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Kleinsäuger und Grossäuger

 
   Degupedia-Forum » Kultur: Mensch, Tier, Natur » Kleinsäuger und Grossäuger Alle Zeiten sind GMT + 2 Stunden
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.09.2015 10:56    Titel: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Huhu,

ich weiss nicht wie ihr es mit den Begriffen habt, aber ich finde es etwas irreführend, wenn Tierärzte von Kleintieren sprechen und damit Hunde und Katzen meinen. Sicher um den Unterschied zu den Nutztieren Pferd, Schwein, Kuh, Schaf und Co. zu machen, mag das naheliegend sein, auch weil lange Zeit Meerschwein, Vogel, Leguan und Co. kaum eine Rolle in Tierarztpraxen spielten. Wenn man aber bedenkt, dass alleine die Nagetiere etwa mit 2000 Arten die weitaus grösste Säugetiergruppe darstellen und die Artenvielfalt bei den kleinen Tierarten wesentlich grösser ist, könnte man eigentlich schon ab 1-2 kg schweren Tierarten die Grenze ziehen zwischen den richtigen Kleintieren und den mittelgrossen, während Tierarten mit 10 kg oder mehr absolut auf alle Säugetierarten bezogen schon recht gross sind und da der Begriff Grosstier oder Grossäuger nicht verkehrt wäre.

Wenn man zudem jetzt noch den Strukturwandel in der Tierhaltung bedenkt und insbesondere auch der Strukturwandel, der in den Tierarztpraxen stattfindet, so muss man doch feststellen:
- Die Bedeutung von Nutztieren nimmt ab
- Heimtiere haben in den letzten Jahren und Jahrzehnte ein grosses Wachstum zugelegt was Untersuchungen und Behandlungen angeht
- Zudem dürften die Heimtiere der Treiber schlechthin sein für die starke Spezialisierung der Vetmed-Branche
- Die Bedeutung von sogenannten Exoten, neben kleinen Nagern in den letzten Jahren auch vermehrt Reptilien haben stark zugenommen
- Die Möglichkeiten zur Behandlung von immer kleineren Tierarten haben sich massiv verbessert. Es ist längst nicht mehr bei Tieren von Meerschweingrösse schluss mit umfangreicheren Behandlungen. Die Veterinärmedizin hat sich so gesehen auch eine neue Kundengruppe erschlossen, die zuvor wegen mangelnden geeigneten Methoden nicht bearbeitet werden konnte.

Alles in allem betrachtet, denke ich gibt es heute viele Argumente, die dafür sprechen, dass man sich mit historisch gewachsenen Begriffen wie Kleintiere und Grosstiere oder um sie auf die Säuger umzumünzen auch Grossäuger angemessener zu definieren. (der Begriff Kleinsäuger ist grundsätzlich nicht schlecht gewählt und hat sich bewährt, auch sprachübergreifend, existieren Pendants doch in englischer, französischer oder auch in spanischer Sprache...)
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Noraja
Freak


Anmeldungsdatum: 25.04.2010
Beiträge: 663
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 10.09.2015 11:33    Titel: Antworten mit Zitat

Hallo

Zitat:

ich weiss nicht wie ihr es mit den Begriffen habt, aber ich finde es etwas irreführend, wenn Tierärzte von Kleintieren sprechen und damit Hunde und Katzen meinen.

das hat sich im Tiermedizinbereich so eingebürgert und verwirrt mich daher mitterweile nicht mehr. Anfangs fand ich es aber auch befremdlich. Kaninchen und Nagetiere werden von Tierärzten allerdings fast nie Kleintiere genannt, sondern davon abgrenzend Heimtiere.

Eine saubere, allgemeingültige Definition gibt es meines Wissens zwar nicht, üblich ist im tierärtlichen Sprachgebrauch folgendes:

Grosstier: Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein, ...
Kleintier: Hund, Katze
Heimtier: Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, ....

und Reptilien und Vögel heissen meist Reptilien und Vögel und sind bei den Begriffen Klein- und Heimtieren fast nie mitgemeint.
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Torben
Süchtig


Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 10.09.2015 15:13    Titel: Antworten mit Zitat

Bei den Begriffen „Kleinsäuger“ und „Großsäuger“ sehe ich auch keine Probleme, da Kleinsäuger eben kleine Säuger und Großsäuger große Säuger sind. Die Begriffe „Kleintier“ und „Großtier“ haben mich aber anfangs auch irritiert. So können Kleintiere außerordentlich große Tiere sein. Selbst Kleinsäuger gehören in der Tierwelt eher zu den Riesen. „Kleintier“ und „Großtier“ sind letztlich aber etablierte Begriffe mit nur einer Bedeutung.

