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 Betreff des Beitrags: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 18.10.2007, 23:42 
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Moderator und Technik
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Hallo zusammen,

dieses Thema ist mir ein grosses Anliegen aus verschiedenen Gründen.

Einerseits kam in der vergangenen Zeit in verschiedenen Foren des öfteren die Frage nach Naturgehege und dabei hatte ich stets etwas das Gefühl, dass da etwas Ratlosigkeit herrschte und nur zaghaft Antworten kamen. Handkehrum erinnere ich mich auch an schön mit Fotos dokumentierte Beiträge, wobei trotzdem ich den Eindruck habe, dass das Thema in Kleinsäugerkreisen noch zu wenig intensiv behandelt wurde.

Diesen Eindruck verdeutlichte sich bei mir, als ich gestern in einem gut sortierten Kiosk war und mich durch die Fülle von Terrarien- und Aquarianer-Zeitschriften wühlte. Es ist wirklich ein klaffender Unterschied, qualitativ und vom Engagement zu den populären Heimtierblättchen. Möglicherweise ist da mit ein Grund, dass gewisse Tierarten/Fische komplexe Technik benötigen, damit man die von ihnen benötigten Anforderungen gewähren kann, was bei anderen Tierarten ja nicht der Fall ist, auch wenn gewisse Leute das einem teils so verklickern wollen (Stichwort Heizsteine und Degus).
Jedenfalls was mir eben auffiel, bei den Aquarianer und Terrarianer sind auffällig die vielen Bauanleitungen, z.B. zu Käfiggestaltung oder zur Käfigtechnik, etc. man scheint sich da sehr viele Gedanken zu machen und ebenfalls auch Reportagen in die Heimatländer der Tiere dürfen nicht fehlen u.s.w. Bei den Tierschutz- und Halter-Blättern dagegen bekommt man schöne Stories geliefert, Engagement für Tierschutz, ein paar Tierchen da retten vor dem Schlangentod, Grausamkeiten dort im Ausland, die "aufgedeckt" werden etc. doch, so hab ich teils den Eindruck, das sachliche und die intensive Bemühung selber die eigene Tierhaltung möglichst optimal zu gestalten rückt dabei weit in den Hintergrund... ja wenn ich teils Käfige sehe, wie sie bejubelt werden, da soo viel Höhe einberechnet wurde und sie ja vom Volumen her wirklich gross sind. Aber ich sehe dann, dass ein paar mickrige Etagen drin sind und die Tiere den Platz kaum nutzen können... aber das scheint dann oft niemandem zu stören.

Ja und jetzt doch wieder zurück zum Thema, wie erwähnt, ich habe bemerkt, dass da Diskussionsbedarf wäre und dass man da etwas Anstoss geben sollte für Bemühungen in diese Richtung.

Nun, ich habe da inzwischen so einiges, was sich bei mir angesammelt hat und ich versuche das mal irgendwie zu ordnen.


Die Terraristik-Szene
Die Terrarianer bzw. Reptilenszene ist sehr engagiert, was die Gehegegestaltung angeht. Da wird teils sehr grossen Aufwand getrieben und wenn ich so in den Katalog von Zoo Zajac schaue, dann sehe ich unter der Rubrik Terraristik eine Menge an Artikel wie Bauelemente für den Bau einer naturnah aussehenden Rückwand oder anderes Zubehör, welche den Zweck haben, die Unterkunft zumindest optisch naturgetreuer einzurichten. Bei den Kleinsäugern dagegen findet man nichts in die Richtung. Da gibt es massenhaft Spielzeug, Holzschaukeln, Knabberhüttchen, Hängematten und dergleichen.
Was noch dazu kommt, dass in der Terraristik es auch schon Fachliteratur gibt, die sich speziell mit der Gehegegestaltung und Einrichtung beschäftigt, ebenso beschäftigen sich viele private Seiten mit dem Bau von Felsimitaten, imitierte Höhlensysteme, künstliche Felsrückwände u.s.w. Mit einer gewöhnlichen Suchmaschine sollte man da auch einiges dazu finden. Ich glaube mit Suchwörter wie Terrarienrückwand und Bau... man muss da vielleicht noch etwas kreativ werden und die Wörter durch ähnliche Abwandlungen ersetzen, ergänzen... etc. sollte man schon einiges finden.

