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Sämereien

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 25.08.2007 15:41    Titel: Sämereien Antworten mit Zitat

Huhu,

da wir das Thema schon öfters mehr oder weniger indirekt angesprochen haben und ich es wichtig finde, möchte ich es doch einmal direkt ansprechen.

Was sind eure Erfahrungen mit Sämereien? Was verfüttert ihr und welchen Tieren?

Da ich nur Degus habe, hier meine Erfahrungen und was ich ihnen füttere:

Geschichtliches... wie alles begann
Angefangen habe ich mit verschiedenen Biogetreide und kaufte mir bald mal einen 5 kg Sack Wildsämereien. Ich war da anfänglich skeptisch, ob das auch klappen würde, ob die Degus das fressen, ob es ihnen nicht schadet (sprich es schädliche Sämereien drin haben könnte) und ob ich überhaupt die grosse Menge an Sämereien verfüttern könnte. Ich startete dann ein Sämereienprojekt, machte Keimversuche um Pflanzen zu bestimmen (was sich aber als wenig hilfreich herausstellte, da ich relativ spät im Sommer ansäte und die Pflanzen dann nicht richtig gross wurden), dazu machte ich noch den Fehler, dass ich alle Sämereien gemeinsam in einer Schale aufzog. Das gelang zwar, aber ich konnte dann nicht wirklich die Pflanzen den Samen zuordnen. Ein Folgeversuch mit aufwändigem Trennen der Sämereien und einzelnen Aufzuchten gelang nicht wirklich, die Pflanzen wuchsen mehr schlecht als recht, einige gar nicht. Mehr Erfolg brachte die Bestimmung anhand dem Aussehen der Sämereien. Im Zoogeschäft konnte ich dann feststellen, dass sie die meisten Sämereien auch als Einzelsaaten haben und konnte so dann viele identifizieren.
Ich konnte dann schnell feststellen, dass die Sämereien alle relativ unproblematisch sind, was ich schon von anfang an vermutete. Dennoch war ich wärend ich diese Wildsaaten verfütterte skeptisch und fand die Idee nicht so toll. Nicht zuletzt auch daher, da ich sehr lange brauchte um die Sämereien zu verfüttern. Über ein Jahr lang hielt die Packung, wobei ich damals auch noch getreidehaltiges Mischfutter verfütterte und daher die Sämereien in eher kleineren Mengen verfütterte bzw. der Mischung beimischte. Im Nachhinein muss ich aber sagen, die Idee mit den Wildsämereien war gut, allerdings ist die Packungsgrösse von 5 kg für kleine Tierbestände schon etwas viel.

Aktuelle Fütterung
Durch die Umstellung von einer Mischfutter lastigen Ernährung hin zu einer Grünfutterernährung habe ich den Sämereiengehalt ausgebaut. Mit dem zuneige gehenden Wildsämereien-Vorrat musste ich mir aber wiederum Gedanken machen, was ich nun als Ersatz für die Wildsämereien verwenden möchte. Ich hätte nochmals Wildsämereien kaufen können, was ich aber nicht wollte, weil ich gerne noch Alternativen ausprobieren wollte. So kam es, dass ich eine grosse Packung Grassamen kaufte, mit welcher ich die zu neige gehenden Wildsämereien und die Biogetreide ergänzte. Später kaufte ich dann noch Paddyreis. Durch Anregungen von Kirstin bezüglich Fett, welches in der Ernährung auch wichtig ist, wollte ich dann auch noch fetthaltige Sämereien und schaute mich dann mal um, was es so alles an fetthaltigem Futter gibt. Ich dachte einerseits an Nüsse, fand da aber nichts, was meinen Vorstellungen entsprach. Ich hätte gerne Nüse mit Schalen gehabt, fand aber immer nur geschälte Nüsse. Als Alternative zog ich dann Ölsaaten in Betracht und nahm das Vogelfutterangebot unter die Lupe. Letztlich engte sich meine Wahl auf ein Keimfutter für Waldvögel und eines für Kanarien ein. Letztlich kaufte ich dann das Keimfutter für Kanarien.
Der Inhalt ist leider nicht genau angegeben, aber ich konnte dennoch ungefähr bestimmen, was drin ist: Rübsen/Raps, Negersaat, Mungbohnen, Quinoa, Salatsamen (Zichorie?), Spinatsamen und ein weisser Samen, den ich noch nicht genau bestimmen konnte (vermutlich Dari oder Kardi?).

An Getreide habe ich schon durchprobiert: Gerste, Hafer, Grünkern, Kamut, Quinoa, Amaranth, Buchweizen, Weizen, Roggen.

