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 Betreff des Beitrags: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 29.05.2008, 09:25 
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Hallo alle, ich hab auch nochmal ne Frage zur Futtermenge. Wieviel sollte es den ca. sein von Kräutern und Samen. Ich bin gerade dabei umzustellen, da meine momentan weder Pellets noch Heu großartig anrühren. Also die fressen schon was, aber nur in geringen Mengen. Die Kräuter (fressen sie, aber in einer Menge, wo ich denke auch das ist wenig). Wieviel sollte den am Tag ca weggehen an Kräutern??? Und wieviel auch an Samen (Paddyreis, Buchweizen, Grassamen, Amaranth)??? Bei Samen weiß ich nicht, wieviel sie davon bekommen sollen? Die gehen nämlich weg wie im Sonderangebot. Kann mir irgendjemand eine ca-Richtlinie geben. Danke.
Janet


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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 30.05.2008, 08:36 
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ehemaliger Moderator
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Wahrscheinlich nicht. ;)

Einge hier werden sagen, dass sie bei einer ausgewogenen Mischung alles ad libitum bekommen können und selber selektieren, was sie brauchen und zB auf ca. 15% (strukturierte) Rohfaser kommen, was als ihr Bedarf angenommen werden kann. Andere - ich ;) - sagen als Anhänger des restriktiven Angebots von Beifutter - bei uns ist Heu als Grund-/Hauptfutter definiert, alles andere Beifutter - dass die Portionen ca. 2% des KG des Tieres ausmachen sollten und sie somit mehr Rohfaser/Heu fressen...


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 30.05.2008, 08:40 
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Pyramidenspitze
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Hallo Janet,

genaue Futtermenge und Mischverhältnis kann ich dir leider nicht liefern, da das von Käfig zu Käfig bzw. Tiere verschieden ist.

Kräuter sind immer zur Verfügung (der Topf/Amphore ist nie leer), Samen gibt es allgemein weniger.
Wüsste nicht wie ich dir ein Mischverhältnis geben könnte da Kräuter viel Volumen haben und Samen sehr klein sind :wink: .
Außerdem vertragen unsere Chins nicht alles gleich gut und muss daher individuell zusammengestellt werden.

_________________
LG
Brigitte


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 Betreff des Beitrags:
BeitragVerfasst: 30.05.2008, 11:06 
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Also erstmal Danke für eure AW´s. Also Kräuter bekommen sie bei mir momentan auch soviel sie wollen. Aber irgendwie denke ich, fressen die zu wenig. Und bei Samen weiß ich halt nicht was die Obergrenze an Menge sein könnte. Hab aber auch ä bissl Schieß das auszutesten und eingach mal ne Menge reinzutun. Reicht das eigentlich an Samensorten was ich oben aufgelistet habe? Ist da was drin, was die halt nicht zuviel bekommen sollten?


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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 30.05.2008, 12:06 
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Schlangenbeschwörer
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Wohnort: Frankfurt am Main
Die Futtermenge ist auch bei mir von Gruppe zu Gruppe verschieden.

Ich füttere am Samen:
Paddyreis, Buchweizen, Amaranth, Quinoa, Hanf, Milo, Dari, Weizen, Hafer, Gerste, Negersaat. Das müsste es gewesen sein.

Am Gewicht solltest du eigentlich merken, wenn etwas zu wenig oder zu viel ist.

_________________
Lg Annemarie mit ihren 7 Fellkugeln + kleine dicke Minimaus Lia
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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 10.11.2009, 23:36 
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Moderatorin
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Hallo alle zusammen,

ich muss hier den Thread nochmal rauskrammen.

Wie ist das mit der ad libitum Fütterung so richtig? Ich glaub dieses Thema gibts grad auch bei Jeany im Forum (gelunscht) :P

Meine bekommen täglich getrocknet Löwenzahn, Melisse, Malvenblätter, Haselnussblätter, Mariendistel, Brennnessel, Pfefferminze, Salbei, Erdbeerblätter, Himbeer, Brombeer, Weidenblätter, Birkenblätter, Gingko, Petersilie, Kerbel, Echinacea, Spitzwegerich, Breitwegerich.

