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Ernährungsbedürfnisse von Kleinsäugern

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 27.05.2007 23:51    Titel: Ernährungsbedürfnisse von Kleinsäugern Antworten mit Zitat

Edit by davX: Dieser Thread wurde von folgender Diskussion abgetrennt: Päppeln einer Degu-Oma

Octodon hat Folgendes geschrieben:

Ach ich denke, mit diesem Geständnis brichst Du Dir keinen Zacken aus der Krone Very Happy Darüber hinaus denke ich ja auch, dass sie in gewisser Weise in diese Richtung recht hatte. Trotzdem fand ich ihre Blutzucker-Erhebungen am Degu eher ungut. Und ich bin auch trotzdem der Meinung, dass Obst und (größere Mengen) an Nüssen nach wie vor nicht auf den Speiseplan von Degus gehören. Wenn man jemanden recht gibt, muß es ja nicht gleich uneingeschränkt sein.

Ich denke da ähnlich. Was ich an Kirstin bemerkenswert finde und in gewisser Weise auch schätze, dass sie einige unbequeme Themen schon seit langem zur Sprache bringt, wo andere gerne einfach das denken, was der Rest denkt.
Auf der anderen Seite bin ich auch der Meinung, dass man mit Nüssen und Obst nicht übertreiben soll.
Bei Meerschweinchen und Kaninchen gilt ja beispielsweise die Richtlinie, dass Fett etwa 2-5 % der Nahrung ausmachen soll, also nicht sehr viel und wenn man bedenkt, dass das auch noch in anderen Futterbestandteile (u.a. auch in Heu Wink ) in kleinen Mengen drin ist, dann bleibt da nicht mehr viel übrig für fetthaltige Futterkomponenten und ich denke, bei Degus dürfte das Optimum etwa in einem ähnlichen Rahmen liegen. Obst sehe ich eher aus der Perspektive der Verdauung problematisch. Grosse Mengen an Einfachzuckern sollen bekanntlich für die Verdauung nicht so gesund sein...
Ok, auf der anderen Seite bin ich doch mit Skepsis geprägt, dass ein gewisses Misstrauen da ist gegenüber Obst in Bezug auf Diabetes, auch wenn das vielleicht nicht gerechtfertigt ist und irgendwie prägen eben auch negative Erfahrungen (falsche Ernährung und ein übergewichtiger Degu mit Katarakte, damals die Vermutung Diabetes, was ich aus heutiger Sicht nicht wirklich bestätigen)... so what.
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Zuletzt bearbeitet von davX am 30.05.2007 01:37, insgesamt einmal bearbeitet
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Murx Pickwick
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
Wohnort: Runkel

BeitragVerfasst am: 29.05.2007 00:37    Titel: Re: Päppeln einer Degu-Oma Antworten mit Zitat

Andererseits ist der Degu eindeutig granivorer wie die beiden Spezialisten Kaninchen und Meerschweinchen. Wir dürfen nicht vergessen, daß beides Haustierformen von einmal einem extremen Grasspezialisten (Meerschweinchen, 80% Gras, 20% Kräuter) und einem Kräuterspezialisten (60 - 100% Kräuter, 0 - 40% Gras) sind. Der Degu nimmt gezielt Körner auf, Meerschweinchen nehmen bestenfalls "zufälligerweise" Grassamen auf, Kaninchen suchen sich zwar gezielt hochenergetische Nahrung, jedoch fressen sie die Körner mit Kraut und puhlen die nicht erst aus ihrer Hülle.
Wenn ich da meine vier Chaoten in Erinnerung hab, die hatten selbst bei kleinsten Sämereien einen Teil der Samen aus ihrer Hülle gepuhlt! Das dürfte auch mit ein Grund sein, weshalb sie sich nicht so enorm an die Bodenlebeweise angepaßt haben, wie Meerschweinchen, Agutis oder Capybaras. Sie können ihre Hände noch als Haltewerkzeug einsetzen und tun dies auch sehr ausgiebig.
Schau dich mal im Nagerreich um - je granivorer ein Nager ist, desto besser kann er seine Vorderpfoten als Haltewerkzeug einsetzen, die reinen Weidegänger dagegen haben diese Möglichkeit nicht.

Insofern scheint auch die Größe eine Rolle zu spielen - die Chinchillas dürften noch zu den größten Nagern gehören, die ein Teil ihrer Nahrung als Körner sammeln - eine Anpassung an kalte Gegenden, denn ein großer Körper mit vergleichsweise kleiner Oberfläche kann bedeutend besser Wärme speichern wie ein kleiner Körper mit vergleichsweise großer Oberfläche.
Die reinen Weidegänger dagegen müssen groß werden, das Zwergmeerschweinchen dürfte eines der kleinsten Vertreter dieses Ernährungstyps sein, wobei Zwergmeerschweinchen eben wieder mit ihrer baumlebenden Lebensweise und ihrer Blatternährung ganz speziellen Bedingungen ausgesetzt sind, also eigentlich keine Weidegänger mehr sind. Die ganzen anderen Weidegänger, wie Capybara, Stachelschweine, Meerschweinchen sind größer, die Tendenz zu Riesenformen ist deutlich ausgeprägt - Weidegänger brauchen für ihre Gärkammern Platz im Körper, je größer sie werden, desto besser können sie die Nahrung verwerten.

