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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 08.11.2013, 16:59 
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Pyramidenspitze
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Weißdorn ist zumindest nicht verkehrt ... im Gegenteil, er hat noch mehr wohltuende Wirkungen, wie nur ne herzstärkende Wirkung.

Topinamburstengel kannst du bestellen und so viel anbieten, wie deine Chins fressen - wenn sie einen ähnlichen Geschmack haben, wie meine, werden sie die Topinamburstengel allerdings nicht anrühren. Meine fressen nur die Topiblüten und Topiblätter ... insofern kauf ich auch keine Stengel, die gibbet nur, wenn ich sie selbst gesammelt hab, dann machts nicht so viel aus, wenn sie die Stengel mal wieder demonstrativ mißachten oder sie sogar vollpullern.

Aus Sicht der Chins heraus kann die Vielfalt, die du ihnen an getrockneten Blüten, Blättern und Kräutern hinstellst, nicht groß genug sein, es hilft ihnen, genau die richtigen Sachen, die sie zur Umstellung brauchen, herauszusuchen - allerdings wird dein Geldbeutel da relativ schnell Alarm schlagen ... auf den solltest du vielleicht auch Rücksicht nehmen, daß er nicht verhungert :D

Was du an Blättern frisch als Gezweig schneiden kannst, brauchst du nicht getrocknet kaufen, dein Geldbeutel wird dir danken ... wenn du die Zeige aufhängst oder in ein Gestell stellst, trocknen sie im Chinchillaheim ganz von alleine und deine Mäuse können sich aussuchen, in welchem Trocknungszustand sie das Gezweig denn heute mal so futtern wollen. Geeignet sind gerade im Winter auch Fichte, Tanne und Kiefer.
Menge: So viel sie wollen ...
Falls die folgenden Blätter nicht bei den selbstgeschnittenen Zweigen bei sind, macht es Sinn, sie extra zu kaufen, weil sie unterschiedliche Problembereiche abdecken: Weide, Birke, Gingko, Weißdorn, Brombeer oder Himbeer, Haselnuß, Linde, Maulbeer

Folgende Kräuter zählen für die meisten Chins zu den Futterkräutern, die sie in großen Mengen futtern und sind unproblematisch, die kannst du also von Anfang an in großen Mengen anbieten:
Breit- und Spitzwegerich, Schachtelhalm, Löwenzahn, Nelkenwurz, Kapuzinerkresse, Wickenkraut, Giersch, Wiesenbärenklau, Topinamburblätter, Mariendistel (frisch alle Disteln, die du findest, einige Disteln haben derartig fiese Stacheln, daß sie nur frisch verfüttert werden sollten, da es bei diesen Disteln, wenn sie getrocknet sind, zu Verletzungen im Mundraum führen kann), weißer Gänsefuß, Stachellattich, Gänsedisteln, Brennessel (am Besten getrocknet anfüttern, wenn Chins sich erst an den Blättern verbrennen, rühren sie die Brennessel nicht mehr an, lernen sie erst ohne Brennhaare die Brennessel kennen, lernen sie diese Pflanze derartig schätzen, daß sie die auch frisch mit wachsender Begeisterung futtern).
Du wirst da sicherlich nicht alle Kräuter bekommen oder kaufen wollen, ein Teil dieser Kräuter reicht aus. Bei mir werden aus dieser Gruppe im Winter ca. eine Handvoll am Tag gefressen und es sind zwei Chins.
Einige Chins futtern auch gerne Ampfer ...
Die Beiden werden erst dann auf pelletfrei umstellen (können), wenn sie alles, was sie brauchen, in den Kräutern und der Saatenmischung vorfinden ... vorher nicht.

Besonders empfehlenswerte Gräser: Maisblätter, Grünhafer und andere Getreidepflanzen (bekommt man als "Katzengras", kannst dir auch Getreide kaufen, in die Erde stopfen und verfüttern, wenn sie entsprechend groß geworden sind, daß es sich lohnt, zu verfüttern.), Zitronengras, Bambus, Quecke, Knaulgras, Schilf, Zypergras (bekommt man als "Katzengras")

Bei den Blüten richtest du dich nach Geldbeutel und Angebot ... du wirst relativ schnell sehen, was gern gefressen wird.