Ausserdem Sonnenblumenblüten, Malvenblüten, Rosenblüten, Kamille, Gänseblümchen, Hibiskusblüten, Ringelblumenblüten

Ausserdem wechselnd täglich noch 3 Sorten von Klee, Topin, Johannisbeerblätter, Agrobs-Mischung, Grüner Hafer, Dillkraut, Weißdorn.

Abwechselnd entweder Salat, Karotte, verschiedene Obstsorten (Apfel, Traube, Banane, Beeren), getrocknetes Gemüse (Paprika, Tomate, Beete, Karotte), sprich alle 3-4 Tage.

Sämereien gibt es eine Mischung ca. alle 4 Tage. Wenn ich die jeden Tag gebe, kann ich geben soviel ich will; ist immer alles alle und es gibt Streit. Hatte 2 Wochen lang versucht und es jeden Tag rein gegeben, danach hab ich wieder rationiert.
So verhält es sich fast auch mit dem Trockengemüse. Gibt es pro 3 Chins ca. 2-3 Esslöffel. Alles immer alle, allerdings kein Streit da.
Ausserdem immer zur Verfügung Heu (wird so gut wie gar nicht gefressen), Äste und Cobs (Pferde), Wasser.

Also bei den Blüten kann ich ja noch unterscheiden was alle ist und ich nachfüllen muss, aber dei den Kräutern hab ich schon ganz schöne Probleme (je kleiner das Kraut gehjäckselt wurde umso schwerer für mich). Löwenzahn, Salbei, Petersilie, Echinaces kann ich reuserkennen. Es sind immer genügend Kräuter übrig. Aber muss ich nun versuchen jedes Kraut welches alle ist nachzufüllen, oder stell ich einfach jeden Tag aufs Neue wieder eine solche Mischung wie am Vortag rein?

Ich müsste jedes Kraut einzel in einen Napf oder an einer bestimmten Stelle anbieten, um jeden Tag aufs Neue zu sehen, welches ich nachfüllen muss. Das lässt der Platz nicht zu (was ich aber toll fände).

Wie macht ihr das? Heisst ab libitum von jedem Futtermittel soviel zur Verfügung zu stellen, das es nie alle wird?

Frischfutter, Obst, Sämereien und Trockengemüse gibt es das bei euch unbegrenzt oder auch rationiert?

So viele Fragen...

:?: :?:

Danke fürs lesen

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LG Janet

Man trägt für so lange Zeit eine Maske, dass man vergisst, wer man darunter eigentlich ist ;)


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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 11.11.2009, 00:37 
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Moderator und Technik
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Zitat:
Sämereien gibt es eine Mischung ca. alle 4 Tage. Wenn ich die jeden Tag gebe, kann ich geben soviel ich will; ist immer alles alle und es gibt Streit. Hatte 2 Wochen lang versucht und es jeden Tag rein gegeben, danach hab ich wieder rationiert.
So verhält es sich fast auch mit dem Trockengemüse. Gibt es pro 3 Chins ca. 2-3 Esslöffel. Alles immer alle, allerdings kein Streit da.
Ausserdem immer zur Verfügung Heu (wird so gut wie gar nicht gefressen), Äste und Cobs (Pferde), Wasser.