Schwieriger sind da die Begriffe „Heimtier“ und „Haustier“. „Heimtier“ insbesondere, da Heimtiere einerseits in der Veterinärmedizin erstens als Kleintiere definiert werden, zweitens jedoch häufig in Abgrenzung zu solchen benannt werden und drittens sogar um weitere Gruppierungen (z.B. Zierfische, Ziervögel) reduziert verstanden werden können. Andererseits ist „Heimtier“ in der Fachliteratur die bevorzugte Übersetzung für das englische „pet“. „Haustier“ kann in der Veterinärmedizin, je nach Kontext, vieles bedeuten. In Zoologie und Tierzucht wird „Haustier“ dagegen immerhin recht einheitlich verwendet.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 12.09.2015 03:23    Titel: Re: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Danke Torben für den Input mit den Haus- und Heimtieren. Das ist auch noch so ein Punkt, den man da auch gut nennen könnte.
Meine Auffassung von Haus- und Heimtiere war bisher:
Haustier = domestizierte Tiere
Heimtiere = in Menschenobhut gehaltene, nicht domestizierte Arten, sprich das, was von der Tierrechtslobby gerne als "Wildtier" bezeichnet wird, welche man angeblich nicht in Menschenobhut halten könne... Wildtier finde ich wiederum irreführend, weil zum Beispiel ein Degu ist aus meiner Sicht zwar kein domestiziertes Tier, aber sie können doch recht zutraulich werden, gerade wenn sie über mehrere Generationen in Menschenobhut gezüchtet werden und dabei engen Kontakt zu Menschen haben. Fängt man dagegen wilde Gelbhalsmäuse oder ähnliches Getier (oder auch in der chilenischen Natur wilde Degus), dann sieht man keine solche Anpassungen und die Tiere sind wild und stammen auch direkt aus der Wildnis. Man könnte auch verwilderte Tiere, selbst wenn es sich zum Beispiel um Meerschweinchen handelt, als "Wildtiere" bezeichnen, fände ich jetzt auch irreführend wenn es sich um domestizierte Arten handelt, aber zumindest zu ihrem Verhalten passend, denn Tiere, die sich nicht von klein an an Menschen gewöhnt haben oder über die Jahre es gelernt haben, die sind in der Regel gegenüber Menschen oft scheu und zeigen vorallem ein recht wildes Verhalten und auch Angst beim Handling, das an Menschen gewöhnte Tiere oft deutlich weniger zeigen.

In selteneren Fällen werden Haustier und Heimtier auch synonym für in Menschenobhut gehaltene Tiere verwendet, gerade umgangssprachlich, wenn es auf die Nuancen nicht so ankommt. Ich persönlich unterscheide da bei mir auch zwischen hochdeutscher "Fachsprache", bei der ich auf korrekte Details achte und die Umgangssprache, die ein alemannischer Dialekt ist und das Wort Heimtier gar nicht kennt, wenn denn als Lehnwort aus dem Hochdeutschen, was dann etwas künstlich tönt, aber da sich viele hochdeutsche Wörter mit den Jahren eingeschlichen haben, die gelegentlich halt doch verwendet werden, klingt es halt doch nicht ganz so unpassend. Um da noch etwas abzuschweifen, wir sagen bei uns zur Paprika Peperoni und die Peperoni heisst bei uns Chili oder Peperochini. Mittlerweile ist es aber auch so, dass man ab und zu Paprika sagt, weil sich die Sprachen vermischen, sei es weil man viel mit Deutschen zu tun hat und das Hochdeutsch teilweise der kleinste gemeinsame Nenner ist oder auch um sprachliche Missverständnisse zu vermeiden, weil man mit der Zeit die Fallstricke etwas kennt. Die hochdeutschen Begriffe kommen meist auch bei Diskussionen zum Zug, wenn es um genauere, korrektere Begriffe geht, zum Beispiel wenn eine Studie von "Heimtieren" spricht, dann sind es eben "Heimtier" und keine "Hustier" (Haustiere).

Zitat:

Andererseits ist „Heimtier“ in der Fachliteratur die bevorzugte Übersetzung für das englische „pet“. „Haustier“ kann in der Veterinärmedizin, je nach Kontext, vieles bedeuten. In Zoologie und Tierzucht wird „Haustier“ dagegen immerhin recht einheitlich verwendet.

