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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 04.12.2016 15:26    Titel: Filter Antworten mit Zitat

Huhu,

mich würde mal interessieren, alle die hier auch etwas fotografieren, habt ihr euch schon mal mit Filter beschäftigt?

In der Digitalfotografie gibt es eigentlich nicht mehr viele Anwendungszwecke für Filter, ausser Verlaufsfilter und Graufilter, sowie Polarisationsfilter (der Rest kann man auch digital):

Polarisationsfilter sind hilfreich bei Reflexionen und sollen zu besseren Farben führen.

Graufilter sind vorallem für Landschaftsaufnahmen sehr interessant, da man Bewegungen von Gewässern weichzeichnen kann, indem man auch bei guten Lichtverhältnissen die Belichtungszeit erhöhen kann. Besonders extrem ist das möglich mit den sogenannten Bigstopper, das sind nahezu schwarze Filter, durch die kaum noch Licht kommt und daher nicht ganz einfach bei der Einstellung vor dem Fotografieren sind. Bewegungen werden aber dadurch besonders weich und man kann sehr schöne Effekte mit ihnen umsetzen.

Verlaufsfilter wiederum helfen starke Unterschiede des Lichts zu kompensieren, zum Beispiel der helle Himmel, der dann entweder überbelichtet oder die Landschaft, welche sonst unterbelichtet würde, was durch den Verlaufsfilter korrigiert werden kann.

Ich glaube für die Tierfotografie sind Filter wohl eher weniger ein Thema, aber wer auch Landschaften fotografieren will, der könnte eventuell Interesse daran haben.

Ein Unterschied bei den Graustufen- und Verlaufsfilter gibt es noch, dass gute Filter in der Regel da auf Einschubplatten setzen, die von einer ans Objektiv anschraubbaren Halterung gehalten werden können und man kann sie dann verschieben, was gerade beim Verlaufsfilter wichtig ist, um den Verlauf richtig zu setzen. Der Polarisationsfilter wiederum wird einfach auf das Objektiv geschraubt.
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BeitragVerfasst am: 05.12.2016 00:50    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Mit Polarisationsfiltern kann man wahnsinnig viel aus der Landschaftsphotografie herausholen, wenn man weiß wie ... allerdings kann man viele Effekte auch sehr gut unabhängig von den Lichtverhältnissen draußen im digitalen Photostudio nachbilden.

Früher hatten wir viel mit diversen Materialien herumgespielt, die wir entweder in der Entwicklung von Schwarz-Weiß-Bildern oder aber als Filter umfunktioniert hatten. Darunter Plastiktüten, Butterbrotpapier, ausgeschnittene Formen in Pappe etc.
Die Ergebnisse waren teilweise sehr interessant - teilweise aber auch nur sehr experimentell ...

Das Spiel mit dem Licht war früher auch irgendwie viel wichtiger - das künstliche Erzeugen von "Sonnenstrahlen" durch die normalerweise doch eher unerwünschten Spiegelungen im Objektiv beispielsweise.
Seitdem man alles im digitalen Photostudio nachbearbeiten kann, ist das irgendwie nicht mehr so interessant.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 06.12.2016 23:43    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Zitat:

Seitdem man alles im digitalen Photostudio nachbearbeiten kann, ist das irgendwie nicht mehr so interessant.

Aber ist es nicht gerade der Reiz, dass man versucht möglichst viel ohne digitale Trickserei aus der Fotografie rauszuholen? Ich hab da echt schon erstaunliche Dinge gesehen, was professionelle Fotografen sich so einfallen lassen, z.B. Studiofotografie für Werbung. Gerade wenn man damit sein Geld verdient, denke ich, ist es interessanter, auch wenn man noch einen guten Ruf hat, wenn man versucht die Effekte selbst im Studio zu erzeugen und sich mit der Nachbearbeitung auf das Nötigste beschränkt.

Und für Laien denke ich halt, wenn man es von der Analogfotografie schon kennt, gut dann mag das vielleicht im Zeitalter der digitalen Bildbearbeitung seinen Reiz verloren haben, aber wer nur das Digitale kennt, der dürfte doch mit den analogen Möglichkeiten ganz neue Welten entdecken.

