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 Betreff des Beitrags: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 01:05 
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Huhu,
Angestoßen durch das Buch (Wild Health- Cindy Engel) frage ich mich, wie wichtig es eigentlich ist, unseren Heimtieren auch andere Quellen zur Mineralversorgung zur Verfügung zu stellen (Bsp.: Erde (Stichwort Geophagie), Quellwasser, Holzkohle).
Ich werde hier mal einige Zitate mit Beispielen von Wildtieren, die sich auf verschiedenste Weise Zugang zu Mineralien verschaffen, einbringen.

Nun erstmal zu Kalzium und Phosphor:
Zitat:
Viele gesundheitliche Probleme erwachsen daraus, dass Mineralien nicht im richtigen Verhältnis vorhanden sind. Manche Mineralstoffe, wie zum Beispiel Kalziumphosphat, spielen bei der Vorbeugung von Krankheiten eine aktive Rolle und schützen vor späteren Infektionen mit Salmonellen oder Listerien. Es ist faszinierend zu beobachten, wie Wildtiere es schaffen, die erforderlichen Mineralien in der freien Natur zu finden und die Aufnahme ausgewogen zu gestalten.

Die Huftierherden in den Ebenen der Serengeti in Tansania verteilen sich entsprechend den Mineralien im Boden und in den Pflanzen. Wenn Gnus kalben, wandern sie von den üppigen Weiden im Norden in die südlichen Ebenen. Dort grasen sie im Schatten von Vulkanen, wo das Gras auf aschehaltigem Boden wächst und daher reich an Kalzium und Phosphor ist, Mineralien, die während der Säugezeit von essentieller Bedeutung sind

S. 36. 37
Und hier die Kalziumversorgung in Bezug auf Ratten:
Zitat:
Wie alle Säugetiere brauchen auch Ratten während der Trächtigkeitkeit und Säugeziet mehr Kalzium. Um dieses Bedürfnis zu erfüllen, erhöhten Ratten (wie wir) ihre Futtermenge. Außerdem machen sie eine hormonelle Veränderung durch, die dafür sorgt, dass mehr Kalzium aus der Nahrung aufgenommen wird. Aber auch dadurch kann die Kalziumversorgung nicht immer sichergestellt werden. In diesem Fall wählen Ratten eine spezielle kalziumreiche Ernährung.

S. 37
Weitere Beispiele für Tiere, die viel Kalzium und Phosphor benötigen, sind Elche, wenn sie ihr Geweih ausbilden. Wenn sie im Boden die Nährstoffe nicht finden können, beknabbern sie abgeworfene Geweihe.
Auch kommt es vor, dass Giraffen Knochen eines Kadavers fressen. Das Ganze nennt man Osteophagie und kommt wohl selten vor.

Zitat:
Wenn ein krankes Tier mit Mineralstoffmangel nach einer speziellen Mineralienquelle sucht und findet, ist es schwer, nicht zu dem Schluss zu kommen, dass es sich hierbei um eine Form von Selbstmedikation handelt.

S. 40
Zum Thema Wasser und Trinken:
Zitat:
Auch Trinken hat nicht immer nur mit Wasseraufnahme zu tun. Es kann auch eine Möglichkeit sein, an wertvolle Nährstoffe zu gelangen, insbesondere an Mineralien und manchmal auch an Medizin

S. 40
Elefanten graben sich mit ihren Rüsseln Löcher in den Boden um an mineralstoffreiches Wasser zu kommen.
Ein Jäger beschrieb das so: „Mit einem mächtigen Luftstoß aus dem Rüssel blies der Elefant das dreckige Wasser von der Quelle weg und war sehr beschäftigt… Er ging sehr sorgfältig vor, als er seinen Rüssel exakt an der Stelle in die Quelle schob, an der das schwefelhaltige Wasser am Grund des Beckens aus dem Felsen quoll und ich konnte klar erkennen, dass es für ihn nicht einfach war, immer die richtige Stelle zu treffen. Offensichtlich mochte er seine Medizin nur unverdünnt.“

Gerade bei diesem Thema wurde ich doch sehr stutzig. Schließlich biete ich meinen Tieren lediglich Leitungswasser an.
Und je mehr ich mich damit beschäftige, desto klarer wird, dass sie bei mir doch eigentlich unter wenig optimalen Bedingungen leben (verglichen mit der Natur).

