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 Betreff des Beitrags: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 22.07.2008, 22:58 
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Pyramidenspitze
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Hallo zusammen,

die pelletfreie Ernährung funktioniert bei Rune und Janne leider nicht.

Sie nehmen zwar gerne das Frischgrünangebot an, freuen sich über Kräuter und Trockengemüse, kruschteln auch in den Saaten, aber ohne Pellets würden sie abnehmen und sie greifen da auch reichlich zu.

Ich denke das Problem würde nicht bestehen, wenn ich Getreidekörner mit anbieten könnte, aber Janne hatte mehrmals lebensgefährliche Verstopfungen. Wir haben dreimal um sein Leben gekämpft deshalb und heraus kam ein - meiner Meinung nach - Getreidekornstück, das aufgequollen war. Ich habe Angst, ihm Getreide anzubieten.
Er hat auch auf Karotten eine sehr schwere Allergie und reagiert auf Staub, Pollen und wer weiß was noch alles.

Habt ihr mir vielleicht noch eine Idee wie ich die Pellets etwas reduzieren könnte?
Wie wäre es denn mit Zuckermais? Der ist weich und kann somit dem Janne zumindest keine Verstopfung verursachen. Andererseits weiß ich nicht, ob er auch eine Allergie gegen Mais hat :?:

Ich bin ratlos...würde die Pellets schon gerne noch etwas reduzieren und ihnen dafür lieber mehr Auswahl anbieten.

Meine Samen- und Saatenmischung sieht folgendermaßen aus:
Glanzsaat, Buchweizen, Quinoa, Amaranth, Welli-Grasmix, Negersaat, roter Hirse, Rübsen, Mariendistelsamen, Sesam, Leinsamen.
Zudem gebe ich noch Hirsekolben.

Was haltet ihr von den Zirbelnüssen?

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Viele Grüße von Anja

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 23.07.2008, 07:46 
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Pyramidenspitze
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Wie stark nehmen sie ohne Pellets ab?

Ich hab hier bei mehreren Tierarten das Phänomeen beobachten können, daß mit einer Umstellung auf eine naturnahe Ernährung einige Tiere erstmal enorm abnehmen. Sie nehmen dann nach einem halben Jahr spätestens wieder zu und erreichen meist ihr Ausgangsgewicht wieder. Ich selbst konnte den Effekt nun an Ratten, Meerschweinchen, Kaninchen, Degus, Vielzitzenmäusen und Stachelmäusen beobachten, bei Hunden wurde eine solche Gewichtsentwicklung auf Barf auch ab und an mal beschrieben, hier hab ich jedoch keine eigenen Erfahrungen. Es scheint sich hier also um einen normalen Effekt zu handeln.

Meine Erklärung des Phänomeens ist folgende:
Die meisten Industriefuttermittel sind auf eine schnelle Energieaufnahme ausgelegt, sie enthalten einen hohen Anteil an leicht verdaulichen Kohlenhydraten und sind fein zermahlen. Damit das Futter nicht als Staub aufgenommen werden muß, wird es stark gepreßt oder anderweitig in Form gebracht. Die Folge ist, daß der Nahrungsbrei länger braucht, um durch den Darm geschoben zu werden, so das alle Nährstoffe gut aufgenommen werden können.
Die Folge ist, daß die Kohlenhydrate in Fett umgesetzt werden, was in Muskeln, um die Organe, in die Leber und als Unterhautfett eingelagert wird. Dabei müssen die betroffenen Tiere nicht einmal wirklich dick werden. Die Verfettung im inneren des Tieres sieht man nicht ...
Wird nun auf eine naturnahe Ernährung umgestellt, liegen die Kohlenhydrate als sehr viel komplexere und nicht mehr so leicht zu crackende Moleküle vor, sie sind also schwerer verdaulich. Der Nahrungsbrei wird viel schneller durch den Darm geschoben, die Nährstoffe können also gar nicht mehr alle aus dem Nahrungsbrei geholt werden. Dazu kommt der oft deutlich geringere Anteil verdaulicher Kohlenhydrate im Futter. Die Tiere bauen also ihre Fettreserven wieder ab - ohne sie durch Muskeln zu ersetzen, denn der Muskelaufbau braucht weitaus länger, wie der Fettabbau.
Die Folge: Die Tiere nehmen erstmal ab. Sobald sich Muskeln aufbauen, nehmen die Tiere wieder zu.

