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Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek)

 
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 28.04.2010 19:47    Titel: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Huhu,

für all diejenigen, welche vielleicht vom Titel etwas überrascht sind, der Grund für diese Wahl ist einfach. Ich hab in den vergangenen Wochen "Serengeti darf nicht sterben" von Bernhard Grzimek gelesen. Ein altes Buch, ein Klassiker und doch fand ich letztlich noch ein interessantes Thema, das hier vielleicht auch interessieren dürfte und seeeehr aktuell ist Wink.

Für das Kontextverständnis vielleicht noch eine knappe Inhaltsangabe zum Buch. Bernhard Grzimek und Sohn Michael sind mit dem Flugzeug nach Ostafrika (Tanganijka) geflogen und untersuchen die Wanderrouten der grossen Tiere des Serengeti-Nationalparks. Dessen Grenzen sollen verändert werden aufgrund von Vermutungen über die Wanderwege der Grosstiere, von welchen Grzimek annimmt, dass sie falsch sein könnten. Daher zählen sie Tiere, legen ihnen Halsbänder an, verfolgen ihre Reisewege und nicht zuletzt wollen sie die Gründe erfahren, weshalb die Tiere wandern und untersuchen letztlich die Futterpflanzen der Tiere und genau hier setzt meine gefundene Textstelle an... einige von euch können sich vielleicht schon denken, worauf diese Sache hinausläuft Wink

Zitat:

Die Tierherden ziehen in der Regenzeit dorthin, wo die Gräser wachsen, die sie abweiden. In anderen Gegenden, wohin die Armeen der Zebras und Gnus nicht marschieren, stehen diese nahrhaften Gräser nicht, sondern nur solche, die die Tiere nicht anrühren. Die Nährpflanzen wachsen nur auf bestimmten Böden. Sie haben einen guten Eiweissgehalt, etwa ebensoviel wie mittelgutes Wiesenheu in Europa.

Die Gnus und Zebras in der Serengeti tun seit Urzeiten etwas, was die modernen Viehzüchter erst in den letzten Jahrzehnten gelernt haben. Unsere landwirtschaftlichen Lehrbücher predigen immer wieder, der Bauer solle das Gras nicht zu lang werden lassen, ehe er es abschneidet und Heu macht. Langes Gras gibt zwar volle Scheunen, aber magere Kühe. Das hohe Gras ist verholzt und enthält viel unverdauliche Rohfaser. Solange das Gras noch kurz ist, ist sein Eiweissgehalt sehr hoch. Deswegen macht ein kluger Bauer auch aus einer grossen Weidekoppel fünf oder sechs kleine, indem er noch Zäune einzieht. Die Kühe und Pferde werden alle paar Tage in eine neue Koppel gesperrt und weiden das noch junge Gras kurz ab.

Dasselbe machen die grossen Tierherden während der Regenzeit in der Mitte der Serengeti, wo die guten Grassorten wachsen. Sie ziehen immer wieder im Kreis herum. Sobald das Gras ein paar Zentimeter nachgewachsen und ganz jung, frisch und nahrhaft ist, sind sie wieder da und weiden es von neuem ab. Deswegen sehen die Zebras hier auch immer so kugelrund aus.

(S. 309)

Quelle: Grzimek, B. Grzimek, M. (1959): Serengeti darf nicht sterben. Ullstein, Berlin.


Wir haben hier also gleich mehrere interessante Themen, die angesprochen werden (und eigentlich keineswegs neu sind, aber interessant, dass genau das auch in der Wildnis in Ostafrika beobachtet werden kann):

1. Die Tiere haben einen guten Grund, weshalb sie umherziehen und der ist kein geringerer als die Suche nach nährstoffreichem Futter

2. Der Nährstoffgehalt der Pflanzen spielt eine grosse Rolle und die Tiere selektieren gezielt nach Nährstoffgehalt. Dabei bevorzugen sie nicht nur Grasarten, die allgemein nährstoffreicher sind als andere Arten, sondern auch das Alter spielt eine Rolle

3. Berücksichtigen die Tiere das Alter der Futterpflanzen durch einen Kreislauf der Abweidung, indem die Gräser stets kurz gehalten werden und stets dann abgefressen werden, wenn sie wieder etwas nachgewachsen sind, aber doch noch jung und energiereich sind. Alte faserreiche Pflanzen, die von der Menge her vielleicht viel hergeben, nicht aber von dem Energiegehalt, sind dagegen wenig interessant als Futter.

