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frecher und ängstlicher degu

 
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wolfin
Fellnase


Anmeldungsdatum: 10.10.2006
Beiträge: 5
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 11.10.2006 13:15    Titel: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Hallo Zusammen !!!!!!!!!

Seit ca. 2. Wochen habt ich zwei Degubrüder von zweiter Hand aufgenommen. Sie sollten wenige Monate Alt sein, von dem Vorbesitzer weiss ich nicht viel nur das er eine Tierhaaralergie hat.

Der frechere Degu Ernie hat sich gut eingelebt, er frisst mir schon aus der Hand, aber leider werden seine Probebisse immer fester manchal zwickt er richtig.
Bert sein Bruder ist leider immer noch scheu und hat immer noch abstand vor meiner Hand.
Momentan beschäftige ich mich mit Ernie und hoffe Bert folgt seinem Bruder irgendwann.
habt Ihr vielleicht noch ein paar Tipps für die Zähmung?
Wie reagiert Ihr auf die Probebisse eurer Degus wenns mal wieder Zwickt?
gruss Wolfin
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davX
Team


Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 12.10.2006 00:29    Titel: Re: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Hallo Wolfin,

mit der Zutraulichkeit von Degus ist das so eine Sache. Es gibt Degus die werden schnell zutraulich und andere brauchen viel Zeit und vor allem viel Geduld von Seiten des Halters, oder werden gar nicht zutraulich. Ich habe selber eine sehr zutrauliche Degugruppe, die absolut an Menschen gewöhnt ist und die mich sogar anspringen und mich beklettern, wenn ich nicht aufpasse. Daneben habe ich seit kurzer Zeit noch eine Pflegegruppe, die sich inzwischen eingelebt hat. Zwei der Degus sind mitlerweile frech und zu einem gewissen Grad zutraulich, die anderen zwei kann ich nicht anfassen. Eine dieser zwei ist ein blinder Degu, der quietscht, sobald er meine Nähe bemerkt, die andere ist ein absoluter Wildfang, die mich letzthin in den Finger gebissen hat, als sie ausgebrochen war und ich sie fangen wollte.
Hier versuche ich nicht mehr, sie irgendwie zutraulich zu machen, wenn ich sehe, dass sie sich an mich besser gewöhnen, dann vielleicht, aber so ergibt das wohl keinen Sinn, zumal bei dem Misstrauen das sonst schnell sich zum Gegenteil wenden kann.
Was die Probebisse angeht, das kenne ich selber gut. Eigentlich solange es nur Probebisse sind, ist es harmlos, aber es gibt auch so Spezialisten, die glauben der Finger oder die Hand sei was essbares, so dass man fürchten muss, dass sie beim nächsten Mal herzhaft zubeissen. In einem solchen Fall ziehe ich die die Hand zurück, aber im Normalfall versuche ich nicht gross darauf zu reagieren. Dass man die Hand etwas zurückzieht geschieht oft schon fast reflexartig. Es kommt letztlich auf die Art darauf, wie die Degus schnappen oder "beissen". Unter Artgenossen gilt das Beknabbern nämlich als freundschaftliche Geste. Wenn sie fester zuschnappen, dann sind sie vielleicht hungrig (?) oder was ich bei meinen Degus schon beobachten konnte, dass einer meiner Degus manchmal schnappt, wenn ihm etwas nicht passt, z.B. wenn er auf meiner Hand ist und in den Käfig will, dann wird zuerst noch etwas in den Finger gebissen, bevor er in den Käfig kann.

Bei der Zähmung habe ich bemerkt, dass man viel über Futter erreichen kann. Viele Degus sind verfressen und man kann mit einem Leckerbissen oder einem Futterstück allgemein einiges erreichen. Man darf auch nicht vergessen, dass die Degus ihre Konzentration auf das Futterstück lenken, was man nutzen kann.
Meine Vorgehensweise gestaltet sich so, dass ich sie zuerst versuche an meine Hand zu gewöhnen, das geschieht, dass ich versuche, dass sie aus meiner Hand fressen. In einem weiteren Schritt versuche ich, dass sie dem Futterstück folgen und auf meiner Hand das Futterstück zu fressen bekommen. Dieser Schritt braucht viel Geduld. Dann sollen sie das Futterstück auf meinem Arm abholen und zuletzt versuche ich sie daran zu gewöhnen, dass sie auf meinem Arm fressen. Das tönt zwar einfach, ist es aber nicht. Viele Degus fliehen mit ihrem Futter und fressen es dann an einem sicheren Ort. Auf dem Arm fressen bei mir nur meine eigenen Degus. Bei den Pflegedegus nehmen selbst die zwei zutraulichen das Futter mit, wenn es nicht ohnehin genug klein ist, dass es gleich mit einem Happen gefressen werden kann.
Letztlich gibt es drei wichtige Dinge: kein Zwang, viiieeel Geduld und Bescheidenheit. Die Bescheidenheit erwähne ich daher, da man sich gerne viel vornimmt und fast noch wichtiger ist, dass Degus zwar als Heimtiere gehalten werden, aber das oberste Ziel ihrer Haltung sollte eigentlich nicht die Bindung an den Menschen sein, sondern dass sie eine artgerechte Unterkunft bekommen und richtig gehalten werden. Die Zähmung kann aber insofern positiv sein, dass an Menschen gewöhnte Degus stressfreier behandelt werden können, gerade beim Herausfangen aus dem Käfig, bei Gesundheitschecks etc.