Extrudiertes Futter kommt als feiner Brei im Dünndarm an. Dieser wird so langsam durch den Dünndarm geschoben, daß wo es nur geht, Transportsysteme für Nährstoffe abgebaut werden, um den Körper vor einer Überversorgung zu schützen.
Wird auf eine naturnahe Ernährung umgestellt, dann kommt der Nahrungsbrei weniger fein im Dünndarm an und wird schneller durchgeführt ... nun müssen erstmal die ganzen abgebauten Transportsysteme für die einzelnen Nährstoffe wieder aufgebaut werden und das kann immerhin bei einzelnen Tieren mehrere Wochen dauern. Normalerweise sollte das etwas sein, was innerhalb von Tagen abgeschlossen ist, es ist einfach eine Anpassung an sich verändernde Nahrungsbedingungen, die in der Natur immer wieder mal vorkommen - aber wenn eine Tierart seit vielen Generationen von Einheitsbrei leben mußte, braucht es diese Anpassung nicht mehr und Mutationen überleben unbemerkt, die den Aufbau dieser Transportsysteme nur noch sehr langsam zustandebringen.
Die Folge: Die Tiere nehmen erstmal ab. Sobald die Transportsysteme wieder voll einsatzbereit und in genügender Menge vorliegen, nehmen die Tiere wieder zu.

Ein weiteres Problem sind diverse Fraßschutzstoffe, die die Aufnahme von Nährstoffen behindern. Diese Art der Fraßschutzstoffe sind ausgerechnet in Sämereien besonders konzentriert, Pflanzen mögen es absolut nicht, wenn ihre Babies gefressen werden ... (eigentlich ja logisch, wir mögen auch nicht, wenn unsere Babies gefressen werden, nur können wir unseren Freßfeinden eins aufs Maul geben, Pflanzen nicht, also versuchen sie es mit Giften, ihre Kinder zu schützen)
Vor allem Gräser und Hülsenfrüchte entwickeln da ein sehr hoch wirksames Potpourri mit dem Hauptwirkstoff Phytat. Phytat wird im Körper zu Phytinsäure umgewandelt und bildet mit diversen Mineralstoffen, wie Calcium, Zink, Magnesium und Eisen feste Komplexe und werden so ausgeschieden. Pflanzenfresser, die auf Sämereien angewiesen sind, haben hochwirksame Enzyme entwickelt, um die Phytinsäure zu zerlegen und unschädlich zu machen.
Bei generationenlanger Ernährung mit Industriefutter wird kein Phytat mehr zugeführt, das wird während des Herstellungsprozesses entfernt. Mutationen, die das Enzym zum Abbau von Phytinsäure nicht mehr herstellen können, überleben unbemerkt und können diese Mutation weitergeben. Die Folge ist, daß die Aufnahme von Grassaaten und Hülsenfrüchten im naturbelassenen Zustand zu einer Behinderung der Mineralstoffaufnahme führt.
Die Folge: Fehlernährung und Gewichtsabnahme.
(Hat nicht mal Johnny erwähnt, daß seine Chins bei einem hohen Grassamenanteil abnehmen?)

Industriefutter wird anders gekaut, einzelne Tiere schlingen es einfach runter. Das gilt sowohl für Pflanzenfresser, als auch für Allesfresser und Fleischfresser. Bei einer Umstellung auf naturnahes Futter wird dann oft auch dieses Futter unzerkaut runtergeschlungen. Das Getreidekorn könnte ein Hinweis sein, daß das tatsächlich bei Rune und Janne so ist. Die Tiere müssen erst wieder lernen, ihr Futter gut durchzukauen, bevor sie es runterschlucken.
Die Folge: Unzerkaute Nahrungsbestandteile können aufgrund ihrer kleinen Oberfläche im Vergleich zum riesigen Volumen nicht verdaut werden, sie bieten kaum Ansatzpunkte für Enzyme. Die Tiere nehmen wegen Mangelernährung ab. Erst nach ein paar Tagen fangen sie an, ihre Nahrung besser durchzukauen und sie nehmen wieder zu.

Wenn es sich um eine von mir beschriebene Gewichtsabnahme handelt, ist es nicht weiter schlimm, selbst wenn die Tiere viel abnehmen - sie bekommen das Gewicht irgendwann wieder. Allerdings werden diese Tiere weiterhin gesund erscheinen, sie werden beweglicher, das Fell sieht weiterhin gut aus (oder verbessert sich sogar), die Tiere sehen keineswegs klapperdürr aus, sondern normal, trotz der Gewichtsabnahme. Es sind keine weiteren Symptome, die auf Krankheiten hindeuten könnten, außer die Gewichtsabnahme zu beobachten.

Wenn das Enzym zur Phytinsäurereduktion gar nicht mehr gebildet werden kann, sollten keine oder nur wenig Grassamen (also Glanz und Grasmixe, Getreide) und keine Hülsenfrüchte verfüttert werden. Die notwendige Stärke müßte dann über Kartoffeln, Buchweizen, Quinoa und Amarant zugeführt werden, wobei auch Quinoa sich recht gut schützt, diesmal sind es Saponine, die die Aufnahme von Nährstoffen behindern können.

