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Feivel und der Vollmond
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Seite 1 von 1

Autor:  happychins [ 27.09.2007, 12:18 ]
Betreff des Beitrags:  Feivel und der Vollmond

Hi,

Feivel ist ja der 6jährige Lebenspartner meines kranken Mäusls. Irgendwas hat sie immer, aber sie ist extrem lebensfreudig und eine richtige Kämpfernatur.

Nun, als ich Feivel übernommen habe, wurde mir auch gesgt, dass er etwas mondfühlig ist.

Ich habe nun eine meines Erachtens sehr interessante Beobachtung gemacht, letzten und diesen Vollmond, ich wollte nur diesen noch abwarten, ob es da genauso ist: Feivel weiß das, dass er auf den Mond reagiert! Es gibt Situationen, in denen Mäusl sehr provokant ist, beispielsweise beim Trinken. Sie steigt ihm einfach auf den Kopf, damit er nicht trinken kann, während sie dran is.

Alles in allem haben sich da aber 2 Chins gesucht und gefunden, Mäusl war selten so entspannt und lieb.

Nun ist mir aufgefallen, dass Feivel von sich aus Streitsituation bei Vollmond meidet. Ich weiß nicht genau, wie ich das erklären soll - wenn sie ihm sonst auf den Kopf steigt, rutscht er so lange hin und her, bis sie runterfällt. Keine Kämpfe, eher spielerische "Rangeleien".
Wenn sie ihm jetzt auf den Kopf steigt, rennt er weg, bearbeitet 5 Minuten wild alles, was er findet und dann kommt er wieder zum Kuscheln.

Es scheint so, als würde er sich abreagieren....
Kann das sein?

Mich ignoriert er in diesen Phasen, während er sonst sehr anhänglich ist.

Speziell Ulli - was sagst Du? Spinn ich, oder passt das zu ihm?

Autor:  Wasserfee [ 28.09.2007, 17:53 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Feivel und der Vollmond

Also - Teil 1 der Frage enthalte ich mich eines Kommentars :-D

Teil 2 - das passt zu ihm. Einmal ist er ja ausgerastet, was mir den halbtoten Zwetschge einbrachte. Im Moment des Ausrastens war er völlig von Sinnen - Blutrausch. Stunden später, als ich mit dem zusammengeflickten Zwetschge wieder daheim war und ich mich auch bissl beruhigt hatte, war er extrem "zerknirscht" fast schon. Auf jeden Fall völlig durch den Wind und hat Zwetschge gesucht. Blöd war dabei für ihn, daß ja noch die ganzen Blutflecken von Zwetschge im Käfig waren... TA war halt erstmal wichtiger... Ich kann mir durchaus vorstellen, daß er da einen gewissen "Lernprozeß" durchgemacht hat. Ihm war bewußt geworden, was passiert war. Daß das auf den Vollmond zurückzuführen ist - keine Ahnung, wie er das letztlich kapiert hat. Aber Tiere haben ja wesentlich genauere Instinkte, von denen Mensch nur träumen kann.
Dadurch, daß er ja seitdem hier alleine (mit den Andren natürlich im Zimmer) saß, konnte ich allerdings nicht das ausweichende Verhalten beobachten, was er jetzt bei Mäusl an den Tag legt...

Autor:  Murx Pickwick [ 28.09.2007, 19:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Feivel und der Vollmond

Mal ne ganz andere Idee ... nehmen wir Seratoninmangel an ...

Chinchillas sind nachtaktiv, bei ihnen also wird viel Serotonin ausgeschüttet, wenn es dunkel ist - im Gegensatz zum Menschen, der Serotonin am Tag produziert.
Die Serotoninkonzentration wird jedoch nicht nur durch Licht gesteuert, sondern auch durch innere Rhytmen, zum Beispiel einiger inneren "Uhren", die den Tagesablauf und Jahresablauf steuern. Weiterhin sind Geschlechtshormone und Insulin am Serotoninauf- und -abbau beteiligt.