Eines dieser Bücher heisst Terrarieneinrichtung und hat auch für die Gehegegestaltung für Kleinsäuger interessante Tipps drin:

Wilms, T. (2006): Terrarieneinrichtung. Grundlagen, Materialien, Methoden. Natur und Tier Verlag, Münster.


Die Kleinsäuger-Exoten-Szene
Neben der grossen Reptilienszene, bei der das Thema längst angekommen ist, sind vor allem auch Exotenhalter damit konfrontiert, da z.B. gewisse Tierarten mit Kleintiereinstreu aus Sägespäne nicht besonders gut zurechtkommen und beispielsweise Sand (Wüstenspringmäuse und andere Mäusearten) oder Laub/Erde (Tanreks) als Bodengrund bevorzugen. Rodentia widmete daher sich in einer Ausgabe ausführlich dem Thema und machte es zum Titelthema:

"Natürliche Gehege-Gestaltung" Rodentia 20, Juli/August 2004.


Kleinsäuger-Halter
Aber auch bei "gewöhnlicheren" Tierarten gibt es Anzeichen von Bemühungen und vorsichtigen Versuchen. So gibt es einerseits Versuche von Naturgehegen, die mit Pflanzen angepflanzt werden. Etwas weniger spektakulär und auch weniger aufwändig ist die gewöhnliche Aussenhaltung, welche gerade bei Meerschweinchen und Kaninchen verbreitet ist.

Aber auch bei Hamster gibt es Bemühungen. So schreibt Chefredakteur Christian Ehrlich in der Rodentia 4 mit dem Ttelthema Zwerghamster über einen Action-Spielplatz für Zwerghamster. Nun, das tönt jetzt etwas missverständlich, da es nicht um ein lustiger Spielplatz mit vielen tollen Spielzeugen geht wie wir sie uns vielleicht vorstellen wie Hängebrücken, Holzschaukel, Kletterturm oder Nagerschloss... sondern, und das erstaunte mich, es geht um eine grosse Box (Terrarium oder etwas in die Richtung), die mit verschiedenen [b]Naturmaterialien[/u] gefüllt wird, verschiedene Bodensubstrate wie z.B. Sand, Erde, Laub oder glatte Kieselsteine, zusammen mit Rindenstücke, Grassoden, Kastanien, Hirse- und Haferkolben... etc. Im Text ist nicht so genau beschrieben, was man da alles rein tun könnte aber auf einem Foto sieht man ein schönes Beispiel, bei dem einiges von mir erwähnte drauf ist.

Ebenfalls bei Hamster gab es mal in einer Rodentia den Hamsterbau, ein künstliches Gangsystem, in dem die Hamster rumklettern können. Die Bau-Anleitung gibt es ausserdem auch im Internet und diente mir als Inspiration für eine Adaption für Degus. Später fand ich eine Version für Ratten... Links werde ich da noch nachliefern.
Und die tiefe Einstreu bei Rennmäusen und Wühler ist in gewissem Masse auch ein Schritt zu einer natürlicheren Tierhaltung, wenn auch so natürlich das immer noch nicht ist, zumal die Tiere in der Wildnis eher Sand oder Erde als Bodensubstrat zum Graben haben.