Ich wollte eigentlich nachfragen, wie "pet" im Englischen genau definiert ist, aber habe dann selbst bei Wikipedia mal geschaut und da findet man sowohl zu Heimtier als auch zu "pet" ein paar interessante Ausführungen, z.B.:
Zitat:

Das Europäische Übereinkommen zum Schutz von Heimtieren vom 13. November 1987 bestimmt in Artikel 1 den Begriff Heimtier folgendermaßen: „Der Ausdruck Heimtier bezeichnet ein Tier, das der Mensch in seinem Haushalt zu seiner eigenen Freude und als Gefährten hält oder das für diesen Zweck bestimmt ist.“

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Heimtier


oder:
Zitat:

Im Englischen sind die Bezeichnungen eindeutig: pet für Heimtiere und domestic animal oder domesticated animal für Haustiere im biologischen Sinn (domestizierte Tiere).

Quelle: Ebenda


und schliesslich noch:
Zitat:

A pet or companion animal is an animal kept primarily for a person's company or protection, as opposed to working animals, sport animals, livestock, and laboratory animals, which are kept primarily for performance, agricultural value, or research. The most popular pets are noted for their attractive appearances and their loyal or playful personalities.

Pets commonly provide their owners (or guardians[1]) physical and emotional benefits. Walking a dog can supply both the human and pet with exercise, fresh air, and social interaction. Pets can give companionship to elderly adults who do not have adequate social interaction with other people. There is a medically approved class of therapy animals, mostly dogs or cats, that are brought to visit confined humans. Pet therapy utilizes trained animals and handlers to achieve specific physical, social, cognitive, and emotional goals with patients.

The most popular pets are likely dogs and cats, but people also keep house rabbits, ferrets; rodents such as gerbils, hamsters, chinchillas, fancy rats, and guinea pigs; avian pets, such as canaries, parakeets, and parrots; reptile pets, such as turtles, lizards and snakes; aquatic pets, such as tropical fish and frogs; and arthropod pets, such as tarantulas and hermit crabs.

Quelle: https://en.wikipedia.org/wiki/Pet

Also Heimtiere/"Pets" werden abgegrenzt von Arbeitstieren, Labortieren, Sporttieren und (landwirtschaftlichen) Nutztieren/Vieh. Man könnte sie also auch mit Freizeits- und Begleittiere umschreiben. In diesem Falle könnte man aber beispielsweise bei Meerschweinchen sich durchaus fragen, ob man diese nicht auch als Nutztiere sehen könnte, gerade wer sie nutzt als Kompostlieferant und zur Verwertung von Küchenabfällen. Ich weiss ja nicht, wie verbreitet dieses Nützlichkeitsdenken ist, früher vermutlich mehr noch als heute, aber dennoch wäre da doch ein gewisser Übergangsbereich. Und denkbar wäre so ein Nutzen als Nutztier auch bei Degus, Chinchillas und anderen pflanzenfressenden Arten. Der Nutzen bei kleineren Arten ist natürlich geringer, solange die Stückzahl, die gehalten wird, klein ist. Bei Meerschweinchen reicht schon eine Kleingruppe um den Bedarf eines normalen Haushalt zu decken, sagen wir 1 Meerschwein für 1-2 Personen, bzw. wenn der Garten gross ist und man nicht alles, was da wächst selbst konsumiert, so verträgt es gut auch deutlich mehr. Aber in der Regel sind die Gärten heutzutage eher klein und die anfallende Einstreumenge ist dann tendenziell zuviel, die bei der Meerschweinchenhaltung anfällt.
Interessant finde ich, dass im Englischen auch Therapietiere in die Heimtier/"Pet"-Definition eingeschlossen werden.

Zitat:

Selbst Kleinsäuger gehören in der Tierwelt eher zu den Riesen. „Kleintier“ und „Großtier“ sind letztlich aber etablierte Begriffe mit nur einer Bedeutung.

Wenn man den Tierbegriff nicht auf Wirbeltiere beschränkt, dann sind Kleinsäuger tatsächlich recht grosse Tierarten, selbst die kleinste Säugetierart übertrifft noch so manches Insekt an Grösse und Gewicht, wobei Heuschrecken oder Stabschrecken oder auch Schaben vermutlich beim Gewicht schnell mal grösser sein könnten, so sind sie wohl beim Gewicht tendenziell dennoch deutlich leichter. Und wenn man dann an all die kleinsten Insektenarten denkt oder auch Spinntiere, zum Beispiel auch an Parasiten wie Läuse und Co. oder auch Fliegen, Mücken, deren Maden und Larven, da ist selbst innerhalb dieser Tiergruppen das Grössen- und Gewichtsspektrum gross, aber die meisten von ihnen sind deutlich kleiner als Wirbeltiere je sein können.