Übrigens, woher aus der Schweiz (welche Region) kommst du eigentlich? Und wie bist du zu den zwei Degus gekommen? Durch eine Anzeige oder durch Bekannte,... ?
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wolfin
Fellnase


Anmeldungsdatum: 10.10.2006
Beiträge: 5
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 12.10.2006 20:38    Titel: Antworten mit Zitat

hallo davX

danke für dein ratschlag!
du hast schon recht die haltung der degus liegt im vordergrund, die zahmheit der degus ist schon ein schöner nebeneffekt.

ich hab noch nein tipp bekommen
das man den degu auch mit einem kleinen napf mit Leckerchen drin kann zähmen indem der degu das leckerchen selber aus dem napf holen kann. so sollte der kleine racker nicht die hand mit futter verknüpfen.
was denkst du dazu?

klar probebisse sind auch so nicht ausgeschlossen, aber wenigsten verknüpft er napf gleich futter, ich muss auf die hand klettern um futter zu nehmen Augenrollen Wink

früher hatte ich zuerst zwerghamster anschliessend goldhamster. im april hab ich mein kleiner glodi erlösen müssen beim TA.
und so stand das ausgediente aqua leer und ich überlegt mir was ich als nachfolge nehmen konnte. im internet bin ich auf degus gestossen und war von anfang an faziniert von den nager. also musste mein aqua weg um einem zu terri weichen.
als alles so gut wie eingerichtet war stoss ich im internet (was wäre ich ohne das Laughing ) auf eine gratisanzeige in der zwei degusbrüder ein neues zuhause suchten.

um noch die letzte frage zu beantworten:
ich komme von zürich und wohne in der region konaueramt.

gruss wolfin
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 14.10.2006 13:24    Titel: Re: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Huhu,

ja das mit dem Futternapf (bzw. bei mir ist das dann teilweise auch die Futterbox *g*) ist auch eine gute Idee. Der Vorteil davon ist, dass die Degus in der Regel weniger Hemmung davon haben, da es neutraleres Terrain für sie ist Wink.
Die Idee ist auch daher praktisch, dass man sie so langsam an die Hand gewöhnen könnte: erst hält man ihnen den Napf oder (die Futterbox) direkt an den Käfig hin und lässt sie diese erforschen. Wenn sie genug sicher sind, kann man versuchen, wie sie darauf reagieren, wenn man den Napf etwas bewegt... die meisten Degus reagieren vor allem am Anfang auf solche leichte Bewegungen und flüchten bei Bewegung wieder in den Käfig, so dass ein Versuch, sie mit dem Napf zu kidnappen scheitern würde. Ausserdem kann man versuchen den Abstand zwischen Käfig und Napf langsam zu vergrössern und ihnen als Alternative den Arm als Brücke zum Napf anzubieten. Sind sie neugierig genug werden sie früher oder später dieses Angebot annehmen.
Das Problem bei diesen Methoden ist allerdings, dass sie mit Futter verbunden sind. Degus kommen raus wegen dem Futter.
Eine Alternative wäre, wenn man die Möglichkeit hat, dass die Degus ausserhalb des Käfigs etwas Platz haben um zu verweilen, das kann eine Art Sims sein, z.B. wenn der Käfig auf einem Möbel steht und das Möbel grösser ist und sie so vor dem Käfig dann in gewissem Sinn einen "Balkon" haben Wink. Oder eine Alternative kann auch sein, wenn sie auf das Dach klettern können, sofern das flach ist. Der Vorteil von solchem Terrain ausserhalb des Käfigs ist, dass der Käfig genug weit weg ist, dass der Aufwand wieder in den Käfig zu springen erheblich grösser ist. Sind die Degus einigermassen an Menschen gewöhnt, und nicht gleich panisch davonrennen, wenn man sich ihnen nähert mit der Hand, dann stehen da, das ist zumindest mein Eindruck, die Chancen besser, sie an die Hand zu gewöhnen und in Verbindung mit Futter, insbesondere Leckerbissen werden sie vermutlich auch eher da draussen diese fressen und mit diesem Terrain ausserhalb des Käfigs schafft man einen weiteren Zwischenschritt zwischen Käfig (da wo sich der Degu zuhause fühlt) und dem Menschen (der ihm am Anfang sehr suspekt vorkommt).