Meine aktuelle Mischung besteht zur Zeit aus einer Getreidemischung, Grassamen, Paddyreis und Kanarien-Keimfutter.
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 25.08.2007 16:10    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Mit der Zeit bin ich von Weizen und Roggen als Futtergetreide vollständig abgekommen, viele Tierarten fressen sie bei abwechslungsreichem Angebot kaum (einschließlich Degus), bei etlichen Tierarten, die nicht an Grassaaten angepaßt sind, treten meßbare Schäden bei der Verfütterung von Weizen auf, vermutlich auch bei der Verfütterung von Roggen. Farbmäuse und deren Wildform können sich allerdings offenbar selbst bei einseitiger Kost mit Weizen gesunderhalten, bei abwechslungsreicher Kost bevorzugen sie große Körner, also auch Weizen und Roggen.

Von anderen Weizenabarten, außer Einkorn, bin ich auch immer mehr abgekommen ... ich hab das Gefühl, auch diese sind nicht gut für Nager ...

Gefüttert wird also an Mehlsaaten:
Amaranth, Quinoah, ungereinigte Gerste, Paddyreis, ungeschälter Hafer, Glanz und alle anderen Hirsearten, alle Wildhafersamen, fast alle anderen Grassaaten. Bei den Grassaaten hatten meine Degus alle Grassaaten außer Borstenhirse und Glanz rigoros abgelehnt.

Ölsaaten:
Alles, was ich auch als Pflanze füttere, wird auch mit Samen gefüttert oder die Samenstände gesammelt und an die Körnerfresser verfüttert. Weiterhin werden von mir fast alle Kulturpflanzen, die ich aussähe, auch als Samen verfüttert.
Mohn hat sich bei meinen vier Degus nicht bewährt, ihnen schien Mohn nicht bekommen zu sein, Vielzitzer sollten keine Sämereien mit Senfölglycosiden (also Rübsen, Rapssamen, Radieschensamen, Senfkörner etc) bekommen. Ansonsten konnte ich bei kleinen Ölsaaten bisher noch keine Unverträglichkeiten auf Körnerfresser feststellen.

Kaninchen und Meerschweinchen haben immer wieder beim gesammelten Futter und im Gemüse auch Samenstände mit bei, ich friemel die also nicht extra für sie raus *g*. Extrasaatenportionen dagegen bekommen sie nicht, die klauen sie sich höchstens ...
An gekauften Samen sind oft Hanfkörner und neuerdings ab und an Chiahsamen bei, bis auf die Mehlsaaten sammle ich für meine Körnerfresser Samenstände ... im Winter gibts dann eine Grundmischung aus Quinoa, Hirse, Amaranth, Buchweizen, Paddyreis oder einer Bioreismischung, Glanz, Hafer und Gerste, sowie Malvensamen. Das wird ergänzt durch Gemüsesamen (frische Kürbiskerne, Tomaten samt Kernen etc).

Im Gegensatz zu noch gar nicht allzulanger Zeit komme ich langsam und sicher zur Überzeugung, daß die Ausnahme nicht die Ölsaaten sind, sondern vielmehr die Mehlsaaten! Die Stärke scheint für viele Tiere schwer verdaulich zu sein, dazu kommt, daß es keine essentiellen Kohlenhydrate gibt - bei keinem Säugetier! Dafür gibt es jedoch bei jedem Säugetier essentielle Fettsäuren.
Es war also ein Gedankenfehler von mir, zu glauben, daß in einem guten Körnerfutter die Ölsaaten rationiert sein müssen ... es scheint genau andersherum zu sein! Die Mehlsaaten müssen rationiert oder in geringerem Anteil im Futter sein! Ausnahme machen hier allerdings die an Grassamen angepaßten Tiere, bei ihnen müssen die Mehlsaaten überwiegen ...

Beim Degu kann ich leider eine ölsaatenlastige Kost nicht mehr ausprobieren, da ich keine mehr habe.
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Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.08.2007 16:35    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Die Reduktion der grossen Getreidesamen (Weizen, Roggen und Co.) habe ich in einem nächsten Schritt mir vorgenommen. Ich bin aber auch erst in der Experientierphase und hab da jetzt mal verschiedene Getreide durchgetestet.

