Menschen - sind aber, wenn sie auftreten, aufgrund der dünnen Magenwand inoperabel und immer tödlich.
- Sodbrennen und saures Aufstoßen: Tritt weniger häufig bei Kaninchen auf, da der Magen auf einen gewissen permanenten Innendruck hin ausgelegt ist. Meist ist Sodbrennen und saures Aufstoßen beim Kaninchen fatalerweise gleichzeitig mit dem Transport größerer Nahrungsmengen aus dem Magen verbunden ... Luft wird nicht, wie bei Schaf, Mensch und Hund, durch Rülpsen nach draußen befördert, sondern wird durch die dünne Magenwand nach und nach in den Körper transportiert oder über den Magenpförtner entsorgt. Durch das überaus saure Milleu werden allerdings Gärungen, bei denen Luft freiwird, sehr effektiv unterbunden, ein Mitschlucken von Luft, wie es beim Hund üblich ist, ist beim Kaninchen fast unmöglich. Damit sind solche Zustände, wo Mageninhalt die Speiseröhre rauftransportiert werden, sehr selten und nur dann möglich, wenn die Schluckbewegungen der Speiseröhre nicht mehr funktionieren.

Insgesamt ist das System Kaninchenmagen deutlich robuster wie Menschenmagen oder Hundemagen. Wenn da was schief läuft, dann eigentlich nur durch lange, unsachgemäße Fütterung ...

Zur Magendrehung beim Hund gibt es trotz intensiver Forschung nur wenige Anhaltspunkte. Offenbar ist die Aufhängung des Hundemagens sehr locker. Wenn ernährungsbedingt das Bindegewebe noch weiter geschwächt wird, der Hund plötzliche Körperbewegungen zu machen hat, der Magen sehr voll und damit sehr schwer ist und vermutlich auch eine erbliche Belastung vorhanden ist, kann es dazu kommen, daß die Magenaufhängung selbst reißt und der Magen sich nun um die Achse Speiseröhre - Dünndarm um 180° dreht. Dabei werden sowohl die Ansatzstelle zur Speiseröhre, als auch die Ansatzstelle zum Zwölffingerdarm zugedreht. Entstehende Luft im Magen kann nun nicht mehr entweichen, Magensäure nicht mehr genügend in den Magen abgegeben werden. Dadurch wird es möglich, daß Nahrungsreste im Magen anfangen zu gären. Der Magen bläht sich innerhalb von Stunden auf wie ein Luftballon, der Hund stirbt, wenn er nicht schnell operiert wird.
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BeitragVerfasst am: 01.12.2010 19:10    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Das ist echt interessant. Bleibt nur eine Frage: Wie entsteht beim Kaninchen das Hungergefühl, wenn der Magen nie leer ist? Beim Menschen entsteht es ja durch den leeren Magen.
Oder haben Kaninchen bloß Appetit und keinen Hunger? Also, dass Nerven vom Magen dem Gehirn sagen, dass mal wieder gefüllt werden könnte und der Hase dann Bock auf Fressen hat.
Dieses Reiben der Magenwände aneinander und "Magenknurren" dürfte es hier dann gar nicht geben.
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BeitragVerfasst am: 01.12.2010 23:56    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Kaninchen "messen" ebenso wie wir Menschen den Glucosegehalt im Blut, bei Unterzuckerung bekommen sie Hunger. Auch zuwenig Eiweiß löst Hunger aus. Mineralstoffmangel sperrt den Hunger, genau wie beim Menschen übrigens auch, solange, bis etwas gefunden wird, was den gesuchten Mineralstoff in nennenswerter Menge enthält. Gleiches passiert bei bestimmten Vitaminen, beispielsweise Cobalamin (Vitamin B12), da kann der menschliche Magen noch so leer sein, da kommt kein Hunger mehr auf, bis das gewünschte Vitamin in der passenden chemischen Form in der Nahrung errochen wird.

Es ist also nicht mal beim Menschen der leere Magen, der das Hungergefühl auslöst, ansonsten müßtest du ca. ne Stunde nach jeder Mahlzeit Hunger haben, weil dann ist der menschliche Magen gewöhnlicherweise leer ...
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BeitragVerfasst am: 02.12.2010 23:39    Titel: Re: Magenüberladung durch Frischfutter? Antworten mit Zitat

Absolut, das Hungergefühl hängt auch beim Menschen nicht vom Füllgrad des Magens ab sondern wird biochemisch gesteuert.
Ich hab da noch ein interessantes Buch, das sich genau diesem Thema widmet:

"Der Gefrässig-Macher" von Michael Hermanussen und Ulrike Gonder
http://www.amazon.de/Gefr%C3%A4%C3%9Fig-Macher-Glutamat-steigt-dicker-werden/dp/3777615706/

Der Gefrässig-Macher heisst übrigens Glutamat aka. Geschmacksverstärker, dem sich das Buch widmet und sich Studie für Studie an die Zusammenhänge herantastet. Die Autoren haben einen etwas aussergewöhnlichen, aber durchaus interessanten Weg gewählt: sie widmen die einzlenen Seiten jeweils einer oder zwei Studien, die sich mit einem bestimmten Detail befassen, die dann zusammengesetzt nach und nach das grössere Ganze bzw. die Zusammenhänge sichtbar machen. Und für unsereiner natürlich interessant, dass man die Studien selber nachrecherchieren kann.
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