Bezüglich Hamster, mit dem Wechsel zu Degus ist das doch eine grössere Umstellung Wink. Degus sind tagaktiv, sozial und haben eine deutlich andere Ernährung. Während bei Hamster Getreide das Hauptfutter ausmachen und sie regelmässige Gaben von Lebendfutter benötigen (bzw. andere tierische Proteine) ernähren sich Degus eher karg (Sämereien machen nur einen kleineren Teil ihrer Nahrung aus) und kommen auch ohne tierische Proteine aus.
Freilebende Degus in Chile ernähren sich übrigens hauptsächlich von ballaststoffreichem Grünfutter (Blätter von Sträuchern, Kräuter und Gräser) und im Schnitt etwa zu einem Viertel von Sämereien (je nach Lebensraum sind das vor allem Grassamen oder Samen von Sträucher), welche aber saisonal bedingt bis zu 60% ihrer Nahrung ausmachen können.
Das sind allerdings auch Informationen die ich erst in der letzten Zeit herausfinden konnte, indem ich verschiedene Studien über freilebende Degus gelesen hatte.
Die Ernährung der Degus ist also nicht ganz so karg, wie wir aktiven Deguhalter bis anhin angenommen hatten. Allerdings dürfte sich mit diesen Informationen doch nicht wesentlich viel an der Fütterungspraxis ändern, da ich davon ausgehe, dass die meisten ihre Degus doch weniger karg ernährten als sie in ihrer Ernährungstheorie klar machten.

Übrigens wie alt sind eigentlich deine Hamster geworden? Die werden, wenn ich mich nicht irre nicht so alt, oder? Die werden doch etwa 3-4 Jahre? Mit Hamster kenne ich mich nicht so gut aus.

Zitat:

als alles so gut wie eingerichtet war stoss ich im internet (was wäre ich ohne das Laughing ) auf eine gratisanzeige in der zwei degusbrüder ein neues zuhause suchten.

*g* ja das Internet macht schon einiges einfacher Smile. Ich hatte gefragt, da ich mich interessiere, wie Schweizer Deguhalter an ihre Degus kommen, da ich vor etwa einem Jahr eine Deguvermittlungsseite aufgezogen habe, die allerdings den ganzen deutschsprachigen Raum abdeckt (und folglich die meisten Anzeigen auch aus Deutschland stammen).

Im übrigen ich komme aus dem Aargau, wohne nahe an der deutschen Grenze Wink.
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wolfin
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Anmeldungsdatum: 10.10.2006
Beiträge: 5
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BeitragVerfasst am: 14.10.2006 22:36    Titel: Antworten mit Zitat

sali du !!!!!

mit dem napf komm ich gut bei ernie voran, er sitzt mir schon manchal in der hand oder neben der hand und frisst seine leckerchen Laughing
bert ist noch immer scheu aber schaut schon neugierig von der entpfernung zu. später versuche ich mit bert cherry tomaten im napf vor die nase zustellen und arbeite mich stücken vorwärts bis er die scheu vor der hand verliert.
es gibt noch viel überzeugungs arbeit. Wink

leider werden die hamster nicht mehr so alt. mein letzer hamster willy musste ich mit knapp 3 Jahren einschläfern wegen einem tumor. leider auch der vorgänger hugo hatte auch im gleichen alter einen tumor das gleiche schicksal Sad
hamster sind leider sehr anfällig geworden wie ratten.

ja degus sind in vieler hinsicht eine riesen umstellung für mich. die ich sehr schätze und auch gründlich überlegt habe ob das auch zu mir passt.
das mit dem futter ist ja interessant, es gehen ja eh die meinungen aus einander, dass man richtig unsicher wird was man jetzt futtern kann.
was futterst du deine degus?
gruss wolfin
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 15.10.2006 18:12    Titel: Re: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Schön zu hören, dass es klappt mit dem Napf Smile. Vielleicht klappt es irgendwann mit Bert auch noch. Der braucht einfach vielleicht noch mehr Zeit und Geduld.

Was die Schätzung wegen des Alters des Hamsters betrifft, da lag ich doch nicht so viel daneben *g*. Ausserdem ist das mit der Lebenserwartung ja eine individuelle Sache. Gewisse Tiere sterben einfach jung und andere wiederum werden aussergewöhnlich alt. Im Vergleich zu Farbmäusen sind 3 Jahre ein schönes Alter. Farbmäuse, sagt man, werden nur etwa halb so alt. Gut gegenüber Degus, die im Schnitt etwa 6-8 Jahre alt werden sollen (das mir bekannte Maximalalter liegt bei 12 Jahre, wobei schon 10 Jahre ziemlich selten ist), ist das nicht viel. Allerdings wurden meine ersten Degus auch bloss 4,5 Jahre alt. Mag sein, dass da die falsche Haltung (zu kleiner Käfig) und falsche Ernährung auch ihren Teil beigetragen haben.