Was mich aber interessieren würde, es gibt hier doch auch noch andere Leute... ich hatte gehofft, dass sich hierzu vielleicht auch noch andere äusserten... die Fütterung von Sämereien ist bei Kleinsäugern und inzwischen auch bei Degus relativ weit verbreitet. Da gäbe es sicher noch einiges beizutragen.
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Tina01
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Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
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BeitragVerfasst am: 28.08.2007 08:19    Titel: Antworten mit Zitat

Im Zusammenhang mit Diskussionen, wonach Degus möglichst glutenarm oder gar glutenfrei ernährt werden sollten, habe ich die Verfütterung von Getreide auf 2x pro Woche wenig getreidehaltiges Degu-Mischfutter (Degufutter von Schweizer) reduziert.
Das Degufutter von Schweizer sagt mir besonders zu, weil ein grosser Teil des Getreides naturbelassen (sprich nicht gepoppt) ist.

Statt dessen gebe ich nun 1 - 2x wöchentlich eine Mischung aus Quinoa, Amaranth und Hirse, welche von meinen Degus sehr gut angenommen wird.

Irgendwann möchte ich dann auch mal einen Versuch machen mit Grassamen oder Kanariensaat. Allerdings brauche ich bei nur noch 2 Degus so wenig Futter, dass zu viel Sorten schnell alt werden. Confused

Interessant finde ich übrigens zu beobachten, dass sämtliche Degus, die ich bis jetzt hatte, bei Getreide starken Futterneid entwickelten.
Bei Quinoa, Amaranth + Hirse hingegen frassen alle friedlich nebeneinander.
Dies nur nebenbei bemerkt, es gehört eigentlich nicht in diesen Thread.
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Liebe Grüsse
Simone

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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 28.08.2007 14:11    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Übrigens gibt es hier eine Parallele zum Menschen ...

Menschen, insbesondere zu Adipositas neigende Menschen, entwickeln einen regelrechten Heißhunger, wenn der Anteil komplexer Kohlenhydrate in ihrem Essen sehr hoch ist. Brot und Saccharose (Haushaltszucker, Rohrzucker) scheinen die Hauptauslöser für Freßattacken zu sein!
Leider gibt es dazu noch viel zu wenig Studien ...

Es ist auffällig, daß wenn man Adipöse dazu bringt, komplexe Kohlenhydrate wegzulassen, die meisten von sich aus anfangen, weniger zu futtern. Es gibt sogar eine Studie, wonach Leute, die ihren Tag mit einem Stück Speck oder mit stark fetthaltigen Nüssen beginnen, den Tag über weniger essen und wenn sie nachts aufwachen, auch keinen Hunger verspüren - im Gegensatz zu Menschen, die den Tag mit Müsli oder Brot beginnen.

Und noch etwas, was in die gleiche Kerbe schlägt:
Sportler, die eine Ketodiät machen, haben bei sportlicher Dauerbelastung keinen Muskelkater und fühlen sich ausdauernder - das gleiche konnte ich auch bei meinen Kaninchen, die ja auch nur sehr wenig komplexe Kohlenhydrate zu sich nehmen, im Vergleich zu Notfallkaninchen feststellen. Selbst wenn meine über ein halbes Jahr eingesperrt bleiben und sich deshalb kaum bewegen können, sind sie kaum müdezuhetzen und laufen am nächsten Tag durch die Gegend, als wenn nie was passiert wäre - Notfallkaninchen, selbst welche, die zwar mit Körnern oder Fertigfutter gefüttert wurden, aber ganzjährig auf der Weide waren, lassen sich schnell müdehetzen und humpeln am nächsten Tag, als wenn sie Muskelkater haben ...

Ich hab lange geglaubt, daß es nur das Gluten sei ... es scheint jedoch auch die Stärke zu sein! Man muß an Stärke offenbar angepaßt sein, um sie vernünftig verwerten zu können, genau wie komplexe Zucker, also Saccharose, Lactose, Maltose, Raffinose ...
Damit ist dann auch die Fructose endgültig als "böser Inhaltsstoff" draußen, zumindest für Früchtefresser sollte Fructose als ein Einfachzucker gut zu verwerten sein, ohne Schäden zu machen ...

Noch eine Auffälligkeit - in jeder häufig vorkommenden Stoffklasse (Fette, Vitamine, Proteine ... ) gibt es Stoffe, die essentiell für einige oder sogar für viele Wirbeltiere sind.
Nur - kennt irgendjemand von euch ein für auch nur ein einziges Wirbeltier essentielles Kohlenhydrat?

Wenn du kleine Mengen an Körnern haben willst, warum bestellst du dann nicht über Nicole?
Ich denke, sie mischt dir auch in dem Verhältnis, was du haben willst, wenn du sie frägst ...
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BeitragVerfasst am: 28.08.2007 21:14    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Wen meinst du jetzt?