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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 10:43 
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Pyramidenspitze
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Beiträge: 1021
Hallo,
es gibt einen sehr großen Unterschied zwischen Terrarianern und Heimtierhaltern von Meerschweinchen und Co(also nicht Exoten-Halter). Das Heimtier wird als Kuscheltier gehalten. Das "ewige Kind" braucht Spielzeug, um sich und seinen Menschen (eher letzteres) zu erfreuen. Ein Kuscheltier braucht nur Futter, einen handelsüblichen Käfig - und gaaaaanz viel Liebe und Streicheleinheiten von Mensch. Der Terrarianer hingegen hält sein Tier, um es beobachten zu können. Ich weiß ja nicht, ob das Kuscheln mit einer Vogelspinne oder einem ausgewachsenen Leguan so schön ist ;-) Beobachten kann man ein Tier aber nur halbwegs gut, wenn es einen halbwegs naturgetreuen Lebensraum hat.
Heimtiere haben das Plüschtier-Image. Das muß nicht beobachtet werden bzw ist es ja nur zum Kuscheln auf der Welt. Da muß man nicht seine Zeit opfern, und sich stundenlang vor einen (langweiligen, weil nicht eingerichteten) Käfig setzen. Eine eingefahrene Meinung, die noch lange brauchen wird, um ins Wanken gebracht zu werden. Es dürfte z.B. ja auch Probleme bereiten, dem einsamen Meerie im Kinderzimmer ein entsprechend großes (den ganzen Platz des Kinderzimmer einnehmendes) Gehege zu bauen. Wäre zwar im Prinzip sinnvoller, den Kindern das naturnahe Beobachten beizubringen, statt ihnen ein "gefühlsloses", aber doch lebendiges Kuscheltier ins Zimmer zu setzen.
Diese Einstellung kann sicher nicht so schnell geändert werden. Und der vermutlich einzige Weg dürfte sein, die jetzigen Jugendlichen / jungen Erwachsenen zu erreichen. Tendenzen sind ja schon da.

Liebe Grüße
Ulli

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" Die Welt würde anders aussehen, wenn man in der gesellschaftlichen Hierarchie proportional zu seiner Inkompetenz aufsteigen würde. "
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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 12:12 
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Breifallklatscher

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Hi,

das Buch über die Terrarieneinrichtung habe ich auch, das ist prima. Allerdings habe ich bei vielen Dingen Bedenken, da ein Nager doch ganz anders an seine Käfigreinrichtgung herangeht als ein Chamäeleon oder eine Bartagame. Diese Stypropor/Harz-Geschichten sehen toll aus und man kann prima Gelände damit gestalten, ich traue mich bei Degus und Chins aber nicht, das umzusetzen, weil ich denke, dass sie es zu leicht zerlegen können. Von daher beschränkt sich das Naturnahe bei mir auf Äste, Wurzeln und Steine. Tunnel kann man gut mit Bambus und Tonröhren bauen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 14:24 
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Moderator und Technik
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Registriert: 02.05.2007, 20:50
Beiträge: 7985
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Ja, da hast du recht. Bei den Materialien müssen Kleinsäugerhalter natürlich den Nagetrieb ihrer Tiere berücksichtigen und dabei können sich schon gleich einige Materialien und Techniken zum Vorherein als ungeeignet erweisen.
Ich denke aber, dass wir hier die nötige Umsicht haben, dass sowas bedacht wird, wenn man sich bei fremden Tierszenen an Ideen bedient, dass man nicht alle Ideen eins zu eins kopieren kann.

@Ulli
Ja auf das läuft es hinaus und wass ich auch bedenklich finde, wie unter dem Deckmantel des Tierschutzes gegen Zoohandlungen gewettert wird (klar, da gibt es viele Missstände) und im gleichen Atemzug auch noch gegen Exotenhalter hergezogen wird und ihnen allen unterstellt wird, sie würden ihre Tiere nicht artgerecht halten und überhaupt am besten solle man gleich alle Exoten verbieten und Wildtiere ebenfalls. Dass aber viele Haustiere vor kurzem auch noch Exoten waren, wird gerne verschwiegen oder verdrängt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 14:53 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
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Ganz ehrlich - Zoohandlungen haben in meinen Augen keine Existenzberechtigung ...
Viele, denen es zu kompliziert wäre, sich nach Züchtern umzuschauen, und die damit erst gar nicht zu ungeeigneten Tierhaltern werden würden, holen sich dann doch ein Tier aus der Zoohandlung, weil es so süß guckt oder so schöne orangene Wangen hat.
Wenn jetzt in den Zoohandlungen wengistens vernünftig beraten werden würde, wäre es ja auch kein Problem - aber genau hier findet die gleiche Beratung statt, wie bei gewissenlosen Chinchilla- und Schäferhundevermehrern, die ja auch das Blaue vom Himmel runterlügen, was die Haltungsansprüche der jeweiligen Tierart angeht ... und nicht nur das, die Chance, auch nur eine geschlechtlich wirklich leicht zu erkennende Ratte im gewünschten Geschlecht zu bekommen, ist in den meisten Zooläden eine 50 : 50 Chance. Da will ich dann gar nicht mehr wissen, wieviel Ahnung bei anderen Tierarten seitens der Verkäufer dahintersteht!