Ich bin zumindest da auch wieder etwas am Ausprobieren, zumindest beim Thema Beleuchtung, und da vorallem auch der Aspekt, dass die Beleuchtung kompakt sein sollte und sich gut transportieren lassen sollte. Ich habe da beispielsweise Selfiesticks als Verlängerung für Stative missbraucht, lichtstarke LED-Lampen sorgen für Dauerbeleuchtung und momentan bin ich noch am Überlegen, wie ich am besten mir Softboxen basteln könnte. Oder vielleicht wäre auch ein Reflektorschirm interessant...? Da gäbe es auch einiges, das ich noch ausprobieren möchte. Bei den Filtern ist es tatsächlich so, dass für mich das bisher weniger interessant war, da ich eher spontan fotografierte oder für gezielte Zwecke. Aber ich hab letzthin wieder in einem Fotobuch gestöbert und einige interessante Tipps mir durch den Kopf gehen lassen. Was ich interessant fand, dass man mit einem weissen Duschvorhang sich selbst eine Softbox bauen kann. Das will ich auch unbedingt mal ausprobieren. Dann Reflektoren und Diffusoren wären auch interessant zum Ausprobieren. Nahlinsen (Close-up) hatte ich vor Jahren schon ausprobiert, das Resultat fand ich dann nicht so überzeugend... ich ging aber auch relativ naiv und unerfahren an die Sache ran. Mittlerweile habe ich mir auch Zwischenringe gekauft, da mich interessierte, was man damit anstellen kann, und auch da bin ich bis jetzt eher mässig begeistert. Aber ich habe es jetzt auch nur kurz angetestet.

Was ich auch interessant finde, wo ich darüber nachdenke, ob ich vielleicht auch mal in die Analogfotografie einsteigen möchte und dann vielleicht bewusst schwarzweiss fotografieren oder mit Infrarotfilm oder so... es wäre auch wieder eine ganz andere Welt und man geht dann auch anders um mit dem Medium, weil es nicht kostenlos ist und man sich mehr überlegt, was man fotografieren will.
Meine Schwester spricht wiederum von Polaroid-Kameras. Sie fasziniert der Gedanke, dass man Schnappschüsse machen kann und die sofort entwickelt werden, quasi als schnelle Erinnerungen. Es heisst zwar immer analog sei tot, aber in den letzten Jahren bekam das Analoge auch wieder ein kleines Comeback. In Zeiten wo jeder Selfies mit dem Smartphone macht und auf Instagram, Fratze oder Flickr hochlädt, ist das Analoge wiederum was Besonderes.
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Anmeldungsdatum: 23.07.2005
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BeitragVerfasst am: 07.12.2016 02:16    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Analog hat eine viel höhere Brillanz und deutlich höhere Skalierbarkeit - wo es genau darauf ankommt, beispielsweise in der Gebäudephotografie, wird auch heute noch zu großem Teil analog photografiert, teilweise sogar mit uralten Balgengeräten! Nur ist das inzwischen ein enormer Aufwand - denn es gibt keine Labore mehr, die gut analoge Bilder entwickeln können. Wenn du mit Analog anfängst, tust du gut daran, dir dein eigenes kleines Photolabor aufzubauen und das Entwickeln dir selbst beizubringen - bringt die besseren Ergebnisse und dir werden die Bilder nicht totentwickelt.
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 08.01.2017 20:36    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Worin machst du eine höhere Brillianz und eine deutlich höhere Skalierbarkeit fest?

Wenn du mit Brillianz den Farbraum und die Anzahl an abbildbaren Farbnuancen meinst, dann solltest du bedenken, dass die Technik in den letzten Jahren rasende Fortschritte gemacht hat und es letztlich einerseits dem Entwickeln der neuen Technik geschuldet ist, dass man in den letzten Jahren mit der analogen Technologie in vielen Bereichen gleichziehen konnte, oder sogar die analoge Technik in Schatten stellt (z.B. bei der Lichtempfindlichkeit und Bildqualität bei schlechtem Licht), andererseits brauchte es auch Zeit, dass erfahrene Fotografen auch in der digitalen Welt ihre Resultate optimieren und ihr Handwerk verfeinern konnten.