Nehmen wir an (also rein hypothetisch = ausgedacht, Gedankenexperiment), Chinchillas haben einen monatlichen Zyklus, der bei Feivel ausgerechnet zu Vollmond den geringsten Serotoninspiegel aufbauen läßt. Zusätzlich kommt die Helligkeit über das Mondlicht hinzu, welcher noch zusätzlich für einen niedrigen Serotoninspiegel sorgt - allerdings einen zu hohen zum Einschlafen, da der niedrige Schlafserotoninspiegel sich über Nacht zum Aufwachen wieder aufbaut.
Niedriger Serotoninspiegel zu Wachzeiten allerdings bewirkt Angst, Depression und Aggression, welches dieser Emotionen überwiegt, bestimmen andere Hormone mit ...

Da der Serotoninspiegel stark charakterbestimmend ist, haben wir also zu Vollmondzeiten ein depressives zu Jähzorn neigendes Chinchilla ... Feivel rastet einmalig richtig aus, bringt seinen Freund dabei halb um und lernt - immer wenn er in dieser labilen Stimmung ist, möglichst Rückzug, bevor die Gefühle hochkochen ...

Beim Menschen gibt es diesen durch Serotonin induzierten Jähzorn tatsächlich (besonders häufig bei Frauen kurz vor und an denn ersten Tagen ihrer Regelblutung), den die Betroffenen spätestens nach dem ersten Ausrasten meist mit Rückzug vor der Menschheit begegnen ... also ein ähnliches Verhalten an den Tag legen, wie Feivel.
So kommen wir wenigstens ganz ohne Instinkt und magischen Vollmond aus ... *g*

Wenn es tatsächlich einen solchen Zyklus beim Chinchilla geben würde, würde alleine schon das Sehen des Vollmondes über mehrere Monate im Leben ausreichen, um das arme Chinchilla endgültig auf die Mondphasen zu programmieren, so daß es nun zu jeder Vollmondphase hochaggressiv und extrem stimmungsschwankend wird, egal ob später das Mondlicht sichtbar wäre oder nicht.
Auch eine solche Abstimmung ist zumindest beim Menschen zu beobachten ... Frauen können sich von ihren Tagen her dem Mond, aber auch anderen Frauen anpassen. Das ganze braucht eine Eichung von mehreren Monaten. Auch der Tag-Nacht-Rhytmus braucht mehrere Tage, um sich umstellen zu können - bleibt die Neueichung durch starke Licht-Dunkelphasen aus, bleibt der ursprüngliche Rhytmus erstmal bestehen, hat dann allerdings den Nachteil, daß er beim Menschen leider ein paar Minuten nachgeht ... gleichzeitig wird zur Wachzeit weniger Serotonin ausgeschüttet, da der Mensch das Licht als Reiz für große Serotoninausschüttung braucht - der Mensch entwickelt eine sog. Winterdepression oder leidet immer häufiger unter Panikattacken und merkwürdigen Stimmungsschwankungen.

Autor:  Wasserfee [ 28.09.2007, 22:10 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Feivel und der Vollmond

Klingt im Prinzip relativ einleuchtend. Aber wie erklärt sich dann, daß auch div. andre Chins, 2 meiner 4 Katzen und ene Vielzahl der Menschen allgemein bei Vollmond deutlich aggressiver sind?
Die Idee mit dem Lichteinfluß war schon mal im CI. Allerdings wurde das da glaub ich auch nicht wirklich geklärt. Denn warum z.B. reagieren auch Menschen in Großstädten, die das hellere Licht des Mondes dank massiver Strassenbeleuchtung gar nicht wahrnehmen?

Autor:  owl [ 28.09.2007, 22:27 ]
Betreff des Beitrags:  Re: Feivel und der Vollmond

Hallo,

der Mond überstrahlt die Straßenbeleuchtung meistens deutlich. Während die Laternen nur einen Lichtkegel machen können, ist beim Vollmond die ganze "Himmelskuppel" erhellt. Auch die Lichtfarbe ist anders, vielleicht hat der Mond ja auch - im Gegensatz zu Straßenfunzeln - genau die richtige Wellenlänge, um die Hormonausschüttung anzustoßen.

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