Was das Futter angeht, da gibt es ein paar Grundsätze und wenn man diese beachtet hat man eigentlich seine Freiheiten, wie man die Degus ernähren will. Zu den Grundsätzen gehören:
- wie bereits erwähnt ernähren sich Degus vor allem von ballaststoffreichem Grünfutter wie Heu, Kräuter, Gemüse, Gräser, etc. Man sagt daher, dass sich Degus herbivore ernähren (was es mit dem herbivore auf sich hat werde ich weiter unten noch erklären).
- Degus sollten zuckerarm ernährt werden. Das heisst ihre Nahrung sollte wenig Zucker enthalten (nicht gar keinen, wie vielleicht auch da und dort zu lesen ist). Der Grund liegt darin, dass der Ausbruch der Stoffwechselkrankheit Diabetes bei grossen Mengen an Zucker begünstigt werden kann, da Degus zu Diabetes neigen. Das heisst in der Praxis, dass zuckerhaltiges Obst nur in geringen Mengen und selten verfüttert werden soll oder gleich ganz weggelassen werden soll, wie es die meisten Deguhalter tun. Des weiteren hat es auch in einigen Gemüsesorten grössere Mengen an Zucker enthalten, z.B. in den Karotten oder im Randen (=Rote Bete für alle Deutschen *g*). Allerdings ist der Zuckergehalt in den Gemüsesorten allgemein betrachtet bedeutend kleiner, dass mit der Aufteilung: Gemüse ist ok, Obst meiden, eine einfache Faustformel ist, die man gut einhalten kann.
- Vorsicht geboten ist mit fettigem Futter. Ölsaaten, das sind Sämereien, die einen relativ hohen Fettgehalt haben (und teilweise auch zur Ölherstellung verwendet werden), sollten nur in sehr kleinen Mengen verfüttert werden. Zu den Ölsaaten zählen unter anderem Raps und Rübsen, Mohn, Sesam, Distel, Sonnenblume, Kürbiskerne, etc.
Dagegen dürfen mehlhaltige Samen (Samen mit hohem Stärkegehalt, wie z.B. Getreide) in grösseren Mengen angeboten werden. Hierbei gibt es allerdings Unterschiede, was die optimale Menge angeht. Bislang war die Meinung 10 % wäre optimal, zuvor war zeitweilen auch die Meinung, dass Degus ohne Getreide ernährt werden könnten, und jüngsten meine Erkenntnisse deuten darauf hin, dass freilebende Degus etwa zu 25 % von Sämereien ernähren, dass die Menge allerdings saisonalbedingt stark schwanken kann. Weitere Studien machen ausserdem deutlich, dass Degus auch sehr karg ernährt werden können um zu überleben (wobei ich wirklich überleben meine, denn Reserven haben sie so keine, wenn sie längerfristig so ernährt werden), was bedeutet, dass Degus hier eine relativ grosse Toleranz zeigen im Vergleich zu anderen Kleinsäuger wie z.B. Mäuse oder Hamster.
Man kann also durchaus etwas mit dem Sämereien-Anteil im Futter spielen und ihnen zeitweise eine reichhaltigere Futtermischung geben und zeitweise wieder etwas weniger. Ich denke ein Samenanteil etwa von 10 bis 30 % ist ein guter Anhaltspunkt... so genau kann man den Anteil sowieso nicht steuern, das ist immer noch etwas eigenes Ermessen.

Was es mit den herbivoren auf sich hat, das habe ich bis jetzt aufbewahrt, da ich dazu doch etwas weiter ausholen muss. Bei der Ernährung von Kleinsäuger (wobei man kann es eigentlich allgemein auf die Säugetierernährung anwenden) kann man verschiedene Kategorien unterscheiden. Die uns bekannten deutschen Begriffe sind da etwa Pflanzenfresser, Fleischfresser, Allesfresser, etc.
Gerade bei Kleinsäugern ist dagegen die Einteilung in herbivore, granivore und insectivore verbreitet, die der oben genannten Einteilung ähnlich ist.
Herbivore, zu Deutsch Kräuterfresser (wird aber oft auch mit Weidetiere übersetzt, da z.B. auch Rinder und Schafe, etc. als herbivore betrachtet werden), sind wie es der Name vermuten lässt, Tiere, die sich hauptsächlich von ballaststoffreichem Grünfutter (Gras und Weidekräuter, Laub, Kräuter, etc.) ernähren. Zu dieser Gruppe gehören unter anderem neben dem Degu auch das Meerschweinichen, Steppenlemminge oder das Kaninchen.
Granivore, zu Deutsch etwa Samenfresser, sind Tierarten, die sich grossteils von Sämereien ernähren. Dazu gehören unter anderem ein Grossteil der Mäuseverwandten (Mäuse, Ratten, Rennmäuse, etc.).
Insectivore, zu Deutsch Insektenfresser, bezeichnet Insekten fressende Tierarten, die sich zu grossen Teilen von Insekten ernähren, aber es gibt auch eine eigene Ordnung in der Tiersystematik, die den gleichen Namen trägt und unter anderem Tiere wie der Igel beinhaltet. Ansonsten zählt man die zu den Beuteltiere gehörenden und in Südamerika lebenden Zwergbeutelratten (Marmosa elegans) zu den Insectivoren. Bei den Nagetiere sind mir spontan keine Arten bekannt, die sich vorwiegend insectivore ernähren.
Bedeutend von diesen Kategorien sind allerdings vor allem die herbivoren und granivoren, welche den grössten Teil der bei uns als Kleinsäuger verbreiteten Tiere ausmachen. Lesen kann man diese Begriffe vor allem in Fachliteratur (unter anderem in der deutschen Zeitschrift Rodentia oder auch in diversen Studien).