Kohlenhydraten sind nicht essentiell, aber viele andere Inhaltsstoffe auch nicht unbedingt. Wenn man aber bedenkt, dass Cellulose auch ein Kohlenhydrat ist, ebenso wie Hemicellulosen, Inulin, Glucose, Glykogen, Pektin, Galactose... dann sollte eigentlich schnell klar werden, dass die Gruppe der Kohlenhydraten sehr umfangreich und bedeutsam ist. Und gerade für Herbivoren spielen die zu den Gerüstkohlenhydraten gehörenden komplexen Kohlenhydrate wie Cellulose, Hemicellulose, Pektin oder Pentosane eine zentrale Rolle.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 28.08.2007 21:43    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Nichtsdestotrotz gab es ja die Versuche, Rinder mit Plastik zu füttern - geht, wenn die passenden Bakterien im Pansen sitzen ... und ist kohlenhydratfrei.

Also wirklich essentiell, wie Vitamin C für den Menschen oder Taurin für die Katze sind selbst die Strukturkohlenhydrate offensichtlich nicht.

- Bei den Carotinoiden hast du den Fall, daß sie zumindest für die Pflanzenfresser bei den Wirbeltieren essentiell sind, egal, wie du es drehst, sie sterben ganz ohne Carotinoide. Es gibt Fische, Nager etc, die sogar nur ganz bestimmte Carotinoide brauchen, meist handelt es sich um das Beta-Carotin.
- Zumindest für Koalabären sind bestimmte ätherische Öle essentiell, sie sterben binnen eines Jahres, wenn diese ätherischen Öle nicht im Futter sind. Deshalb gibt es zwar erfolgreiche Versuche, Koalas mit Eukalyptus-Hustenbonbons über Jahre am Leben zu halten, nicht jedoch erfolgreiche Versuche, sie auf normales Grün ohne Eukalyptusöle aufzuziehen oder umzustellen.
- Bei den Fetten und Ölen sind es bestimmte ungesättigte Fettsäuren, die essentiell sind.
- Jedes Wirbeltier kann bestimmte Aminosäuren nicht selbst herstellen und muß sie mit den Eiweißen aufnehmen, sonst stirbt es irgendwann.
- Selbst einige Gerbstoffe sind für einige Wirbeltiere essentiell!
Egal, wo du hinschaust - du findest überall in jeder großen Stoffklasse ein paar Stoffe, die für bestimmte Wirbeltiere essentiell sind - Kohlenhydrate dagegen sind zwar wichtig, aber sie sind und bleiben austauschbar (es ist für ein Kaninchen vollkommen schnuppe, ob es nun Cellulose vom Salat bekommt oder von einem Weidenblatt, notfalls gehen auch Semicellulosen und wenn es ganz dicke kommt, erfüllt Ceratin auch seinen Zweck, dabei ist das ein Eiweiß! Bei den Aminosäuren ist es nicht egal, welche Aminosäure das Kaninchen aufnimmt, ohne Tryptophan wird es irgendwann sterben, Tryptophan ist essentiell) und wie man am Beispiel der Kuh gesehen hat, sind Kohlenhydrate offenbar nicht mal lebenswichtig!
Bei Aminosäuren spricht man in solch einem Fall auch von semiessentiell - es ist wichtig, es kann bei Fehlen zu Mangelerscheinungen im weitesten Sinne kommen - aber es geht zur Not eben auch jahrelang ohne.

Was hab ich übersehen?
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BeitragVerfasst am: 29.08.2007 12:29    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Übrigens gibt es hier eine Parallele zum Menschen ...

Menschen, insbesondere zu Adipositas neigende Menschen, entwickeln einen regelrechten Heißhunger, wenn der Anteil komplexer Kohlenhydrate in ihrem Essen sehr hoch ist. Brot und Saccharose (Haushaltszucker, Rohrzucker) scheinen die Hauptauslöser für Freßattacken zu sein!
Leider gibt es dazu noch viel zu wenig Studien ...


Na da ist ja interessant.

Meine Degus haben so Phasen, in denen es bei jeder Fütterung mächtig Zoff gibt, und dann sind sie wieder wochenlang friedlich bei unverändertem Futterplan.
Sobald ihre nächste Zankphase beginnt, werde ich Getreide mal ganz weglassen und statt dessen nur Quinoa/Amaranth/Hirse geben.

Ich bin schon sehr gespannt, ob das die Gemüter wie erwartet beruhigt.

Danke für den Tip wegen der Möglichkeit, kleine Mengen Körner zu bekommen.
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Tina01
Freak


Anmeldungsdatum: 07.03.2007
Beiträge: 329
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 29.08.2007 12:30    Titel: Re: Sämereien Antworten mit Zitat

Upps, der letzte Beitrag als Gast kam von mir.
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Liebe Grüsse
Simone

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