Aber weiter geht’s
Mit Natrium:
Zitat:
Natrium ist für alle Landlebewesen von besonderem Wert, denn es geht durch die Ausscheidung von Urin und Schweiß verloren und muss daher kontinuierlich ersetzt werden.

Zitat:
Pflanzenfresser sind für Salzmangel sehr anfällig, denn ihre pflanzliche Kost kann inbesondere im Gebirge und im Binnenland zu wenig Salz enthalten.
Das Verlangen von Pflanzenfressern nach Salz ist so groß, dass sie sogar das Risiko eingehen, getötet zu werden, um an es heranzukommen.

Zitat:
Viele Tiere lecken Urin auf, um an das darin enthaltende Natrium zu gelangen.

S. 41
Ratten haben z.B. aktivierbare Geschmacksknospen aktiviert werden, wenn der Salzgehalt im Körper sinkt. Also schmeckt ihnen Salz, wenn sie es brauchen, besser.

Auch hört man immer wieder von Tieren, auch im Chinbereich, die die Haut des Besitzers ablecken. Salzmangel?

Dann gibt’s noch die Feinabstimmung mit Spurenelementen wie Kupfer, Mangan, Zink, Selen und Chrom, von denen Tiere nur sehr kleine Mengen brauchen (einen zu hohe Menge führt zur Vergiftung)
Zitat:
Ratten, die Futter erhalten, dessen Gehalt an Magnesium und Zink stark schwankt, schaffen es trotzdem, die Blutspiegel beider Spurenelemente in etwa konstant zu halten, indem sie mehr oder weniger dieser Substanzen aus der Nahrung aufnehmen.

S. 43

Zum Fressen von Erde (Geophagie)
Im Buch wird es so beschrieben, dass Tiere zum Einen Erde essen um an Mineralien zu kommen. Zum Anderen fressen sie die Erde um sich zu entgiften.
Tonerde bindet Giftstoffe.
Die Gabe von Tonerde wird ja auch im Chinbereich bei Magen-Darm-Problemen empfohlen. Aber im Hinblick auf Vorbeugung stellt sich mir die Frage, ob es nicht viel wichtiger wäre, Tonerde ständig zur Verfügung zu stellen?! Sollte das nicht zum festen Ernährungsbestandteil gemacht werden?
Zitat:
Nachdem Wissenschaftler 123 Stunden speziell auf die Gesundheit von fünf Schimpansen achteten, die Erde gefressen hatten, zeigten sich, dass sich alle fünf nicht wohlfühlten. Sie litten an Durchfall und zeigten weitere Symptome einer Magen-Darm-Erkrankung.

S. 81

Zitat:
Das Fressen von Erde ist so weit verbreitet und so untrennbar mit der Gesunderhaltung der Tiere verbunden, dass Timothy Johns der Meinung ist, Geophagie sei die älteste Form der Medizin. Auch wenn einige Bodenarten eine Quelle für bestimmte Nährstoffe (Mineralien und/ oder Spurenelemente) darstellen können, ist der primäre Nutzen der Aufnahme von Tonerde, dass sie den in der Nahrung enthaltenen Toxinen entgegenwirkt. Zusammengefasst kann man sagen, dass Erdefressen den Tieren hilft, sich mit den Wirkungen unvermeidbarer Toxine auseinander zu setzen.

S. 86

Ich habe mir übrigens Tonerde (Ghassoul) besorgt und den Chins als zusätzliche Badewanne angeboten. Beide Chinchillas waren erstmal damit beschäftigt, die Erde zu fressen. Gebadet wurde erst nach 2 Tagen und ich gehe mal davon aus, dass sie auch weiterhin kleinere Mengen fressen. Je nach Bedarf halt.

Ui, das ist jetzt ganz schön lang geworden :D Aber es liegt mir auf dem Herzen und mich interessieren eure Antworten.
Wie seht ihr das Anbieten von zusätzlichen Mineralquellen? Oder reicht unsere ad libitum Ernährung, was Kräuter und Co. angeht, um die Tiere mit Allem, was sie brauchen zu versorgen?