Ebenso Skalierbarkeit, meinst du damit die Auflösung der Bilder? Die ist zwar optisch beschränkt. Aber längerfristig wird wohl auch da die Digitale Heike die analoge Welt überholen, da man mit Tricks, Algorithmen zur Bildverbesserung etc mehr rausholen kann.
Anders sieht es natürlich aus, wenn du sagen willst, dass man analog einfach Linse und Fotofilm grösser machen kann, um die Auflösung zu erhöhen, aber auch da ist das m.E. nur ein theoretischer Vorteil, da man in der Regel gute Objektive nicht selbst bauen kann, und selbst wenn, so lohnen sie sich nur in der Masseproduktion. Dann kommen die Preise runter. Da unterscheiden sich aber analoge und digitale Welt auch wenig, dann auch bei der Digitaltechnik ist mit dem nötigen Kleingeld und den richtigen Kontakten vieles Möglich, zumal es doch noch ein paar kleinere Hersteller von Sensoren gibt, z.B. Signal baut noch selbst. Nicht weil es sich finanziell lohnt, sondern wegen dem Wissen, das sie für den Bau von guten Objektiven daraus gewinnen.

Es gibt aber davon abgesehen schon einen Aspekt, bei dem die analoge Fotografie sich von der digitalen abhebt, das ist der Umstand, dass es sich um eine analoge Technik handelt, die ihre eigene Charakteristik hat, die vermutlich sich digital nicht so genau initiieren lässt. Ähnlich wie bei der Schallplatte im Vergleich zu digitalen Datenträgern (CD, MP3 etc).
Ein weiterer Reiz ist zudem, dass man sich einschränkt, dass gewisse Bequemlichkeiten wegfallen, die den Fotografen zu präziser Arbeit zwingen, wenn er die Technik ausreiten will, kombiniert mit einer geringeren Komplexität, da die ganzen digitalen Bearbeitungsmöglichkeiten wegfallen, die weit über die analogen Möglichkeiten hinausgehen.
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BeitragVerfasst am: 09.01.2017 21:15    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Die Auflösung der Bilder in der analogen Photografie sind im Grunde genommen Gradienten - damit hast du (zumindest in der Theorie) eine unendliche Skalierbarkeit ... in der digitalen Photografie kannst du zwar die Pixel immer kleiner werden lassen, aber an diese Skalierbarkeit ist kein Herankommen, bzw die Grenzflächen sehen immer ab einer gewissen Skalierung pixelig aus.

Auch was den Farbraum angeht, warst du mit Chemie kaum eingeschränkt - je nachdem, welches Photopapier du verwendet hattest oder welche Belichtungstechniken, konntest du hier einen Farbraum natürlicherweise wiedergeben, der mit der digitalen Photografie nur noch über HDR-Technologien hinbekommst, du brauchst also nun zwei Bilder, wo vordem eines reichte.
Mit HDR konnte man allerdings schon analog die Brillianz um ein Vielfaches steigern und das wurde teilweise auch so gehandhabt von den großen Photokünstlern.

Klar - wenn man mit den üblichen Laborfertigheimerentwicklungen vergleicht - also zumindest, was die Brillianz angeht, ist das schon längst mit digital erreicht ... nur wie gesagt, das war halt der Billigsektor, wer wirklich mit Photos Geld verdiente, entwickelte selbst - und die Möglichkeiten, die man hatte, waren der reinste Irrsinn und ist heute nicht mal annähernd erreicht, selbst mit den besten Sensoren nicht.
Ok ... dafür hat man Tausende von Bilden in einer durchaus ansprechenden Güte für low ... die Farbentwicklung dagegen war so teuer und so aufwendig, daß das Otto Normalverbraucher selbst bei größtem Interesse und Ambition normalerweise erst gar nicht versuchte. Es blieb aufgrund dieser Kostenfrage bei Schwarz-Weiß-Entwicklungen oder bei der Selbstentwicklung von Dias.
(Ach ja - Dias ... das ist ein sehr schönes Beispiel für diese enorme Skalierbarkeit der Analog-Technik. Selbst mit den Raw-Formaten ist es einfach nicht möglich, Bilder derartig groß auf die Leinwand zu werfen, wie es mit diesen fummligen, winzigen kleinen Dias möglich war - man sieht einfach die Pixel irgendwann selbst mit bloßem Auge aus der Entfernung.)
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BeitragVerfasst am: 11.01.2017 20:24    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Zitat:

Die Auflösung der Bilder in der analogen Photografie sind im Grunde genommen Gradienten - damit hast du (zumindest in der Theorie) eine unendliche Skalierbarkeit ... in der digitalen Photografie kannst du zwar die Pixel immer kleiner werden lassen, aber an diese Skalierbarkeit ist kein Herankommen, bzw die Grenzflächen sehen immer ab einer gewissen Skalierung pixelig aus.