4. Der Bezug auf die Literatur. Grzimek schlägt hier die Brücke zur damaligen Literatur der Tierfütterung. Das war damals keineswegs so selbstverständliches Wissen, sondern erst in jüngerer Zeit durch die Verbreitung in Fachliteratur bekannt gemacht worden. Wir Kleinsäugerhalter stehen heute an einem Punkt, an dem es noch trostloser aussieht, was das Wissen über Tierernährung angeht. Selbst Kleinsäugerfachliteratur, sofern man diesen Begriff in den Mund nehmen will, vernachlässigt dieses Thema noch viel zu sehr, von gewöhnlichen Ratgebern darf man gar nichts diesbezüglich erwarten und auch anspruchsvollere Bücher sind hier meist nicht sehr ausführlich und ganz allgemein doch sehr spärlich vertreten.

Interessant wäre natürlich diese Themen noch genauer zu analysieren, die Ernährung der Grosstiere in Afrika, aber auch sicher spannend wäre die nordamerikanische Prärie. Ich hatte mich ja vor einiger Zeit schon mal mit den Präriehunden beschäftigt und dabei auch mit den grossen Pflanzenfressern der Prärie. Da gibt es auch interessante Aspekte, einerseits dass die Präriehundekolonien die Grosstiere anziehen, welche in der Präriehundekolonie oder an dessen Rand nährstoffreiche Kräuter oder Gräser finden und dass es bei den Grosstieren einen klaren Unterschied gibt, einige die bevorzugen Kräuter, andere wiederum die Gräser.
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
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BeitragVerfasst am: 28.04.2010 21:52    Titel: Antworten mit Zitat

Klasse, das passt ja wie die Faust auf's Auge... Smile

Was Grzimek aber nicht bedacht hat (vielleicht auch nicht gewußt): der Proteingehalt allein sagt nichts über seinen Wert für den Organismus aus. Der ergibt sich nämlich aus der Zusammensetzung des Proteins - vor allem dem Gehalt an Grundbausteinen, den Aminosäuren. Darunter gibt es die essentiellen, und darunter wieder die limitierenden AS. Heu hat grundsätzlich einen hohen Proteingehalt. Es gibt nur ein klitzekleines Problem in Form der limitierenden, schwefelhaltigen Aminosäuren. Die sind im Heu nur noch wenig bis gar nicht vorhanden. Sie begrenzen (limitieren) aber den gesamten Eiweißstoffwechsel. Du kannst also ein Tier endlos mit Protein vollstopfen (was sogar schädlich sein kann), aber dem Tier nutzt es letztendlich nicht viel. Es wird krank.

Kaninchen sind übrigens in der Lage, das Vorhandensein essentieller, limitierender Aminosäuren im Futter wahrzunehmen und die Aufnahme entsprechend zu regeln. Smile
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 28.04.2010 23:42    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Nun, ich denke das müssen wir ein bisschen differenzierter betrachten.
Sein Buch war für das gemeine Volk gedacht und daher mussten wohl manche Details der Anschaulichkeit weichen. Was er wissenschaftlich publizierte ist mir in diesem Zusammenhang nicht bekannt, wäre aber sicher auch interessant.
Dazu kommt einfach noch der Punkt dass er Veterinärmediziner war und Zoodirektor. Inwiefern die Ernährung sein Schwerpunktthema war, kann ich natürlich nicht beurteilen, auch nicht wie tief er in dieser Materie drin war. Gewisse Kenntnisse waren da sicher nötig, ich denke aber gerade von der Zootierhaltung dürften stark auch praktische Erfahrungswerte von grosser Bedeutung gewesen sein. Zumindest dass beispielsweise auch Frassschutzstoffe sich negativ auf die Verdaulichkeit und somit auf den Nährwert der Proteine auswirken kann, dürfte ihm, so nehme ich an, wahrscheinlich gut vertraut gewesen sein. Somit würde m.E. ausser Frage stehen, ob er sich der Komplexität dieser Sache bewusst war. Auf der anderen Seite dürfte wohl die ganze Geschichte um die Faserfraktionen damals erst seinen Lauf genommen haben. Ich weiss zwar die Details nicht mehr aber es dürfte etwa in den 1960er oder 1970er Jahre gewesen sein, als van Soest seine verbesserten Methoden zur Faserfraktionsanalyse vorstellte. Manches, das heute selbstverständlich ist, dürfte damals noch in den Kinderschuhen, als vage Vermutungen oder noch gar nicht existent gewesen sein.