Um aber noch auf deine letzte Frage einzugehen... was meine Degus zur Zeit bekommen ist nicht repräsentiv noch nachahmungswert *g*. Ich verfüttere ihnen zur Zeit eine getreidelastige Mischung, bestehend aus verschiedenen Biogetreidearten (Kamut, Dinkel, Buchweizen... ok das ist eigentlich kein Getreide*g*, Roggen) und Wildsämereien (bestehend aus Raps, Rübsen, Grassamen, Mohn, Sesam, Lein, Hirse, Hagebuttensamen,... und noch ein paar nicht bestimmbare Sämereien). Dazu habe ich Trockengemüse (Karotten, Lauch, Kartoffel) und selbst getrocknete Kräuter (Gras, Löwenzahn, Wegerich, Erdbeerblätter, und noch ein paar andere Kräuter) beigemischt.
Gut wenn man das Mengenverhältnis jetzt etwas ändern würde, so wäre das schon wieder eine relativ gute Ernährung, was ich auch demnächst tun werde Smile. Meine Degus haben mit dieser "Diät" gut zugenommen, dass ich die wieder absetzen kann *g*.
Neben der Futtermischung gibts natürlich stets genügend Heu und durch den Sommer habe ich meinen regelmässig eine gute Portion Frischfutter aus dem Garten gegeben, bestehend aus Gras, Löwenzahn, Wegerich und in kleineren Mengen und unregelmässig verschiedene Küchenkräuter (Thymian, Oregano, Rosmarin, Lavendel, Pfefferminze, Salbei), Zitronenmelisse in etwas grösseren Mengen, Nachtkerzenblüten, Rosenblüten, Kapuzinerkresseblüten und ab und zu auch Blätter, Vogelmiere, Portulak, Basilikum,...

Meine Empfehlung ist, entweder gleich alles selber mischen, das macht insofern in der Schweiz Sinn, da geeignete Futtermischungen hier in der Schweiz teilweise schwer erhältlich sind. Oder wenn erhältlich kann auf Basis einer degugeeigneten Futtermischung eine eigene Mischung hergestellt werden. Eignen tun sich unter anderem die Degufutter von JR Farm, Fiesta Paradiso von Hansemann's Team bzw. Degu Fit von The Pet Factory (TPF) oder unter den nicht Degu Futtermischungen eignen sich die Light-Futtermischungen für Zwergkaninchen oder Meerschweinchen von JR Farm, welche aber dringend mit Getreide angereichert werden müssen. Weiterhin gute Mischkomponenten sind sogenannte Gemüsemischungen bestehend aus getrocknetem Gemüse (achtung, das Gemüse sollte nur getrocknet sein nicht etwa extrudiert. Extrudate sind diese farbig bunten Futterteile, siehe auch in der Wiki: Extrudate). Ich glaube da hat Mucki interessante Angebote, ansonsten gibt es auch wieder von JR Farm spezielle Gemüse und Kräutermischungen.
Weiterhin empfehlenswert sind Cobs, welche in geringeren Mengen eine Alternative für Kräuter und Co darstellen. Dabei handelt es sich um langfaserige, grosse Pellets (vgl. Wiki: Cobs). Besonders empfehlenswert sind dabei die Produkte von Agrobs ( http://www.agrobs.de ), welche ich auch schon in schweizer Tierhandlungen gesehen habe (sind hierzulande allerdings teuer).
Kräuter sammelst du am besten selber oder du weichst auf eine Mischung wie Blütenwiese oder Kräutergarten von JR Farm oder vergleichbare Produkte der Konkurrenz aus. Alternativ kann man Kräuter auch in speziellen Online-Shops bestellen, für Schweizer dürfte das allerdings schwierig sein wegen dem Liefern und Bestellen... oder was wiederum problemlos ist, man kann Kräuter auch in Apotheken kaufen, sie sind dort einfach schweineteuer oder sonst halt einfach mal etwas stöbern bei Reformhäuser, Teeläden, etc.
Für das selber Sammeln ist ein Pflanzenbestimmungsbuch äusserst empfehlenswert. Damit können Pflanzen identifiziert werden und dann kannst du ja hier im Forum nachfragen, wenn du wissen willst ob eine Pflanze geeignet ist oder gleich selber in der Wiki ( http://www.degupedia.de/wiki/index.php/Kategorie:Ern%C3%A4hrung ) suchen (Suchfunktion verwenden oder zum Stöbern eignen sich die Kategorien auch sehr gut. Das Prinzip und der Aufbau sind eigentlich gleich wie bei Wikipedia, da es die selbe Software ist Wink ).
Und was die Sämereien betrifft, da verwende ich ja bekanntlich Bio-Getreide. Das hat den Vorteil dass es sehr hohe Qualität ist, aber man kann auch gutes Körnerfutter verwenden, wie z.B. das Meerschweinchenfutter aus der Migros oder als guter Kompromiss das mischen mit Biofutter *g*.
Dann wäre es gut, wenn man noch etwas kleine Sämereien dem beimischen könnte wie Hirse, Wildsamen, Quinoa, Amarant, etc.
Dieses ist wiederum nicht einfach zu bekommen und allgemein bei den Sämereien ist das Problem die Quantitäten. Für Degus brauchen wir nur kleine Mengen, weshalb wir entweder beim Mischen grosse Vorräte bekommen oder wir eine geeignete Bezugsmöglichkeit finden, über die wir auch kleine Mengen beziehen können.
Allgemein beim Futterkauf sind auch Sammelbestellungen und Einkäufe eine interessante Option. In den Deguforen gibts teilweise auch solche Sammelbestellungen bei deutschen Onlineshops, die dann über eine Person in Deutschland abgewickelt werden, von jemandem aus der Schweiz dann die Ware abgeholt und an die Besteller weiter verteilt wird. Allerdings muss man da teilweise auch etwas Glück haben, da sich dazu auch erst mal die passenden Leute finden lassen müssen.
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wolfin
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Anmeldungsdatum: 10.10.2006
Beiträge: 5
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 16.10.2006 21:00    Titel: Antworten mit Zitat