Die Artikel, die in Zooläden verkauft werden, bekommt man immer dann, wenn sie wirklich Sinn machen, billiger und in besserer Qualität übers Internet oder in Landwirtschaftsmärkten ... schätzungsweise 3/4 des Zooladenramsches ist tierschutzwidrig oder krankmachend. Es gibt hier nur sehr wenige Ausnahmen.

Verkäufer in Zoo"fach"geschäften mögen vielleicht die fachlichen Qualifikationen im Verkauf haben, nach meiner Erfahrung jedoch nicht die fachliche Qualifikation, überhaupt auch nur Tiere zu halten, geschweige denn in der Tierernährung oder Tierhaltung zu beraten!

Ich wettere gegen Zoohandlungen! Ich wettere dagegen, bis mir der Mund fusslig wird!

Was Exoten, Pelztiere, Hamster etc angeht - hier wäre es schön, wenn endlich mal die Richtlinien des deutschen Tierschutzgesetzes auch für private Haltungen angewandt würden. Dabei bin ich inzwischen nicht mal mehr böse, wenn eine Halteerlaubnis sich geholt werden muß, die an bestimmte Auflagen, was die Unterbringung angeht, gekoppelt sind. Das hat sich einfach bei der Haltung von Eichhörnchen, Auerwild, Rotfüchsen etc bewährt - diese Tierarten werden größtenteils mit viel Sachverstand und artgerecht gehalten. Wenn hier die gleichen Richtlinien beispielsweise auf Goldhamster und Chinchillas angewandt werden würde, würden sämtliche Hobbyzüchtereien schließen müssen und nur noch wenige würden überhaupt noch in der Lage sein, die Vorgaben zu erfüllen, bevor sich diese Tiere angeschafft werden können. Ein trauriger Goldhamster in einem Silberfischchentransportkäfig mit 2mm-Laufrad würde dann der Vergangenheit angehören, als Vorgabe müßte die Unterkunft mind. 60cm Buddeltiefe und ein Quadratmeter Bodenfläche aufweisen ... Mindestanforderungen, die inzwischen experimentell herausgefunden wurden, um Stereotypien beim Goldhamster zu vermeiden.
Selbst bei einer Übergangsregelung, bei der schon vorhandene Tiere bis zu ihrem Lebensende noch gehalten werden dürfen, wenn sie vor einem bestimmten Stichdatum angeschafft worden waren, ist immer noch besser, wie das Dulden der Schmusetierhaltung.

Die Tierhaltung würde genau in die Kreise zurückgedrängt werden, die ein tatsächliches Interesse an einer artgerechten Tierhaltung haben ...

Ich finde es schlimm, daß immer mehr Exoten verheimtierlicht werden ... das muß wirklich nicht sein! Skunk und Goldhamster sind Arten, die nun wirklich nicht ins deutsche Kinderzimmer und die gute Stube gehören ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 17:36 
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Moderatorin
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Registriert: 16.06.2007, 09:51
Beiträge: 1571
Hallo,

davX hat geschrieben:
...Möglicherweise ist da mit ein Grund, dass gewisse Tierarten/Fische komplexe Technik benötigen, damit man die von ihnen benötigten Anforderungen gewähren kann, was bei anderen Tierarten ja nicht der Fall ist, auch wenn gewisse Leute das einem teils so verklickern wollen (Stichwort Heizsteine und Degus).