Dir bleibt also nix weiter, wie ausprobieren, zumal es da noch kaum Erfahrungen mit der Umstellung auf pelletfreie Ernährung bei Chinchillas gibt. Niemand wird dir sagen können, ab wann eine Gewichtsreduktion beim Chinchilla lebensgefährlich wird. Weiterhin muß auch immer an irgendwelche Futtermittelunverträglichkeiten im weitesten Sinne gedacht werden - eventuell kommst du um eine Ausschlußdiät nicht drumrum.

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BeitragVerfasst: 24.07.2008, 08:56 
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Pyramidenspitze
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Hallo Murx,

vielen Dank für die super interessante Ausführung.

Zur näheren Erklärung:
Rune fängt gerade an sein Gewicht wieder aufzubauen und bei ihm habe ich auch nicht den Eindruck, dass er sich so sehr an den Pellets vergreift.

Der Janne ist da eigentlich das Hauptproblem. Er geht an alles ein wenig ran, isst aber weiterhin Pellets wie ein Weltmeister. Ich habe sie bisher immer zumindest dezimiert, so dass nie welche übrig blieben und damit nahm er dann auch an Gewicht ab. Von früher knapp 500g, wiegt er jetzt nur noch 440g. Dieses Gewicht hält er aber nur, weil ich die Pelletmenge erhöht habe.

Janne ist ein richtiger Nahrungsschlinger (ich denke deshalb hatte er möglicherweise auch mehrmals mit Körnern Probleme...damals mit den gröberen Bestandteilen der Pellets). Deine Erklärung würde zu ihm also besonders gut passen, weil er schon vom Typ her alles schnell runter isst.

Murx, das mit dem Austesten ist so eine Sache. Ich weiß nicht warum, aber wenn er gegen etwas allergisch ist, dann so heftig, dass es lebensgefährlich wird.
Einmal hatten wir z. B. nur ein minisraspelchen Karotte auf dem Küchenboden liegen (ich fege wegen ihm extra vorher genau) und er nahm es auf und war fast eine Stunde mit einem Erstickungskampf (inklusive schäumen) beschäftigt. Das gleiche Problem hatten wir vorher zweimal mit Karottenpellets, deshalb konnten wir den Zusammenhang feststellen.

Es ist also schwer da einfach mal auszuprobieren.

Ich werde mal den Gasssamenanteil senken und deine Vorschläge erhöhen.

Meinst du frisch gekochte Kartoffeln oder getrocknete?

Bisher lassen die Chins jegliches frisches Gemüse liegen.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 24.07.2008, 10:57 
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Pyramidenspitze
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Hallo Anja,
kann es möglich sein, daß entweder die Kaumuskulatur nicht gut ausgebildet ist oder er irgendein kleines Problem mit den Zähnen hat? Vielleicht greift er ja nur verstärkt zu Pellets und schlingt sie so runter, weil er Hunger hat und Kräuter und Co nicht richtig (oder ausreichend, ohne dabei Probleme zu haben) fressen kann. Wäre auch eine Möglichkeit, wie ein ziemlich großes Getreidekornstück in den Darm kommt...

Liebe Grüße
Ulli

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 24.07.2008, 11:53 
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Pyramidenspitze
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Andere Frage:
Werden von Deinen gekochte Kartoffeln überhaupt angerührt?

Der Unterschied zwischen rohen und gekochten Kartoffeln ist hauptsächlich die Struktur von Stärke und Eiweiß - in den gekochten Kartoffeln liegt Beides aufgeschlossen vor, also so zerbrochen, zerstückelt und entfaltet, daß entsprechende Enzyme (Amylasen bei Stärke z. B.) leicht an die Moleküle rankommen und sie weiter zerteilen können, bis sie eben im Dünndarm als Einfachzucker ankommen und aufgenommen werden können. Weiterhin sind hitzeempfindliche Stoffe, wie viele B-Vitamine, Vitamin C etc weniger enthalten.