Hast du auch mal etwas ausprobiert mit Spielvarianten was die Sättigung angeht?
Erstens mal die Grundlagen, Trockengemüse hat einen erhöhten Gehalt an Energie, aber Sämereien haben noch mehr Energie und sind daher wahrscheinlich beliebter. Ich kann ähnliches bei den Degus beobachten.
Allerdings spielt auch eine Rolle, was gefüttert wird. Bekommen sie zuerst was zum den Bauch zu stopfen, das nicht so energiereich ist, eben wie Trockengemüse oder bei Degus sehr praktisch sind auch Nüsse, da sie lange beschäftigen und sie sich mit der Nuss in eine Ecke verziehen, da konnte ich die Beobachtung machen, dass sie später um Sämereien weniger streiten, ja sie lassen sich öfter sogar friedlich nebeneinander fressen, während ich sonst immer mindestens so viele Haufen wie es Degus hat, machen muss, besser noch 1-2 mehr. Da sie mittlerweile soweit konditioniert sind, dass sie begreifen, dass es (fast) immer mehrere Futterhaufen gibt, suchen sie meist recht schnell einen anderen Haufen, wenn sie bei einem vertrieben werden und so löst sich dann meist sehr bald das Streiten um Futter.

Deine Futterpalette tönt m.E. abewchslungsreich, für mich wäre sie allerdings etwas Trockenfutterlastig. Ich füttere überwiegend frisch, aber weiss halt nicht, wie es um die Beschaffung steht. Wenn nicht in der Nähe geeignete Wiese und Pflückgebiete oder aber ein Garten da sind, wo das Zeug frisch geerntet werden kann, wird es freilich schwierig. Andererseits fressen Chins mehr Trockenes!?

Zitat:
aber dei den Kräutern hab ich schon ganz schöne Probleme (je kleiner das Kraut gehjäckselt wurde umso schwerer für mich). Löwenzahn, Salbei, Petersilie, Echinaces kann ich reuserkennen.

Ich kenn das Problem von den Sämereien. Was ich dagegen tue? Gar nichts. Ich sorge für Abwechslung und die Degus sollen halt selektieren.
Bei den Kräutern füttere ich häufig frisch, so dass getrocknete Kräuter eher Beifutter sind, da kümmert mich nicht gross, was gefressen und was übrig bleibt. Sie haben ja noch das Frischfutter. Da sehe ich sehr gut, was ankommt und was nicht, nicht zuletzt auch, da ich häufig einzelne Futterpflanzen teste oder ich bei der Fütterung sie so gebe, dass ich sie danach beobachten kann, wie gerne sie gefressen werden. Prinzipiell achte ich dabei einerseits darauf, dass sie Abwechslung haben, da gehören dann auch weniger beliebte Kräuter dazu, die häufig liegen bleiben (z.B. Salbei, Rosmarin, Minzen usw.) aber auch solche, die sie sehr gerne haben wie Klee, Löwenzahn, aufrechter Sauerklee, Ringelblume (mit Blüten!) usw.

Zitat:
Ich müsste jedes Kraut einzel in einen Napf oder an einer bestimmten Stelle anbieten, um jeden Tag aufs Neue zu sehen, welches ich nachfüllen muss. Das lässt der Platz nicht zu (was ich aber toll fände).