Besonders empfehlenswert ist es, sich ne Kräutermagenmischung als Grundlage zu holen - die Magen- und Darmkräuter brauchen die Chins, um ihren Verdauungstrakt zu heilen. Erst dann können sie alle Nährstoffe aus Kräutern holen und brauchen keine Pellets mehr. Viele Onlineshops bieten hier Mischungen an. Auch davon kannst du ne Handvoll zusätzlich zu den Futterkräutern anbieten, du siehst ja, obs gefuttert wird, oder nicht.

An Zimmerpflanzen besonders geeignet sind Kallisien (berühmteste ist der "Golliwoog"), Tradescantien, Zwergbananen und Grünlilien. Die bieten unproblematisches Frischfutter und halten sich in der Wohnung relativ gut. Du kannst sie einfach in den Auslauf stellen, die Chins bedienen sich dann schon.

Ansonsten heißt es für dich: Ausprobieren und Beobachten ... bis du die beste Mischung für deine Chins zusammengestellt hast. Dann hast du nicht mehr so viel, was du wegwerfen mußt, schont also den Geldbeutel enorm, wenn man sich nach seinen Chins richtet. Die Kräuter, die gar nicht oder nur in geringen Mengen gefuttert werden, brauchst du dann nur ab und an mal holen und anbieten, du wirst ja sehen, wann ein solches Kraut viel gefuttert wird, dann kannst du es immer noch in deine Kräutermischung aufnehmen.

Grundsätzlich gilt:
Es gibt kein Zuviel für die Chins, was Menge und Artenanzahl in der Kräutermischung angeht - aber es wird schnell ein verdammt teures Hobby, was unbezahlbar wird! Da muß einfach jeder Chinhalter selbst herausfinden, wie er das Ganze kostenoptimieren kann und dennoch eine genügend große Kräutervielfalt bieten kann.
(Ist übrigens der Grund, weshalb ich sammle - so viele Kräuterarten, wie ich jedes Jahr sammle und für den Winter trockne, bekomm ich in keinem einzigen Onlineshop und die Kräuter sind in einer besseren Qualität und sind kostenlos! So kann ich täglich zwischen 20 und 80 Kräuterarten anbieten, je nach Sammelwut meinerseits und dem, was ich finde (dies Jahr sinds nur ca. 30 Arten ... letztes Jahr waren es über 50 Arten))

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 14.11.2013, 18:15 
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Breifallklatscher

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@Murx - Dieses Dankeschön kommt etwas zu spät, aber um so mehr vom Herzen - wir waren jetzt etwas unterwegs. Ich lese Deine Nachricht immer wieder und werde sie auch ausdrucken. Ist ein Wegweiser für mich - vielen Dank, dass Du Dir die Zeit genommen hast, alles so ausführlich zu beschreiben! Und dabei nicht nur an die Chins, sondern auch an unseren Geldbeutel denkst :D. Spätestens dieses WE wird die grosse Bestellung gemacht und auch Nadelbaumzweige in der Natur gesammelt. Ich habe nur das Gefühl, dass z.Z. weniger Grünzeug gefuttert wird (etwas Chicoree bleibt liegen) und Pelletts bei beiden wieder ziemlich hoch im Trend sind :(. Kann aber auch am "Herbsteln" liegen, wie in dem Thread von vielen berichtet wird. Dafür werden Haselnüsse gefuttert (ich gebe nicht mehr ls 2 pro Tag und Tierchen).
Nochmals vielen Dank für Deine Zeit und Hilfe!!!

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 14.11.2013, 23:13 
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Pyramidenspitze
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Zitat:
Ich habe nur das Gefühl, dass z.Z. weniger Grünzeug gefuttert wird (etwas Chicoree bleibt liegen) und Pelletts bei beiden wieder ziemlich hoch im Trend sind

Das ist normal ... momentan ist in Chile trockener Sommer, da gibts nicht viel Frisches, außer vielleicht noch ein paar Berberitzenfrüchte oder Opuntienohren (oder ähnliches), dafür gibts viel Kraftfutter in Form von Saaten und Nüssen und die Chins müssen mit relativ trockenen Gräsern und dornigem Gestrüpp ohne Blätter klarkommen. Der Wassergehalt der Kräuter und Gräser liegt nun irgendwo zwischen 20 und 50%, im kühlfeuchten chilenischen Winter dagegen, wenn die Pflanzen genügend Wasser abbekommen, steigt er auf über 80% ...
Den Chins ist dieser Jahreszeitenwechsel angeboren, sie futtern auch bei uns im Winter hauptsächlich getrocknete Kräuter, Früchte und Kraftfutter, trotzdem sie ja auf der anderen Hälfte unseres Globus sitzen ... für sie ist nun trockenwarmer chilenischer Sommer, das sagt ihnen ihr angeborenes Jahreszeitenprogramm.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 15.11.2013, 22:29 
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Breifallklatscher