Jedoch hat auch da das Fotopapier (entsprechend dem ISO Wert) und mehr noch die Optik eine gewisse Auflösung, die letztlich der physikalisch limitierende Faktor sowohl bei der Analog wie auch bei der Digitalfotografie ist und die bei der Digitalfotografie beispielsweise der Grund ist, wieso bei einer winzigen Handykamera 50, 100 oder 200 Megapixel blanker Unsinn ist, selbst wenn der Prozessor schnell genug wäre all diese Daten anständig zu verarbeiten. Bei einer Spiegelreflex mit Vollformatsensor oder Cropsensor (DX usw.) sind dagegen 40, 50 oder noch mehr Megapixel schon möglich und das gibt es ja auch schon. Dann gibt es Kameras, die tricksen bei der Auflösung und schaffen mit einem 20 Megapixel-Sensor, indem sie den Sensor leicht verschieben und mehrere Aufnahmen so machen, Bilder mit einer vielfachen Auflösung dieser 20 Megapixel. Aber auch da limitiert die Physik der Optik die digitale Fotografie und sie tut es auch bei der analogen.
Natürlich wird es bei den digitalen schnell pixelig, wenn die Auflösung nicht noch genug ist, aber es gibt da auch Programme, die durch Algorithmen die Pixel weichzeichnen und teilweise das Bildmaterial noch hochrechnen können, sodass es deutlich besser aussieht. Bei der analogen Technik werden die Details nach einer gewissen Vergrösserung jedoch auch verschwommen und verwaschen, da auch dort die Auflösung ihre Grenzen (physikalischen) hat.
Während lange jedoch die analoge Fotografie der digitalen Fotografie in diesem Bereich voraus war, scheint sich nun da das Blatt langsam zu wenden. Die Digitalfotografie kann natürlich auch nicht mehr aus der Optik rausholen, da sie genauso physikalischen Gesetzen unterworfen ist, aber man kann in einigen Bereichen digital nachhelfen, besonders eindrücklich sind die Fortschritte da beim Arbeiten mit hoher Empfiindlichkeit und bei schlechtem Licht. Da kann man mit einem modernen Body deutlich mehr aus einer nicht so lichtstarken Optik rausholen als noch vor ein paar Jahren... ich überlege daher, ob ich deshalb auch aufrüsten soll.

Zitat:

Auch was den Farbraum angeht, warst du mit Chemie kaum eingeschränkt - je nachdem, welches Photopapier du verwendet hattest oder welche Belichtungstechniken, konntest du hier einen Farbraum natürlicherweise wiedergeben, der mit der digitalen Photografie nur noch über HDR-Technologien hinbekommst, du brauchst also nun zwei Bilder, wo vordem eines reichte.
Mit HDR konnte man allerdings schon analog die Brillianz um ein Vielfaches steigern und das wurde teilweise auch so gehandhabt von den großen Photokünstlern.

Ja HDR ist auch so eine Technologie. Grundsätzlich kann man ja digital deutlich mehr machen, um Bilder zu verfremden, wobei gerade was das "photoshoppen" angeht, die Qualität nicht unbedingt besser sein muss (jeder Trottel kann da was "zaubern" und dann im Internet hochladen). Der Punkt ist aber, dass bei der analogen Technologie sehr viel möglich ist, wenn man weiss wie. Es ist eindeutig die cleverere Methode, wenn man die Effekte beim Aufnehmen der Fotos erzeugt (was von guten Fotografen auch in der Digitalen Fotografie gerne noch getan wird).

Zitat:

Ok ... dafür hat man Tausende von Bilden in einer durchaus ansprechenden Güte für low ... die Farbentwicklung dagegen war so teuer und so aufwendig, daß das Otto Normalverbraucher selbst bei größtem Interesse und Ambition normalerweise erst gar nicht versuchte. Es blieb aufgrund dieser Kostenfrage bei Schwarz-Weiß-Entwicklungen oder bei der Selbstentwicklung von Dias.
(Ach ja - Dias ... das ist ein sehr schönes Beispiel für diese enorme Skalierbarkeit der Analog-Technik. Selbst mit den Raw-Formaten ist es einfach nicht möglich, Bilder derartig groß auf die Leinwand zu werfen, wie es mit diesen fummligen, winzigen kleinen Dias möglich war - man sieht einfach die Pixel irgendwann selbst mit bloßem Auge aus der Entfernung.)