Zitat:

Du kannst also ein Tier endlos mit Protein vollstopfen (was sogar schädlich sein kann), aber dem Tier nutzt es letztendlich nicht viel. Es wird krank.

Grundsätzlich hast du das auch bei sekundären Pflanzenstoffen, sagen wir Alkaloide, sind stickstoffhaltige Verbindungen oder dann Stoffe, welche die Nährstoffaufnahme hemmen, Tannine oder Trypsin-Inhibitoren.

Zitat:

Kaninchen sind übrigens in der Lage, das Vorhandensein essentieller, limitierender Aminosäuren im Futter wahrzunehmen und die Aufnahme entsprechend zu regeln.

auch der Mensch hat solch ähnliche Fähigkeiten... man nennt sie gerne auch Instinkt. Wir hatten vor längerer Zeit mal zu diesem Thema was. Die ganze Geschichte mit den Instincto-Rohköstler geht in die Richtung, man muss aber nicht so extrem sein.
Manchmal ist es schon im kleinen Rahmen feststellbar, das grosse Bedürfnis nach einem Nahrungsmittel. Natürlich wird das in unserer Junk-Food Gesellschaft auch etwas überlagert und verdeckt. Wink

Zitat:

Klasse, das passt ja wie die Faust auf's Auge... Smile

Ich dachte mir, dass dich das interessieren könnte Wink.
Ich fand es allerdings noch aus einem anderen Aspekt heraus interessant, da es Wildtiere in Afrika sind und das Thema m.E. von zentraler Bedeutung.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


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BeitragVerfasst am: 29.04.2010 01:45    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Bernhard Grzimek hatte ne Menge zum Thema Tierfutter beizusteuern ... am interessantesten für uns dürften seine Beiträge in diversen Geflügelzeitschriften zu Geflügelfutter gewesen sein, vieles, was er dort schrieb, soll wohl schon das, was wir hier in der Degupedia mehr und mehr herausarbeiten, vorausgegriffen haben.
Er selbst war begeisterter Züchter von verschiedenen Geflügelrassen ... wenn ich mich nicht irre, hatte er wohl unter anderem sich mit Zwerghühnern beschäftigt - aufgrund diesem Hobbies war er es dann auch gewesen, der regelrecht Sturm gelaufen ist, als die Massengeflügelhaltung propagiert und vorangetrieben wurde - damals in den Anfängen hätte man das noch stoppen können.
Aber wer hört denn schon auf son spinnerten Geflügelzüchter, welcher sich in der Serengeti rumtreibt, wenn das große Geld lockt?

Was er nicht voraussehen konnte, war die Zucht von ertragreichen Weidegräser mit extrem hohen Zuckergehalt ...

Leider hab ich nicht die ganz alten Geflügelbörsen, ich vermute, daß dort einige Artikel von Bernhard Grzimek drin waren ... ich würd nur allzugerne mal einen originalen Fachartikel von ihm in die Hände bekommen.

Ansonsten hatte er 1933 ein Büchlein mit Namen Geflügel richtig füttern herausgebracht - würd ich auch nur zu gern mal in die Hände bekommen.
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Marx ist die Theorie
Murx ist die Praxis!

Ich habe es endlich amtlich (Mitgliedsausweis der Piratenpartei):
"Der Besitzer dieses Dokumentes ist berechtigt, sich seines Verstandes zu bedienen, Informationen zu produzieren, replizieren und konsumieren, sich frei und ohne Kontrolle zu entfalten in Privatsphäre und Öffentlichkeit.

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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


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BeitragVerfasst am: 29.04.2010 16:50    Titel: Antworten mit Zitat

Ups - ich wollte doch dem Meister nicht an die Karre fahren.