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 01:08 
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Huhu,

magst du noch die Seitenzahlen der einzelnen Passagen angeben? Ich kam ehrlich gesagt auch ins Nachdenken bei diesem Thema. Auch was das Thema Erdefressen/Entgiftung (Tonminerale) angeht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 08:52 
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Wißt ihr eigentlich, daß das noch vor 20 Jahren etwas vollkommen Selbstverständliches in der Tierhaltung war?

Mir wurde das von Vogelhaltern, Rattenhaltern und Hundehaltern regelrecht so beigebracht ... und dementsprechend hatte ich bei jeder neuen Art herumexperimentiert, was sie denn so mögen. Meine Vögel hatten beispielsweise immer wieder Kohle zur Verfügung, auch wenn sie gesund waren, einfach, weil sie die hin und wieder aufnahmen.
Erst durch die Foren fing ich dann an, radikal gegen Salzleckstein und Mineralienstein zu sein ... aber unterschiedliche Einstreu, Untergründe etc waren dennoch stets immer im Angebot. Für mich kommt das irgendwie so kurios vor, daß erst ein Buch euch die Augen da öffnet ... es ist doch einfach auch so logisch, wenn man rausguckt und Tiere beobachtet, da nagen nämlich auch Stadtratten die Hauswände an, um an Calcium zu kommen oder Spatzen finden sich an bestimmten Pfützen ein, um dort größere Mengen Erde zu futtern - übrigens nicht nur Spatzen, auch Hunde benutzen dieselben Pfützen, um Erde aufzunehmen. Eichhörnchen wiederum fressen Rinde.
Und ich bin in der Stadt aufgewachsen und war Stubenhocker und konnte dies dennoch beobachten! Das paßte einfach, was ich von den alten Tierhaltern gelernt hatte.

Das ist doch auch der Grund, weshalb es heißt, möglichst abwechslungsreich und ist mit ein Grund, weshalb ich immer mehrere unterschiedliche Badesubstrate meinen Chins anbiete.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 09:21 
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Naja, das Thema war mir vorher schon geläufig, jedoch war es mir einfach nicht bewusst, wie wichtig das für die Gesunderhaltung der Tiere ist.
Und Murx, ich denke, du bist eine von wenigen, die das zusätzlich bietet. Jedenfalls habe ich es bisher nicht häufig gehört. Ich habe zu dem Thema auch hier kaum was finden können. Klar im Zusammenhang mit Magen-Darm-Erkrankungen als Entgifung habe ich es oft gelesen, aber nicht das Erde als Mineralversorgung zur täglichen Ernährung dazugehören sollte.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 09:36 
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Pyramidenspitze
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Es gab mal ne Zeit, da war ich eine der wenigen, die sowas nur sporadisch anbot, wo ich auch zu andern Tierhaltern ging, irgendwie hatten die ständig Walderde, Sand, Kies, Tonerde, Strohhäcksel, Heu und Stroh, Rinde und was weiß ich noch alles mit in den kleinen Aquarien, die damals für die Mausehaltung üblich war ... mir war das immer zu schwer zu reinigen, also gabs Sägespäne, nen Ast und ab und an dann mal Walderde oder Kohle oder was auch immer, aber nie ständig.

Wie konnten sich da die Ansichten innerhalb von nur 20 Jahren derartig umkehren?
Es hat doch im Internet nie ne Hatz gegen unterschiedliche Einstreuarten gegeben, oder?
ups ... doch ...
Rattenbereich, wo ja nur mit Zeitungspapier ausgelegt werden durfte und ja kein Heu verwendet werden durfte und im Meerschweinchenbereich, wo Zeitungspapier wiederum tödlich giftig war ... ok, mein Unverständnis löst sich gerade auf ...es wird langsam doch verständlich ...

@davX: Wie sieht das eigentlich im Exotensäugerbereich aus?
Du bist doch da eher unterwegs wie ich ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 09:46 
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Wie sieht's eigentlich mit den Mineralvorkommen im Boden von Chile aus?
Das wäre doch interessant zu wisssen. David, hast du darüber Infos?

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 10:06 
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Pyramidenspitze
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Vielleicht hilft hier auch der Mineralienatlas weiter - einfach ein wenig rumspielen ...