Ja die Farbentwicklung lohnt sich wohl auch fast nur in einem Fotoclub, wenn mehrere Gleichgesinnte sich da zusammentun und die Ausrüstung regelmässig brauchen.

Zitat:

Selbst mit den Raw-Formaten ist es einfach nicht möglich, Bilder derartig groß auf die Leinwand zu werfen, wie es mit diesen fummligen, winzigen kleinen Dias möglich war - man sieht einfach die Pixel irgendwann selbst mit bloßem Auge aus der Entfernung.)

Das ist eine Kostenfrage. Wenn du einen 4K-Mac hast, dann wirst du da keine Pixel sehen. Wenn du einen Videoprojektor hast, dann hast du das Problem, dass die zwar sehr viel grössere Bilder projezieren können, aber dass die Auflösung vergleichsweise schlecht ist. 4K oder 8K Technologie müsste man schon haben für ein genug grosses Bild. Dann solltest du auch bei 20 Megapixel deutlich bessere Resultate haben bei der Abbildung. Das Problem ist nicht die Kameratechnik, sondern die Präsentationstechnik. Hochauflösende Beamer wird es wohl bislang nur in professionellen Anwendungen geben (z.B. Fifa Museum, Imex-Kinos oder was weiss ich alles...). Da nützt halt auch 20 oder 40 Millionen Pixel nichts, wenn das Bild letztlich bloss auf 0,5 oder 1 (oder wenn es hoch kommt 2) Millionen Pixel reduziert wird, weil bessere Techniken als FullHD (2 Mio Pixel) bisher nicht erschwinglich sind. Anders gesagt, die digitale Technik zur Präsentation von Bildern hinkt der Analogtechnik nach wie vor noch deutlich hinterher, da dort die Retina-Technologie erst noch in den Kinderschuhen steckt, ganz im Gegensatz zu den Bildschirmen, Smartphones und Tablets.
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BeitragVerfasst am: 12.01.2017 16:15    Titel: Re: Filter Antworten mit Zitat

Die Diaprojektoren waren eine absolute Billigtechnik ... trotzdem konntest du Bilder von Briefmarkengröße auf Zimmerwandgröße vergrößern - was verlorenging, war die Brillianz, logisch, denn wenn das durch das Dia durchgeschickte Licht auf eine immer größere Fläche gebracht wird, wird es immer mehr "verdünnt" durch das Licht, was ja natürlicherweise so im Raum rumschwirrt. Deshalb ja auch das Abdunkeln des Raumes, um seine Dias vorzustellen, so wurde das Bild wenigstens nur dunkler, und nicht immer diesiger. Die Grenze zur Größe einer Abbildung eines Dias war tatsächlich das durchgeschickte Licht, nicht die Auflösung des Dias selbst. Der Hintergrund für die Illusion der Schärfe bei übergroßen an die Wand geworfenen Bildern war schlichtweg, daß unser Hirn diese unscharfen Ränder einer gradientenbasierten Grenzfläche von allein nachschärft - das geht mit Pixeln nicht, das geht nur mit Gradienten.

Egal, wie du digitale Bilder aufarbeitest - diese Vergrößerung bekommst du nicht hin, ohne daß die Bilder unscharf oder pixelig wirken, auch nicht, wenn du die inzwischen in der digitalen Photografie höchstmögliche Auflösung nimmst und nen superteuren hochauflösenden Monitor umbaust, so daß du aus ihm einen Projektor machst ... deshalb ist doch das Nachschärfen und das Erhöhen des (Farb-)kontrastes noch deutlich wichtiger in der digitalen Photografie, wie die Megapixel ... man überhöht den Kontrast an den Grenzflächen, anders ist es bei Pixeltechnik nicht möglich, dem Hirn die notwendige Steilvorlage zu geben, um daraus noch was sinnvolles zusammenzukreieren. Was also bei Gradienten ganz von allein an Verarbeitung im Hirn abläuft, muß erst mühsam bei Pixeltechnik angeschoben werden.