Ich sehe alles immer etwas durch die Kaninchenbrille. Die ältesten Veröffentlichungen über essentielle, limitierende Aminsosäuren die ich kenne bzw. habe, sind von Mitchell von 1931 und 1946 aus Versuchen mit Ratten.

Was ich aber eher vermute ist, dass damals mit Heu gar keine großen Versuche gelaufen sind - warum auch? Das Großvieh verdaut es recht gut und ist damit satt zu kriegen, an Karnickel hat damals mit Sicherheit keiner gedacht. Insofern gibt es an der von Dir zitierten Stelle auch nicht viel zu meckern - außer von mir natürlich. Ich kann nie die Füße still halten. Er spricht allgemein vom Eiweißgehalt, und damit hat er ja Recht. Erst wenn man in's Detail geht, wird deutlich, dass der hohe Eiweißgehalt nicht gleichbedeutend mit hoher Wertigkeit für bestimmte Arten ist.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


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BeitragVerfasst am: 29.04.2010 18:30    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Allerdings darf man auch nicht vergessen, daß selbst der höchste Stickstoffgehalt im Eiweiß und der höchste Gehalt an limitierenden Aminosäuren auch kein Garant für ein gesundes Futtermittel sind ... also wenn wir schon klugscheißern und korinthenkacken, dann richtig Very Happy

Wir haben beispielsweise bestimmte Sorten GVO-Soja, die auf dem Markt sind - gegenüber dem herkömmlichen Soja ist der Eiweißgehalt höher, der Gehalt an limitierenden Aminosäuren pro Eiweißgewichtseinheit sind deutlich höher und trotzdem ist das Zeug schlichtweg giftig ... Kühe, welche den gleichen Gehalt von dem GVO-Soja bekommen, wie vordem vom normalen Soja, werden krank und ein Teil stirbt binnen eines Jahres ...
Oder, schauen wir uns mal das Rizin aus dem Rizinusbaum an ... ein tolles, hochwertiges Eiweiß, von der Aminosäureverteilung ist es eines der bestverdaulichsten Eiweiße überhaupt, weil es doch dem Säugerkörpereiweiß sehr ähnliche Zusammensetzung hat. Es hat nur eine sehr ungünstige Eigenschaft - durch die Faltung ist das Zeug tödlich giftig! Man muß es erst zerstören, entfalten und kaputtmachen, bevor das Zeug genießbar wird.

Was jedoch noch zu Grzimeks Zeiten selbstverständlich war, war der Glaube, das Tier könne selbst selektieren und selbst sein Futter zusammenstellen - man hat sich eigentlich fast nur in der Rasse- und Nutztierzucht intensiv mit Futter beschäftigt, ansonsten wurde das Rindvieh eben auf die Weide gestellt frei nach dem Motto, friß oder stirb ... selbst dann, wenn es sich um ne Colchicuswiese handeln sollte. Ebenso selbstverständlich wurden den Kaninchen die Wiese pur, ohne sie auszusieben und peinlichst genau von Giftpflanzen zu säubern, einfach in die Ställe geschmissen, da hat sich keiner dran gestört, daß da mal ein wenig Feldrittersporn oder Jakobsgreißkraut zwischen die Gräser und den Löwenzahn gerieten ... und im Winter gabs halt das, was man da hatte - Heu, Brot, Küchenreste, einschließlich der verschimmelten Küchenreste selbstverfreilich, das liebe Vieh hat eh nur gefressen, was noch halbwegs bekömmlich war ...
Und nicht nur das - oft war das Heu nicht mal ordentliches Wiesenheu aus dem 1. oder 2. Schnitt - nö, da wurde einfach so Laubheu verfüttert!

Wenn du das einfach mal im Kontext zu dem siehst, was der gute Grzimek damals schrieb, war die Erkenntnis mit dem Eiweiß gar nicht mal so schlecht ...
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Andreas
Kaninchen würden Wiese kaufen


Anmeldungsdatum: 27.02.2009
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BeitragVerfasst am: 29.04.2010 20:59    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
... also wenn wir schon klugscheißern und korinthenkacken, dann richtig Very Happy


Ja, aber ich meine damit natürlich schon Wiese...