sali !!!!!!!!!!!!!!!

danke für die ausführliche antwort, es war für mich eine richtige repetition
in sache unterteilung der säugetiere *g* ich hab mal als tierpflegerin gearbeitet. jetzt mach ich ein tierpyschologie studium mit schwerpunkt hundepsychologie.

danke auch mit der futtererklärung!! ich finds cool jetzt kann ich doch tatsächlich meinen schnuffis balkon eigener lavendel anbieten. Very Happy
was ich dich noch hinweisen wollte, meinst du vielleicht das happy pet futter von der migros?
leider muss ich dir sagen das es melasse enthaltet. ich habe mal migros kontaktiert.leider hatte es auch zu viele sonnenblumenkernen und mais enthalten. in den peletts enhaltetes melasse und vitamine.
alle reden immer von dem futter von jr farmer aber wo bekomm ich es her???
in der schweiz hab ich keine chance, wenn ich im fressnapf, quali und petfriends frage, haben alle das grosse frage zeichen ??????
so bin ich auf das futter von muki fit für degus gestossen, auf der seite kanst du ja mal rein surfen. und mir sagen was du davon hälts.
wie ist das mit den karotten und den tomaten?
soll ich es nicht mehr verfüttern oder im masse?

was ich dich noch fragen wollte woher krieg ich ein metalllaufrad ?
kannst du mir eins entpfehlen.
und was ein laufrad anbelangt, es wird kein nagetier im sinne süchtig.
wenn man ein abwechsungsreiches gehege zu verfügung stellt gibt es keine problemen. und stereotypen entstehen nur bei schlechter haltung sprich ein käfig mit futter und wasser und ein laufrad. das wollte ich noch erwähnen. da mich viele schief angucken wenn ich mich nach einem laufrad erkundige.

danke noch für deine ausführlichen erklärungen ich bin froh wenn ich mich an einen erfahrenen halter wenden kann.
gruss wolfin
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
Beiträge: 8494
Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 16.10.2006 22:28    Titel: Re: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Zitat:

danke für die ausführliche antwort, es war für mich eine richtige repetition
in sache unterteilung der säugetiere *g* ich hab mal als tierpflegerin gearbeitet. jetzt mach ich ein tierpyschologie studium mit schwerpunkt hundepsychologie.

Danke, dass du mir das nicht übel genommen hast... ich bin davon ausgegangen, dass viele Tierhalter nicht so gut darüber bescheid wissen... dann weisst du sicher besser bescheid als ich Embarassed
Allerdings auf der anderen Seite ist es vielleicht ja interessant für die anderen Leser *g*.

Zitat:

was ich dich noch hinweisen wollte, meinst du vielleicht das happy pet futter von der migros?
leider muss ich dir sagen das es melasse enthaltet. ich habe mal migros kontaktiert.leider hatte es auch zu viele sonnenblumenkernen und mais enthalten. in den peletts enhaltetes melasse und vitamine.

Der Melassegehalt wäre m.E. kein Problem. Das sind ja 3 %. Melasse besteht zu 50 % aus Zucker und der Getreideanteil im Degufutter liegt etwa bei einem Viertel... du kannst ja selber mal rechnen... das ist letztlich wirklich nicht mehr viel.
Aber die Sonnenblumenkerne, an die hatte ich jetzt nicht mehr gedacht. Die wären schon nicht so toll. Vielleicht sollte man Migros mal den Vorschlag machen, den Anteil an Sonnenblumenkernen zu reduzieren, denn die sind auch für Meerschweinchen nicht gerade toll, mal abgesehen, dass man Meerschweinchen ebenfalls wenig gehaltvoll füttern sollte. Inwieweit bei ihnen Sämereien in der Ernährung ok sind, weiss ich allerdings nicht.

Zitat:

alle reden immer von dem futter von jr farmer aber wo bekomm ich es her???