Nee machste Handgelenk mal Pi und nach Gutdünken/(Bauch)Gefühl. Klar wenn du was Neues einführst, dann würde ich auch beobachten, wie kommt es an und so. Und zwischendurch auch immer wieder mal die Tiere beim Fressen beobachten. Bei Kräutermischungen ist es einfach schwierig das Fressverhalten gegenüber einzelnen Pflanzen zu beobachten, aber wenn du selber pflückst, hast du gute Kontrolle. Gibts es z.B. auf eine Steinplatte oder so, dann einen Haufen machen mit den üblichen Kräuter in breiter Vielfalt (zur Selektion) und gut abgetrennt davon gibt es ein paar (ggf. abgezählte) Pflanzenstücke, die du ebenfalls reingibst, vielleicht sogar noch vor den üblichen Kräutern. Dann beobachtest du. Wie gehen sie ran, beschnuppern sie es? Was knabbern sie an? Wie ist die Reaktion? Wird gefressen, nehmen sie ein Stück und machen sich davon oder fangen gleich richtig an davon zu fressen oder knabbern sie es wählerisch an und fressen nur einen Teil davon, etc.
Das geht natürlich auch bei einzelnen getrockneten Kräutern, eigentlich mit jeder Futterkomponente, aber schwierig ist es halt bei Mischungen, da du nur auf die Mischung selber Rückschlüsse machen kannst. Auf einzlene Komponenten davon jedoch nur sehr beschränkt, wenn überhaupt. Bei Saaten und anderen leicht unterscheidbaren Komponenten ist es einfacher, bei Kräuter dagegen oftmals sehr schwierig wenn nicht fast unmöglich.
Aber eben was sich bei mir bewährt hat, den Grossteil "unkontrolliert" zu füttern, sprich den bekommen sie einfach ohne dass ich gross die Aufnahme einzelner Komponenten davon kontrollieren könnte, eine kleine Menge dagegen beobachte ich stichprobenartig, wie sie gefressen wird. Und natürlich begutachte ich auch Futterreste, sofern sie mir Rückschlüsse ermöglichen, z.B. angeknabberte belaubte Zweige oder deren Beeren, diverse Pflanzen, Gemüsereste usw. Jedoch wäre es eine Illusion zu glauben, alles genau kontrollieren zu können. Irgendwo müssen wir auch vertrauen können und für die Abstimmung an die Tiere haben wir unsere Kontroll- und Stichprobenfütterungen.

Was beispielsweise auch sehr gut sichtbar bei den Degus ist, bezüglich ausgewogener Ernährung, wenn ich Grünfutter füttere komme ich irgendwann an den Punkt, da wird das Zeug ignoriert, bei vielen Pflanzen ist der Punkt schnell erreicht, besonders beliebte Pflanzen (Klee, Löwenzahn, Sauerklee, junge Ampfer, Rosenblütenblätter, Nachtkerzenblüten usw.) werden dagegen häufig länger akzeptiert. Dennoch ist häufig irgendwann mal Schluss. Dann komme ich mit Sämereien und alle stehen wieder vor mir und betteln. Obwohl sie Grünfutter verweigern wird dann um Sämereien heftig gekämpft, als seien sie kurz vor dem Verhungern. Ähnliches kann ich auch beobachten, wenn ich ihnen so viele Nüsse füttere, dass sie keine mehr annehmen, sie nur noch verscharren. Ebenfalls bei Kräuter konnte ich was ähnliches beobachten. Sie fressen kein Grünfutter mehr, aber ich gebe ihnen Kräuter und sie stürzen sich darauf. Zwar nicht so sehr wie auf die Sämereien, aber sie fressen die dann häufig in nennenswerten Mengen. Das zeigt mir irgendwie dann doch jedesmal wieder, dass Nüsse kein Ersatz für Sämereien sind, Grünfutter kein Ersatz für Kräuter, kein Ersatz für Gemüse und Gemüse kein Ersatz für Sämereien usw. und jeweils Umgekehrt. Die Vielfalt machts und da denke ich, das ist vielen zu wenig bewusst.

Ich habe übrigens auch lange naturnah ernährt und hatte nicht annähernd die Vielfalt wie heute. Aber das war kein Vergleich, damals zu heute. Ich hatte da viel Trockengemüse gefüttert, getrocknete Kräuter usw. aber kaum Frischfutter. Aus dieser Ära stammt noch folgendes Futterkonzept (wobei ich fing da schon an mit Umdenken, was sich beim Grünfutter zeigt):
http://www.degupedia.de/wiki/index.php/ ... ngskonzept

Heute sieht meine Grünfutterliste eher so aus (wobei seit 2007 noch zahlreiche weitere Pflanzen dazu kamen):
http://www.degupedia.de/forum/viewtopic.php?p=3811#3811