Mich hat mal interessiert, was Kaninchen so an AS in sich 'reinschaufeln. Natürlich bekommst Du nicht die Aminosäuregehalte einer bunten Wiese auf dem Präsentierteller. Also sucht man sich die Einzelwerte mühsam aus der Literatur. Da ist dann aber kein GVO-Soja oder Rizinusbaum dabei, sondern die Kräuter, die sogar Menschen zu sich nehmen, ohne sich gleich zu vergiften. Fakt ist, das die Gehalte an bestimmten Aminosäuren im Heu in deutlich niedrigeren Mengen als in bestimmten, frischen Gräsern oder Kräutern vorliegen. Aber die werden nun mal von Kaninchen gefressen. Ohne DNA-Verkrümmung... Es hat schon einen Grund, warum sich Kaninchen davon ernähren und sogar danach selektieren. Dazu sind selbst Labortiere in der Lage, obwohl man Kaninchen ja heutzutage allgemein jede Selektionsfähigkeit abspricht.

In der Literatur gibt es dann aber doch Angaben zu Wiese im Vergleich zu Heu: Wink
(die Werte sind aus Jeroch, Futtermittelkunde; für Wiese und Wiesenheu jeweils vor der Blüte)


Quizfrage: warum fressen Kaninchen bei freier Wahl das Futter mit den meisten essentiellen und limitierenden Aminosäuren, obwohl der gesamte Eiweißgehalt im Heu höher ist? Smile

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Was jedoch noch zu Grzimeks Zeiten selbstverständlich war, war der Glaube, das Tier könne selbst selektieren und selbst sein Futter zusammenstellen

Das mit dem Glauben kriegen wir wieder hin. Es braucht nur etwas Zeit.

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
Wenn du das einfach mal im Kontext zu dem siehst, was der gute Grzimek damals schrieb, war die Erkenntnis mit dem Eiweiß gar nicht mal so schlecht ...


Andreas hat Folgendes geschrieben:

Er spricht allgemein vom Eiweißgehalt, und damit hat er ja Recht.

Smile
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davX
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Anmeldungsdatum: 08.06.2004
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BeitragVerfasst am: 30.04.2010 07:48    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Zitat:


Bernhard Grzimek hatte ne Menge zum Thema Tierfutter beizusteuern ... am interessantesten für uns dürften seine Beiträge in diversen Geflügelzeitschriften zu Geflügelfutter gewesen sein, vieles, was er dort schrieb, soll wohl schon das, was wir hier in der Degupedia mehr und mehr herausarbeiten, vorausgegriffen haben.
Er selbst war begeisterter Züchter von verschiedenen Geflügelrassen ... wenn ich mich nicht irre, hatte er wohl unter anderem sich mit Zwerghühnern beschäftigt - aufgrund diesem Hobbies war er es dann auch gewesen, der regelrecht Sturm gelaufen ist, als die Massengeflügelhaltung propagiert und vorangetrieben wurde - damals in den Anfängen hätte man das noch stoppen können.
Aber wer hört denn schon auf son spinnerten Geflügelzüchter, welcher sich in der Serengeti rumtreibt, wenn das große Geld lockt?

Was er nicht voraussehen konnte, war die Zucht von ertragreichen Weidegräser mit extrem hohen Zuckergehalt ...

Leider hab ich nicht die ganz alten Geflügelbörsen, ich vermute, daß dort einige Artikel von Bernhard Grzimek drin waren ... ich würd nur allzugerne mal einen originalen Fachartikel von ihm in die Hände bekommen.

Ansonsten hatte er 1933 ein Büchlein mit Namen Geflügel richtig füttern herausgebracht - würd ich auch nur zu gern mal in die Hände bekommen.

Schade eigentlich. Mich würde das durchaus interessieren. Gäbe es vielleicht Bibliotheken, welche die Geflügelbörse hätten? Weisst du vielleicht noch um welche Zeit das gewesen sein könnte, als er publizierte?

Zitat:

Er spricht allgemein vom Eiweißgehalt, und damit hat er ja Recht. Erst wenn man in's Detail geht, wird deutlich, dass der hohe Eiweißgehalt nicht gleichbedeutend mit hoher Wertigkeit für bestimmte Arten ist.