Es heisst JR Farm Wink. Einige Zoohandlungen führen es, auch hier in der Schweiz. Ich bekomme es in Deutschland, wo ich einkaufe (ich wohne ja gerade an der Grenze), kaufe es allerdings dennoch nur gelegentlich bis selten.
Alternativ bekommt man es in diversen Futtershops wie www.futterparadies.de oder www.zooplus.de oder www.das-heimtierparadies.de . Allerdings liefern die nicht in die Schweiz, dass man über jemanden aus Deutschland am besten bestellen können sollte. Alternativ bekommt man das Futter bei Zoo-Roco ( http://www.zooroco.ch ). Allerdings ist der Shop sehr teuer.

Zitat:

was ich dich noch fragen wollte woher krieg ich ein metalllaufrad ?

Das sollte bei den oben genannten Online-Shops erhältlich sein. Vielleicht kannst du es in der Schweiz über den Zoohandel bestellen. Ich hatte damals für meinen Degukäfig so meine Metallwannen bestellen können.
Ansonsten lohnt es sich vermutlich gerade hier auch mal beim Deguforum vorbeizuschauen: http://www.deguforum.de
Und dort vielleicht mal nachfragen, ob sich vielleicht Leute finden für eine Sammelbestellung. Ein Versuch wäre es wert.

Zitat:

und was ein laufrad anbelangt, es wird kein nagetier im sinne süchtig.
wenn man ein abwechsungsreiches gehege zu verfügung stellt gibt es keine problemen. und stereotypen entstehen nur bei schlechter haltung sprich ein käfig mit futter und wasser und ein laufrad. das wollte ich noch erwähnen. da mich viele schief angucken wenn ich mich nach einem laufrad erkundige.

Das stimmt. Dir sind demfall auch die Hamsterstudien der Uni Bern bekannt? Dort wurde dies ja vor einiger Zeit mal untersucht Wink.

Zitat:

so bin ich auf das futter von muki fit für degus gestossen, auf der seite kanst du ja mal rein surfen. und mir sagen was du davon hälts.

hast du mir vielleicht den Link von der Seite, bzw. von dem Produkt? Unter "Muki Fit" habe ich nur das Vitaminpräparat "Mucki Vit" gefunden.

Zitat:

wie ist das mit den karotten und den tomaten?
soll ich es nicht mehr verfüttern oder im masse?

Karotten und Tomaten sind beide ok. Karotten enthalten allerdings relativ "viel" Zucker. Junge Karotten können bis zu 6 % Zucker enthalten. Ich verfüttere diese allerdings ohne bedenken, allerdings vor allem die Schalen.
Und Tomaten habe ich selber viel zu gerne... da gibts dann nix für meine Degus, die ohnehin saftiges Futter und Gemüse nicht mögen... diese Banausen Augenrollen Laughing.

Zitat:

danke noch für deine ausführlichen erklärungen ich bin froh wenn ich mich an einen erfahrenen halter wenden kann.

Danke auch. Ich bin auch froh, wenn mein Wissen auf Interesse stösst und mit deinem Wissen hätten wir ja schon mal eine gemeinsame Basis, was Diskussionen und Gespräche erleichtert Wink.
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Wohnort: Schweiz

BeitragVerfasst am: 17.10.2006 13:39    Titel: Antworten mit Zitat

sali !!!!

wegen dem muki futter.
es heisst mucki degu menü, die seite: www.mucki-werke.de.
auf der seite findest du einen button mit nager, dann gehen auf alleinfutter.
inhaltsstoffe:
17,5% Rohprotein,3% Rohfett, 14,5 % Rohfaser, 9,2% Rohasche.
und sonstige Vitamine a,e, d3, e, kupfer calciumpropionat (zusammengefasst)
gekauft habe ich es im qualipet.
es ist ein reines pelletsfutter mit gemüsestücken, ob in den pellets noch körner mitgepresst sind kann man sich streiten, für mich sehen sie eher aus wie grascops.

zooroco hat übrigens keine laufräder, als ich mit der verkäuferin tel. hat sie mich ein bisschen überrannt mit der theorie das laufräder süchtig machen. (ich hab dann mal geschwiegen und mein rest gedacht) Confused
also bestell ich lieber kein futter bei zooroco..............

woher hast du eigendlich dein wissen?
alle achtung!!!!! ich hab mal die schulbankgedrückt und habe es mir bei der arbeit angeeignet. aber ehrlich gesagt ist es eher das verhalten der tiere mein gebiet und die krankheiten.

gruss wolfin
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BeitragVerfasst am: 18.10.2006 00:17    Titel: Re: frecher und ängstlicher degu Antworten mit Zitat