@Lina
Zitat:

Eine saubere, allgemeingültige Definition gibt es meines Wissens zwar nicht, üblich ist im tierärtlichen Sprachgebrauch folgendes:

Grosstier: Rind, Pferd, Schaf, Ziege, Schwein, ...
Kleintier: Hund, Katze
Heimtier: Kaninchen, Meerschweinchen, Hamster, Ratte, ....

und Reptilien und Vögel heissen meist Reptilien und Vögel und sind bei den Begriffen Klein- und Heimtieren fast nie mitgemeint.

Bei dieser Unterteilung stelle ich mir aber die Frage, zählen Hunde und Katzen nicht auch zu den Heimtieren? Mein Eindruck war eher, dass Grosstiere = Nutztiere abgegrenzt wurden vom Rest, was als Kleintiere = Hund, Katze, Maus und Co. zusammengefasst wird. Meist halt nur Hund und Katze, da alles kleiner als Hund und Katze lange Zeit kaum veterinärmedizinisch relevant war und sich das ebenso lange auch stark in den Lehrplänen der tierärztlichen Schulen durchsetzte. Vögel und Reptilien wiederum wurde in der Vergangenheit gerne als Exoten zusammengefasst, weil das anfänglich doch eher exotisch war, wenn ein Tierarzt sich damit auskennt, zumindest was die Reptilien angeht, wobei mit Vögel ging man lange Zeit auch nicht unbedingt so oft zum Tierarzt und trotz einer recht guten Verbreitung waren sie lange Zeit wahrscheinlich auch eher Zaungäste beim Tierarzt.
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Torben
Süchtig


Anmeldungsdatum: 13.08.2009
Beiträge: 85

BeitragVerfasst am: 12.09.2015 10:11    Titel: Antworten mit Zitat

@davX

Ich verstehe „Heimtier“ so, wie in den von Dir weiter unten aufgeführten Zitaten, nämlich als zweckgebundenen Begriff. Deine bisherige Auffassung enthält danach die folgenden drei Fehler: 1) In Menschenobhut gehalten werden nicht nur Heimtiere sondern auch Nutztiere, Versuchstiere, Futtertiere etc. 2) Es kann sich nicht nur um nicht domestizierte Tiere (= Wildtiere) handeln sondern auch um Haustiere. Die dürften sogar ökonomisch den größten Anteil ausmachen. 3) Der Begriff ist (anders als „Haustier“) nicht auf Arten/Unterarten/Formen anzuwenden sondern auf Individuen. Da der Begriff „Heimtier“ zweckgebunden ist und da es beim Zweck Überschneidungen geben kann, kann es natürlich auch Überschneidungen zu den anderen Begriffen geben. „Heimtier“ und „Versuchstier“ schließen sich sicher aus, „Heimtier“ und „Nutztier“ (wo sich im weiteren Sinn auch Versuchstiere wiederfinden) sind aber durchaus miteinander vereinbar.

Gängige Definitionen für „Haustier“ (in Tierzucht und Zoologie) stellen auf eine morphologische, physiologische und ethologische Veränderung gegenüber der Wildform ab. Allgemein werden bei Säugetieren etwa 20 Formen als Haustier angesehen (verschiedene Paar- und Unpaarhufer, Frettchen, Haushund, Hauskatze, Hauskaninchen, Hausmeerschweinchen). Etliche mehr werden vereinzelt dazugerechnet, z.B. der Damhirsch. Einige stehen irgendwo zwischen Wild- und Haustier, gelten also als teildomestiziert, z.B. Farbratte und Farbmaus. Das galt auch mal für den (Haus-)Goldhamster, bis Labor- und Heimtiere tatsächlich mit Wildfängen bzw. Nachzuchten der ersten Generationen verglichen wurden, was nur noch die Einstufung als Wildtier zuließ. Vor ein paar Jahren war das Ergebnis einer Arbeit, die mich allerdings nicht überzeugt, dass auch die Mongolische Rennmaus inzwischen domestiziert ist. Da bleibt abzuwarten, ob das allgemein angenommen wird.