Sicher, die Frage ist doch aber auch, wie weit ins Detail soll man gehen um den Lesern etwas zu erklären, was sie vielleicht nur beiläufig interessiert. Wer das genau wissen will, der sollte ohnehin die Fachliteratur, Zeitschriften und Bücher bemühen und nicht sich auf Angaben aus einem populärwissenschaftlichen Reisebericht stützen. In dem Sinne habe ich sie herausgegriffen als interessante Hinweise. Die konkreten Details, wenn sie uns interessieren, müssten wir schon selber nachrecherchieren. Murx hat da erste Hinweise gegeben, wo wir fündig werden könnten, aber einfach würde das wohl nicht gerade.

Interessant ist übrigens auch die Geschichte wie sich das alles entwickelte mit der Ernährung, aber auch die Biologie allgemein. Ich lese zur Zeit so ein nettes Büchlein über die Geschichte der Biologie. Sehr spannend, fängt an bei den Griechen und geht bis in die 1960er Jahre... damals die Neuzeit als es publiziert wurde. Es ist also auch schon etwas älteren Alters, aber hinsichtlich der langen Geschichte der Biologie fällt das, abgesehen von den grossen Fortschritte der letzten Jahrzehnte, nicht so gross ins Gewicht.
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Murx Pickwick
Quoten-Kobold


Anmeldungsdatum: 23.07.2005
Beiträge: 4622
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BeitragVerfasst am: 30.04.2010 11:35    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Das, was die Griechen über Futtermittelkunde wußten, war im Grunde genommen nur noch ein billiger Abklatsch dessen, was im arabischen Raum und im damals alten Persien noch gängiges Wissen war ... auch wenn die Perser und was da sonst noch so alles durch die babylonisch-ägyptisch-semitische Weltgeschichte gewandert war, nicht irgendwelche Aminosäuren hatten nachweisen können, so wußten sie deutlich mehr über Fütterung, wie heutzutage im Landwirtschaftsstudium gelehrt wurde! Die ganzen modernen Fehlentwicklungen hätt man sich schenken können, wenn man einfach mal deren Wissen im Studium gelehrt hätte ... weniger Aminosäuren, dafür mehr über Selektion von Weidevieh und Aufbau guter, artenreicher Weiden.
Spätestens bei den Römern sind wir dann auf dem ersten Tiefpunkt, was Biologie angeht, angelangt, wir hatten eine vollindustrialisierte Stalltierhaltung und Agrarmonokultur, einzig ausgelegt auf Ertrag pro Platzeinheit, genau wie heutzutage auch ... kein Wunder, wenn sich die Elche bei den Römern sich zum Schlafen an Bäume lehnen mußten, um nicht umzufallen ... da war durch den Einfluß der griechischen Loslösung von Theorie und Praxis einfach nix mehr über von Beobachtung und Co ... das war nur noch graue Theorie!
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Anmeldungsdatum: 27.02.2009
Beiträge: 1239

BeitragVerfasst am: 30.04.2010 13:17    Titel: Antworten mit Zitat

Murx Pickwick hat Folgendes geschrieben:
auch wenn die Perser und was da sonst noch so alles durch die babylonisch-ägyptisch-semitische Weltgeschichte gewandert war, nicht irgendwelche Aminosäuren hatten nachweisen können, so wußten sie deutlich mehr über Fütterung, wie heutzutage im Landwirtschaftsstudium gelehrt wurde!


Durch Beobachtung. Wir wissen es auch, aber es wird nicht geglaubt. Also müssen die Aminosäuren her. Im Prinzip ist es gar nicht so schlecht zu wissen, warum manches Beobachtete so ist, wie es ist.

Wenn aber heute gesagt wird: "Heu ist das gleiche wie frisches Gras, nur halt getrocknet" reicht es nicht, zu sagen: "Stimmt nicht." Man muss es belegen. Bis zum Atom. Das ist die Crux.
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Wildkaninchen
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Beiträge: 371

BeitragVerfasst am: 30.04.2010 15:45    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

davX hat Folgendes geschrieben:
Gäbe es vielleicht Bibliotheken, welche die Geflügelbörse hätten?