Ich bin selbst mal an einem Versuch vorbeigegangen, der auf irgendeiner Messe aufgebaut war ... ich war hängengeblieben an einem Bild, was ich in der Brillianz und Schärfe noch nie zuvor auf einem Monitor sah ... und da war es, ein Bild, was mein Auge mal ausnahmsweise nicht in Pixel zerlegte ... daneben war ein Bild mit erstaunlich hoher Auflösung, wo man die Pixel fast gar nicht mehr sah ... aber der gesamte Bildeindruck war definitiv nicht so klar, wie das Bild, an dem ich hängenblieb, trotzdem es dünnere Grenzflächen hatte.
Das Geheimnis des Ganzen:
Auf der einen Seite war ein normaler übergroßer Monitor aufgebaut, der mit einer enormen Auflösung ein Bild zeigte - aber auf der anderen Seite, das Bild, was mich so wahnsinnig faszinierte, war ein normales Dia, was durch eine Art Leinwand geworfen wurde, also kein wirklicher Monitor ... beides zeigte dasselbe Bild - der Monitor die digital aufbereitete Version, die andere Seite eben die alte Diatechnik.
Eigentlich sollte dieser Aufbau zeigen, wie gut die digitale Technik inzwischen ist und daß sie schärfere, bessere Bilder macht - es zeigte jedoch genau das Gegenteil!
Die Diabildablichtung war unschärfer - aber wirkte für das menschliche Auge deutlich schärfer.
Die Diabildablichtung hatte weniger Farbkontrast - wirkte jedoch dennoch brillianter.
In der Diabildablichtung gab es keine Artefakte, die für die digitale Bearbeitung von Bildern immer noch allzutypisch sind, einfach weil man ja nicht von Hand nach Augenmaß jedes Pixel selbst berichtigt, sondern sich auf Berechnungen verlassen muß, die eben bestimmte Sonderverarbeitungen des menschlichen Auges schlichtweg gar nicht berücksichtigen können.

Auch wenn ich meine alten Bilder auf Papierdruck sehe - ich bekomm das k***, wenn ich meine Belichtung, Kameraführung, Bildausschnitt etc sehe, das sind alles schlichtweg keine guten Bilder, ich mach inzwischen um Längen bessere Bilder! Selbst auf dem besten Monitor bekomm ich diese Brillianz (die zugegebenermaßen von den Massenlaboren bei der Entwicklung noch zusätzlich hinzugefügt wurde über Photopapier und Belichtungszeiten des Entwicklerpapieres) nicht mal im Ansatz hin! Und auch die Schärfe - sie wirkt nicht künstlich, sondern natürlich, weich, einfach so, wie ich die Welt mit meinen Augen sehe, ohne sie auf Bildern zu sehen. Egal, welches Medium, welche Auflösung, so wirken digitale Bilder nie ... und auch, wenn ich die analogen Bilder von mir in den Müll werfen würden, ich trauer einfach nur aus diesem Grunde meiner Canon A1 hinterher ...

Auf der anderen Seite ist natürlich klar - die Bilder, die ich heutzutage mache, mache ich ja nur deshalb so gut, weil ich Tausende von Bildern innerhalb kürzester Zeit machen kann, die mich so gut wie nix kosten und wo der Ausschuß schlichtweg keine Relevanz mehr hat ... ich kann experimentieren in einer Art und Weise, wie ich das früher niemals gewagt hätte!
Ich mein, man gucke sich doch einfach nur mal an, wieviel so ein Film mit 36 Bildern kostete - was ja schon enorme Qualitätseinbußen brachte, da ein Film mit weniger Bildern weniger gedehnt wurde vom Kameratransporter. Ich war Meister darin, aus nem 36er Film noch ein bis zwei Bilder mehr rauszuquetschen - das machte die Qualität jetzt auch nicht unbedingt besser ... und dann die Entwicklung dazu - es war eh nur erschwinglich, die im Massenlabor entwickeln zu lassen ... weitere Qualitätseinbuße ... ach ja, und dann hatte man also ein auf mittelmäßige Qualität getrimmtes Negativ, was dann aber noch irgendwie auf Photopapier gebracht werden mußte und was man auch die Massenlabore machen ließ ... weitere Qualitätseinbuße.
Nun hau ich innerhalb eines Tages ohne mit der Wimper zu zucken mal kurz tausend Bilder und mehr am Tag durch ... und hab höchstens noch ein Problem, die hinterher zu sichten, weil es einfach von der Bilderfülle zuviel Bilder sind, die ich photografiere. Wenn da mal 900 Bilder in den Sand gesetzt werden, sind immer noch 100 Brauchbare bei, die von der Kunst des Photografierens aufgrund der Übung eben alle deutlich besser sind, wie das beste Bild, was ich vorher analog aufnahm ...

Das ist einfach ein Vorteil, über den ich regelrecht dankbar bin, daß es den nun gibt ...
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