Hab mir mal die Mineralien für Antofagasta ausgeben lassen.
Mineralienatlas - Antofagasta, Provinz

Vom Selektionsverhalten der Degus und jetzt auch der Chins sollte das Matorral recht eisenreich sein, es werden definitiv eisenreiche Pflanzen und roter Ghassoul bevorzugt.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 11:49 
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Wie es im Exotenbereich ausschaut? Ich kann es dir nicht im Detail sagen. Viele Leute sind dort mittlerweile jedoch auch beeinflusst von Medien (Vetmed-Magazine, hkm, Wildes Wohnzimmer usw. pp.), anderen Halter, Tierschutzkreise usw. und gerade beim Thema Ernährung m.E. nicht so sensibilisiert. Man hat heute halt einfach für jenste exotischere Nager bereits schon diverse Fertigfutter, selbst für Langohrigel oder Weissbauchigel, Mangusten, etc. was vor einiger Zeit noch sehr exotisch anmutete gibt es mittlerweile einen Behelf und sei es nur, man nehme "hochwertiges" Katzenfutter oder Hundefutter oder man nehme Hundetrockenfutter und misches es mit xyz. Sicher gibt es noch diese Halter, welche ähnlich wie in früheren Zeiten experimentieren und den Tieren Vielfältigkeit anbieten. Aber die Szene ist auch nicht so übersichtlich und nicht wenige halten sich eher zurück mit ihrer Haltung und geben Infos nicht weiter, nicht zuletzt auch dank Peta und Co. welche durch ihre Exoten-Hetze Öl ins Feuer gegossen haben. Zuvor war es schon der Tierschutz, der mit böse Vermehrer und gegen Züchter ein nicht gerade sehr angenehmes Klima schaffte, auch wenn das wahrscheinlich nicht im Sinne der Urheber war, zumal viele Exotenhalter durchaus verantwortungsvoll sind.
Das Problem liegt jedoch auch nicht zuletzt an fehlender Aufklärung der Öffentlichkeit, am schweren Einschätzen von wenig bekannten Gefahren (das Thema Gifttiere wird in der Öffentlichkeit beispielsweise hoffnungslos überbewertet. Eine in einer Grossstadt entfleuchte Giftschlange führt zu Massenpanik, während der Australier die giftigsten Tiere in unmittelbarer Nähe seines Hauses hat, die schwarze Witwe unter der Treppe im Treppenhaus, irgendwelche Giftschlangen vor dem Haus etc. Ähnlich in Texas, da lebt man mit einer Horde Klapperschlangen zusammen, die sich ums Haus herum gemütlich machen und man muss aufpassen, da diese Tiere mittlerweile verlernt haben zu rasseln, wenn ein Mensch in ihre Nähe kommt, so sind sie an die Menschen gewöhnt, dass dann die Gefahr besteht, dass sie direkt zubeissen, wenn man ihnen denn doch zu nahe kommt. Die Menschen wissen einfach nicht, wie mit dieser Gefahr umzugehen. Und dies wird auch gezielt ausgenutzt, gerade von einer Peta, aber auch von anderen Tierrechtsorganisationen und nicht zuletzt ziehen da die reisserischen Boulevardmedien brav mit. Die megagefährliche Giftschlange, die entfleucht ist oder das Krokodil in der Kanalisation, das ist einfach ein gefundenes Fressen für sie und nicht selten denn auch eine Titelschlagzeile wert. Je verstörter die Menschen darauf reagieren, umso besser für die Medien, die wiederum durch Aufmeksamkeit und emotionale Betroffenheit durch höhere Verkaufszahlen davon profitieren können. Da hat sich also ein Ökosystem zusammengeschustert, das kein günstiges Klima schafft für Artenschutz und einen Umgang mit Tieren, bei welchem das bessere Verständnis dieser Tiere im Vordergrund steht.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 12:02 
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Murx, Antafagosta ist viel zu nördlich. Nur schon zwischen Santiago, das ziemlich in der Mitte von Chile liegt und La Serena das schon deutlich im Norden liegt, sind es etwa 300 km, wenn ich das noch richtig im Kopf habe und Antafagosta ist eine der nördlichsten Städte von Chile. Also da liegen auch wieder einige Hundert Kilometer dazwischen, schätzungsweise 800-1000 km von Santiago könnten das schon sein. Das Verbreitungsgebiet der Degus erstreckt sich etwa von La Serena im Norden bis etwas unterhalb Santiago, bzw. bei den anderen Deguarten nochmals deutlich weiter südlich bis etwa Valdivia.