Degus sind klar als Wildtiere einzustufen. Da gibt es eben Unterschiede zwischen Wildfängen und Nachzuchten. Von verwildert (englisch: „feral“) spricht man fachsprachlich ausschließlich bei Haustieren. Wenn z.B. Hoffman und Smith (2005) über das Kaninchen schreiben „The specific name may be based on a feral specimen“, dann bedeutet das, dass der Artname cuniculus an das Hauskaninchen gebunden sein könnte.
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
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BeitragVerfasst am: 17.09.2015 00:26    Titel: Re: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Hallo Torben,

ja da hast du recht meine Auffassung hatte Fehler, ich muss aber auch zugeben, dass ich den Begriff nie so konsequent und streng auslegte. Dass der Begriff zwecksgebunden sein könnte, war wohl auch deshalb nicht unbedingt der naheliegendste Gedanke, weil im Alltaggebrauch die Begriffe Heimtiere und Haustiere oft unscharf und fälschlicherweise auch synonym bzw. falsch verwendet werden, wobei da mit dem Dialekt und dem Fehlen eines Wortes "Heimtier" das Wort Haustier dessen Funktion quasi mit übernimmt, was sicher die Sache nicht vereinfacht. Andererseits sind das, was man unter Haustier im engen Sinne betrachtet im Dialekt halt domestizierte Tiere, wenn man es denn genau nehmen will. Und wer sich nun auskennt mit dem Übersetzen von Gedanken aus einer Fremdsprache in eine andere Sprache kennt das Problem sicher, dass man geneigt ist, Begriffe und Redewendungen einfach so zu übernehmen, ohne sie zu prüfen, ob sie denn nicht das Gleiche bedeuten. Natürlich prüft man im Zweifelsfalle lieber einmal zu viel, aber es ist dennoch schnell passiert. Der Unterschied zwischen Dialekte und Hochsprache ist zwar nicht so gross, aber manchmal doch gross genug, dass da immer noch Fehler entstehen können.

Zitat:

Degus sind klar als Wildtiere einzustufen. Da gibt es eben Unterschiede zwischen Wildfängen und Nachzuchten.

Ja das ist klar. Mir ging es dabei eher um die Namensableitung von Wild und Tier, also den Wortteilen aus denen es sich zusammensetzt. Die Definition was man dann darunter versteht, nachdem sich ein Wort gebildet hat, hängt ab von dessen Gebrauch und Kontext, der sich übrigens auch über die Zeit ändern kann, gerade wenn es um die familiäre Sprache geht, bzw. was in der Fachsprache klar geregelt sein kann, das kann in der Alltagssprache durchaus andere Bedeutungen mit der Zeit bekommen. Im Extremfall könnte es zum Beispiel durch die Jugend im Sinn völlig umgedeutet werden, sich verbreiten und so dann langsam in die Alltagssprache einfliessen, was hier zwar wenig realistisch ist, aber wenn wir nur schon das Englische nehmen: "to pet" und "petting" - es uns zeigt, dass der Gedanke alles andere als abwegig ist. Wegen solchen Mehrdeutigkeiten wird in der Fachsprache ja teilweise gerne auf Begriffe zurückgegriffen, die nicht schon "vorbelastet" sind, was zwar hilft Missverständnisse zu verhindern, wenn man die Begriffe versteht, aber Laien oder mit der Materie nicht vertrauten Menschen den Zugang und das Verständnis erschwert, da sie erst die Fachbegriffe verstehen müssen (ok, es ist auf der anderen Seite ein Trugschluss, dass bei unscharf in der Alltagssprache verwendeten Begriffe die Übertragung und klare Definition in die Fachsprache nicht auch mit einem ebenso grossen Lernaufwand verbunden wäre, damit man die Definitionen richtig lernt und erst dadurch nicht Gefahr läuft durch ungenaue Definitionen die Texte nicht präzise oder sogar teilweise falsch aufzufassen - anders gesagt eine eher akademische Fachsprache zwingt durch eine Einstiegshürde dass man die Materie gleich richtig lernt, während umgekehrt leicht der Trugschluss entsteht, dass man den Text verstehe, obwohl man in vielen Fällen den Begriffen falsche oder ungenaue Definitonen, die man aus der Alltagssprache mitbringt, ihnen zugrundelegt).

Zitat:

Von verwildert (englisch: „feral“) spricht man fachsprachlich ausschließlich bei Haustieren. Wenn z.B. Hoffman und Smith (2005) über das Kaninchen schreiben „The specific name may be based on a feral specimen“, dann bedeutet das, dass der Artname cuniculus an das Hauskaninchen gebunden sein könnte.

