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 Betreff des Beitrags: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 22:09 
Hallo Ihr,
vermutlich wird der/die eine oder andere schon etwas vom Clickertraining - eigentlich speziell für Hunde - gehört oder gelesen haben. Auf diese Art soll man ja alle möglichen Tierarten "trainieren" bzw. konditionieren können, so auch u.a. Kleinsäuger.
Hat jemand von euch schon mal auf diese Weise mit seinen Nagern gearbeitet? (selbständig in den Käfig gehen, in die Transportbox steigen,
sich anheben lassen usw.)
Was mich hierbei interessiert: Benötigt man bei mehreren Tieren mehrere Clicker mit verschiedenen Tönen oder funktioniert das auch mit einem einzigen Clicker für alle Tiere? Wer kann mir von seinen Erfahrungen berichten?
lG
Kati


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 22:26 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Du kannst mit dem Clicker nur Tierarten ausbilden, die sich auch über Stimme ausbilden lassen - also fast alle Säugetiere, einschließlich Nager.
Wenn du mit jedem Tier einzeln trainierst, reicht ein Clicker, wenn du mit mehreren Tieren gleichzeitig trainierst, mußt du für jedes Tier einen anders klingenden Clicker verwenden.
Übrigens brauchts kein käuflich zu erwerbener Clicker sein, jeglicher Gegenstand, mit dem man ein Geräusch machen kann und vor dem die Tiere keine Angst haben, geht. Es geht also durchaus auch, Kastagnetten oder zwei Stifte oder Papier zu verwenden - es geht einzig darum, Punktgenau immer das gleiche Geräusch abzusetzen ...

Ich muß ganz ehrlich sagen - Clickertraining hat für mich keine Vorteile gegenüber ganz normaler Ausbildung mit Stimme ... ganz im Gegenteil, mit der Stimme kann ich gleichzeitig mehrere Tiere gezielt loben oder animieren, nur über den Tonfall. Ich kann sehr differenziert auf jedes einzelne Tier eingehen und ich brauch nix mit mir rumschleppen. Dadurch komme ich bei jeder Tierart, die ich ausgebildet hab (einschließlich Nager und inzwischen auch zwei Chins), viel schneller zum Ziel wie mit einem Clicker.

Von der Arbeitsweise Belobigung über Stimme und Belobigung über Clicker hat man im Grunde genommen das Gleiche Verhältnis wie mit einer abwechslungsreichen Mischernährung zu Pellets ... eine auf die individuelle Befindlichkeit des einzelnen Tieres und die Situation abgestimmte Stimme ist dabei gleichwertig der abwechslungsrechen Mischkost, der Clicker ist im Grunde nix anderes wie Pelletfütterung ...

_________________
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zum Thema Chinforen: Da muasch drieberschdeiga end derfsch di ned drum bucka


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 23:18 
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ehemaliger Moderator
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Registriert: 01.05.2007, 22:24
Beiträge: 2807
Murx, Deine Metaphern sind die besten. Dir muss aber mal ein Pellet in Kindertagen ein Leid angetan haben?! :D

Da Chinchillas durchaus in der Lage sind Laute zu unterscheiden: "Außerdem scheint die Chinchilla Sprachlaute wie der Mensch kategorisieren zu können (KUHL und MILLER, 1977). So können Chinchillas die Vokale a und i, sowie die Konsonanten t von d und b von d, in variierenden Stellungen zu Vokalen, bei menschlichen Sprechern korrekt unterscheiden (KUHL und MILLER, 1977)" Quelle, würde ich ebenfalls versuchen mit der Stimme zu arbeiten.

So können unsere zwar keine Tricks, aber drei Tiere würde ich als auf die Stimme meiner besseren Hälfte und ihre Namen+Schnalzlaute uä konditioniert bezeichnen und eins auf Fingerschnipsen iVm Namen, das klettert dann zum Abholen auf eine Trittleiter, so dass sich die alte bessere Hälfte nicht bücken muss. Ha! Doch ein Trick!

Hier zwei Arbeiten von Kuhl/Miller:
Speech perception by the chinchilla: Identification functions for synthetic VOT stimuli: http://ling.umd.edu/~ellenlau/Kuhl&Miller_1978_JASA.pdf
Speech Perception by the Chinchilla: Voiced-Voiceless Distinction in Alveolar Plosive Consonants: http://ling.umd.edu/~ellenlau/Kuhl&Mill ... cience.pdf


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 16.03.2008, 23:34 
Hallo Ihr,
das klingt ja alles hoch interessant! Danke für eure ausführlichen Infos.

lG


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 06:34 
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Schlangenbeschwörer
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Registriert: 07.05.2007, 13:35
Beiträge: 616
Wohnort: Frankfurt am Main
ich habe bei der 3er gruppe auch ein Versuch gestartet. Immer wenn es essen gibt, klopf ich 2x mit dem Finger auf das brett, und nach und nach haben die es verstanden was es bedeutet. Jetzt kommen sie angeschossen, wie die Raketen und es funktioniert auch wenn sie im Auslauf sind. :D

Ich glaube auch das es nicht unbedingt ein Clicker sein muss...