Hier mal ein paar Beispiele, die besser dem Verbreitungsgebiet entsprechen:
Ovalle: http://www.mineralienatlas.de/lexikon/i ... inz/Ovalle

Allerdings ist auch hier etwas Vorsicht geboten, denn das Lexikon geht nach Mineralvorkommen, sprich bestimmte Orte werden aufgelistet, wo interessante Mineralien vorkommen. So ist zum Beispiel fast das ganze Verbreitungsgebiet der Degus ausgeklammert, bzw. spärlich erfasst. Und häufig werden Vorkommen in den Anden aufgelistet, die sich sicher nochmals vom Vorkommen im Tal und der Küstenkordillere unterscheiden dürften. Insofern bleibt die Datenlage schwierig.
Ich könnte aber mal schauen bezüglich der Geologie von Chile, habe ich Hinweise zu Literatur. Die könnte ich raussuchen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 13:47 
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Wie sieht's denn eigentlich mit den anderen hier aus? Bietet ihr Erde an?
Ich denke, es ist auch ein Geldthema. Der Ghassoul war nicht gerade billig. Aber man könnte ihn sicherlich auch in kleinen Schälchen anbieten und nicht als Badewanne.
Wobei meine Chins die Tonerde zum Baden lieben. Ich habe sie seit dem nicht mehr im Attapulgus gesehen :D

Und Edward ist gar kein Ebony mehr, er verwandelt sich in Schoki :herz:

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 13:54 
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Bei mir wird nicht in den Ghassoul gepullert, wenn ich Quarzmehl und Leinstreu zusätzlich anbiete ... so hält er sich Ewigkeiten und braucht nicht gewechselt zu werden.
Wird er zu alt, wird er allerdings mit voller Absicht vollgepullert, bis er schwimmt ... ähnlich wie Kräuter, die ihro Chinmeinung zulange liegenbleiben und unappetitlich sind ...

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 14:07 
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Wer mag denn das mal beantworten?
Schnubbels hat geschrieben:
Oder reicht unsere ad libitum Ernährung, was Kräuter und Co. angeht, um die Tiere mit Allem, was sie brauchen zu versorgen?

Wenn ich es selber beantworten müsste, würde ich nun sagen, dass es nicht reicht.
Was ich vor allem komisch fand, dass Beide Chins erstmal beim Anbieten gefressen haben.
Ob sie Bauchweh hatten, keine Ahnung. Die Ernährung war wie immer, aber auszuschließen ist es sicher nicht. Ich denke aber, dass es vielmehr daran lag, dass sie die Mineralien brauchten.

Ich habe noch was interessantes beobachtet. Edward hat im Auslauf zwischendurch an einer Hantel aus Eisen geschnuppert und zaghaft drübergeleckt. Jetzt macht er das nicht mehr. Er brauchte Eisen. Trotz ad libitum Ernährung...

Und auch die Zerstörungswut, die manche Chins so haben (Tapete, Putz abfressen) könnte nebem dem Spaß auch an Mineralienbeschaffung liegen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 14:23 
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Pyramidenspitze
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Ghassoul bietet keine Nährstoffe, sondern entgiftet ... es ist das beste Mittel bei Bauchweh, heißt also, daß deine Beiden noch irgendwelche Probleme im Magen oder Darm haben.

Bei einer vielseitigen Ernährung mit getrockneten und frischen Früchten, Kräutern, Blüten, Blättern und Ästen treten keine Nährstoffmängel auf bzw die Nährstoffmängel werden innerhalb eines halben Jahres behoben. In der Übergangszeit von Industriefutter zu naturnahem Futter kann es jedoch zu Engpässen bei den essentiellen Fettsäuren und bestimmten Mineralstoffen/Spurenelementen kommen, da helfen dann Ölsaaten und Nüsse/Mandeln weiter.