Rohe Kartoffeln enthalten Stärke, welche für ein Reservemolekül sehr komplex aufgebaut und gefaltet ist. Da kommen Enzyme an die Verbindungsstellen der einzelnen Zuckermoleküle nicht so leicht ran, es dauert sehr viel länger, bis so ein Molekül zerlegt werden kann und es kann auch nicht restlos in Zucker gespalten werden. Es bleiben also Restmoleküle über, die dann beim Chin vermutlich in den Blinddarm geschoben werden und dort die Bakteriengesellschaft beglückt.
Auch das Eiweiß der Kartoffelknolle hat so seine Tücken, was die Zerlegbarkeit angeht, es handelt sich hier hauptsächlich um sehr zerlegungsresistente Arbeitsmoleküle, also Enzyme, Transportmoleküle etc mit sehr komplexer Faltung. Auch hier haben es eiweißabbauende Enzyme schwer, an die Ansatzstellen zu kommen, wo sie diese Moleküle auseinanderbauen können.
Der Vorteil von rohen Kartoffeln ist halt, daß auch unliebsame Darmbakterien, die sich in Dünndarm und Dickdarm eingschlichen haben, mit solch komplex gefalteten Riesenmolekülen genau so wenig anfangen können wie das Chinchilla, sie können es also nicht mal selbst verwerten, sich folglich auch nicht sattessen und überstark vermehren - bei gekochter Kartoffel dagegen kommt alles schön aufbereitet für Chin, aber auch unliebsamen Bakterien im Darm an ... der Nachteil der rohen Kartoffel ist halt, daß vermutlich selbst Chinchillas die Kohlenhydrate nicht vollständig nutzen können.

Theoretisch möglich wäre auch die Herstellung von Chips oder Pommes ... gerade Chips sind ja schön knusprig und trocken, also sollten sie theoretisch auch lecker für Chins sein ... zumindest von der Konsistenz her ...
Rein praktisch kommt bei der Chip- und Pommesherstellung das Fett noch mit ins Spiel - egal, was für ein Fett du zum Braten verwendest, es wird durch die Hitze zu einem Fett mit 100% gesättigten Fettsäuren ... da ist also nix mehr an Fettsäuren drin, was ein Säuger braucht, dafür jedoch jede Menge Fettsäuren, die belastend und schädlich sind (zumindest, wenn sie überwiegen). Andererseits beeinflußt ein Übermaß an gesättigten Fettsäuren die Einlagerung von Reservefetten im Säugerorganismus - wenn du Schweine schnell fett haben willst, packst du ihnen Frittierfett ins Futter und haust Stärke und Zucker mit zu ... die Schweine gehen auf wie Hefekuchen. Gleiches läßt sich beim Menschen beobachten, diesmal beim Essen von Fastfood - gleiches Prinzip, viele gesättigte Fettsäuren + leicht verdauliche Kohlenhydrate = Fettleibigkeit.
Die Nebenwirkungen liegen auf der Hand: Erhöhte Anfälligkeit für Herz-Kreislauferkrankungen und erhöhte Anfälligkeit für Diabetes.
Vermutlich könntest du also auf die Art und Weise eine schnelle Zunahme von Janne erreichen ... ob das dann allerdings wirklich so im Sinne des Erfinders ist?

Bleibt also nur noch trocknen ... da könntest du rohe und gekochte Kartoffeln für nehmen ... (zumindest, wenn es nur um die Kohlenhydrate gehen würde, bei Janne kommt ja noch diese überaus heftige Reaktion auf Möhren hinzu. Es läßt sich nicht ausschließen, daß das auch bei Kartoffeln so abläuft, bis du es ausprobiert hast ... wäre also vermutlich günstiger, bei dem zu bleiben, wo du weißt, daß Janne das halbwegs verträgt)

Wenn Janne ein Schlinger ist, wird die Gewichtsabnahme jedoch eine ganz andere Ursache haben:
Wenn Pellets nur wenig zerkaut runtergeschluckt werden, werden sie in Magensaft eingeweicht und fallen von allein auseinander zu einem genügend feinen Nahrungsbrei - oder besser gesagt, zu einem viel zu feinen Nahrungsbrei. Dieser braucht dann nur noch im Zwölffingerdarm auf einen darmverträglichen pH-Wert gesetzt zu werden, und schon fließt der Nahrungsbrei, gerade weil er so fein zerfallen ist, besonders langsam an den Aufnahmestellen für Nährstoffe im Dünndarm vorbei. Janne bekommt also alles, was er braucht ...