Da muss ich jetzt nachfragen: heisst das, dass die Hauskaninchen im Vergleich zu den spanischen und südfranzösischen, ursprünglichen Wildkaninchen eine eigene Art sein müssten, so ähnlich wie beim Hausmeerschweinchen Cavia porcellus und dem Tschudi-Meerschweinchen Cavia tschudii, das als dessen eigentlicher Vorfahre gilt? Oder was willst du damit ausdrücken? (sorry wenn ich nachfrage, aber mir kommt es jetzt nicht ganz eindeutig rüber, worauf du hinaus willst).

(Den zitierten Text fasse ich übrigens so auf, dass die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Wildkaninchens wahrscheinlich auf ein Exemplar eines verwilderten Hauskaninchens zurückgeht, also demzufolge vermutlich kein Tier, das aus dem Ursprungsgebiet Spanien-Südfrankreich vorkommt, sondern eines aus einem Gebiet, in dem später Kaninchen ausgesetzt wurden, sie dort in Freiheit flüchten bzw. sich buddeln konnten oder aber dies in einer anderen Region geschah und sie in dieses Gebiet migrierten.)

Zitat:

Einige stehen irgendwo zwischen Wild- und Haustier, gelten also als teildomestiziert, z.B. Farbratte und Farbmaus.

Ok, das finde ich jetzt spannend. Hast du dazu genauere Informationen? Ich habe mich nie so intensiv mit Ratten und Mäusen und ihrer Geschichte befasst (Mit ihrer Biologie und Ernährung dagegen sehr wohl), zwar einiges gelesen, das man eher im populärwissenschaftlichen Bereich ansiedeln könnte - insofern ist mein Wissen da jetzt auch eher mau. Was ich aber noch in Erinnerung habe, dass schon lange Mäuse gezüchtet wurden und dass Mäuse schon sehr lange als Kulturfolger in Menschennähe leben. Dazu ist der Bezug zu Ratten in gewissen asiatischen Gebieten deutlich unterschiedlich zu dem in unseren Breitengraden vorherrschende Vorurteil der Plagegeister und Schädlinge. Ich erinnere mich da an Tempel zu Ehren der Ratten, denen geopfert wird und die man verehrt... ich vermute mal, dass das eine lange Tradition hat. Man kann jetzt natürlich einwenden, dass das vermutlich andere Rattenarten sind oder zumindest Stämme, die mit unseren Farbratten wenig am Hut haben, sicherlich. Mir geht es aber auch darum etwas im breiteren Umfang die Gewöhnung bis hin zu Domestikation von Ratten und Mäusen nicht nur in der westlichen Kultur zu beleuchten. In Westeuropa sollen Wanderratten ja relativ spät aufgetreten sein. Spätestens aber mit der Ausbreitung der Schiffsfahrt, verbreitete sich erst die damals häufige Hausratte an vielen Orten der Welt, wobei einige Verbreitungen relativ spät z.B. im 19. Jahrhundert stattfanden, während da die Wanderratte wohl schon einige Jahrunderte in Mitteleuropa sich ausbreitete und in gewissen Gebieten durchaus die Hausratte in ihrem Lebensraum verdrängte. Noch während den Weltkriegen gab es beispielsweise in Deutschland noch recht gute Bedingungen und Lebensräume für Hausratten. Moderne Bautechnik und der Bedeutungsschwund von Vorratsspeichern und landwirtschaftlichen Strukturen förderten offenbar die Zurückdrängunge der Hausratte, während sie in anderen Gebieten behaupten und halten oder gar weiter ausbreiten konnte. In Spanien und wohl auch Südfrankreich, Italien etc. soll sie draussen in der Natur leben und auch gerne auf Bäumen Nestern anlegen (während sie in Deutschland eng an menschliche Siedlungen gebunden ist). Auch von Neuseeland weiss man, dass sie sich gut behaupten können auf Inseln, auf denen sie keine direkte Konkurrenz durch Wanderratten haben. Ich will nichts behaupten, aber ich meinte, sie kann gar zusammen mit der Pazifikratte (Rattus exulans) vorkommen, da diese offenbar nicht ganz die gleichen Lebensräume beanspruchen. Gerade was Studien angeht, die in Neuseeland durchgeführt wurden, da gibt es teilweise sehr ausführliches und interessantes Material, das gute Einblicke in ihre Lebensweise in der Wildnis bieten. Nun ich schweife ab, das Thema finde ich aber sehr interessant.
Um nochmals zu den Farbratten und -mäuse zurückzukehren, die wurden ja meines Wissens mit dem Aufkommen der Tierexperimente und später der Labortierhaltung gezielter gezüchtet und in Menschenobhut gehalten. Es wäre sicherlich interessant, wenn man das etwas zurückverfolgen könnte, wann das etwa begann. Die Grundlagen wurden ja mit der Französischen Revolution und der Aufklärung gelegt, bzw. fing das schon früher an, aber das gab der ganzen Bewegung wohl den Durchbruch. In den Anfängen wurde wohl viel mit Haustieren, zum Beispiel Hühnern, aber auch beispielsweise mit Fröschen experimentiert. Wie aber begann der Umstieg auf Mäuse und Ratten, bzw. wie fing die Mäuse- und Rattenzucht an? Gaben da die Wiederentdeckung der Vererbungsgrundlagen von Mendel und Darwins ausführlichen Überlegungen und Experimente zur Zucht und Domestikation da den Ausschlag? Dass Mäuse ein interessantes Objekt wären, da sie sich recht schnell vermehren und man so schnell Veränderungen feststellen und deren Entwicklung mit relativ moderatem Aufwand beobachten und erforschen kann, das dürfte sich wahrscheinlich recht schnell verbreitet haben, wenn diese Tiere erst mal in den Fokus der Forschung gerieten. Oder waren andere Gründe denn die Wissenschaft Ursache für eine gezieltere Zucht und konsequentere Haltung und Vermehrung in Menschenobhut?
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Torben
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Anmeldungsdatum: 13.08.2009
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BeitragVerfasst am: 03.10.2015 23:37    Titel: Re: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Ich war die letzten Wochen im Urlaub und werde jetzt nur einen Teil der Fragen beantworten. Später vielleicht mehr.

