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Futterzusammensetzung: säugende Degus

 
   Degupedia-Forum » Tierernährung und Pflanzen » Futterzusammensetzung: säugende Degus Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 02.06.2007 00:17    Titel: Futterzusammensetzung: säugende Degus Antworten mit Zitat

Hallo zusammen,

und wieder mal hab ich was interessantes gefunden:
VELOSO, C. KENAGY, G.J. (2005): Dinámica temporal de la composición de la leche del caviomorfo precocial Octodon degus (Rodentia: Octodentidae). Revista Chilena de Historia Natural 78(2): 247-252.
(keine Sorge, der Artikel ist in Englisch)

Ich hatte doch hier schon mal angesprochen bezüglich dem Fettgehalt im Degufutter. Meine Auffassung war da ja etwa 2 bis 5 % wie sie bei Meerschweinchen und Kaninchen empfohlen würden wäre etwa auch bei Degus angebracht.

In dem Artikel findet man nun folgende Angaben für säugende Weibchen:

Code:

Food component   Percentage
Dry-matter              90.6 %
Ash                           10.8 %
Crude fiber             16.5 %
Lipids                       3.0 %
Proteins                  20.0 %
Carbohydrates      40.3 %
NDF                          37.8 %
ADF                          19.8 %


Was mich ehrlich gesagt etwas überraschte ist der niedrige Fettgehalt. Nach der letzten Diskussion hätte ich da schon etwas mehr erwartet... aber eben granivore heisst nicht zwingend, dass das Futter auch fetthaltig sein muss.
Man denke da nur beispielsweise an Mongolische Rennmäuse. Diese sind bekanntlich ausgesprochen granivore Tiere, doch wenn vor etwas gewarnt wird, dann vor fetthaltiger Nahrung und dazu zählen selbst die Mehlwürmer, welche bei den Rennmäusen beliebt sind, aber wegen ihrem Fettgehalt nur in kleineren Mengen verfüttert werden sollten.
_________________
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 02.06.2007 19:35    Titel: Re: Futterzusammensetzung: säugende Degus Antworten mit Zitat

Gerade bei den Rennmäusen wird da was mit dem Fett falsch verstanden - meine Renner hatten allesamt sehr fettreich gelebt, viel Leinsaat, viel Sesam, viel tierisches Protein ... und wenn man mal von den Insekten absieht, alles auch noch ad libitum, wenn keine Leinsaat mehr im Futter war, hatte ich in der nächsten Mischung mehr Leinsaat reingemischt.

Meine Renner waren gesund und munter, relativ dünn und muskulös und sehr aktiv ...

Renner, die zu mir kamen, bekamen zum Teil einen ähnlichen Fettgehalt gefüttert - aber einseitige Kost. Die Unterkunft war vergleichbar, häufig hatte ich die gleiche Unterkunft mit gleicher Einrichtung weiterbenutzt. Nur das Futter hatte sich halt zu meinem Futter hin verändert - als die Renner zu mir kamen, waren sie richtiggehend fett, bei mir nahmen sie ab und wurden aktiver ...

Des Rätsels Lösung:
Ich hatte unbewußt durch meine Eigenmischungen sehr hochwertiges Fett mit viel ungesättigten Fettsäuren verfüttert, bei meinen Vorgängern wurden die Renner oft einseitig mit Mehlwürmern und gekauftem Futter mit hohem Weizenanteil gefüttert ... also minderwertiges Eiweiß und hauptsächlich gesättigte Fettsäuren.

Auch bei Hunden und Katzen kann dieser Effekt beobachtet werden - meine Katze bekommt immerhin ein "Naßfutter" mit einem Gehalt an ca. 15 - 20% Rohfett und 15 - 20% Roheiweiß auf das Frischgewicht bezogen. Ein typisches Naßfutter hat gerade mal die Hälfte an Roheiweiß und Rohfett ... trotzdem ist meine Katze rank und schlank, vergleichbare Katzen jedoch werden bei der Futtermenge, die Bero verspeist, dick und fett.
Auch hier wieder ist des Rätsels Lösung die Aminosäurezusammensetzung, ich verfüttere ganze Beutetiere, schieres Muskelfleisch, Fett und Innereien verschiedener Tiere, an Pflanzen sind nur 2% Kleinsämereien enthalten, hauptsächlich das, was die Futtertiere gefuttert haben oder eben Amaranth, Quinoah, Hafer, Leinsaat und Sesam bei der Fütterung von Tierteilen ohne Mageninhalt. Das Eiweiß ist also sehr hochwertig, das Fett dadurch, daß es Biofleisch ist, besteht aus hauptsächlich ungesättigten Fettsäuren. Typische Naßfutter dagegen bestehen zu einem sehr großen Teil aus Bindegewebe, Getreide (Weizen!) und ähnlichen Komponenten mit sehr minderwertigen Eiweiß und wenig ungesättigten Fettsäuren. Oftmals enthalten solche Futter auch noch Zucker, mein Katzenfutter jedoch nicht, Kohlenhydrate stammen allesamt aus den Körnern und liegen in Form von Stärke vor (unabhängig davon, daß der Kohlenhydratanteil im Katzenalleinfutter eh viel zu hoch ist durch den hohen Getreideanteil, der weit über 20% liegen kann.)

Es läßt sich also ohne die Kenntnis der Aminosäurezusammensetzung beim Eiweiß und dem Gehalt der unterschiedlichen Fettsäuren im Fett überhaupt nix über den Bedarf von Eiweiß und Fett aussagen!
_________________
Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
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