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Murx Pickwick hat geschrieben:
Den Chins ist dieser Jahreszeitenwechsel angeboren, sie futtern auch bei uns im Winter hauptsächlich getrocknete Kräuter, Früchte und Kraftfutter, trotzdem sie ja auf der anderen Hälfte unseres Globus sitzen ... für sie ist nun trockenwarmer chilenischer Sommer, das sagt ihnen ihr angeborenes Jahreszeitenprogramm.

Wieso berichten dann viele, dass die Chins jetzt im Herbst dickeres Fell kriegen? Müsste doch wegen dem vermeintlichen Sommer genau anders sein?

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 16.11.2013, 00:19 
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Ich habe da ehrlich gesagt eine andere Vermutung und zwar dass es mit den Pflanzen zu tun haben dürfte. Bei uns ist nämlich genauso wie in Chile gegen Dezember zu der Beginn einer für die meisten Pflanzen tote Zeit, man könnte sagen bei uns ist es eine Kältedürre, in Chile eher eine Hitzedürre. Weil die bei uns im Winter, in Chile aber im Sommer auftritt und diese in Chile und bei uns verkehrt sind, so ist das doppelt verkehrt und stimmt dann letztlich wieder. Die Stimmulation käme in diesem Falle also, das ist meine Vermutung, mit der Nahrung und dessen Nährstoffe, Beschaffenheit usw. Dies ändert sich nämlich im Laufe des Jahres mit dem Wandel des Klimas, an welches sich die Pflanze angepasst hat. Geht es gegen die Trocken- bzw. Kältezeit zu, stirbt die Pflanze ab, will aber zuerst noch absamen, sie braucht ihre Reservenstoffe auf, verholzt usw.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 22.11.2013, 16:11 
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Hey Murx,

Dein ausführlicher Beitrag über Pellets, Kräuter, Nüsse, Heilerde usw. war für mich ein Tritt 'wohin', den ich wohl mal gebraucht habe... ;)
Da nun die Gartensaison vorbei ist, möchte ich mich wieder mehr mit der Futterumstellung beschäftigen, die ich vor einiger Zeit mal angefangen habe. Bisher hat mir immer noch der Mut gefehlt, die Pellets durch gesünderes Futter zu ersetzen... Aber Dein Beitrag zeigt auch mir machbare Möglichkeiten auf...

Da ja jetzt die Nuss-Saison (Advents-/Weihnachtszeit) vor der Tür steht, werde ich das mal wagen - im Supermarkt hab ich schon Schaufelboxen mit diversen losen Nüssen gesehen, allem voran natürlich Walnüsse in der Schale - das wird bestimmt eine lustige Chin-Beschäftigung. Aber auch Haselnüsse, Pecanüsse und div. andere hab ich schon liegen sehen...
Bin ich zu übervorsichtig, wenn ich mir dahingehend Sorgen mache über die Art und Anzahl der Keime/Bakterien/etc. die auf den Schalen haften könnten (Thema: Erkältung/Schnupfen/Grippe/...)? Es gehen ja täglich tausende Kunden an den offenen Körben vorbei...
Wäre "Studentenfutter" eine Alternative?
Wie sieht es eigentlich mit Cashewnüssen aus - die hätte ich schon da...

Auch ich hab mir, basierend auf Deinem Beitrag eine (mehr oder weniger) "kleine" Shopping-Liste zusammengestellt... :D

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Grüße, Ildiko mit den beiden Turtel-Chins

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"Es ist besser, ein Licht anzuzünden, als nur über die Dunkelheit zu schimpfen" (Konfuzius)
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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 02.12.2013, 11:40 
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Mal eine doofe Frage. Warum genau die Futterumstellung? Ich dachte bisher immer, dass in den Pellets alle Kräuter usw. drin wären, die man braucht. Halt eben in gepresster Form. Ich bitte um Aufklärung :D


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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 02.12.2013, 16:58 
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Hi Moni

Ich denke zum einen da es besser für die Zahnabnutzung ist, die Tiere selektieren können was sie mögen / brauchen, und sie sind mehr besäftigt, es ist viel natürlicher.
Die anderen werden dir da sicherlich noch mehr auskunft geben können (-;

Liebe Grüsse

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Hunde wollen keine Flöhe, aber die Möglichkeit diese zu bekommen.