Tja - und damit sind wir beim Problem Kaninchen ... warum haben die, trotzdem sie mit ihrer Kräuterfresserei ja auch Weidegänger sind, nie Riesenformen gebildet? - Vermutlich Fluchtsystem? Geht eine hoppelnde Bewegungsweise nicht mit Riesenformen? Was fehlt, um sich Richtung Riesenkänguruh mit zweibeiniger Fortbewegungsweise zu entwickeln? Ist dazu vielleicht eine granivore Lebensweise oder eine Blattpflücklebensweise, wie sie die Känguruhs vermutlich ursprünglich praktizierten, nötig? Denn die Riesenkänguruhs zeigen ja, daß eine zweibeinige, springende Lebensweise durchaus funktioniert.
Oder fehlt den Kaninchen dazu einfach nur der lange Schwanz? Macht der als Zwischenschritt keinen Sinn für Kaninchen?
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Behinderung dieser Rechte wird geahndet durch die Piratenpartei Deutschland"
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 30.05.2007 01:14    Titel: Re: Päppeln einer Degu-Oma Antworten mit Zitat

Stimmt, da hast du auch wieder recht. Degus fressen in der Wildnis doch um die 25% Sämereien im Schnitt bzw. 5 bis 60 % während den Jahreszeiten. Die Frage ist aber, wieviel davon ist tatsächlich Fett?

Kleine Gedankenüberlegung:
Angenommen Degus bräuchten 5 % Fett, dann sagen wir, wir hätten 100 Teile Futter, davon 5 Teile Fett. Nun sagen wir sind von diesen 100 Teile 25 Teile Sämereien, dann wäre der Anteil Fett, wenn dieser nur in den Sämereien vorkäme (was ich als Vereinfachung nun mal annehme):

25 Teile / 5 Teile = 20 %

Zitat:

die Chinchillas dürften noch zu den größten Nagern gehören, die ein Teil ihrer Nahrung als Körner sammeln

Fressen sie die bewusst oder nur als Beigemüse zu den Halmen und Pflanzen, welche sie sonst konsumieren und eben per Zufall gerade Samen tragen? Der Gesamtanteil an Sämereien ist bei Chinchillas Jiménez et al. zufolge sehr gering.
Und was die Kälte angeht, so leben Meerschweinchen doch auch in relativ grossen Höhen, wo die Kälte ebenso ein Argument sein dürfte, oder?
Auf der anderen Seite leben Langschwanzchinchillas nicht in den Anden, sondern im Matorral, im Küstengebirge und am Fusse der Anden in Höhen, die etwa mit denen der Degus vergleichbar sind. Bevis dagegen leben in der Puna in Höhen bis zu 5000 m oder sollte ich besser sagen "lebten"? Und bei Meerschweinchen kann man ja auch wieder differenzieren. So z.B. das Pampameerschweinchen lebt auch wiederum im Flachland, während die Meerschweinchenhaltung gerade in den Anden bei den Indios immer noch verbreitet ist und diese dort teilweise in relativ hohen Höhen gehalten werden. Allerdings sollen sie wiederum in geheizten Hütten gehalten werden, da es dort ziemlich kalt wird. Zumindest hatte ich mal sowas gelesen.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 30.05.2007 09:42    Titel: Re: Ernährungsbedürfnisse von Kleinsäugern Antworten mit Zitat

Mit den Haustierformen ist immer so eine Sache ... da werden dickbewollte Schafe in den heißesten Arialen Neuseelands und Australiens gehalten, aber im Gegenzug kälteempfindliche Ziegen im kalten, nassen und verregneten England. Haustiere sind deshalb im Vergleich zur Wildform extrem anpassungsfähig, wer die Haltung des Menschen überlebt, muß einfach anpassungsfähiger sein wie seine wilden Verwandten, die im Biotop leben, an welches sie sich über Jahrhunderte angepaßt haben.

Wildmeerschweinchen gehen lange nicht in so große Höhen wie Chinchillas, vermutlich sind sie im Flachland entstanden, die Chinchillas dagegen im Hochland, Knochenfunde naher verwandter dieser Spezies deuten darauf hin - ist nur leider mit extremer Vorsicht zu genießen, da ja die Knochen nicht mal sicher einer Art zugeordnet werden können, geschweige denn, man die Arten, die man als Knochen fand, sicher irgendwelchen phylogenetischen Verwandschaftsbeziehungen zuordnen könnte ... würd mich nicht wundern, wenn irgendwann die gefundenen Meerschweinchenverwandte zu den Chinchillas gezählt werden und die Chinchillaverwandte ne ganz eigene Gruppe sind *bg*
Ich finde, Archäologie und Astronomie hat irgendwie immer was von Religion und Fantasiegeschichte an sich ... die ganzen Theorien stehen zum Teil ja auf noch wackligeren Füßen wie meine Theorie mit Weizen = baba!
Also rätselhaft und spannend bleibts nach wie vor ... Very Happy Es muß ja nicht mal stimmen mit meinen Theorien - siehe Kaninchen, die passen da einfach nicht wirklich so rein.
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BeitragVerfasst am: 30.05.2007 18:08    Titel: Re: Ernährungsbedürfnisse von Kleinsäugern Antworten mit Zitat

Nun ja, irgendwie hab ich etwas im Kopf von einem Hotspot in der Puna... das könnte gut zusammenpassen mit dem was du da schreibst wegen Ursprüngen.
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