Dazu kommt, dass ich mehr Früchte füttere und mehr Nüsse und allgemein mehr verschiedene Sämereien.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 11.11.2009, 01:11 
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Pyramidenspitze
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Die Nahrungskonstanz ist auch schon gegeben, wenn nur wenige Kräuter wirklich immer bei den Kräutern vorhanden sind, ansonsten kann das Kräuterangebot durchaus wechseln. Bei mir gibts mom eigentlich nur Spitzwegerich, Topinambur und Löwenzahn wirklich jeden Tag und soviel sie wollen, alle anderen Kräuter gibts nur, wenn ich sie halt zufälligerweise gesammelt hab ... und von diesen Kräutern wird der Spitzwegerich nicht mal viel gefressen, sondern nur sporadisch mal ein Spitzchen. Es sind zwar täglich stets mehr wie 10 Kräuterarten, die sie vorgelegt bekommen, aber es sind doch sehr unterschiedliche Kräuterzusammenstellungen, mal ist Schöllkraut bei, mal Ackerschachtelhalm, mal rauhe Gänsedistel ...
Wichtig ist, daß stets mehrere Kräuterarten etc täglich vorhanden sind und mehrere Kräuterarten noch zur nächsten Mahlzeit über sind, die genaue Menge, die genaue Zusammensetzung etc ist nicht so wichtig. Wichtig auch, daß über lange Zeiträume möglichst viele unterschiedliche Kräuterarten im Angebot sind, wie du es ja auch schon machst, wichtig ist jedoch nicht, daß wirklich alle auftreibbaren, freßbaren Kräutersorten jeden Tag vorhanden sind.

Du brauchst doch nur mal so in die Natur gehen, schau dir an, wie sich eine Wiese entwickelt und überlege, was passiert, wenn aus dieser Wiese heraus die selteneren Pflanzen weggefressen sind ... so ein Chinchilla wandert nicht kilometerweit, bis es seine Lieblingspflanzen findet, sondern es ist recht ortstreu - und kommt halt mit vielen andern Chinchillas vor, die auch alle fressen. Die Chins fressen also immer wieder ihre wichtigen Pflanzen ab, dann müssen die Pflanzen erst nachwachsen. Dazu kommt dann noch, daß viele Pflanzen nur zu bestimmten Jahreszeiten freßbar sind, oder nur zu bestimmten Jahreszeiten überhaupt nur vorhanden sind. Auch damit müssen die Chins klarkommen. Nicht alle potentiellen Nahrungspflanzen kommen tatsächlich in ihrem Wohngebiet vor, auch hier gibts also natürlicherweise Einschränkungen.

Vielleicht ist es so verständlich, auf was es wirklich ankommt bei dem ad lib und möglichst hoher Artenvielfalt?

Was die einzelnen Futtergruppen selbst angeht, sieht es wohl bei jedem von uns leicht unterschiedlich aus - auch damit kommen die Chins klar.
Bei mir sieht es dann mit den einzelnen Futtergruppen etwa so aus:
- täglich Frisches, was sowohl Früchte, als auch Blüten oder Kräuter und Gemüse sein kann.
- täglich unterschiedliche Kräuter, wenn die Kräuter frisch sind, werden sie von den Chins getrocknet, die bleiben so lange im Zimmer, bis sie die Kräuter auf den Boden schmeißen, da werden sie dann endgültig von mir entsorgt, klappt so eigentlich ganz gut ...
- den Winter über täglich getrocknete Kräuter in mehreren Arten
- Obst unregelmäßig, über den Sommer, wenn sie nur wenig Obst fressen, nur zweimal die Woche
- Blüten, wenn ich welche da habe, den Sommer über täglich in mehreren Arten, im Winter halt seltener (mom nur getrocknete Topinamburblüten)
- Sämereien haben sie entweder ne Schüssel zu stehen, oder die Sämereien werden im Zimmer verteilt, je nach Gusteau - ich muß allerdings dazusagen, weder Medo noch Lino haben Schwierigkeiten mit Sämereien, das ist bei Chins jedoch keinesfalls immer so unkompliziert.
- Äste werden jetzt über den Winter seltener, dazu kommt, sie haben logischerweise keine Blätter oder nur Herbstblätter dran. Erst wieder, wenn ich ab Dezember Äste austreiben lasse, gibts die wieder häufiger. Die Äste und Zweige fressen sie eh meist nur getrocknet, also bleiben sie solange bei den Chins, bis sie halt zerlegt sind, dann gibts neue (oder wenn ich was Besonderes mitbringe, wie Hagebuttenzweige, Weißdornzweige oder Schlehenzweige)
- Wurzeln sind oft noch an den Kräutern dran, aber die gibts nicht täglich
- getrocknetes Gemüse und getrocknetes Obst hat bei mir eher Seltenheitswert, wobei ich allerdings durchaus schon mal ne Tüte Bananenchips auf einmal bei den Chins reinstelle (allerdings ohne Tüte *g*) oder jetzt den gesamten Sommer bis jetzt täglich getrocknete Heidelbeeren im Angebot anbot.