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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 02.12.2013, 20:06 
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In Pellets sind keine Kräuter drin. Siehe
viewtopic.php?f=12&t=4366
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...und noch viele andere Themen hier im Ernährungsbereich.

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LG Janet

Man trägt für so lange Zeit eine Maske, dass man vergisst, wer man darunter eigentlich ist ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 04.12.2013, 09:41 
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Danke für die antworten. Ok, nur dann frag ich mich, warum es pelletfutter für chinchillas gibt?! Weil laut der Übersicht ist da ja eigentlich nur mist drin...


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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 04.12.2013, 19:12 
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Hier http://www.chinchilla-scientia.de/index ... ungsthemen eine sehr schöne Seite, wo alles toll erklärt ist. Auch hier im Ernährungsbereich gibt es viele Infos dazu. Musst auch mal etwas weiter zurück lesen.

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LG Janet

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 09.12.2013, 14:34 
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Pyramidenspitze
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Pellets wurden als billiges Industriefutter für die Chinfellproduktion entwickelt - und dazu taugen sie auch, die Chins sterben nicht daran, sie bekommen damit Junge und das Fell wächst gut damit, weiterhin sind Pellets gut lagerbar, einfach zu verfüttern und verfärben das Fell nicht ... es ging bei der Entwicklung von Pellets noch nie um die Gesundheit der Chins, sondern nur um die möglichst effektive Pelzproduktion!
Ach ja ... und nicht zu vergessen, um den Nebenverdienst mit einem Futter, was man gleich mit den Zuchtchinchillas im Bundle verkaufen kann, es kommt schließlich nicht von ungefähr, daß die ganzen großen Chinchillazuchten aus der Anfangszeit zwar in ihren ersten Büchern zu pelletfreier Ernährung mit Heu, Kräutern und Frischfutter rieten, dann jedoch, sobald sie selbst Pellets herstellten, zu Pellets, Heu und bischen Trockenkräuter rieten. Und selbstverständlich waren nur die eigenen Pellets gut für die Chins, die Konkurrenz machte grundsätzlich nur krankmachende Pellets ...

Zitat:
Ich habe da ehrlich gesagt eine andere Vermutung und zwar dass es mit den Pflanzen zu tun haben dürfte. Bei uns ist nämlich genauso wie in Chile gegen Dezember zu der Beginn einer für die meisten Pflanzen tote Zeit, man könnte sagen bei uns ist es eine Kältedürre, in Chile eher eine Hitzedürre.

Die Chins stellen übrigens auch bei gleichbleibenden Futter um auf ihre winterliche Kost, und immer zu fast der gleichen Zeit.
Wären die Pflanzen oder die Beschaffenheit der Pflanzen der auslösende Reiz, dann würden sie genau wie die Kaninchen bei gleichbleibendem Futter nicht auf energiereiche Trockenkost umstellen. Erst die Umstellung auf Frischfutter wird wiederum nach einer gewissen Zeit (nach ca ein bis zwei Monaten frühestens) mit dem Auslösereiz viel Frischfutter ausgelöst. Es ist also genetisch nur eine Mindestlänge der Trockenzeit vorgegeben, aber nicht der genaue Zeitpunkt des Endes der sommerlichen Trockenzeit. Das ist eine Anpassung an die unsteten Bedingungen mit mal extrem nassen Wintern und mal relativ trockenen Wintern.
Macht sich halt blöd, wenn der Regen ausbleibt, auf Frischkost umzustellen ... da wird dann lieber ne Frischkostzeit ausgelassen.

Zitat:
Wieso berichten dann viele, dass die Chins jetzt im Herbst dickeres Fell kriegen? Müsste doch wegen dem vermeintlichen Sommer genau anders sein?