Schlingt er Pflanzen, dann kommen die nicht nur als grobe Stücken im Magen an, sondern sämtliche Amylasen der Welt haben nun auch keine Chance, die in den riesigen Cellulosegerüstmolekülen verfangenen Stärke- und Mehrfachzuckermoleküle zu erreichen. Stärke und Mehrfachzucker kommen also fast unzerteilt im Magen an ...
Im Magen werden normalerweise Eiweiße zerteilt und für den Dünndarm aufbereitet - nur, wie soll das geschehen, wenn die in fast intakten Cellulosegerüstmolekülen hängen? Auch sie kommen also an ihre Zielorte erst gar nicht ran ... der Magen des Chins ist kein Kaumagen, wie der von Vögeln, diese Riesenstücken können also auch nicht zerteilt werden. Sie werden zwangsweise so, wie sie sind, in den Zwölffingerdarm geschoben, pH-Wertmäßig ordnungsgemäß neutralisiert und weiter in den Dünndarm geschoben ... nur, Riesenmoleküle passen durch keinen Transporter! Die ganzen schönen Nährstoffe gehen also ungenutzt weiter, kommen irgendwann im Blinddarm an, wo immerhin die dortige Bakteriengesellschaft noch ein bischen retten kann (die können ja wenigtens die Cellulosemoleküle zerteilen und kommen so auch an die nahrhaften Eiweiße, Stärke, Vitamine, Mehrfachzucker, Fette etc ran), aber viel können sie da auch nicht mehr reißen ... der Blinddarm ist dafür einfach zu klein! Der Nahrungsbrei kann also nicht lange genug im Blinddarm verbleiben, bis er restlos verwertet ist und es kann nicht genügend Nahrungsbrei in den Blinddarm, um überhaupt auch nur ein Viertel vom Nahrungsbedarfs eines Chins zu decken ... es kann also aus dem wenig zerkleinerten Nahrungsbrei nicht genügend Blinddarmkot hergestellt werden, um den selbst erzeugten Mangel ausgleichen zu können.
Die Folge also: Das Chin verhungert vorm vollen Napf!

Und damit bist du als Halter in einer Zwickmühle:
Solange Janne Pellets bekommt, wird er nicht lernen zu kauen - warum auch, klappt doch!
Wenn er nur noch großes Pflanzenmaterial bekommt, was er kauen muß, um es überhaupt runterschlucken zu können, lernt er zwar mit der Zeit kauen, aber bis er es gelernt hat, nimmt er ab ... vermutlich rapide, wenn er sehr schlecht kaut, Pflanzenfresser müssen ihre Nahrung sehr gut durchkauen, wenn sie was davon haben wollen, Fleisch- und Allesfresser haben es da besser, sie können auf Nahrung ausweichen, die auch wenig gekaut noch verdaut werden kann (tierische Produkte halt ... ). Dafür wird der immer größer werdende Hunger Janne recht schnell zum Kauen bringen ... vorrausgesetzt, ihm tut beim Kauen nix weh oder irgendetwas anderes Organisches verhindert, daß Janne richtig kauen kann.

Mir fällt dabei noch etwas ein, wie du zumindest Getreide nutzbar machen kannst:
Du läßt das Getreide keimen ... das hat zwei Vorteile, einmal ist ein Keim eher ein Reiz, nicht zu schlingen, sondern erstmal drauf rumzukauen (ist ja durch die kleine Wurzel und den kleinen Blattansatz viel sperriger wie ein trockenes Getreidekorn), das zweite ist die Verteidigungslücke, die du nutzen kannst. Phytat wird bei der Keimung abgebaut, um den Transport von Mineralstoffen nicht zu behindern, andere Fraßschutzstoffe müssen erst aufgebaut werden. In dem Stadium, wo das erste Chlorophyll gebildet wird (Grünfärbung) bis zu dem Stadium der Ausbildung der Keimblättchen (erstes Blatt bei Gräsern) haben die wenigsten Pflanzen einen Schutz gegen gefressen werden und sind zudem auch noch äußerst bekömmlich und leicht zu verdauen, weil Reservemoleküle in ihre leicht transportierbaren (und damit auch leicht verdaubaren) Verpackungseinheiten aufgespalten werden. Die meisten Enzyme, die dazu gebraucht werden, sind klein und handlich, damit sie schnell dort hinkommen, wo sie gebraucht werden - kleine Enzyme sind viel leichter angreifbar und zerlegbar, wie große Enzyme, weil sie zwangsweise eine größere Oberfläche haben und mehr Verbindungsstellen, an denen sie gespalten werden können, an der Oberfläche liegen. Also auch Eiweiß ist nun sehr leicht verdaulich.

Bei den Getreiden weißt du ja inzwischen, was Janne verträgt und was nicht ... bei Kartoffel dagegen weißt du es nicht, mußt also Janne der Gefahr aussetzen, daß er die eben genausowenig verträgt wie Möhre.

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BeitragVerfasst: 24.07.2008, 18:09 
Hallo Anja,

vorweg: Ich hab Murx' Post nur überflogen, sollte also was doppelt sein -sorry.

Ich kann mich erinnern, als ich angefangen habe, komplett pelletfrei zu füttern, hat Pfötchen auch abgenommen. Sie hat die Sachen einfach nicht richtig gekaut. Ihre Beißer sind aber bestens in Ordnung gewesen.
Nach ca. einem halben Jahr mit leichter Abnahme wurde sie zum "Moppel" bzw. ging über ihr früheres Normalgewicht hinaus.