Das ist bei Aquarianern nicht anders, allerdings macht sich da Erfahrung bezahlt. Es gibt unheimlich viel toll neues in der Technikabteilung für Aquarianer. Man braucht es nicht wirklich, nicht mal für speziellere Fische - zumindest, wenn man bei Süßwasser bleibt. Und da greift dann eben die Erfahrung - die sagt Dir dann, daß das Tinnef ist, und Du stellst Dir bei dem meisten ironisch die Frage, wie Du ohne sowas bloß die letzten Jahre klargekommen bist...

Zitat:
Jedenfalls was mir eben auffiel, bei den Aquarianer und Terrarianer sind auffällig die vielen Bauanleitungen, z.B. zu Käfiggestaltung oder zur Käfigtechnik, etc. man scheint sich da sehr viele Gedanken zu machen und ebenfalls auch Reportagen in die Heimatländer der Tiere dürfen nicht fehlen u.s.w.

Das hat zwei bis drei Gründe: Am Anfang der Aquarianergeschichte stand der Bastler. Davon ist man bis heute nie so ganz weggekommen, und es scheint auch einen der großen Reize auszumachen.
Außerdem ist es so, daß nach einiger Zeit die "Fischsuppe" (zwei von den roten, zwei von den blauen...) uninteressant wird. Entweder, man hört dann auf, oder man spezialisiert sich auf bestimmte Arten oder Zuchtformen. Die sind häufig schwer zu bekommen, entsprechend teuer und anspruchsvoll in der Haltung/ Vermehrung. Da muß man sich dann eben informieren - und was wäre geeigneter, als z.B. die Habitatberichte?

Nager: Die billigsten Spielzeuge haben sich als die besten erwiesen. Für (Zwerg-)Hamster hatte ich z.B. entweder ein ausgedientes Aquarium oder einen großen Karton bzw. Kiste als Buddelkiste. Das großartigste Spielzeug für Chins ist z.Z. ein großes, offenes Bücherregal (betreten strengstens verboten).
Die Rückwandgestaltungen lassen sich eventuell auch statt mit Styropor mit Ytong machen? Das eignet sich wunderbar, um Höhlen zur freien Weitergestaltung zu bauen.

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Liebe Grüße, Angelika

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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 17:39 
Hi,

die größten Problem bei Chinchillas sind meiner Erfahrung nach 2:

- sie zerlegen fast alles. Was sie mit den Zähnen nicht schaffen, schafft Mensch per Hand kaum zu bearbeiten. Styropor, etc, das ist nix für die Chinchillahaltung. Und es muss ja entsprechend groß sein, für nen Hamster ist so ein Höhlensystem schneller angelegt als für 2, 3 Chins.
- sie kötteln in jede Ecke. Ich hatte in meinen ersten Käfigen Höhlen, Steine, etc. Probleme traten bei der Säuberung auf. Man kommt nunmal nicht mit dem Staubsauger in jede Ecke und da bleibt einiges liegen. Wenn sie da dann auch noch hinpinkeln, war's das.


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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 19.10.2007, 21:41 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Zitat:
Das großartigste Spielzeug für Chins ist z.Z. ein großes, offenes Bücherregal (betreten strengstens verboten).

Danke für den Tipp - das läßt sich verwirklichen und macht lange nicht soviel Arbeit, wie meine anvisierten Steinhöhlen und Äste. Wie Bianca gerade eben bestätigt hat und was ich vorher schon vermutet hatte, sowas bedeutet halt, spätestens alle zwei Monate vollständig entweder ausräumen und grundreinigen oder aber ausräumen und ersetzen ... ein "Bücherregal" dagegen kann man mit diversen schweren Gegenständen befüllen und gut reinigen ... zumal schwere Holzgegenstände vermutlich den Vorteil haben, daß sie nicht mehr schwer sind, wenn man sie aus dem Regal ausräumen will ... *g*

Ich bin echt gespannt, wie sich das Zusammenleben mit den Chins sich gestaltet ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 20.10.2007, 08:27 
Ich denke, was man bei Chins am besten verwirklichen kann, ist dass
- das Gehege wirklich groß ist
- viele Steine, Äste etc. drin zu finden sind
- es genügend Klettermöglichkeiten gibt
- es verschiedene Sand- und Buddelbereiche gibt
- und dass viel Sonnenlicht in das Gehege kommt.