Ich biete durchaus auch immer wieder Pflanzen an, die normalerweise nicht gefressen werden, manchmal ändert sich die Meinung der Chins schlagartig und sie wollen genau diese sonst ungeliebten Pflanzen in größeren Mengen - wird schon nen Grund haben, weshalb das so ist. Also bleiben sie im Angebot. Pflanzen, soweit auftreibbar, die gerade viel gefuttert werden, biete ich täglich an. Wenn jedoch diese Pflanzen schwer zu beschaffen sind, haben die Chins halt Pech gehabt und bekommen sie trotzdem sie sie in großen Mengen fressen würden, nur selten.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 11.11.2009, 21:53 
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Hallo,

danke für eure Meinungen.
Ja stimmt, Frifu gibt es bei mir nicht so viel. Im Auslauf stehen meist noch 2 frische Kräuter (Salbei, Basilikum, Rosmarin, Golliwog, Bubikopf, Majoran). Im Sommer gibts es mehr Frifu, weil ich da nach der Arbeit noch sammeln kann (Gras, Klee, Blätter usw.)

Sämereien Hab ich Paddy, Spitz, Dari, Kardi, Neger, Quino. Amaranth, Buchweizen, Mariendistel, Perilla, Hanf. Da gibt es meistens 3-4 Sorten quer in den Käfig gestreut. Das mit der Sättigung hatte ich bisher völlig ausser Acht gelassen. Stimmt aber völlig, muss ich mal mehr beachten/beobachten.

Was hab ich den noch für FriFi-Alternativen? Kohlrabi, Fenchel, Rosenkohl, Blumenkohl? Kann ich davon alles geben? Klar frische Kräuter könnte ich noch mehr anbieten, das stimmt. Weiß noch nicht wohin damit im Winter, aber müsste eigentlich gehen.

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LG Janet

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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 11.11.2009, 22:07 
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Also nochmal an der Stelle:
Ich gebe meinen Jungs eine Trocken-Kräuter-Blüten-Blatt-Mischung (ca. 20-30 verschiedene Pflanzen sind es) in einer großen schüssel, die am nächsten Tag nicht leer sein darf. Dabei gibs die Pflanzen, die beliebter sind, wie Löwenzahn, Echinacea oder Spitzwegerich in größerer Menge als z.B. Salbei, Sonnenblume oder Gingoblätter, die einfach weniger gern zu sich genommen werden. Dazu gibts Frischfutter ebenfalls in dieser Form, wobei 2 Gruppen momentan alles komplett leer fressen, ich muss die Menge also nochmal erhöhen... Samen und Trockengemüse/-Obst gibs rationiert. Heu und Cobs sind immer da.