Sie brauchte länger zum Fressen und kaute intensiver - kann das bei Deinem Zwerg ähnlich sein? Hinzu kommt, Pfötchen ist futterneidisch...sie hat aber dann kapiert, dass der Napf auch dann voll ist wenn sie nicht reinhaut, als würde sie dafür bezahlt werden und Jill ihr trotzdem nicht das beste wegschnappt...

Sehe das nämlich ähnlich wie Ulli - würde er richtig kauen, würde er keine großen Körner im Darm haben.


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BeitragVerfasst: 24.07.2008, 18:43 
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Pyramidenspitze
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Hallo zusammen,

Zahnprobleme schließe ich ehrlich gesagt aus, denn er hatte die gröberen Pellets über mehrere Jahre bekommen und "nur" dreimal ein Problem damit. Und auch sonst isst er alles ohne Probleme. Allerdings ist Janne ein extremer Schlinger und er hat immer schreckliche Angst zu kurz zu kommen.

Das mit den Keimlingen ist eine gute Idee.

Kartoffel weiß ich im Moment nicht, ob er schon welche gegessen hat. Muss ich mal genau überlegen. Ich möchte diese Erstickungsanfälle möglichst nicht mehr erleben, da hat er wirklich nur knapp überlebt.

Also lieber mal mit Keimlingen austesten....

Pellets dann langsam reduzieren oder einfach weglassen? Ich trau mich nicht recht :?

@Bianca: ich sehe da Parallelen zu Moppel, nur ist er bisher noch in der Abnehmphase. Ich hoffe es ändert sich wieder.

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 24.07.2008, 18:49 
Kartoffeln würd ich sowieso nicht füttern...wozu sollen die gut sein?

Wegen den Pellets: Ich würde es übergangsweise mit den bunny-Pellets probieren. Die sind größer als die normalen, haben aber immerhin ähnliche Inhaltsstoffe. Sofern Du sie also nicht ganz weglassen willst, wäre das vielleicht eine Alternative, damit er nicht gar so "runterwürgt"....


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BeitragVerfasst: 24.07.2008, 20:51 
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Zitat:
Zahnprobleme schließe ich ehrlich gesagt aus, denn er hatte die gröberen Pellets über mehrere Jahre bekommen und "nur" dreimal ein Problem damit.

Ein Problem mit gröberen Pellets oder mit den Zähnen? Zahnprobleme haben ja meist die blöde Angewohnheit, immer wieder mal aufzutauchen...

Das Schlingen könnte ein wichtiger Aspekt sein. Möglicherweise war es das, was zu den Erstickungsanfällen geführt hat und keine Allergie? Ein begehrtes Leckerlie, das darum noch schneller als sonst heruntergeschlungen wird und sich in der Luftröhre verirrt haben könnte.
Irgendeinen Grund muß es für sein recht ungewöhnliches Freßverhalten ja geben. Hat er das schon von Anfang an? Wie oft fütterst Du am Tag? Bleibt immer Futter übrig oder sind die Näpfe nach relativ kurzer Zeit komplett geleert? Wie sieht es mit der rangordnung aus - wo steht er da?

Ich würde die Pelets nicht gleich komplett weglassen, sondern langsam reduzieren und permanent Kräuter in ausreichender Menge und Auswahl anbieten. Pellets nur eine kleine Menge abends (oder morgens - je nachdem wann Du regulär fütterst). Ist sein Schlingen durch Futterneid oder "Kau-Faulheit" verursacht, lernt Janne bei ständigem Angebot der "guten Sachen" vielleicht, daß sein Schlingen unnötig ist.

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BeitragVerfasst: 24.07.2008, 23:18 
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Hallo zusammen,

@Ulli: wir haben die Erklärungen doch eigentlich schon. Janne hat definitiv eine Allergie gegen Karotten, das ist so eindeutig, eindeutiger geht es nicht. Es gibt auch Menschen, die gegen Karotten lebensgefährlich allergisch reagieren.
Er hatte von Beginn an Allergien.

Ich persönlich vermute, dass er als Baby zu kurz gekommen ist. Wir haben ihn damals leider mit acht Wochen übernommen und er war im Vergleich zu seinen Geschwistern deutlich kleiner. Es war so weit ich noch weiß ein Viererwurf und ich habe mir überlegt, ob er damals milchtechnisch evtl. zu kurz gekommen ist? Und er deshalb diese tief sitzende Angst hat zu kurz zu kommen? Meiner Meinung nach ist er auch zu früh von den Eltern weggekommen, aber wir wussten es damals nicht besser. Wir hätten ohne Probleme noch ein paar Wochen warten können.