Ich hatte früher einen Käfig, in dem ich versuchte, Sitzbretter durch Stämme, Steine und selbergemachte Höhlen zu ersetzen. Sinnlos, die haben fast alles zerfressen, und natürlich die blödesten Ecken vollgepinkelt.
Es gibt irgendeinen Züchter, der hat Höhlenanlagen in seinen Käfigen, ich fand es damals toll, fragte mich aber, wie er das sauberhalten will.

Meine Chins lieben alle Arten von Regal, hauptsache es steht was drin. Ich hab oben so ein Würfel-Regal, das aufgebaut ist wie eine halbe Pyramide. Diese Würfel sind der Lieblingsort aller Chins.


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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 23.01.2008, 22:05 
Ich hatte auch erst kürzlich den Gedanken. Habe im Wohnzimmer drei Terrarien mit verschiedenen selbst gestalteten Rückwänden. Und dann steht noch das mehrstöckige ehemalige Meerschweinchengehege, was nun Chinchillagehege ist, halt ein üblicher Holzkasten mit drei großen und drei kleineren Etagen.

Styrophor war ja sonst der Hauptbestandteil zur Gestaltung, doch wie schon erwähnt wurde geht das ja bei Chins nicht. Beton, Mörtel ect rutscht von den Wänden, es ist absolut mühseelig ein bisschen was fest zu bekommen und die Oberfläche wird einfach zu rauh. Aber Fliesenkleber hält, diesen habe ich auch auf die Styrophorrückwände für die Terras aufgetragen.

Nun habe ich einen getrockneten "Glotz" aus Fliesenkleber bei den Chins reingelegt, die Masse wird ja sehr hart und steinartig. Die CHins haben ihn zwar benufft, aber nicht als fressbar abgestempelt. Und nun bin ich gerade dabei die Wände und Zwischenetagen mit Fliesenkleber zu gestalten.

Als zukünftige Höhlen werden demnächst Yton Steine bearbeitet und anschließend mit Fliesenkleber "bestrichen". Hoffe morgen den ersten Teil fertig zu bekommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 24.01.2008, 09:37 
Hast Du davon Fotos?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.01.2008, 09:50 
Noch ist ja nicht sooo viel passiert, heute wird natürlich weiter gemacht und ich hoffe heute den ersten Teil fertig stellen zu können. Hier eine kleine Ecke:
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 Betreff des Beitrags: Re: Natürliche Gehegegestaltung
BeitragVerfasst: 24.01.2008, 09:52 
Sieht gut aus...wie ist das mit dem Sauberhalten?


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 24.01.2008, 10:11 
Also die Sitzflächen werden noch bestrichen. Da bin ich mir aber noch nicht sicher mit was. Entweder Epoxid Harz (das Holz des Geheges ist bereits damit gestrichen, E-Harz wird extrem hart und hielt dem nagen der Meerschweinchen immer Stand, auch die Chins hatten es zwar mal benagt, aber nichts abbekommen) oder Kinderspielzeuglack. Dafür werd ich wahrscheinlich erst wieder einen Test machen, also einen Ast in Epoxid Harz tunken und testen ob sie diesen dann klar kriegen.

Mit dem Harz bestrichen würde es sich ja super sauber machen lassen.

Die Idee war auch Epoxid Harz mit Chinchillasand zu mischen und dies überall aufzutragen - aber ich glaub die Variante tu ich mir derzeit nicht an.


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 09.03.2008, 17:23 
Die erste Etage des Chingeheges ist fertig umgebaut, die Chins eingezogen und glücklich:

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