Je mehr im Angebot ist, desto weniger Wahrscheinlich wird eine Mangelernährung ... Walderde, Kalkstein, Kreide, feiner, alter Kompost, Muschel- und Schneckenschalen, getrocknete Eierschalen und alte Baumstumpen, die entsprechend lange im Waldboden gerottet haben, sind typische natürliche Nahrungsergänzungsmittel. Je mehr davon im Angebot ist, desto leichter haben es unsere Tiere, ihre Nährstoffversorgung sicherzustellen.
In einigen Gegenden kommt auch sog. Mineralienerde vor ... Hundebesitzer haben gute Detektoren für solche Mineralienerde, denn Hunde finden solcherart Erden mit traumwandlerischer Sicherheit und sind kaum davon abzuhalten, davon zu futtern. Auch die sind eine prima natürliche Nahrungsergänzung.

Es ist halt wie bei der Kräuterauswahl selbst ... natürlich ist es bei geeigneter Zusammenstellung möglich, mit fünf verschiedenen Kräutern die Nährstoffversorgung sicherzustellen - aber es ist halt für die Tiere leichter, wenn es ein ständig wechselndes Angebot von vielen Kräutern, Blättern, Ästen, Sämereien etc sind ...
Es gibt in der Auswahl ein Zuwenig, aber es gibt in der Auswahl kein Zuviel - alles, was man mehr an Abwechslung vor allem von unverarbeiteter Kost und Nahrungsergänzungen anbieten kann, macht es den Tieren leichter, sich gesund zu erhalten.
Da muß einfach jeder selbst sehen, wieviel Abwechslung machbar ist ... und was einfach irgendwann in keinem Verhältnis mehr zum Aufwand steht.

Entgiftungserden sind Kreide, Ghassoul, Lehm, Heilerde, Kohle und Asche ... gerade Holzkohlenasche kann man sehr gut selbst herstellen, die Asche aus dem nächsten Lagerfeuer reicht (es sei denn, da wurden stark behandelte oder lackierte Hölzer mitverbrand, diese Aschen sind dann nicht sehr gesund)
Weiterhin sind Zellstoffe, also unparfümierte Taschentücher und Haushaltspapiertücher, unbehandeltes Klopapier und ähnliches ein sehr gutes Mittel zur Darmreinigung und Entgiftung.

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 14:32 
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Aber Ghassoul ist doch reich an Mineralien. Auf der Packung steht sogar mineralische Erde.
Warum sollten die Tiere darüber keine Nährstoffe aufnehmen können?
Kann man das überhaupt so trennen? Also Entgiftung und Nährstoffaufnahme? Es passiert doch sicher beides gleichzeitig?!
Wir sehen ja nur: Das Tier frisst Erde.

Murx Pickwick hat geschrieben:
Bei einer vielseitigen Ernährung mit getrockneten und frischen Früchten, Kräutern, Blüten, Blättern und Ästen treten keine Nährstoffmängel auf bzw die Nährstoffmängel werden innerhalb eines halben Jahres behoben. In der Übergangszeit von Industriefutter zu naturnahem Futter kann es jedoch zu Engpässen bei den essentiellen Fettsäuren und bestimmten Mineralstoffen/Spurenelementen kommen, da helfen dann Ölsaaten und Nüsse/Mandeln weiter.

Aber warum suchen Wildtiere dann ganz gezielt nach mineralischen Erde, sei es zur Nährstoffaufnahme oder zur Entgiftung. Wenn sie alles aus den Pflanzen bekommen was sie brauchen, wäre das doch unnötig.
Oder geht es hier immer nur um Tiere, die einen gesonderten Nährstoffbedarf haben durch z.B. Trächtigkeit, Säugen, Veränderungen im Futterangebot (Dürreperiode)?

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 Betreff des Beitrags: Re: Versorgung mit Mineralstoffen
BeitragVerfasst: 17.04.2011, 15:07 
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Als ich Luvos angeboten habe, wurde anfangs gefressen, dann nur noch gebadet.
Die grüne Tonerde (schmeckt auch mir besser, ist süßlicher) wird nun über einen längeren Zeitraum immer wieder gerne genommen.


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