Allergien hatte er also von Beginn an. Es war teilweise so schlimm, dass er tagsüber keine Ruhe mehr zum Schlafen fand vor lauter Niesen. Wir haben dann eins nach dem anderen ausgetestet und über diverse Maßnahmen wie tägliches Saugen, staubarmes Heu, staubarmere Einstreu usw. haben wir jetzt einen guten Weg gefunden für den Zwerg.

Ich denke einfach, dass möglicherweise in diesen Pellets, die er erwischt hatte, besonders große Getreidestücke enthalten waren, er sich besonders gefreut und deshalb schneller als sonst gegessen hat und dann bekam er die Verdauungsprobleme (dieses Teil konnte er am Ende nicht selbständig absetzen. Ich musste es ihm sozusagen rausspülen/massieren....war sehr heftig).

Denkst du/ihr trotz dieser Erklärungen immer noch an Zahnprobleme? Ich konnte bisher noch nicht ein einziges mal ein Anzeichen in diese Richtung entdecken. Und um ehrlich zu sein würde ich ungern unnötig einen TA daran herummachen lassen. Aus Erfahrung von zwei Freundinnen weiß ich, dass schon allein bei der Kontrolle einiges schief gehen kann, auch bei TÄ, die darin versiert sind. Das soll jetzt aber nicht das Thema sein.

Zur Fütterung: Die Chinchillas haben rund um die Uhr volle Schüsseln und zwar: eine Schüssel mit diversen Kräuter, Blüten und getrocknetem Gemüse.
Eine Schüssel mit verschiedenen Heucobs/würfel/bloxx usw. (darin liegen auch die Pellets), eine große Schüssel mit Heu (Heu isst Janne gerne und viel) und eine Schüssel mit Samen und Saaten. Dann gibt es jeden Abend reichlich frisches Grün (mehr als sie essen) und auf die Nacht dann noch etwas frisches Obst.

Rangordnungstechnisch ist der Rune der Chef. Wobei die zwei vom Gefühl her eher wie Vater und Sohn sind. Janne ist Kind geblieben und er wird von Rune auch entsprechend umsorgt und bemuttert. Die zwei sind ein sehr enges Team.

@Bianca: Die Bunny-Pellets kann ich besorgen. Ist zwar ärgerlich, dass sie "unser" Fressnapf wieder aus dem Angebot genommen hat und ich dann extra bestellen muss, aber wenn es hilft....

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 29.07.2008, 21:33 
was für getrocknetes gemüse füttest du? getrocknetes gemüse kann auch im bauch sehr gross werden...

wenn er gegen karotte allergisch reagiert dann sicher auch gegen sellerie.... dagegen sind auch sehr sehr viele menschen allergisch und wissen es nicht... kräuter sind da auch so eine sache...

ich rate dir von den bunny pellets ab... kosten nur sehr viel und taugen nichts... da kannst du gleich bei den normalen pellets bleiben...

meine erfahrung bei kaninchen:

erst gewichtsabnahme nach absetzen vom gemüse und dann eine zunahme die über das normalgewicht geht... hat aber auch eine weile gedauert, wie lange weiss ich allerdings nicht...

zahnprobleme kann man wirklich nur dann ausschliessen wenn man wirklich richtig untersucht hat... und damit meine ich wirklich einen spezialisten ...


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BeitragVerfasst: 29.07.2008, 21:56 
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Zitat:
Denkst du/ihr trotz dieser Erklärungen immer noch an Zahnprobleme?

Nicht unbedingt. War eine Überlegung unter vielen aufgrund der bis dato vorhandenen Informationen. Ob eine diesbezügliche Untersuchung tatsächlich Sinn machen sollte, kannst nur Du entscheiden, die das Tier täglich beobachtet.

Die Überlegung, daß er praktisch eine Art Trauma als Baby durchlebt hat bzw sich in seinem Gehirn verfestigt hat, daß er möglichst schnell möglichst viel Fressen muß, um satt zu werden, finde ich garnicht so abwegig. Wäre durchaus eine Erklärung für das Schlingen... Bzw wäre es vielleicht auch eine Erklärung, weshalb er vermehrt Pellets frißt - durch sie hat er wahrscheinlich ein schnelleres Sättigungsgefühl...
Was spricht eigentlich dagegen, den Chins weiterhin zusätzlich zu Kräutern und Co Pellets anzubieten?

Was ist an bunny-Pellets schlechter als an "normalen", wenn sie eh eine ähnliche Zusammensetzung haben? Bisher habe ich von der Firma eigentlich nichts Negatives gehört - ganz im Gegensatz zu manchen "normalen" Pellets...