Habe ich da Bibliotheken gehört? Very Happy

Ermittel via KVK:

Neuzeitliche Geflügelfütterung : richtig füttern ist die halbe Hühnerzucht// Grzimek, Bernhard . - Leipzig : Verl. der Expedition der Geflügel-Börse, 1933

ist vorhanden in der Universitätsbibliothek Gießen (Fernleihe wäre möglich)
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Geflügel richtig füttern : Handbuch der neuzeitlichen Geflügelfütterung/Grzimek, Bernhard. - 4., neubearb. Aufl. - Leipzig : Verl. d. Geflügel-Börse, 1942

Geflügel richtig füttern : Handbuch der neuzeitlichen Geflügelfütterung/Grzimek, Bernhard. - 2., völlig neubearb. und stark verm. Aufl. - Leipzig : Verl. d. Geflügel-Börse, 1937

Die Krankheiten der Wellensittiche und der übrigen Papageienarten : unter bes. Berücks. d. "Papageienkrankheit"
Grzimek, Bernhard. - Leipzig : Verl. d. Geflügel-Börse, [nach 1930]


sind alle drei in der Bibliothek der TH Hannover vorhanden, leider keine Fernleihe
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Und in der DNB Leipzig gäbe es dann noch

Wenn schon Eier, dann gute Eier
Grzimek, Bernhard. - Leipzig : Geflügel-Börse, 1933

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BeitragVerfasst am: 30.04.2010 19:58    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Dankeschön für die Recherche.
Giessen, wäre das vielleicht was für dich Murx? Wink
Hannover könnten wir ev. B. fragen, aber wenn das Bücher und keine Zeitschriften sind, dürfte das wohl eher weniger in Frage kommen.
Wobei ich hab jetzt noch geschaut "Geflügel richtig füttern" (Jg. 1937) bekomme ich in der ETH-Bibliothek, das andere Fehlanzeige.
Ebenfalls was die Geflügelbörse selber angeht.

Zitat:

Das, was die Griechen über Futtermittelkunde wußten, war im Grunde genommen nur noch ein billiger Abklatsch dessen, was im arabischen Raum und im damals alten Persien noch gängiges Wissen war ... auch wenn die Perser und was da sonst noch so alles durch die babylonisch-ägyptisch-semitische Weltgeschichte gewandert war, nicht irgendwelche Aminosäuren hatten nachweisen können, so wußten sie deutlich mehr über Fütterung, wie heutzutage im Landwirtschaftsstudium gelehrt wurde! Die ganzen modernen Fehlentwicklungen hätt man sich schenken können, wenn man einfach mal deren Wissen im Studium gelehrt hätte ... weniger Aminosäuren, dafür mehr über Selektion von Weidevieh und Aufbau guter, artenreicher Weiden.

Moment, das Wissen der Griechen wäre heute verloren ohne die Araber. Ganz so einfach war es ja nicht. Das frühe Christentum hatte da auch mit einen Einfluss, wobei Christentum wohl der falsche Begriff ist, viel mehr war es der damalige Zeitgeist. Ist ja ähnlich mit dem Islam heute. Was uns heute da unter diesem Begriff aufgetischt und verkauft wird, das stimmt einfach nicht mit der Vergangenheit überein. Diese starke Verschleierung, früher war das viel offener und hatte vor allem praktische Gründe. In Gebieten, die durch Sandstürme den Menschen zusetzten mussten Männer und Frauen sich besser schützen, was aber praktische und nicht religiöse Gründe hatte. Erst jetzt im Nachhinein haben gewisse Leute das genutzt hier religiöse Motive hineinzuinterpretieren, die es gar nicht gibt.
Es ist insofern die Ironie des Schicksals, dass es gerade das damalige Schreckgespenst des Westens der Inbegriff von fehlender Kultur usw. war, der ihnen ihr Wissen erhielt und bewahrte. Es gäbe keine Renaissance ohne Araber und sicher ohne die Hochkulturen vor den Griechen wären die Griechen ebenfalls wohl nie eine Hochkultur geworden, noch gäbe es griechische Philosophie und Demokratie.
Und ja, die Römer konnten auf dem damaligen Wissen nicht aufbauen, es gab zwar auch unter ihnen bemerkenswerte Leistungen, einige kopierten aber auch nur das Wissen der Römer und um die Zeit von Columella war der Zerfall schon spürbar - Columella klagte ja selbst schon darüber und in der Tat was danach kam war der langsame aber stetige Niedergang des römischen Schaffens...