Der Fellwechsel wird durch ganz andere Gene gesteuert, wie die Futterselektion. Es wäre auch ziemlich unpraktisch für Säugetiere, wenn sie eine genetisch vorgegebene Zeit hätten, in der sie ihr dichtes Winterfell oder ihr dünneres Sommerfell bekommen, denn das Wetter macht fast überall auf der Welt, was es will ... da der Fellwechsel und der dichte Haarwuchs bei allen (mir bekannten Säugern mit Fellwechsel) nur von der Temperatur abhängig ist, ist notfalls auch ein Zwischenfellwechsel möglich, um einen Kälteeinbruch oder einer Hitzewelle begegnen zu können. Sowas kann immer mal vorkommen, vor allem in Chile, was ja noch zusätzlich durch El Nino und El Nina mitbeeinflußt wird.

Mit der genetisch vorgegebenen Futterselektion hat einfach nur den Sinn, daß sich hier die Chins an ihre Futterpflanzen angepaßt haben, die ihrerseits wiederum sich an genetisch vorgegebene Zeiten halten, um die relativ kurze Wachstumsperiode in einigen Gebieten in Chile optimal nutzen zu können.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 09.12.2013, 15:19 
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@Ildiko
Ich würde einfach mal ausprobieren. Bei vielem wissen wir ja gar nicht wie schädlich es ist und welche Bakterien und Keime da dabei sind. Bei den Nüssen wurde da halt vor allem wegen den Erdnüssen das bekannt, aber im Prinzip kannst du dir auch Probleme mit Gemüse etc. einfangen... Ich denke auch bei den Nüssen überwiegen die Vorteile. Zudem kann man auch etwas auf die Qualität achten, wo kommen die Nüsse her, sind sie frisch, etc.

Cashew Nüsse habe ich persönlich noch nie ausprobiert, halt auch, da bei Degus Nüsse mit Schale spannender sind. Ich könnte mir aber gut vorstellen, dass sie was für Chins wären.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 09.12.2013, 15:55 
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Pyramidenspitze
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Bei mir sind Nüsse nur dann was, wenn die gepuhlt sind ... es wird höchstens noch Erdnuß gepuhlt, halboffene Pistazien gehen auch manchmal (aber nur, weil ich mich inzwischen weiger, für die Chins Pistazien zu puhlen!) Alles andere an Nuß in Schale wird bei mir konsequent liegengelassen und dann halt eben nicht gefuttert ... bis es die Nüsse wiederum dann doch geschält gibt und die Chins wieder zufrieden mit sich und der Welt Nüsse mampfen. %)

Studentenfutter geht zwar, hab ich auch schon verfüttert - aber, da sind viele Rosinen drin ... und die sind eigentlich aufgrund ihres exorbitant hohen Zuckergehaltes nicht unbedingt ideales Zubrot. Besser ist da ne Nußmischung.
Sehr gut geeignete Früchte sind Hagebutten, Schlehen, Weißdorn, eventuell findest du sogar noch Vogelbeeren ... ansonsten kannst du in Getrocknet auch auf Blaubeeren, Bocksdorn, Heidelbeeren, Berberitzen, Vogelbeeren, Feuerdorn, Sanddorn, Hagebutten, Erdbeeren, Brombeeren etc ausweichen.

geschälte Cashewnüsse werden hier sehr gern gefressen ...

Übrigens ... die Schnupfenbakterien trägst du auch mit deiner Kleidung zu den Chins ... da brauchts keine Nüsse zu :D
Wenn du da mal durch die Tröpfchenwolke eines Verschnupften läufst, welche durchaus auch längere Zeit noch in der Luft schweben kann, hast du sogar ne ordentliche Dosis an Erregern in der Kleidung hängen.
Zudem sind fast alle Erreger, die Menschen mögen, absolut ungefährlich für Chins ... ist der falsche Wirt.
Wenn du deine Chins anstecken willst, brauchst du schon auf chilenische Nagetiere spezialisierte Erreger ... vielleicht findest du die in schnupfenden Meerschweinchenbeständen, wenn es sowas gibt (hab ich nämlich noch nicht von gehört, Meerschweinchen neigen im Gegensatz zu Kaninchen nicht zu Schnupfen), ansonsten dürfte es echt schwierig sein, mit der heimischen Erregergesellschaft ausgerechnet unsere Chilenen anzustecken.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futterumstellung von Pelletchins mit Bildern
BeitragVerfasst: 09.12.2013, 16:12 
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Murx, Cashews sind nie geschält ;), das sind die Fortsätze einer Frucht und daher keine Nüsse. Die Frucht heisst Cashew-Apfel... Musst du mal probieren. Ich hatte diese Gelegenheit letzthin bei Lina (Noraja).

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