Hallo,

ja das Futter habe ich gesehen. Stein des Anstoss' ist hier eben, dass es aus Pellets besteht. Diese wirken sich gemäss meinen bescheidenen Informationen (das ist etwas, dazu ich keine konkreten Quellen habe) negativ auf die Abnutzung der Backenzähne und die Darmstimmulation aus. Den Pellets fehlen nämlich Zellulosefasern, die entsprechend gekaut werden müssen und dadurch für die gegenseitige Abreibung der Backenzähne sorgen und im Darm die Verdauung anregen.
Daher halte ich sie in grösseren Mengen, also z.B. als Hauptfutter ungeeignet. In kleineren Mengen wären sie m.E. ok, allerdings würde ich auf die Qualität schauen. Es gibt hochwertige Pellets und weniger hochwertige. Die von Mucki sind vermutlich nicht die schlechtesten, aber vermutlich auch nicht unbedingt die besten.
Grascobs erachte ich insofern als besser, da sie aus grösseren Fasern bestehen. Dazu hat mich bei den Cobs von Agrobs die hohe Qualität überzeugt. Ausserdem werden den Cobs eigentlich weniger Zusatzstoffe beigemischt wie das z.B. bei vielen Pellets üblich ist. Bei denen können zum einen Vitamine und andere katalysatorähnliche Stoffe auf Trägermaterial aufgetragen der Mischung beigegeben werden. Dazu können Vitamine, Aromastoffe und Fette nach dem Pressvorgang aufgesprüht werden. Billige Pellets werden im Übrigen oft unter hohen Temperaturen hergestellt und das verwendete Rohmaterial dürfte hier in der Regel auch nicht unbedingt von hoher Qualität sein. Dagegen gibt es schonende Pressverfahren bei niedrigen Temperaturen, die vermutlich gerade bei teuren Pellets angewendet werden (wobei es vermutlich schwierig sein dürfte, das konkret herauszufinden) wie z.B. Kräuterpellets. Diese enthalten i.d.R. auch keine Melasse und die verwendeten Ausgangsstoffe dürften vermutlich auch von relativ guter Qualität sein.

Zitat:

woher hast du eigendlich dein wissen?
alle achtung!!!!! ich hab mal die schulbankgedrückt und habe es mir bei der arbeit angeeignet. aber ehrlich gesagt ist es eher das verhalten der tiere mein gebiet und die krankheiten.

Mein Wissen habe ich mir mühsam angelesen in Fachliteratur (wissenschaftliche Zeitschriften, Fachbücher), Rodentia (Kleinsäuger-Zeitschrift), einiges auch aus dem Internet und von www.Rodent-info.net (dort bin ich im Übrigen auch im Forum aktiv). Und natürlich die ursprüngliche Motivation habe ich aus dem Deguforum (das war damals Isa, mit ihren sehr spannenden und wertvollen Beiträgen, die mich dazu brachte...).
Angefangen hat es etwa vor zwei Jahren als ich dank Nebis, dem Bibliotheksverbund meine erste Quelle beschaffen konnte, ein Artikel über den Octodon pacificus, welcher von Hutterer in der Zeitschrift für Säugetierkunde im Jahre 1994 zum ersten Mal beschrieben wurde. Tia und seit da habe ich quasi daraus eine Beschäftigung gemacht, neue interessante Quellen zu sichten, die Literaturzverzeichnisse der Artikel nach neuen interessanten Artikel zu durchsuchen und versuchen diese wiederum zu beschaffen... inzwischen habe ich schätzungsweise um die 50 Artikel gesammelt, einen grossen Teil davon gelesen oder angelesen. Ausserdem für das nicht deguspezifische Wissen (z.B. über Tierernährung) habe ich entsprechende Fachliteratur ausgeliehen, teilweise auch gekauft. In einem Studium bekäme man solche Informationen mittels Vorlesungen viel praktischer und auch umfassender. So wie ich das tue, das ist echte Knochenarbeit. Aber der Vorteil ist, dass ich letztlich die Zusammenhänge und Hintergründe besser sehe und vermutlich mich auch intensiver damit auseinandersetze, da ich mich selber um die Beschaffung der Literatur kümmern muss. Dafür informiere ich mich eigentlich relativ spezifisch und decke nur einen sehr kleinen Teil des Themengebiets Biologie ab, denn je breiter ich mich informieren wollte, desto weniger tief kann ich mich informieren, da dies einfach gleich ungemein viel mehr Zeit braucht.

Mein Hauptinteresse gilt vor allem der Tierernährung, Degu-Biologie und Ökologie (also deren Lebensweise in der Wildnis), Käfigbau (gut das ist eher praktisches Wissen aus eigener Erfahrung), Rennmäuse-Ökologie, Pflanzenkunde/Botanik (hier bin ich allerdings zu faul mich in die (zumeist englischsprachigen) Fachartikel einzulesen, zumal es gute Bücher in deutsch gibt). Von Krankheiten dagegen habe ich keine grosse Ahnung... da könnten wir noch jemanden brauchen für unsere Deguwiki *g*.
Das Verhalten interessiert mich im Übrigen auch. Ich habe vor demnächst mir etwas Literatur über Verhaltensbiologie zu beschaffen.
_________________
Degu-Fütterungstagebuch | Degupedia bei Youtube | Meine Degu-Aussenhaltung (Video)

Es preciso conocer el nombre de las plantas para que podamos salutarlas y ellas nos saluden a nosotros. GOETHE

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