davX hat Folgendes geschrieben:
Zitat:

Von verwildert (englisch: „feral“) spricht man fachsprachlich ausschließlich bei Haustieren. Wenn z.B. Hoffman und Smith (2005) über das Kaninchen schreiben „The specific name may be based on a feral specimen“, dann bedeutet das, dass der Artname cuniculus an das Hauskaninchen gebunden sein könnte.

Da muss ich jetzt nachfragen: heisst das, dass die Hauskaninchen im Vergleich zu den spanischen und südfranzösischen, ursprünglichen Wildkaninchen eine eigene Art sein müssten, so ähnlich wie beim Hausmeerschweinchen Cavia porcellus und dem Tschudi-Meerschweinchen Cavia tschudii, das als dessen eigentlicher Vorfahre gilt? Oder was willst du damit ausdrücken? (sorry wenn ich nachfrage, aber mir kommt es jetzt nicht ganz eindeutig rüber, worauf du hinaus willst).

Nein, eine systematische Aussage zum Kaninchen einschließlich des Rangs des Hauskaninchens enthält der Satz nicht. Er beinhaltet eine (mögliche) nomenklatorische Aussage: Wenn das Hauskaninchen als Taxon (Art, Unterart) angesehen wird, dann muss es (möglicherweise) den Namen cuniculus tragen.

davX hat Folgendes geschrieben:
(Den zitierten Text fasse ich übrigens so auf, dass die wissenschaftliche Erstbeschreibung des Wildkaninchens wahrscheinlich auf ein Exemplar eines verwilderten Hauskaninchens zurückgeht, also demzufolge vermutlich kein Tier, das aus dem Ursprungsgebiet Spanien-Südfrankreich vorkommt, sondern eines aus einem Gebiet, in dem später Kaninchen ausgesetzt wurden, sie dort in Freiheit flüchten bzw. sich buddeln konnten oder aber dies in einer anderen Region geschah und sie in dieses Gebiet migrierten.)

Das geht zwar aus dem zitierten Satz nicht hervor, aber: Als Typusfundort des Kaninchens gilt laut derselben Quelle „Europa australis [= Germany]“. Da Deutschland wohl ziemlich sicher nicht zum natürlichen Verbreitungsgebiet des Kaninchens gehört, kann man beim Typusexemplar wohl von einem eingebürgerten Tier ausgehen. Das könnte dann aber von wildlebenden, ihr Verbreitungsgebiet selbst erweiternden Wildtieren; von vormals gehaltenen, später ausgesetzten oder entlaufenen Wildtieren; oder eben von vormals gehaltenen, später ausgesetzten oder entlaufenen Haustieren abstammen.