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 30.07.2008, 06:03 
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Selbst Kaninchenhalter, die Pellets füttern, können an ihren Tieren diverse gesundheitlichen Veränderungen mit den guten Trimellos beobachten, angefangen von Arthrose und Osteoporose (die bei Kaninchen und Meerschweinchen eine typische Folgeerkrankung vom Kuntibuntifutter sind), über gehäufte Verdauungsbeschwerden bis hin zu verstärkten Zahnproblemen. Ich selbst hatte ein trimellogefüttertes Kaninchen (was durchaus auch Gemüse nebenher bekam) mit weichem Gaumen ...

Nix negatives?

Das sind einfach Schädigungen, die bei gebräuchlichen und durch Mastprüfungen geprüften Mastpellets und Agrobs Pellets schon seit Jahrzehnten nicht mehr auftreten. Ich vermute einfach, daß bei den Bunnys eben die Vitaminvormischung nicht richtig auf den Pellets fixiert wird und sich dann als Staub im Futtersack wiederfindet ... das ist etwas, was bei den Mastpellets und bei Agrobs in weitaus weniger starkem Maße stattfindet.

Untersuchungen darüber gibt es nicht, belegen kann ich es nicht, ich sehe halt nur deshäufigeren trockenfuttergefütterte und mastpelletgefütterte Kaninchen und das, was ich da dann in der Hand habe, ist ein deutlicher Unterschied bei gleichem Alter - unabhängig von der Zucht.

Du hast hier einfach den gleichen Werbeeffekt wie bei den Hunde- und Katzenfuttermitteln Hills und Royal Canin - dadurch, daß sie über die TÄ vertrieben werden, gelten sie als gutes Futter, trotzdem sie im Grunde genommen zum großen Teil schlechter wie das mieseste Billigfutter sind. Wo hörst du denn schonmal etwas darüber, daß diese Futtermittel nicht gut sind?

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 30.07.2008, 10:43 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 07.05.2007, 20:33
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Z.B. im CI wurde mal darüber diskutiert, wenn ich mich recht entsinne...
Abgesehen davon geht es ja hier nicht darum, die Pellets als Hauptfutter anzubieten. Wenn, dann sollten sie als Beifutter für Janne dienen, der scheinbar darauf nicht verzichten kann/will. Vitamine und Co werden ganz nebenbei durch Kräuter und Obst/Gemüse aufgenommen...
Treten tatsächlich mittlerweile keine Schädigungen mehr bei "Mastfutter"-gefütterten Tieren auf? Das wage ich zu bezweifeln. Nur gibt es hier ebensowenig Untersuchungen dazu bzw wird nicht jeder Halter Schäden an seinen Tieren auf das Futter zurückführen. Ist ja schließlich getestet, also der gleiche Effekt wie beim guten Futter vom TA...

Mast-, Trocken- und "Kuntibunti"-Futter ist nie als Allein- oder Hauptfutter die ideale Lösung, da dürften wir wohl einer Meinung sein. Daß diese Fütterung Schäden hervorruft, wissen wir auch Alle. Dabei ist es im Prinzip doch völlig irrelevant, welche Marke bevorzugt wird. Da wird man sich nie über gut oder schlecht einigen können, weil die Meinungen und Erfahrungen zu sehr auseinandergehen. Vor Allem Erfahrungen können so viele verschiedene Ursachen haben, daß es zu leicht ist, das Ganze immer nur auf bestimmte Marken/Produkte schieben zu wollen...

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 Betreff des Beitrags: Re: Problem mit Getreidekörnern, was kann ich tun?
BeitragVerfasst: 30.07.2008, 13:00 
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Pyramidenspitze
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Registriert: 08.05.2007, 16:20
Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Keine Schäden ist ein klein wenig untertrieben ... nur treten halt die Schäden bis Schlachtung bei 80% der Kaninchen nicht auf (bzw werden nicht erkannt, weil niemand seine Schlachtkaninchen daraufhin untersuchen läßt, oder kennt wer, der screeningmäßig seine Nickels zum Röntgen schickt?). Selbst Zuchtkaninchen leben meist nur 4 - 6 Jahre und werden geschlachtet, auch hier treten nur bei der Hälfte der Tiere fütterungsbedingte Erkrankungen auf (und auf die gewöhnlicherweise auch nicht untersucht wird).

Bei den Trimellos sind es halt nur auffällig auffällige Schäden im Vergleich ... und da dort vieles nicht drin ist, was beispielsweise Ovator reinkippt und nachweislich eben auch schädigt, muß es also einen anderen Grund haben, und hier sind unausgeglichene Nährstoffverhältnisse immer noch die Hauptursache, glaub ich wenigstens ...

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