Was du übrigens meinst ist das mechanistische Denken, das in der Aufklärung seine Anhänger fand, angefangen mit Harvey, der herausfand, dass das menschliche Herz eine Pumpe ist, welche mechanisch das Blut im Körper umwältzt, was wiederum Descartes beflügelte und ihn erst zu seinen mechanischen Thesen brachte, welche wiederum weit über die Jahrhunderte Wissenschaftler und Leute inspirierten. Doch stets waren die Mechanisten in hartem Kampf mit den Vitalisten... so ganz schwarz-weiss war diese Zeit durchaus nicht...
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BeitragVerfasst am: 24.05.2010 17:56    Titel: Re: Natürliche Weidewirtschaft, Serengeti (Grzimek) Antworten mit Zitat

Zitat:

Neuzeitliche Geflügelfütterung : richtig füttern ist die halbe Hühnerzucht// Grzimek, Bernhard . - Leipzig : Verl. der Expedition der Geflügel-Börse, 1933

ist vorhanden in der Universitätsbibliothek Gießen (Fernleihe wäre möglich)
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Geflügel richtig füttern : Handbuch der neuzeitlichen Geflügelfütterung/Grzimek, Bernhard. - 2., völlig neubearb. und stark verm. Aufl. - Leipzig : Verl. d. Geflügel-Börse, 1937


Ich habe hier, wie schon erwähnt:

Grzimek, B. (1937): Geflügel richtig füttern. Handbuch der neuzeitlichen Geflügelfütterung. 2. Aufl. Verlag der Geflügel-Börse, Leipzig. 144 S.
[41 Abb. + 1 Rechenknecht]

Die Schrift ist wie damals üblich die alte deutsche Schrift und somit etwas gewöhnungsbedürftig.

Zum Inhalt:

1. Wie das Geflügel die Nahrung verdaut
2. Die Futtermittel bestehen aus Nährstoffen
3. Die Eiweissfuttermittel
4. Die Kohlehydratfuttermittel
5. Das Grünfutter
6. Der Nährstoffgehalt der Futtermittel
7. Futterzusätze
8. Wie wir ausgewachsene Hühner füttern
9. Wie wir wachsende Hühner füttern
10. Wie wir Wassergeflügel füttern
11. Wie wir Tauben und das übrige Geflügel füttern
12. Stichwortverzeichnis
13. Rechenknecht zur Futterzusammenstellung für 1-1000 Hühner

Interessant sind die Illustrationen zum ersten Kapitel. Grzimek stellt das Hun als eine Fabrik dar, der Mundbereich als Terminal für Lastwagen, welche die Waren anliefern, eine Eisenbahnlinie symbolisch für den Oesophagus, der die Ware zu einem grossen Fass, welches ein Silo symbolisiert (=Kropf) liefert und von da gibts Verbindungen zum Pumpwerk (=Herz) und Gaswerk (=Lungen) und zur chemischen Fabrik (=Magen). Und so gehts weiter, am Ende des Huhns gibts eine Ausflussröhre (Kloake), welche in ein Gewässer mündet.

Das Buch hält sich bezüglich seinen Darstellungen und der Auswahl der Literatur eng an die Praxis und wohl auch an die einfacheren Leute. Die Literatur ist denn auch eher Züchterliteratur (Geflügelzüchter, Archiv für Geflügelkunde, Geflügelbörse, etc.) denn wirklich wissenschaftliche Literatur. Wobei ich hier auch sagen muss, dass ich das Niveau der damaligen Züchterliteratur nicht näher kenne.

Das Buch allgemein ist gut illustriert mit Zeichnungen und Fotos, aufgelockert mit Randüberschriften, welche jeweils kurze Angaben zum Abschnitt nebenan geben, dazu kommen auch mehrere informative Tabellen, welche das Buch auflockern.
Die Umsetzung ist also insgesamt für die damalige Zeit sehr gut gelungen und auch heute noch angenehm, wenn man das Buch in die Hände nimmt.
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