In der Realität sind die Übergänge zwischen diesen Szenarien natürlich fließend. Wenn aber das Hauskaninchen wie oben angesprochen mal als eigenständiges Taxon (Art, Unterart) geführt werden sollte, dann hat diese Haarspalterei aufgrund der nomenklatorischen Regeln (möglicherweise) entsprechende Konsequenzen. So ist Dir wohl Opinion 2027 der ICZN bekannt. Darin wird 17 auf Wildtieren basierenden Namen gegenüber auf Haustieren basierenden Namen der Vorrang gegeben. Analog auf das Kaninchen angewandt (dafür wäre dann natürlich eine neue Opinion nötig), würde dann das Wildkaninchen (mit oder neben dem Hauskaninchen) nicht mehr den Artnamen cuniculus führen können.
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BeitragVerfasst am: 06.10.2015 19:38    Titel: Re: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Zitat:

n der Realität sind die Übergänge zwischen diesen Szenarien natürlich fließend. Wenn aber das Hauskaninchen wie oben angesprochen mal als eigenständiges Taxon (Art, Unterart) geführt werden sollte, dann hat diese Haarspalterei aufgrund der nomenklatorischen Regeln (möglicherweise) entsprechende Konsequenzen. So ist Dir wohl Opinion 2027 der ICZN bekannt. Darin wird 17 auf Wildtieren basierenden Namen gegenüber auf Haustieren basierenden Namen der Vorrang gegeben. Analog auf das Kaninchen angewandt (dafür wäre dann natürlich eine neue Opinion nötig), würde dann das Wildkaninchen (mit oder neben dem Hauskaninchen) nicht mehr den Artnamen cuniculus führen können.

Danke Torben, gerade diese Erklärung hat mir weitergeholfen, wie du das Ganze gemeint hast Smile.
Was das Opinion Paper angeht, du meinst vermutlich das, was in diesem Paper hier Gentry und Kollegen zusammengefasst wird?:
http://www.researchgate.net/publication/222518224_The_naming_of_wild_animal_species_and_their_domestic_derivates
(das Original selbst kenne ich nicht, wobei ich gerade gesehen habe, man findet es ebenfalls im Internet, hier: http://biodiversitylibrary.org/item/107012#page/97/mode/1up )

Der Kommentar von Hofmann und Smith macht für mich allerdings auch so nicht wirklich Sinn, denn cuniculus bezieht sich doch auf die Gänge der Kaninchen, die - so denke ich - ja wohl auch die Wildkaninchen in Südfrankreich und Spanien anlegen. Der Name stammt, wenn ich mich recht erinnere aus Römerzeiten und geht auf ihr Erkennungsmerkmal zurück, wie man sie von den Hasen unterscheiden konnte, welche man damals zuerst in den Leporarien hielt, später setzte sich die Erfahrung durch, dass Kaninchen besser darin gehalten werden könnten und dass sie sich zudem auch darin vermehren können. Da geht natürlich die Wildtierhaltung in frühe Formen der Domestikation über, wobei die eigentliche Domestikation meines Wissens erst etwa im Mittelalter durch französische Geistliche in Klöstern stattfand. Den Namen hatten sie da wohl schon eine gute Weile.

Eine schöne Zusammenfassung zur Domestikationgeschichte und zum Namen des Kaninchens gibt es in der Dissertation von Irina Salaschek.

Wortbedeutung "unterirdischer Gang":
http://www.wortbedeutung.info/cuniculus/

Salaschek, I. (2009): Vom Notstandstier zum Wohlstandstier: Kaninchenhaltung in Deutschland. Geschichte und Bedeutung für die Veterinärmedizin. Tierärztliche Hochschule Hannover, Hannover.
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BeitragVerfasst am: 15.10.2015 18:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mir war doch so, als hättest Du etwas von der Geschichte um die Haustiernamen mitbekommen, wenn auch nicht das Ergebnis.

Du vermischst Etymologie mit zoologischer Nomenklatur. Linné hat das Tier 1758 Lepus cuniculus genannt. Somit ist cuniculus nun nicht nur ein lateinisches Wort für einen unterirdischen Gang sowie für das Kaninchen sondern auch ein zoologischer Artname, der den Regeln des ICZN unterliegt. Als solcher ist er (im Regelfall, sonst wird das hier zu kompliziert) an ein bestimmtes Exemplar (das heute durchaus unzuordenbar oder sogar verschollen sein kann) gebunden. Und dieses Exemplar könnte laut Hoffman und Smith ein verwildertes Kaninchen und somit ein Hauskaninchen sein.
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BeitragVerfasst am: 15.10.2015 22:28    Titel: Re: Kleinsäuger und Grossäuger Antworten mit Zitat

Danke Torben für deine Geduld beim Erklären. Jetzt passts mit dem Kommentar von Hoffman und Smith.

Die Etymologie hatte mich tatsächlich abgelenkt.
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Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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