_________________
Lg Annemarie mit ihren 7 Fellkugeln + kleine dicke Minimaus Lia
***Lady mein kleiner Engel, ich werde dich nie vergessen***


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 09:30 
Ich habe es vor ca. 1,5 Jahren mit einem "Clicker" (Kugelschreiber) versucht. Und wie immer: Die Chins hören, wenn es ihnen passt, sonst aber auch nicht.

Ich bin beim Bretter-Klopfen und Fingerschnalzen geblieben, ist genauso effektiv. Denn für Dinge wie "Männchen machen", "Sitz", etc. haben Chins nicht viel übrig, so dass auch kein Clicker zum Einsatz kommen muss, der exakt in diesem Moment "klick" macht.

An der Stimmlage meinerseits erkennen sie sehr sehr gut, was sie dürfen. Verstehen tun sie nix, das ist richtig...
Wenn ich in freundlicher Stimmlage sage "Tino, Du bist aber ein doooofes Chin", kommt er genauso angerannt wie wenn ich mit gleicher Betonung sage "Tino, Leckerlie ist da".


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 Betreff des Beitrags: Re: Clickertraining mit Chinchillas
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 11:48 
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Moderatorin
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Registriert: 16.06.2007, 09:51
Beiträge: 1571
Ich bin zu blöd zum clickern *lol*

Ich habe es versucht mit Kugelschreiber und Klickfrosch. Außer, daß die Chins nur darauf reagieren, wenn das Angebot interessanter ist, als das, was sie gerade aus(an-?)fressen, war das Hauptproblem, daß sich im richtigen Moment das Clickerding irgendwo befindet, nur nicht in meiner Hand. Ich war nach kurzer Zeit ziemlich gestreßt vom ewigen Klickdingens mit mir 'rumschleppen, genau richtigen Moment abpassen (also ständige Bereitschaft halten) zum Klickdingens auslösen und Belohnung nicht wieder am anderen Ende des Zimmers rumliegen lassen (oder immer alle Taschen und Hände voll mit Klickdings, verschiedenen Leckerchen)...

Das Ganze war so wenig mit mir kompatibel, daß ich mühelos wieder einen Rückfall auf die Methode mit Stimme und Geräuschen hatte. Wobei da immer der Vorteil ist, wie schon o.a.: Stimme ist wunderbar variabel. Während Balou mit Kasernenhofton vom Regal vertrieben werden muß, genügt bei empfindsameren Gemütern ein sanftes und geduldiges "aber nein, komm da weg!"
Und mit Geräuschen kann man auch eine Menge anstellen, wir haben sie seinerzeit für Jerry als Navigationshilfe benutzt, oder zum Ankündigen des Wiegens (Fingernagel auf die Waage tippen) usw. - gerade bei Blinden oder fast Blinden oder verschreckten Gemütern scheint es hilfreich zu sein, Routine-Aktionen mit Hilfe eines typischen Geräusches anzukündigen.

Man kann auch den kompletten Körper einsetzen, besonders beliebt ist hier "gespielte Empörung" als Auftakt zum Verfolgungsspiel. Und gerade ist es Wickie, blond - äh: beige - ABER NICHT DOOF!, gelungen, uns zu konditionieren: Er richtet sich auf, streckt sich und gähnt. Dann guckt er auffordernd, ich muß dann die Arme in die Luft werfen und "HOOOH!" rufen, worauf er sich wieder streckt - und dann das Leckerchen erwartet...

_________________
Liebe Grüße, Angelika

*allesinddoof*


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 17.03.2008, 12:42 
Ich hatte ja (außer meinen Mitbewohner) noch mehrere Chins übergangsweise bei mir. Die waren auf Fingernagel-auf-Holz-klopfen trainiert. Dabei habe ich festgestellt, das sie sehr wohl unterscheiden können, WER dieses Geräusch macht und daher fast nur auf den Besitzer gehört haben.
Zwar hört mein Chin - dank Leckerlie - auf seinen Namen, aber bei ihm bin ich mir sicher, dass es nur der Tonfall ist (wie Bianca schon geschrieben hat).
Auch kennt er "Neeiiiiinnnn" und "Auuaaaaaaaa", aber nur wenn ich es etwas lauter ist und der Tonfall dazu paßt.
Bewährt hat sich allerdings ein bestimmtes Geräusch, dass ich mache, wenn er mit im Bett liegt und sich kuscheln läßt bzw. wenn er träumt und ich ihn beruhigen will.
Als wir mal zum Tierarzt mussten, war dieses Geräusch sehr hilfreich, da er sofort ruhiger geatmet hat und sich fast "willig" untersuchen ließ.


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