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Tierquälerei beginnt schon bei der Missachtung der natürlichen Bedürfnisse von Tieren.
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meine Seiten: www.chinchilla-scientia.de und www.chinchillaschutzforum.com


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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 11.11.2009, 22:32 
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Pyramidenspitze
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Beiträge: 5781
Wohnort: Hessen
Wenn du anfängst Kohl zu verfüttern, gibts nen einfachen Weg, um auf der sicheren Seite zu bleiben: Du fängst mit harmlosen Kohlsorten an, wie Kohlrabi samt Blättern, Blumenkohlröschen, Chinakohl ... beobachte deine Racker gut, wenn sie es nicht vertragen, wirst du es an weicherem Kot sehen. Bleibt der Kot normal, kannst du auch heftigere Kohlsorten ausprobieren, wie die Blätter vom Blumenkohl, Brokoli, irgendwann Rosenkohl und wenn alles vertragen wird, auch irgendwann Wirsing und Grünkohl.

Ich hatte mal vor längerer Zeit ne Blähfaktorliste für Kohl aufgestellt :D
Wenn du dich an die hältst beim Anfüttern, wird nicht viel passieren, immerhin haben sich nun sogar die ersten Vielzitzerleute daran gehalten und die Vielzitzenmäuse leben alle noch ... und das, obwohl es heißt, daß es kohlempfindliche Vielzitzerlinien gibt.
Die Benutzung ist einfach - vorsicht bei den Gewächsen mit Fragezeichen dahinter, ich habe zuwenig Erfahrungen mit diesen Pflanzen, um sie wirklich sicher einordnen zu können, ansonsten, wenn etwas aus der Liste vertragen wird, kannst du ohne Gefahr alles verfüttern, was in der Liste darübersteht. Sollte es aus welchen Gründen auch immer eine Unverträglichkeit auf Senfölglycoside oder andere für diese Pflanzengruppe typische Inhaltsstoffe geben, wirst du es an der Kotbeschaffenheit sehen, ebenso auch, wenn deine Chins eventuell sich überschätzen und zuviel auf einmal davon futtern, ohne daran gewöhnt zu sein (was allerdings sehr unwahrscheinlich ist, Chinchillas sind da sehr vernünftig)
Theoretisch ist es auch möglich, einfach Kohl ohne irgendwelche Vorsichtsmaßnahmen anzubieten, das halten an diese Kohlliste ist ein reiner Vorsichtsmaßnahme, vermutlich würde jedoch nicht mal was passieren, wenn du deine Chins einfach so mit nem Berg frischen Grünkohls beglückst ...

Blähfaktor von Kohl:
fast gar nicht blähend:
- Steintäschel (?)
- Hirtentäschel
- Knoblauchsrauke
- Chinakohl
- Kohlrabi
- Radieschen
- Meerettich
- Steckrübe
- Kohlrübe
- Pok Choi
- Teltower Rübchen
- Mairübe

wenig blähend:
- Senfsorten
- Brunnenkresse
- Hellerkraut (?)
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Romanesco
- Stielmus
- Ruten-Kohl
- Schnittkohl

blähend:
- Rosenkohlblätter und -sproß
- Futterkohl
- Palmkohl
- Markstammkohl
- Rosenkohl

stark blähend:
- Braunkohl
- Grünkohl
- Weißkohl/Spitzkohl
- Wirsing
- Raps

Ansonsten kannst du eigentlich alles an Frischem ausprobieren, was du Trocken verfütterst oder an Kaninchen, Meerschweinchen, Degus, Mausearten oder Ratten als Frischfutter in den Futterlisten auftaucht oder was du selbst auch ißt. Einzig Avocado könnte sein, daß sie ab und an tödlich ist - Grund unbekannt, vermutlich handelt es sich um das Verfüttern von noch unreifen Avocados, die auch beim Menschen Bauchweh machen, denn in den USA werden reife Avocados an Ratten verfüttert, ohne daß es da zu Todesfällen kam.

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 Betreff des Beitrags: Re: Futtermenge???
BeitragVerfasst: 12.11.2009, 10:05 
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Vielen Dank :D

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